Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium).


Weg Israels vom Sinai bis Kadesch.

Kapitel 1

1,1 Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Ebene, Suf gegenüber, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. 1,2 Elf Tage sind es vom Horeb, auf dem Weg zum Gebirge Seir, bis Kadesch-Barnea.

1,3 Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am Ersten des Monats, da redete Mose zu den Söhnen Israel nach allem, was ihm der HERR für sie geboten hatte, 1,4 nachdem er Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon wohnte, geschlagen hatte und Og, den König von Basan, der in Aschtarot [und] in Edrei wohnte. 1,5 Jenseits des Jordan, im Land Moab, fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: 1,6 Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange genug seid ihr an diesem Berg geblieben. 1,7 Wendet euch, brecht auf und zieht zum Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarn in der Ebene, auf dem Gebirge, in der Niederung und im Süden und an der Küste des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis an den großen Strom, den Euphratstrom! 1,8 Siehe, ich habe das Land vor euch dahingegeben. Geht hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren Vätern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, [es] ihnen und ihren Nachkommen nach ihnen zu geben! 1,9 Und in jener Zeit sprach ich zu euch: Ich allein kann euch nicht tragen. 1,10 Der HERR, euer Gott, hat euch zahlreich werden lassen, und siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge. 1,11 Der HERR, der Gott eurer Väter, füge zu euch [noch] tausendmal [so viel], wie ihr seid, hinzu und segne euch, wie er zu euch geredet hat! 1,12 Wie könnte ich allein eure Bürde und eure Last und euren Rechtsstreit tragen? 1,13 Bringt weise und verständige und anerkannte Männer für eure Stämme, daß ich sie als Oberhäupter über euch einsetze! 1,14 Und ihr antwortetet mir und sagtet: Gut ist die Sache, die zu tun du angekündigt hast. 1,15 Und ich nahm die Oberhäupter eurer Stämme, weise und anerkannte Männer, und setzte sie als Oberhäupter über euch ein, als Oberste über Tausend und Oberste über Hundert und Oberste über Fünfzig und Oberste über Zehn und als Verwalter für eure Stämme. 1,16 Und ich gebot euren Richtern in jener Zeit: Hört [die Streitsachen] zwischen euren Brüdern und richtet gerecht zwischen einem Mann und seinem Bruder und dem Fremden bei ihm! 1,17 Ihr sollt im Gericht nicht die Person ansehen; den Kleinen wie den Großen sollt ihr hören. Ihr sollt euch vor niemandem fürchten, denn das Gericht ist Gottes Sache. Die Sache aber, die zu schwer für euch ist, bringt vor mich, daß ich sie höre! 1,18 So gebot ich euch in jener Zeit all die Dinge, die ihr tun solltet.

V. 19-46: 4Mo 13; 14.

1,19 Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze große und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg zum Gebirge der Amoriter, wie der HERR, unser Gott es uns geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. 1,20 Und ich sagte zu euch: Ihr seid bis zu dem Gebirge der Amoriter gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 1,21 Siehe, der HERR, dein Gott, hat das Land vor dir dahingegeben. Zieh hinauf, nimm in Besitz, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat! Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen! 1,22 Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: Laßt uns Männer vor uns hersenden, daß sie das Land für uns erkunden und uns Bericht erstatten über den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und über die Städte, zu denen wir kommen sollen! 1,23 Und die Sache war gut in meinen Augen. Und ich nahm zwölf Männer von euch, je einen Mann für den Stamm. 1,24 Und sie wandten sich und zogen ins Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tal Eschkol und kundschafteten es aus. 1,25 Und sie nahmen von den Früchten des Landes in ihre Hand und brachten [sie] zu uns herab. Und sie erstatteten uns Bericht und sagten: Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 1,26 Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes. 1,27 Und ihr murrtet in euren Zelten und sagtet: Weil der HERR uns haßt, hat er uns aus dem Land Ägypten herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit sie uns vernichten. 1,28 Wohin ziehen wir? Unsere Brüder haben unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, größer und höhergewachsen als wir, Städte, groß und bis an den Himmel befestigt, und sogar Enakitersöhne haben wir dort gesehen! 1,29 Da sagte ich zu euch: Erschreckt nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen! 1,30 Der HERR, euer Gott, der vor euch herzieht, er wird für euch kämpfen nach allem, was er in Ägypten vor euren Augen für euch getan hat, 1,31 und in der Wüste, wo du gesehen hast, daß der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen seid, bis ihr an diesen Ort kamt. 1,32 Aber trotzdem hatte niemand von euch Vertrauen in den HERRN, euren Gott, 1,33 der auf dem Weg vor euch herzog, um euch einen Ort auszusuchen, damit ihr euch lagern konntet: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf dem Weg sehen konntet, auf dem ihr zoget, und bei Tag in der Wolke. 1,34 Der HERR aber hatte den Lärm eurer Reden gehört. Da wurde er zornig und schwor: 1,35 Wenn irgend jemand unter diesen Männern, [von] dieser bösen Generation, das gute Land sehen wird, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe! 1,36 Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat, dafür, daß er ganz und gar hinter dem HERRN [stand]. - 1,37 Auch gegen mich wurde der HERR zornig euretwegen und sprach: Auch du sollst nicht dort hineinkommen! 1,38 Josua, der Sohn des Nun, der vor dir steht, er soll dorthin kommen! Ihn stärke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen! - 1,39 Und eure [kleinen] Kinder, von denen ihr sagtet: `Sie werden zur Beute werden!', und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses kennen, sie sollen dorthin kommen, und ihnen werde ich es geben, und sie sollen es in Besitz nehmen. 1,40 Ihr aber, wendet euch und brecht auf zur Wüste, auf dem Weg zum Schilfmeer!

1,41 Da antwortetet ihr und sagtet zu mir: Wir haben gegen den HERRN gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen nach allem, was der HERR, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr gürtetet ein jeder seine Waffen um und hieltet es für ein Leichtes, ins Gebirge hinaufzuziehen. 1,42 Da sprach der HERR zu mir: Sprich zu ihnen: Zieht nicht hinauf und kämpft nicht, denn ich bin nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht vor euren Feinden geschlagen werdet! 1,43 So redete ich zu euch, aber ihr hörtet nicht. Und ihr wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN und handeltet vermessen und zogt in das Gebirge hinauf. 1,44 Da zogen die Amoriter aus, die auf jenem Gebirge wohnten, euch entgegen und jagten euch nach, wie es die Bienen tun, und zersprengten euch in Seir bis nach Horma. 1,45 Und ihr kehrtet zurück und weintet vor dem HERRN. Aber der HERR hörte nicht auf eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. - 1,46 Und ihr bliebet in Kadesch viele Tage, eben die Zeit, die ihr [dort] bliebet.

Weg Israels durch die Wüste - Sieg über Sihon.

Kapitel 2

2,1 Und wir wandten uns und brachen auf zur Wüste, auf dem Weg zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir geredet hatte. Und wir umzogen das Gebirge Seir viele Tage [lang]. 2,2 Und der HERR redete zu mir und sprach: 2,3 Lange genug habt ihr dieses Gebirge umzogen. Wendet euch nach Norden! 2,4 Und gebiete dem Volk und sage: Ihr werdet nun das Gebiet eurer Brüder, der Söhne Esau, durchziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor euch fürchten. Aber hütet euch wohl! 2,5 Laßt euch nicht in Streit mit ihnen ein, denn ich werde euch von ihrem Land auch nicht die Breite einer Fußsohle geben! Denn das Gebirge Seir habe ich dem Esau zum Besitz gegeben. 2,6 Nahrung sollt ihr für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu essen habt, und auch Wasser sollt ihr für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu trinken habt. 2,7 Denn der HERR, dein Gott, hat dich in allem Tun deiner Hand gesegnet. Er gab acht auf deine Wanderung durch diese große Wüste: diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt.

2,8 Und wir zogen von unseren Brüdern, den Söhnen Esau, die in Seir wohnen, weiter [weg] von der Arabastraße, von Elat und von Ezjon-Geber und wandten uns und zogen auf dem Weg zur Wüste Moabs. 2,9 Da sprach der HERR zu mir: Befehde Moab nicht und laß dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein, denn ich werde dir von seinem Land keinen Besitz geben! Denn Ar habe ich den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. - 2,10 Früher wohnten die Emiter darin, ein großes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie die Enakiter. 2,11 Auch sie werden für Riesen gehalten wie die Enakiter; die Moabiter aber nennen sie Emiter. 2,12 Und in Seir wohnten früher die Horiter. Aber die Söhne Esau verdrängten sie und vernichteten sie vor sich her und wohnten an ihrer Stelle, so wie Israel es mit dem Land seines Besitzes getan hat, das der HERR ihnen gegeben hat. - 2,13 Nun macht euch auf und zieht über den Bach Sered! Und wir zogen über den Bach Sered.

