Das Wort Gottes | ||
Tora (Pentateuch) | Evangelien | |
Die Tora (auch Thora,Torah; hebräisch תּוֹרָה, Weisung, Belehrung, Gebot, Gesetz von jarah = unterweisen) ist der erste und wichtigste Hauptteil des Tanach, der Hebräischen Bibel. Die Tora wurde aus älteren Quellen (1400 v.Chr.) seit Bildung des Königreiches Israel (ca. 1000 v.Chr.) abgeschrieben und lag schon in vorexilischer Zeit (597 v.Chr.) als schriftliches Gesetzbuch und Grundlage des religiösen Lebens vor. Sie wurde bis 250 v.Chr. endgültig fertiggestellt. Sie besteht aus fünf Buchrollen (griechisch: Pentateuch), deren Abfassung Moses (geb. 1593 v.Chr.) zugeschrieben wird. Jedoch gilt eine Entstehungszeit vor dem Babylonischen Exil unter den Historikern als unwahrscheinlich. Zum einen werden sehr viele Fakten erwähnt, die um 1500 v.Chr. nicht existent waren - zum Beispiel die Könige Israels, Karavanen, zum anderen trifft man in den Richtlinien des täglichen Lebens für Priester sehr viele Bräuche, die nachweislich späterer Herkunft sind. Hier wird allgemein angenommen, dass u.a. die Tempelrituale erst nach 600 v. Chr. in den bereits bestehenden Grund- Text eingefügt wurde. Die Tora, bestehend aus den fünf Büchern Mose, galt alleine als offizielles Wort Gottes bis ins Jahr 100 nach Christus. Danach wurde sie durch die Tanach ersetzt. Das Christentum und die Katholische Bibel existierten bis dahin noch nicht. |
Für die direkten Augenzeugen von Jesus aus Nazareth war die Tora nach wie vor das Wort Gottes, worauf man sein Leben auszurichten hatte, denn sie folgten dem Wort Jesu. Die Bibel im heutigen Sinn war bis 400 n.Chr. nicht existent. Die Zitate Jesu wurden von ihnen gesammelt und aufbewahrt. Eine Sammlung von Jesus-Zitaten wurde Evangelium genannt. Mit den Evangelien sind heute meistens die vier unten aufgeführten Evangelien gemeint. Die vier griechisch abgefassten Evangelien entstanden zwischen 70 und 160 n.Chr. Es gibt aber auch zahlreiche Evangelien, die heute in der Bibel nicht zu finden sind. Einige dieser wurden viel früher als die vier biblischen Evangelien verfasst. Historiker gehen davon aus, dass die älteren in Aramäisch verfassten Evangelien als Vorlage für die vier biblischen Evangelien gedient hätten. Die in Aramäisch verfassten Evangelien enthielten jedoch keinen Passions- und Auferstehungsbericht. Sie bestanden vielmehr nur aus gesprochenen Worten des Jesus aus Nazareth (Logien), wie zum Beispiel das im Jahr 1945 in Nag Hammadi gefundene Thomasevangelium. Manche Exegeten schliessen nicht aus, dass dieses Evangelium um 40 n.Chr. entstanden ist. Die folgenden vier Evangelien wurden nicht von Augenzeugen Jesu geschrieben, verwendeten sie jedoch zumindest Vorlagen mit Zitaten von Jesus, die aus seinem Bekanntenkreis stammen. |
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1.Mose (Genesis) 2.Mose (Exodus) 3.Mose (Levitikus) 4.Mose (Numeri) 5.Mose (Deuteronomium) |
Matthäus Markus Lukas Johannes |
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Ergänzende Schriften | ||
Altes Testament (Tanach = Hebräische Bibel) | Neues Testament | |
Für die Pharisäer als Tempelpriester war die Tora zu ungenau, um richtig
gedeutet zu werden. Deshalb wurde die Tora neu ausgelegt und mit
weiteren Schriften ergänzt. So entstand der Tanach und das rabbinische
Judentum war damit geboren. Der Tanach (hebr. תנ״ך, tanach, TNK) ist
die Heilige Schrift (Bibel) des Judentums. Er besteht aus den drei
Hauptteilen Tora („Weisung“, "Gesetz"), Nevi'im („Propheten“) und Ketuvim
(„Schriften“). Er wurde um das Jahr 100 in eine bestimmte Anzahl Bücher
eingeteilt und als allein Gültiges Wort Gottes erklärt (kanonisiert).