2,14 Die Tage aber, die wir von Kadesch-Barnea wanderten, bis wir über den Bach Sered zogen, [betrugen] 38 Jahre, bis die Generation der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager vollständig [aufgerieben war], so wie der HERR ihnen geschworen hatte. 2,15 Und zwar war die Hand des HERRN gegen sie, um sie aus dem Lager vollständig auszutilgen.

2,16 Und es geschah, als die kriegstüchtigen Männer aus der Mitte des Volkes vollständig weggestorben waren, 2,17 da redete der HERR zu mir und sprach: 2,18 Du wirst heute das Gebiet von Moab, von Ar, durchziehen 2,19 und dich den Söhnen Ammon nähern, [bis du ihrer Grenze] gegenüber[stehst]. Du sollst sie nicht befehden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen, denn ich werde dir von dem Land der Söhne Ammon keinen Besitz geben! Denn ich habe es den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. - 2,20 Auch dieses wird für ein Land der Riesen gehalten. Riesen wohnten früher darin, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter: 2,21 ein großes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk, wie die Enakiter. Und der HERR vernichtete sie vor ihnen, und sie verdrängten sie und wohnten an ihrer Stelle, 2,22 so wie er [es] für die Söhne Esau getan hat, die in Seir wohnen, vor denen er die Horiter vernichtete, so daß sie sie verdrängten und an ihrer Stelle wohnten bis auf diesen Tag. 2,23 Und [was] die Awiter [betrifft], die in Dörfern bis Gaza hin wohnten: die Kaftoriter, die aus Kaftor ausgezogen waren, haben sie vernichtet und wohnten an ihrer Stelle. - 2,24 Macht euch auf, brecht auf und zieht über den Fluß Arnon! Siehe, ich habe den Amoriter Sihon, den König von Heschbon, und sein Land in deine Hand gegeben. Fang an, nimm [es] in Besitz und laß dich in einen Krieg mit ihm ein! 2,25 An diesem Tag will ich anfangen, Schrecken und Furcht vor dir auf die Völker unter dem ganzen Himmel zu legen: Wenn sie die Nachricht von dir hören, werden sie vor dir zittern und beben.

2,26 Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemot an Sihon, den König von Heschbon, mit Worten des Friedens und ließ [ihm] sagen: 2,27 Ich möchte durch dein Land ziehen auf der Straße! [Nur] auf der Straße will ich gehen, ich will weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 2,28 Nahrung sollst du mir für Geld verkaufen, daß ich esse, und Wasser sollst du mir für Geld geben, daß ich trinke. Ich will nur hindurchziehen mit meinen Füßen - 2,29 wie mir die Söhne Esau getan haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen -, bis ich über den Jordan hinüberziehe in das Land, das der HERR, unser Gott, uns gibt. 2,30 Aber Sihon, der König von Heschbon, wollte uns nicht bei sich durchziehen lassen. Denn der HERR, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, damit er ihn in deine Hand gäbe, so wie es heute ist. 2,31 Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon und sein Land vor dir dahinzugeben. Fang an, nimm es in Besitz, damit dir sein Land gehört!

V. 32-37: Kap. 3,1-10; Jos 12,1-6.

2,32 Und Sihon zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Jahza, er und all sein Volk. 2,33 Aber der HERR, unser Gott, gab ihn vor uns dahin; und wir schlugen ihn und seine Söhne und all sein Volk. 2,34 In jener Zeit nahmen wir alle seine Städte ein, und wir vollstreckten den Bann an jeder Stadt, an Männern, Frauen und Kindern; wir ließen keinen übrig, der entkam. 2,35 Nur das Vieh erbeuteten wir für uns und die Beute der Städte, die wir einnahmen. 2,36 Von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], und von der Stadt, die im Flußtal [liegt], bis Gilead gab es keine Stadt, die uns zu stark gewesen wäre: alles gab der HERR, unser Gott, vor uns dahin. 2,37 Nur dem Land der Söhne Ammon, dem ganzen Gebiet am Fluß Jabbok, hast du dich nicht genähert, noch den Städten des Gebirges, nach allem, was der HERR, unser Gott, geboten hatte.

Sieg über Og von Basan.

V. 1-10: Kap. 2,32-37; V. 1-17: Jos 12,1-6.

Kapitel 3

3,1 Und wir wandten uns und zogen den Weg nach Basan hinauf. Und Og, der König von Basan, zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Edrei, er und all sein Volk. 3,2 Und der HERR sprach zu mir: Fürchte ihn nicht, denn in deine Hand habe ich ihn und all sein Volk und sein Land gegeben! Und tu [mit] ihm, wie du [mit] Sihon, dem König der Amoriter, getan hast, der in Heschbon wohnte! 3,3 Und der HERR, unser Gott, gab auch Og, den König von Basan, und all sein Volk in unsere Hand. Und wir schlugen ihn, bis ihm keiner übrigblieb, der entkam. 3,4 Und alle seine Städte nahmen wir in jener Zeit ein. Es gab keine Stadt, die wir ihnen nicht nahmen: sechzig Städte, den ganzen Landstrich Argob, das Königreich des Og in Basan; 3,5 alle diese Städte waren befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln; abgesehen von den sehr vielen offenen Landstädten. 3,6 Und wir vollstreckten den Bann an ihnen, wie wir es bei Sihon, dem König von Heschbon, getan hatten. Wir vollstreckten an ihrer ganzen Bevölkerung den Bann: an Männern, Frauen und Kindern. 3,7 Aber alles Vieh und die Beute der Städte erbeuteten wir für uns.

V. 8-17: 4Mo 32,33-42; Jos 13,8-33.

3,8 So nahmen wir in jener Zeit aus der Hand der beiden Könige der Amoriter das Land, das jenseits des Jordan ist, vom Fluß Arnon bis an den Berg Hermon 3,9 - die Sidonier nennen den Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir -: 3,10 alle Städte der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis nach Salcha und Edrei, den Städten im Königreich des Og in Basan. 3,11 Denn nur Og, der König von Basan, war von dem Rest der Riesen [noch] übriggeblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett aus Eisen, ist es nicht in Rabba, [der Hauptstadt] der Söhne Ammon? Seine Länge [beträgt] neun Ellen und seine Breite vier Ellen, nach der Elle eines Mannes.

Verteilung des Ostjordanlandes.

3,12 Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz. [Das Land] von Aroer an, das am Fluß Arnon [liegt], und die Hälfte des Gebirges Gilead und seine Städte gab ich den Rubenitern und den Gaditern. 3,13 Und den Rest von Gilead und das ganze Basan, das Königreich des Og, gab ich dem halben Stamm Manasse, den ganzen Landstrich Argob. Dieses ganze Basan wird das Land der Riesen genannt. 3,14 Jair, der Sohn Manasses, nahm den ganzen Landstrich Argob bis zur Grenze der Geschuriter und der Maachatiter und nannte sie, [die Ortschaften von] Basan, nach seinem Namen: Zeltdörfer Jairs; [so heißen sie] bis auf diesen Tag. 3,15 Und dem Machir gab ich Gilead. 3,16 Und den Rubenitern und den Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis zum Fluß Arnon, und zwar bis zur Mitte des Flußtales als Grenze und bis zum Fluß Jabbok, der Grenze der Söhne Ammon, 3,17 und die Ebene mit dem Jordan als Grenze, von Kinneret bis zum Meer der Ebene, dem Salzmeer, unterhalb der Abhänge des Pisga nach Osten zu.

3,18 Und ich gebot euch zu jener Zeit und sagte: Der HERR, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es in Besitz zu nehmen. Gerüstet sollt ihr vor euren Brüdern, den Söhnen Israel, hinüberziehen, alle Kriegstüchtigen. 3,19 Nur eure Frauen und eure Kinder und euer Vieh - ich weiß, daß ihr viel Vieh habt - sollen in euren Städten bleiben, die ich euch gegeben habe, 3,20 bis der HERR euren Brüdern Ruhe verschafft wie euch und auch sie das Land in Besitz nehmen, das der HERR, euer Gott, ihnen jenseits des Jordan gibt. Dann sollt ihr zurückkehren, jeder zu seinem Besitz, den ich euch gegeben habe. 3,21 Und dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Königen getan hat. So wird der HERR allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehst. 3,22 Fürchtet sie nicht! Denn der HERR, euer Gott, er ist es, der für euch kämpft.

Mose soll nicht nach Kanaan kommen.

3,23 Und ich flehte zu jener Zeit zum HERRN um Erbarmen: 3,24 Herr, HERR, du hast begonnen, deinen Knecht deine Größe und deine starke Hand sehen zu lassen. Denn wo im Himmel und auf Erden ist ein Gott, der [so etwas] wie deine Werke und wie deine Machttaten tun könnte? 3,25 Ich möchte doch [auch] hinüberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan [liegt], dieses gute Bergland und den Libanon. 3,26 Aber der HERR war euretwegen über mich erzürnt und hörte nicht auf mich. Und der HERR sprach zu mir: Laß es genug sein! Rede mir nicht mehr weiter von dieser Sache! 3,27 Steige auf den Gipfel des Pisga und erhebe deine Augen nach Westen und nach Norden, nach Süden und nach Osten und sieh mit deinen Augen! Denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen. 3,28 Und beauftrage Josua, stärke ihn und festige ihn! Denn er soll vor diesem Volk hinüberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe austeilen. - 3,29 Und wir blieben im Tal, Bet-Peor gegenüber.

Aufforderung zum Gehorsam - Warnung vor Götzendienst.

Kapitel 4

4,1 Und nun, Israel, höre auf die Ordnungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR, der Gott eurer Väter, euch gibt! 4,2 Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete! 4,3 Eure Augen haben gesehen, was der HERR wegen des Baal-Peor getan hat. Denn jeden, der dem Baal-Peor nachgelaufen ist, den hat der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte vernichtet. 4,4 Ihr aber, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, ihr seid heute alle am Leben. 4,5 Siehe, ich habe euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie der HERR, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr danach handelt mitten in dem Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen. 4,6 So bewahrt und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und eure Einsicht in den Augen der Völker, die all diese Ordnungen hören. Und sie werden sagen: Ein wahrhaft weises und verständiges Volk ist diese große Nation! 4,7 Denn wo gibt es eine große Nation, die Götter hätte, die ihr [so] nahe wären wie der HERR, unser Gott, in allem, [worin] wir zu ihm rufen? 4,8 Und wo gibt es eine große Nation, die [so] gerechte Ordnungen und Rechtsbestimmungen hätte wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege? 4,9 Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, daß du die Dinge nicht vergißt, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund: 4,10 An dem Tag, an dem du vor dem HERRN, deinem Gott, am Horeb standest, als der HERR zu mir sprach: `Versammle mir das Volk, daß ich sie meine Worte hören lasse, die sie lernen sollen, um mich zu fürchten all die Tage, solange sie auf dem Erdboden leben und die sie ihre Kinder lehren sollen!', 4,11 da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg. Der Berg aber brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels, [und da war] Finsternis, Gewölk und Dunkel. 4,12 Und der HERR redete zu euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme der Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme [war zu hören]. 4,13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den zu halten er euch gebot: die zehn Worte. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. 4,14 Und mir gebot der HERR zu jener Zeit, euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu lehren, damit ihr sie hieltet in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.

4,15 So hütet eure Seelen sehr - denn ihr habt keinerlei Gestalt gesehen an dem Tag, als der HERR am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch redete -, 4,16 daß ihr nicht zu [eurem] Verderben handelt und euch ein Götterbild macht in Gestalt irgendeines Götzenbildes, das Abbild eines männlichen oder eines weiblichen [Wesens], 4,17 das Abbild irgendeines Tieres, das [es] auf der Erde [gibt], das Abbild irgendeines geflügelten Vogels, der am Himmel fliegt, 4,18 das Abbild von irgend etwas, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines Fisches, der im Wasser unter der Erde ist, 4,19 und daß du deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich verleiten läßt und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst, die doch der HERR, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat! 4,20 Euch aber hat der HERR genommen und euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten, damit ihr das Volk seines Erbteils wäret, so wie [es] heute [ist].

4,21 Und der HERR war euretwegen über mich erzürnt, und er schwor, daß ich nicht über den Jordan gehen und nicht in das gute Land kommen sollte, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt. 4,22 Denn ich sterbe in diesem Land, ich gehe nicht über den Jordan. Ihr aber werdet hinüberziehen und dieses gute Land in Besitz nehmen. 4,23 Hütet euch, daß ihr ja nicht den Bund des HERRN, eures Gottes, vergeßt, den er mit euch geschlossen hat, und euch ein Götterbild macht in der Gestalt von irgend etwas, das der HERR, dein Gott, dir verboten hat. 4,24 Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott!

4,25 Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Lande alteingesessen seid und ihr zu [eurem] Verderben handelt und euch ein Götterbild macht in der Gestalt irgendeines [Lebewesens] und tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, ihn zu reizen, 4,26 so rufe ich heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf, daß ihr mit Sicherheit schnell weggerafft werdet aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Ihr werdet eure Tage darin nicht verlängern, sondern völlig vernichtet werden. 4,27 Und der HERR wird euch unter die Völker zerstreuen, und ihr werdet übrigbleiben, ein geringes Häuflein unter den Nationen, wohin der HERR euch führen wird. 4,28 Dort werdet ihr Göttern dienen, dem Werk von Menschenhänden, aus Holz und Stein, die nicht sehen und nicht hören, nicht essen und nicht riechen können.

4,29 Dann werdet ihr von dort aus den HERRN, deinen Gott, suchen. Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. 4,30 Wenn du in Not bist und wenn alle diese Dinge dich getroffen haben am Ende der Tage, wirst du zum HERRN, deinem Gott, umkehren und auf seine Stimme hören. 4,31 Denn ein barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott. Er wird dich nicht aufgeben und dich nicht vernichten und wird den Bund deiner Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat. 4,32 Denn frage doch nach den früheren Tagen, die vor dir gewesen sind, von dem Tag an, als Gott den Menschen auf der Erde geschaffen hat, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des Himmels, ob [je] eine solch große Sache geschehen oder ob dergleichen gehört worden sei. 4,33 Hat [je] ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden hören, wie du sie gehört hast, und ist am Leben geblieben? - 4,34 Oder hat [je] ein Gott versucht hinzugehen, um sich eine Nation mitten aus einer [anderen] Nation zu holen durch Prüfungen, durch Zeichen und durch Wunder und durch Krieg und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und durch große Schreckenstaten nach allem, was der HERR, euer Gott, in Ägypten vor deinen Augen für euch getan hat? 4,35 Du hast es zu sehen bekommen, damit du erkennst, daß der HERR der [alleinige] Gott ist. Außer ihm gibt es sonst keinen. 4,36 Vom Himmel her hat er dich seine Stimme hören lassen, um dich zu unterweisen. Und auf der Erde hat er dich sein großes Feuer sehen lassen, und mitten aus dem Feuer hast du seine Worte gehört. 4,37 Und weil er deine Väter geliebt und ihre Nachkommen nach ihnen erwählt hat, hat er dich mit seinem Angesicht, mit seiner großen Kraft aus Ägypten herausgeführt, 4,38 um Nationen vor dir zu vertreiben, größer und stärker als du, um dich herzubringen [und] dir ihr Land als Erbteil zu geben, so wie [es] heute [ist].

4,39 So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, daß der HERR der [alleinige] Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst! 4,40 Und halte seine Ordnungen und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht und damit du deine Tage verlängerst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir für immer gibt.

Zufluchtsstädte im Ostjordanland.

4,41 Damals sonderte Mose drei Städte aus jenseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang, 4,42 damit ein Totschläger dahin fliehen kann, der seinen Nächsten unabsichtlich erschlagen hat und ihn nicht schon vorher haßte - daß er in eine von diesen Städten fliehen und am Leben bleiben kann: 4,43 Bezer in der Wüste, im Land der Ebene, für die Rubeniter und Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan in Basan für die Manassiter.

Einleitung zum Gesetz.

V. 46-49: Jos 12,1-6.

4,44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den Söhnen Israel vorlegte. 4,45 Dies sind die Zeugnisse, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die Mose zu den Söhnen Israel redete, als sie aus Ägypten zogen, 4,46 jenseits des Jordan im Tal, Bet-Peor gegenüber, im Land des Sihon, des Königs der Amoriter, der in Heschbon wohnte, den Mose und die Söhne Israel geschlagen haben, als sie aus Ägypten zogen. 4,47 Und sie nahmen sein Land in Besitz und das Land des Og, des Königs von Basan, [das Land] der beiden Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan [wohnten, gegen] Sonnenaufgang, 4,48 von Aroer an, das am Ufer des Flusses Arnon [liegt], bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, 4,49 und die ganze Ebene jenseits des Jordan, nach Osten zu und bis an das Meer der Ebene unterhalb der Abhänge des Pisga.

Die zehn Gebote.

Kapitel 5

5,1 Und Mose rief ganz Israel herbei und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu tun!