Alle diese Bücher der Tanach und zusätzlich einige aus seiner um 250 v.Chr.
begonnenen griechischen Übersetzung, der Septuaginta, wurden vom
Christentum später als gültiges Wort Gottes übernommen. Nichtpharisäische Juden, wie zum Beispiel die Samaritarier lehnten
diese Erneuerungen, somit die Tenach ab und bezogen sich dabei auf die
Unveränderlichkeit des Wort Gottes.
Die Samaritanische Tora ist eine besondere hebräische Fassung der Mose
Bücher bzw. des Pentateuchs. Daher weicht der Text von diesem hier
vorgelegten Masoretischen Text ab. Der hebr. Begriff shamerim bedeutet Bewahrer,
Beobachter, Observanten. Die Schamerim (israelitische Samaritaner)
verstanden und verstehen sich noch heute als Observanten und Einhalter
der Satzungen Mose (Tora). Sie sehen sich als die Vertreter des alten
Israels und vertreten dessen Gottesbild. Auch Jesus kritisierte die
Neuauslegung der Tora durch die Pharisäer und lehnte u.a. die
Sünden-Opfer, und den vorgeschriebenen Umgang am Sabbat ab. |
Die direkten Augenzeugen von Jesus, welche in Jerusalem die erste
Gemeinde leiteten, wurden verfolgt und hingerichtet. Durch Paulus aus Tarsus
wurden neuere Formen der Christus-Lehre verbreitet, was zu einem lange
andauernden innerkirchlichen Streit führte. Um die Einheit unter den
Christen wieder herzustellen, berief der römische Kaiser Konstantin, der
bereits seit seinem Sieg über Maxentius sich als Christ ausgab, das
erste Konzil von Nicäa 325 n.Chr. ein, wo die Lehre des Arius, welche
das Evangelium der Zitate Jesu lehrte, als häretisch verurteilt wurde.
Die römischen Bischöfe beriefen sich auf die Lehre des Paulus, welcher
im Gegensatz zu Arius besagt, alleine der Glaube an Jesus Christus, den
Sohn Gottes erlöse den Gläubigen und nicht das Beachten der Gebote. Der
verurteilte Arius lehnte auch die katholische Dreifaltigkeit (Trinität)
ab. Trotzdem legte die Römische Kirche fest, dass Vater und Sohn
gleichen Wesens seien (homoousios). Als Zeichen für den Nicäanischen
Entscheid wurde das Kreuz zum Symbol des Glaubens und die Beschneidung,
welche bis dahin als Zeichen zum Beitritt in den Ewigen Bund Gottes
praktiziert wurde, ersetzte man durch die Nicäanische Taufe mit Wasser.
Die Christliche Taufe wurde zum Beitrittsritus in den römischen Neuen
Bund, der bis heute als das Christentum bestehen blieb. |
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Noch ein
Wort zur Übersetzung
In dieser Bibel wurde die Elberfelder Übersetzung übernommen. Die Elberfelder Übersetzung zeichnet sich durch ihre Nähe zum
Quelltext aus. So sind beispielsweise Worte, die als Verständnishilfen eingefügt
wurden, in eckigen Klammern wiedergegeben. Die Treue zum ursprünglichen Text
erlaubt es in vielen Situationen, den tieferen Sinn und Anspielungen auf andere
Passagen oder sprachliche Nuancen besser und leichter zu durchschauen. Im
Vorwort der Bibel finden sie mehr Details zur
vorliegenden Übersetzung.
©1985 R. Brockhaus Verlag