5,2 Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. 5,3 Nicht mit unsern Vätern hat der HERR diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind. 5,4 Von Angesicht zu Angesicht hat der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet - 5,5 ich stand zwischen dem HERRN und euch zu jener Zeit, um euch das Wort des HERRN zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und stieget nicht auf den Berg -, indem er sprach:

V. 6-21: 2Mo 20,1-17.

5,6 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. 5,7 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir . - 5,8 Du sollst dir kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. 5,9 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und an der dritten und vierten [Generation] von denen, die mich hassen, 5,10 der aber Gnade erweist auf Tausende hin denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - 5,11 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen. Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. - 5,12 Beachte den Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott, es dir geboten hat! 5,13 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun; 5,14 aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt], damit dein Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. 5,15 Und denke daran, daß du Sklave warst im Land Ägypten und daß der HERR, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. - 5,16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat, damit deine Tage lange währen und damit es dir gutgeht in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt! - 5,17 Du sollst nicht töten. - 5,18 Und du sollst nicht ehebrechen. - 5,19 Und du sollst nicht stehlen. - 5,20 Und du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen . - 5,21 Und du sollst die Frau deines Nächsten nicht begehren. Und du sollst dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten [noch] nach seinem Feld, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd, [noch] nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem, was dein Nächster hat.

5,22 Diese Worte redete der HERR auf dem Berg zu eurer ganzen Versammlung mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel mit gewaltiger Stimme und fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.

5,23 Mose als Mittler zwischen Gott und Israel

Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir heran, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten, 5,24 und sagtet: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört. An diesem Tag haben wir gesehen, daß Gott mit dem Menschen reden kann und der am Leben bleibt. 5,25 Und nun, wozu sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des HERRN, unseres Gottes, noch weiter hören, dann werden wir sterben. 5,26 Denn wer ist unter allen Sterblichen, der die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören wie wir und wäre am Leben geblieben? 5,27 Tritt du hinzu und höre alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird. Und du, du sollst alles zu uns reden, was der HERR, unser Gott, zu dir reden wird, und wir wollen es hören und tun. 5,28 Und der HERR hörte die Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet. Da sprach der HERR zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die sie zu dir geredet haben. Sie haben recht geredet mit allem, was sie gesagt haben. 5,29 Möge doch diese ihre Gesinnung bleiben, mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu halten, damit es ihnen und ihren Kindern ewig gutgeht! 5,30 Geh, sage zu ihnen: Kehrt in eure Zelte zurück! 5,31 Du aber bleibe hier bei mir stehen! Und ich will all die Gebote und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu dir reden, die du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen gebe, es in Besitz zu nehmen. - 5,32 Achtet nun darauf, zu tun, wie der HERR, euer Gott, [es] euch geboten hat! Weicht nicht [davon] ab zur Rechten noch zur Linken! 5,33 Auf dem ganzen Weg, den der HERR, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr lebt und es euch gutgeht und ihr eure Tage verlängert in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.

Aufforderung zur Verehrung des einen Gottes.

Kapitel 6

6,1 Und dies ist das Gebot, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der HERR, euer Gott, geboten hat, euch zu ehren, damit ihr sie tut in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, 6,2 damit du den HERRN, deinen Gott, fürchtest alle Tage deines Lebens, um alle seine Ordnungen und seine Gebote zu bewahren, die ich dir gebiete - du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn -, und damit deine Tage lange währen. 6,3 Höre nun, Israel, und achte darauf, [sie] zu tun, damit es dir gutgeht und ihr sehr zahlreich werdet - wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat - in einem Land, das von Milch und Honig überfließt!

6,4 Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein! 6,5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. 6,6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. 6,7 Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und wenn du aufstehst. 6,8 Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 6,9 und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben. 6,10 Und es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, dir zu geben: große und gute Städte, die du nicht gebaut hast, 6,11 und Häuser voll von allem Guten, die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weinberge und Olivenbäume, die du nicht gepflanzt hast, und [wenn] du dann essen und satt werden wirst, 6,12 so hüte dich, daß du den HERRN ja nicht vergißt, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus. 6,13 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem Namen sollst du schwören. 6,14 Ihr sollt nicht anderen Göttern, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nachlaufen - 6,15 denn als ein eifersüchtiger Gott ist der HERR, dein Gott, in deiner Mitte -, damit nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich vom Erdboden weg vernichtet.

6,16 Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht prüfen, wie ihr ihn zu Massa geprüft habt. 6,17 Halten, ja, halten sollt ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und seine Ordnungen, die er dir geboten hat. 6,18 Und du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen des HERRN, damit es dir gutgeht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst, das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat, 6,19 um alle deine Feinde vor dir hinauszustoßen, so wie der HERR geredet hat.

6,20 Wenn dein Sohn dich künftig fragt: Was [bedeuten] die Zeugnisse und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der HERR, unser Gott, euch geboten hat?, 6,21 dann sollst du deinem Sohn sagen: Sklaven waren wir beim Pharao in Ägypten. Der HERR aber hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt, 6,22 und der HERR tat vor unseren Augen große und unheilvolle Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem ganzen Haus. 6,23 Uns aber führte er von dort heraus, um uns herzubringen, uns das Land zu geben, das er unsern Vätern zugeschworen hat. 6,24 Und der HERR hat uns geboten, alle diese Ordnungen zu tun, den HERRN, unsern Gott, zu fürchten, damit es uns gutgeht alle Tage und er uns am Leben erhält, so wie [es] heute [ist]. 6,25 Und es wird unsere Gerechtigkeit sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem HERRN, unserm Gott, zu tun, so wie er [es] uns befohlen hat.

Gebot der Ausrottung der Kanaaniter und ihres Götzendienstes.

Kapitel 7

7,1 Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du [jetzt] hineinkommst, um es in Besitz zu nehmen, und [wenn er dann] viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hetiter und die Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Perisiter und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, größer und stärker als du, 7,2 und [wenn] der HERR, dein Gott, sie vor dir dahingibt, und du sie schlägst, [dann] sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen noch ihnen gnädig sein. 7,3 Und du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter darfst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter darfst du nicht für deinen Sohn nehmen. 7,4 Denn er würde deinen Sohn von mir abwenden, daß er andern Göttern dient, und der Zorn des HERRN würde gegen euch entbrennen, und er würde dich schnell vernichten. 7,5 Sondern so sollt ihr an ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr niederreißen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim umhauen und ihre Götterbilder mit Feuer verbrennen. 7,6 Denn du bist dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, daß du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. 7,7 Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, 7,8 sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.

7,9 So erkenne denn, daß der HERR, dein Gott, der Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Güte bis auf tausend Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten, 7,10 und der denen, die ihn hassen, ins Angesicht vergilt, um sie umkommen zu lassen. Nicht zögert er gegenüber dem, der ihn haßt, ins Angesicht vergilt er ihm! 7,11 So sollst du das Gebot und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen halten, die zu tun ich dir heute befehle. 7,12 Und es wird geschehen: dafür daß ihr diesen Rechtsbestimmungen gehorcht, sie bewahrt und sie tut, wird der HERR, dein Gott, dir den Bund und die Güte bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. 7,13 Und er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, deinen Most und dein Öl, den Wurf deiner Rinder und den Zuwachs deiner Schafe, in dem Land, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. 7,14 Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern. Kein Unfruchtbarer und keine Unfruchtbare wird bei dir sein noch bei deinem Vieh. 7,15 Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden. Und keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen. 7,16 Und du wirst alle Völker verzehren, die der HERR, dein Gott, dir preisgibt. Du sollst ihretwegen nicht betrübt sein, und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das wäre ein Fallstrick für dich. 7,17 Wenn du in deinem Herzen sagst: Diese Nationen sind größer als ich; wie könnte ich sie vertreiben? -, 7,18 fürchte dich nicht vor ihnen! Denk doch daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern angetan hat, 7,19 an die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen, und an die Zeichen und die Wunder und die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich herausgeführt hat! Ebenso wird der HERR, dein Gott, an all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. 7,20 Und auch die Hornissen wird der HERR, dein Gott, gegen sie senden, bis [alle], die übriggeblieben sind und die sich vor dir versteckt haben, umgekommen sind. 7,21 Erschrick nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein großer und furchtbarer Gott. 7,22 Und der HERR, dein Gott, wird diese Nationen nach und nach vor dir hinaustreiben. Du wirst sie nicht schnell vernichten können, damit sich das Wild des Feldes nicht gegen dich vermehrt. 7,23 Und der HERR, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und sie in große Bestürzung versetzen, bis sie vernichtet sind. 7,24 Und er wird ihre Könige in deine Hand geben, und du wirst ihre Namen ausrotten unter dem Himmel. Kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vernichtet hast. 7,25 Die Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen. Du sollst nicht das Silber und das Gold[, das] an ihnen [ist,] begehren und es dir nehmen, damit du dadurch nicht verstrickt wirst; denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist es. 7,26 Und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, damit du nicht gleich ihm dem Bann verfällst. Du sollst es als abscheulich verabscheuen und es für einen greulichen Greuel halten, denn Gebanntes ist es.

Ermahnung zur Dankbarkeit.

Kapitel 8

8,1 Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, es zu tun, damit ihr lebt und zahlreich werdet und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR euren Vätern zugeschworen hat. 8,2 Und du sollst an den ganzen Weg denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wüste hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich zu prüfen [und] um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. 8,3 Und er demütigte dich und ließ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich erkennen zu lassen, daß der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch. 8,4 Deine Kleidung an dir ist nicht verschlissen, und dein Fuß ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre. 8,5 So erkenne in deinem Herzen, daß der HERR, dein Gott, dich erzieht wie ein Mann seinen Sohn erzieht! 8,6 Halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen gehst und ihn fürchtest. 8,7 Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern, die in der Ebene und im Gebirge entspringen; 8,8 ein Land des Weizens und der Gerste, der Weinstöcke, Feigenbäume und Granatbäume; ein Land mit ölreichen Olivenbäumen und Honig; 8,9 ein Land, in dem du nicht in Armut [dein] Brot essen wirst, in dem es dir an nichts fehlen wird; ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst. 8,10 Und du wirst essen und satt werden, und du sollst den HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir gegeben hat. 8,11 Hüte dich, daß du den HERRN, deinen Gott, nicht vergißt, indem du seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, nicht hältst! - 8,12 daß nicht, wenn du ißt und satt wirst und schöne Häuser baust und bewohnst 8,13 und deine Rinder und deine Schafe sich vermehren und dein Silber und Gold sich mehren und alles, was du hast, sich mehrt, 8,14 [daß dann nicht] dein Herz sich erhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergißt, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausführte; 8,15 der dich wandern ließ in der großen und schrecklichen Wüste, [wo] feurige Schlangen und Skorpione sind, in dem dürren Land, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen hervorbrachte; 8,16 der dich in der Wüste mit Man speiste, das deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir am Ende wohltue 8,17 und du [dann nicht] in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir dieses Vermögen verschafft! 8,18 Sondern du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen; - damit er seinen Bund aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie [es] heute [ist]. 8,19 Und es wird geschehen, wenn du je den HERRN, deinen Gott, vergißt und andern Göttern nachläufst und ihnen dienst und dich vor ihnen niederwirfst, [so] bezeuge ich heute gegen euch, daß ihr ganz gewiß umkommen werdet. 8,20 Wie die Nationen, die der HERR vor euch hat umkommen lassen, so werdet ihr umkommen, dafür daß ihr auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht hört.

Warnung vor Überheblichkeit - Goldenes Kalb.

2Mo 32,1-35.

Kapitel 9

9,1 Höre, Israel! Du gehst heute über den Jordan, um hineinzuziehen, [das Land von] Nationen in Besitz zu nehmen, [die] größer und stärker [sind] als du, Städte, groß und bis an den Himmel befestigt, 9,2 ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du kennst und von denen du gehört hast: Wer kann vor den Söhnen Enak bestehen? 9,3 So erkenne denn heute, daß der HERR, dein Gott, es ist, der vor dir her hinübergeht als ein verzehrendes Feuer. Er selbst wird sie vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen. Und du wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der HERR zu dir geredet hat. 9,4 Wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir hinausstößt, sprich nicht in deinem Herzen: Wegen meiner Gerechtigkeit hat der HERR mich [hierher]gebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen. Denn wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen wird der HERR sie vor dir vertreiben. 9,5 Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott, sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhält, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. 9,6 So erkenne denn, daß nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen! Denn ein halsstarriges Volk bist du.

9,7 Denke daran, vergiß nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land Ägypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamt, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen. 9,8 Und am Horeb erzürntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte über euch, so daß er euch vernichten wollte. 9,9 Als ich auf den Berg gestiegen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, da blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg - Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht -, 9,10 und der HERR gab mir die beiden steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes. Auf ihnen standen all die Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet hatte am Tag der Versammlung. 9,11 Und es geschah am Ende der vierzig Tage und vierzig Nächte, da gab mir der HERR die beiden steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. 9,12 Und der HERR sprach zu mir: Mache dich auf, steig schnell von hier hinab! Denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat sich versündigt. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. 9,13 Und der HERR sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es. 9,14 Laß mich, daß ich sie vernichte und ihren Namen unter dem Himmel auslösche! Dich aber will ich zu einer Nation machen, stärker und größer als sie. 9,15 Da wandte ich mich und stieg vom Berg herab, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen, der Berg aber brannte mit Feuer. 9,16 Und ich sah, und siehe, ihr hattet gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt. Ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr wart schnell von dem Weg abgewichen, den der HERR euch geboten hatte. 9,17 Da faßte ich die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen.

9,18 Und ich warf mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal vierzig Tage und vierzig Nächte - Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht - wegen all eurer Sünden, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse war, ihn zu reizen. 9,19 Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und dem Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, so daß er euch vernichten wollte. Und der HERR erhörte mich auch dieses Mal. 9,20 Auch über Aaron zürnte der HERR sehr, so daß er ihn vernichten wollte. Und ich bat zu jener Zeit auch für Aaron. 9,21 Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb, nahm ich, verbrannte es mit Feuer und zerstieß es, indem ich es völlig zermalmte, bis es zu feinem Staub wurde. Und ich warf seinen Staub in den Bach, der vom Berg herabfließt. - 9,22 Auch bei Tabera und bei Massa und bei Kibrot-Hattaawa erzürntet ihr den HERRN. - 9,23 Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe! - da wart ihr widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. 9,24 Widerspenstige seid ihr gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne.

9,25 Und ich warf mich vor dem HERRN nieder die vierzig Tage und die vierzig Nächte, die ich dalag. Denn der HERR hatte gesagt, daß er euch vernichten wollte. 9,26 Und ich betete zum HERRN und sprach: Herr, HERR! Vernichte nicht dein Volk und dein Erbteil, das du durch deine Größe erlöst, das du mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast! 9,27 Denke an deine Knechte, Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die Verstocktheit dieses Volkes und an seine Gottlosigkeit und an seine Sünde, 9,28 damit das Land, aus dem du uns herausgeführt hast, nicht sagt: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte, und weil er sie haßte, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen! 9,29 Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm.

Zweite Gesetzestafeln - Aarons Tod - Aussonderung der Leviten - Moses Fürbitte.

Kapitel 10

10,1 In jener Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten und steige zu mir auf den Berg herauf! Und mache dir eine Lade aus Holz! 10,2 Und ich werde auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und du sollst sie in die Lade legen. 10,3 Und ich machte eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten. Und ich stieg auf den Berg, die zwei Tafeln in meiner Hand. 10,4 Und er schrieb auf die Tafeln, [ebenso] wie die erste Schrift [war], die zehn Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch geredet hatte am Tag der Versammlung. Und der HERR gab sie mir. 10,5 Und ich wandte mich und stieg vom Berg herab. Und ich legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und dort blieben sie, wie der HERR mir geboten hatte.

10,6 Und die Söhne Israel brachen auf von Beerot-Bene-Jaakan nach Moser. Dort starb Aaron, und dort wurde er begraben. Und an seiner Stelle übte sein Sohn, Eleasar, den Priesterdienst aus. 10,7 Von dort brachen sie auf nach Gudgoda und von Gudgoda nach Jotbata, einem Land mit Wasserbächen.

10,8 In jener Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi dazu aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen, vor dem HERRN zu stehen, um seinen Dienst zu verrichten und in seinem Namen zu segnen, bis auf diesen Tag. 10,9 Darum bekam Levi weder Anteil noch ein Erbe mit seinen Brüdern. Der HERR selbst ist sein Erbteil, so wie der HERR, dein Gott, ihm zugesagt hat.

10,10 Ich aber stand auf dem Berg wie die vorigen Tage, vierzig Tage und vierzig Nächte, und der HERR erhörte mich auch dieses Mal. Der HERR wollte dich nicht vernichten. 10,11 Und der HERR sprach zu mir: Geh hin, stelle dich zum Aufbruch vor das Volk, damit sie hineinziehen und das Land in Besitz nehmen, von dem ich ihren Vätern geschworen habe, [es] ihnen zu geben!

Gottes Forderung an Israel und Erinnerung an Taten Gottes.

10,12 Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, 10,13 indem du die Gebote des HERRN und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe, hältst, dir zum Guten? 10,14 Siehe, dem HERRN, deinem Gott, [gehören] die Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist. 10,15 [Doch] nur deinen Vätern hat der HERR sich zugeneigt, sie zu lieben. Und er hat ihre Nachkommen nach ihnen, [nämlich] euch, aus allen Völkern erwählt, so wie [es] heute [ist]. 10,16 So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr! 10,17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt, 10,18 der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so daß er ihm Brot und Kleidung gibt. 10,19 Auch ihr sollt den Fremden lieben; denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. 10,20 Den HERRN, deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen und ihm anhängen, und bei seinem Namen sollst du schwören. 10,21 Er ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der jene großen und furchtgebietenden Taten an dir erwiesen hat, die deine Augen gesehen haben. 10,22 Mit siebzig Seelen zogen deine Väter nach Ägypten hinab; doch jetzt hat der HERR, dein Gott, dich an Menge gemacht wie die Sterne des Himmels.

Kapitel 11

11,1 So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und sollst alle Tage seine Vorschriften halten und seine Ordnungen, seine Rechtsbestimmungen und seine Gebote. 11,2 Und erkennt heute - denn nicht mit euren Kindern [rede ich], die die Zucht des HERRN, eures Gottes, nicht erfahren und nicht gesehen haben - seine Größe, seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm 11,3 und seine Zeichen und seine Taten, die er mitten in Ägypten getan hat an Pharao, dem König von Ägypten, und an seinem ganzen Land; 11,4 und was er getan hat an der Heeresmacht Ägyptens, an seinen Pferden und seinen Wagen, über die er die Wasser des Schilfmeeres hinfluten ließ, als sie euch nachjagten, und die der HERR [so] umkommen ließ bis auf diesen Tag; 11,5 und was er euch in der Wüste getan hat, bis ihr an diesen Ort kamt; 11,6 und was er an Datan und Abiram getan hat, den Söhnen des Eliab, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund aufriß und sie mitten in ganz Israel verschlang samt ihren Familien und ihren Zelten und allem Bestand, der in ihrem Gefolge war. - 11,7 Sondern eure [eigenen] Augen haben das ganze große Werk des HERRN gesehen, das er getan hat.

Segen und Fluch.

11,8 So haltet das ganze Gebot, das ich dir heute befehle, damit ihr stark seid und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, 11,9 und damit ihr eure Tage verlängert in dem Land, von dem der HERR euren Vätern geschworen hat, [es] ihnen und ihren Nachkommen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. 11,10 Denn das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von wo ihr ausgezogen seid, wo du deine Saat sätest und mit deinem Fuß wässertest wie einen Gemüsegarten, 11,11 sondern das Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land mit Bergen und Tälern - vom Regen des Himmels trinkt es Wasser -, 11,12 ein Land, auf das der HERR, dein Gott, achthat. Beständig sind die Augen des HERRN, deines Gottes, darauf [gerichtet] vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres. 11,13 Und es wird geschehen, wenn ihr genau auf meine Gebote hört, die ich euch heute gebiete, den HERRN, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, 11,14 dann gebe ich den Regen eures Landes zu seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen, damit du dein Getreide und deinen Most und dein Öl einsammelst. 11,15 Und ich werde für dein Vieh Kraut auf dem Feld geben, und du wirst essen und satt werden. 11,16 Hütet euch, daß euer Herz sich ja nicht betören läßt und ihr abweicht und andern Göttern dient und euch vor ihnen niederwerft 11,17 und der Zorn des HERRN gegen euch entbrennt und er den Himmel verschließt, daß es keinen Regen gibt und der Erdboden seinen Ertrag nicht bringt und ihr bald aus dem guten Land weggerafft werdet, das der HERR euch gibt.

11,18 Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen und sie als Zeichen auf eure Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen euren Augen sein. 11,19 Und ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. 11,20 Und du sollst sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben, 11,21 damit eure Tage und die Tage eurer Kinder zahlreich werden in dem Land, von dem der HERR euren Vätern geschworen hat, [es] ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der Erde. 11,22 Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch zu tun gebiete, treu haltet, indem ihr den HERRN, euren Gott, liebt, auf all seinen Wegen geht und ihm anhängt, 11,23 dann wird der HERR alle diese Nationen vor euch vertreiben; und ihr werdet Nationen vertreiben, größer und stärker als ihr. 11,24 Jeder Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, wird euch gehören: von der Wüste und dem Libanon und vom Strom, dem Strom Euphrat an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein. 11,25 Kein Mensch wird vor euch bestehen. Schrecken vor euch und Furcht vor euch wird der HERR, euer Gott, auf das ganze Land legen, das ihr betreten werdet, wie er zu euch geredet hat.

11,26 Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: 11,27 den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebiete, 11,28 und den Fluch, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern Göttern nachzulaufen, die ihr nicht kennt. 11,29 Und es soll geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du den Segen auf dem Berg Garizim erteilen und den Fluch auf dem Berg Ebal. 11,30 Sind sie nicht jenseits des Jordan, hinter dem Weg gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen More? 11,31 Denn ihr geht über den Jordan, um hineinzuziehen, das Land in Besitz zu nehmen, das der HERR, euer Gott, euch gibt; und ihr werdet es in Besitz nehmen und darin wohnen.

11,32 Und so achtet darauf, all die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen zu tun, die ich euch heute vorlege!

Ort und Art des Gottesdienstes in Kanaan.

Kapitel 12

12,1 Dies sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, es in Besitz zu nehmen, all die Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:

12,2 Ihr sollt all die Stätten vollständig ausrotten, wo die Nationen, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen Baum. 12,3 Und ihr sollt ihre Altäre niederreißen und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen und die Bilder ihrer Götter umhauen. Und ihr sollt ihren Namen von jener Stätte ausrotten.

12,4 Den HERRN, euren Gott, dürft ihr so nicht verehren. 12,5 Sondern ihr sollt die Stätte aufsuchen, die der HERR, euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dort niederzulegen, daß er [dort] wohne, und dahin sollst du kommen. 12,6 Und dahin sollt ihr eure Brandopfer bringen und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und eure Gelübde und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburten eurer Rinder und Schafe. 12,7 Und dort sollt ihr vor dem HERRN, eurem Gott, essen und euch freuen, ihr und eure Familien, an allem, was eure Hand erworben hat, worin der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat. 12,8 Ihr dürft es nicht [mehr] so machen nach allem, wie wir [es] heute hier tun, [daß] jeder all [das tut, was] in seinen Augen recht ist. 12,9 Denn ihr seid bis jetzt noch nicht zu der Ruhe und zu dem Erbteil gekommen, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 12,10 Seid ihr aber über den Jordan gezogen und wohnt in dem Land, das der HERR, euer Gott, euch erben läßt und hat er euch Ruhe verschafft vor all euren Feinden ringsum, daß ihr sicher wohnt, 12,11 dann soll es geschehen: die Stätte, die der HERR, euer Gott, erwählen wird, seinen Namen dort wohnen zu lassen, dahin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und all das Auserlesene eurer Gelübde, die ihr dem HERRN geloben werdet. 12,12 Und ihr sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, freuen, ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Sklaven und eure Sklavinnen und der Levit, der in euren Toren [wohnt], denn er hat weder Anteil noch Erbe mit euch.

12,13 Hüte dich, daß du ja nicht deine Brandopfer an jeder Stätte opferst, die du siehst! 12,14 Sondern an der Stätte, die der HERR in einem deiner Stämme erwählen wird, dort sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete. 12,15 Doch magst du ganz nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen in all deinen Toren nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Der Unreine und der Reine mögen es essen, wie [man] die Gazelle und wie [man] den Hirsch [ißt] . 12,16 Nur das Blut dürft ihr nicht essen, auf die Erde sollt ihr es gießen wie Wasser. - 12,17 In deinen Toren darfst du nicht essen den Zehnten deines Getreides und deines Mostes und deines Öles noch die Erstgeburten deiner Rinder und deiner Schafe, noch irgend etwas von deinen Gelübden, die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand. 12,18 Sondern vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren [wohnt]. Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen an allem, was deine Hand erworben hat. 12,19 Hüte dich, daß du den Leviten ja nicht [im Stich] läßt all deine Tage [, die du] in deinem Land [lebst]!

12,20 Wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so wie er zu dir geredet hat, und du sagst: `Ich will Fleisch essen !', weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du nach Herzenslust Fleisch essen. 12,21 Wenn die Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort niederzulegen, zu weit entfernt von dir ist, so magst du schlachten von deinen Rindern und von deinen Schafen, die der HERR dir gegeben hat, so wie ich dir geboten habe, und magst nach Herzenslust in deinen Toren essen. 12,22 Gerade wie die Gazelle und der Hirsch gegessen werden, so magst du es essen; der Unreine und der Reine mögen es gleichermaßen essen. 12,23 Nur halte fest [daran], kein Blut zu essen! Denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen, 12,24 du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser. 12,25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gutgeht, weil du tust, was in den Augen des HERRN recht ist. 12,26 Jedoch deine heiligen Gaben, die dir [aufgetragen] sind, und deine Gelübde sollst du nehmen und zu der Stätte kommen, die der HERR erwählen wird. 12,27 Und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst du auf dem Altar des HERRN, deines Gottes, zurichten. Und das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des HERRN, deines Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. 12,28 Hab acht und höre auf all diese Worte, die ich dir gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir für ewig gutgeht, weil du tust, was gut und recht ist in den Augen des HERRN, deines Gottes!

12,29 Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrottet, zu denen du kommst, um sie vor dir zu vertreiben, und du vertreibst sie und wohnst in ihrem Land, 12,30 so hüte dich, daß du dich ja nicht verführen läßt, [es] ihnen nach[zutun], nachdem sie vor dir vernichtet sind, und daß du nicht nach ihren Göttern fragst, indem du sagst: Wie dienten diese Nationen ihren Göttern? Auch ich will es so tun! 12,31 Dem HERRN, deinem Gott, sollst du so [etwas] nicht antun. Denn alles, [was] dem HERRN ein Greuel [ist], was er haßt, haben sie für ihre Götter getan; denn sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer verbrannt.

Strafe für falsche Propheten und Götzendiener.

Kapitel 13

13,1 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen.

13,2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, 13,3 und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem er sagte: `Laß uns anderen Göttern - die du nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen dienen!', 13,4 dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf den, der die Träume hat. Denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. 13,5 Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt ihr fürchten. Seine Gebote sollt ihr halten und seiner Stimme gehorchen; ihm sollt ihr dienen und ihm anhängen. 13,6 Und jener Prophet oder der, der die Träume hat, soll getötet werden. Denn er hat Abfall vom HERRN, eurem Gott, gepredigt, der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Sklavenhaus -, um dich abzubringen von dem Weg, auf dem zu gehen der HERR, dein Gott, dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

13,7 Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder dein Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verführt, indem er sagt: Laß uns gehen und anderen Göttern dienen! - die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter, 13,8 von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde -, 13,9 dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, nicht auf ihn hören und nicht schonen noch Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn decken; 13,10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen. Deine Hand soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. 13,11 Und du sollst ihn steinigen, daß er stirbt. Denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott, abzubringen, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus. 13,12 Und ganz Israel soll es hören, daß sie sich fürchten und in deiner Mitte nicht länger [so etwas] wie diese böse Sache tun.

13,13 Wenn du von einer deiner Städte, die der HERR, dein Gott, dir gibt, dort zu wohnen, hörst: 13,14 Es sind Männer, ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie sagten: Laßt uns gehen und anderen Göttern dienen - die ihr nicht gekannt habt -, 13,15 dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist dieser Greuel in deiner Mitte verübt worden, 13,16 dann sollst du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. Du sollst an ihnen und an allem, was in ihr ist, den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes. 13,17 Und alle Beute in ihr sollst du mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle Beute in ihr dem HERRN, deinem Gott, als Ganzopfer mit Feuer verbrennen. Ewig soll sie ein Schutthaufen sein, sie soll nie mehr aufgebaut werden. 13,18 Und nichts von dem Gebannten soll an deiner Hand haften bleiben, damit der HERR sich von der Glut seines Zornes abwende und dir Barmherzigkeit erweise und sich über dich erbarme und dich mehre, wie er [es] deinen Vätern geschworen hat, 13,19 wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu bewahren, die ich dir heute gebiete, daß du tust, was recht ist in den Augen des HERRN, deines Gottes.

Verbot heidnischer Trauerbräuche - Reine und unreine Tiere.

Kapitel 14

14,1 Ihr seid Kinder für den HERRN, euren Gott. Ihr dürft euch nicht wegen eines Toten Schnittwunden beibringen und euch nicht zwischen euren Augen kahlscheren. 14,2 Denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott. Und dich hat der HERR erwählt, ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind.

14,3 Du sollst keinerlei Greuel essen.

V. 4-19: 3Mo 11.

14,4 Das sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege, 14,5 Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf. 14,6 Und jedes Tier, das gespaltene Hufe hat, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, [und] das wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. 14,7 Nur diese dürft ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von denen, die mit gespaltenen, [und zwar] aufgespaltenen, Hufen versehen sind: das Kamel und den Hasen und den Klippdachs; denn sie käuen wieder, aber sie haben keine gespaltenen Hufe: unrein sollen sie für euch sein; 14,8 und das Schwein, denn es hat gespaltene Hufe, aber es käut nicht wieder: unrein soll es für euch sein. Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen, und ihr Aas dürft ihr nicht berühren.

14,9 Dieses dürft ihr essen von allem, was im Wasser ist: alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen; 14,10 aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat, dürft ihr nicht essen: unrein soll es für euch sein.

14,11 Alle reinen Vögel dürft ihr essen. 14,12 Aber diese [sind es], von denen ihr nicht essen dürft: der Adler und der Lämmergeier und der Mönchsgeier 14,13 und die Gabelweihe und die Königsweihe und der Geier nach seiner Art 14,14 und alle Raben nach ihrer Art 14,15 und die Strausshenne und der Falke und die Seemöwe und der Habicht nach seiner Art, 14,16 der Steinkauz und der Ibis und die Schleiereule 14,17 und der Wüstenkauz und der Aasgeier und die Fischeule 14,18 und der Storch und der Fischreiher nach seiner Art und der Wiedehopf und die Fledermaus. 14,19 Und alles geflügelte Kleingetier soll für euch unrein sein; es darf nicht gegessen werden. 14,20 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.

14,21 Ihr dürft keinerlei Aas essen. Dem Fremden, der in deinen Toren [wohnt], magst du es geben, daß er es ißt, oder du magst es einem Ausländer verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du dem HERRN, deinem Gott. - Du sollst ein Böckchen nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Der Zehnte.

14,22 Du sollst gewissenhaft allen Ertrag deiner Saat verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr, 14,23 und sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte, die er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, [nämlich] den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Öles und die Erstgeborenen deiner Rinder und deiner Schafe, damit du lernst, den HERRN, deinen Gott, alle Tage zu fürchten. 14,24 Wenn aber der Weg zu weit für dich ist, daß du es nicht hinbringen kannst, weil die Stätte für dich zu fern ist, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort hinzulegen, wenn der HERR, dein Gott, dich segnet: 14,25 dann sollst du es für Geld geben. Und dann binde das Geld in deine Hand zusammen und geh an die Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird! 14,26 Und gib das Geld für alles, was deine Seele begehrt, für Rinder und Schafe, für Wein und Rauschtrank und für alles, was deine Seele wünscht! Und iß dort vor dem HERRN, deinem Gott, und freue dich, du und dein Haus! 14,27 Und den Leviten, der in deinen Toren [wohnt], den sollst du nicht verlassen; denn er hat keinen Anteil noch Erbe mit dir.

14,28 Am Ende von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und ihn in deinen Toren niederlegen. 14,29 Und der Levit - denn er hat keinen Anteil noch Erbe mit dir - und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren [wohnen], sollen kommen und essen und sich sättigen, damit der HERR, dein Gott, dich in allem Werk deiner Hand, das du tust, segnet.

Das Erlaßjahr.

Kapitel 15

15,1 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schulderlaß halten. 15,2 Das aber ist die Sache mit dem Schulderlaß: Jeder Gläubiger soll das Darlehen seiner Hand, das er seinem Nächsten geliehen hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen Bruder nicht drängen; denn man hat für den HERRN einen Schulderlaß ausgerufen. 15,3 Den Ausländer magst du drängen. Was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen, 15,4 damit nur ja kein Armer unter dir ist. Denn der HERR wird dich reichlich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, 15,5 wenn du nur der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, darauf zu achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle. 15,6 Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir geredet hat. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du aber wirst dir nichts leihen. Und du wirst über viele Nationen herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen.

15,7 Wenn es einen Armen bei dir geben wird, irgendeinen deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschließen. 15,8 Sondern du sollst ihm deine Hand weit öffnen und ihm willig ausleihen, was für den Mangel ausreicht, den er hat. 15,9 Hüte dich, daß in deinem Herzen nicht der boshafte Gedanke entsteht: Das siebte Jahr, das Erlaßjahr, ist nahe! - und daß dein Auge [dann] böse auf deinen Bruder, den Armen [sieht] und du ihm nichts gibst. Er aber würde über dich zum HERRN schreien, und Sünde wäre an dir! 15,10 Willig sollst du ihm geben, und dein Herz soll nicht böse sein, wenn du ihm gibst. Denn wegen dieser Sache wird der HERR, dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem Geschäft deiner Hand. 15,11 Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden. Darum befehle ich dir: Deinem Bruder, deinem Elenden und deinem Armen in deinem Land, sollst du deine Hand weit öffnen.

Freilassung gekaufter Sklaven.

2Mo 21,1-11.

15,12 Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich dir verkauft, dann soll er dir sechs Jahre dienen, und im siebten Jahr sollst du ihn von dir als Freien entlassen. 15,13 Und wenn du ihn als Freien von dir entläßt, sollst du ihn nicht mit leeren Händen entlassen: 15,14 du sollst ihm reichlich aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe. [Von allem], womit der HERR, dein Gott, dich gesegnet hat, sollst du ihm geben. 15,15 Und du sollst daran denken, daß [auch] du im Land Ägypten Sklave warst und daß der HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum befehle ich dir heute diese Sache. 15,16 Und es soll geschehen, wenn er zu dir sagt: Ich will nicht von dir weggehen - weil er dich und dein Haus liebt, weil es ihm bei dir gutgeht -, 15,17 dann sollst du einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr in die Tür stechen, und er wird für immer dein Sklave sein; und auch deine Sklavin sollst du so behandeln. 15,18 Es soll nicht schwer sein in deinen Augen, wenn du ihn als Freien von dir entläßt. Denn das Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre lang erarbeitet. Und der HERR, dein Gott, wird dich segnen in allem, was du tust.

Heiligung der Erstgeburt vom Vieh.

15,19 Alles männliche Erstgeborene, das unter deinen Rindern und unter deinen Schafen geboren wird, sollst du dem HERRN, deinem Gott, heiligen. Du sollst mit dem Erstgeborenen deines Rindes nicht arbeiten, und du sollst das Erstgeborene deiner Schafe nicht scheren: 15,20 vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du es essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an der Stätte, die der HERR erwählen wird. 15,21 Wenn aber ein Makel an ihm ist, [daß es] lahm oder blind [ist], irgendein schlimmer Makel, darfst du es dem HERRN, deinem Gott, nicht opfern. 15,22 In deinen Toren magst du es essen, der Unreine und der Reine gleichermaßen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. 15,23 Nur sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser.

Verordnungen über das Passah, das Fest der Wochen und das Fest der Laubhütten.

2Mo 23,14-19.

Kapitel 16

16,1 Beachte den Monat Abib und feiere Passah dem HERRN, deinem Gott! Denn im Monat Abib hat der HERR, dein Gott, dich nachts aus Ägypten herausgeführt. 16,2 Und du sollst für den HERRN, deinen Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an der Stätte, die der HERR erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 16,3 Du sollst kein Gesäuertes dazu essen. Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote dazu essen, Brot des Elends - denn in Hast bist du aus dem Land Ägypten ausgezogen -, damit du an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten denkst alle Tage deines Lebens. 16,4 Und sieben Tage [lang] soll kein Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. Und von dem Fleisch, das du am ersten Tag abends schlachtest, soll nichts über Nacht bleiben bis zum Morgen. - 16,5 Du kannst das Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der HERR, dein Gott, dir gibt. 16,6 Sondern an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, sollst du das Passah schlachten am Abend, beim Untergang der Sonne, zur Zeit deines Auszugs aus Ägypten. 16,7 Und du sollst es braten und essen an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird. Und am [nächsten] Morgen sollst du dich wenden und zu deinen Zelten gehen. 16,8 Sechs Tage sollst du ungesäuerte Brote essen. Am siebten Tag aber ist eine Festversammlung für den HERRN, deinen Gott; du sollst keine Arbeit tun.

16,9 Sieben Wochen sollst du dir abzählen. Von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat [zu legen], sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 16,10 Dann sollst du das Fest der Wochen für den HERRN, deinen Gott, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie der HERR, dein Gott, dich segnen wird. 16,11 Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren [wohnt], und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte [wohnen], an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 16,12 Und du sollst daran denken, daß du Sklave in Ägypten warst, und sollst diese Ordnungen bewahren und tun.

16,13 Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage [lang] feiern, wenn du [den Ertrag] von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe einsammelst. 16,14 Und du sollst dich an deinem Fest freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren [wohnen]. 16,15 Sieben Tage sollst du für den HERRN, deinen Gott, das Fest feiern an der Stätte, die der HERR erwählen wird. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Tun deiner Hände, und du sollst wirklich fröhlich sein.

16,16 Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist, vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der Wochen und am Fest der Laubhütten. Und man soll nicht mit leeren Händen vor dem HERRN erscheinen: 16,17 jeder nach dem, was seine Hand geben kann, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat.

Rechtspflege - Strafe wegen Götzendienstes.

16,18 Richter und Aufseher sollst du dir einsetzen in allen deinen Toren, die der HERR, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. 16,19 Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache der Gerechten. 16,20 Der Gerechtigkeit [und nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, damit du lebst und das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott, dir gibt.

16,21 Du sollst dir keine Aschera pflanzen, irgendein Holz neben dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machen wirst. 16,22 Und du sollst dir keine Gedenksteine aufrichten, die der HERR, dein Gott, haßt.

Kapitel 17

17,1 Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind oder Schaf opfern, an dem ein Makel ist, irgend etwas Schlimmes; denn ein Greuel ist das für den HERRN, deinen Gott.

17,2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der HERR, dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine Frau -, der das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, indem er seinen Bund übertritt, 17,3 so daß er geht und anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft, und zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer des Himmels, was ich nicht befohlen habe, 17,4 und es wird dir berichtet und du hörst es, dann sollst du [es] genau untersuchen; und siehe, [wenn es sich herausstellt]: es ist Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Greuel ist in Israel verübt worden, 17,5 dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen, daß sie sterben. 17,6 Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. Er darf nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden. 17,7 Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

17,8 Wenn [von den] Streitsachen in deinen Toren eine [Rechts]sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtsanspruch und Rechtsanspruch, zwischen Körperverletzung und Körperverletzung für dich zu schwierig ist zum Urteil, dann sollst du dich aufmachen und an die Stätte hinaufziehen, die der HERR, dein Gott, erwählen wird. 17,9 Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den Urteilsspruch verkünden. 17,10 Und du sollst dem Spruch gemäß handeln, den sie dir verkünden werden von jener Stätte aus, die der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu handeln, was sie dich lehren werden. 17,11 Dem Gesetz gemäß, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkünden werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. 17,12 Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, daß er nicht auf den Priester hört, der dasteht, um dort den Dienst des HERRN, deines Gottes, zu verrichten, oder auf den Richter: dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen. 17,13 Und das ganze Volk soll es hören. Und sie sollen sich fürchten und nicht mehr vermessen handeln.

Gesetz wegen des Königs.

17,14 Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und es in Besitz genommen hast und darin wohnst und sagst: `Ich will einen König über mich setzen, wie alle Nationen, die rings um mich her sind!', 17,15 dann sollst du nur den König über dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. Aus der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen. Du sollst nicht einen Ausländer über dich setzen, der nicht dein Bruder ist. 17,16 Nur soll er sich nicht viele Pferde anschaffen, und [er] soll das Volk nicht nach Ägypten zurückführen, um sich noch mehr Pferde anzuschaffen, denn der HERR hat euch gesagt: Ihr sollt nie wieder auf diesem Weg zurückkehren. 17,17 Und er soll sich nicht viele Frauen anschaffen, damit sein Herz sich nicht [von Gott] abwendet. Auch Silber und Gold soll er sich nicht übermäßig anschaffen. 17,18 Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus [dem Buch, das] den Priestern, den Leviten, vor[liegt]. 17,19 Und sie soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, damit er den HERRN, seinen Gott, fürchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese Ordnungen zu bewahren, sie zu tun, 17,20 damit sein Herz sich nicht über seine Brüder erhebt und er von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner Königsherrschaft verlängert, er und seine Söhne, in der Mitte Israels.

Versorgung der Priester.

Kapitel 18

18,1 Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, sollen keinen Anteil noch ein Erbe mit Israel haben. Die Feueropfer des HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. 18,2 Aber ein Erbteil inmitten seiner Brüder soll er nicht haben. Der HERR ist sein Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. - 18,3 Das aber ist der Rechtsanspruch der Priester an das Volk, an die, die ein Schlachtopfer opfern, es sei Rind oder Schaf. Man soll dem Priester die Vorderkeule geben und die Kinnbacken und den Magen. 18,4 Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines Öles, und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du ihm geben. 18,5 Denn ihn hat der HERR, dein Gott, aus allen deinen Stämmen erwählt, damit er dastehe, um den Dienst im Namen des HERRN zu verrichten, er und seine Söhne, alle Tage. - 18,6 Und wenn der Levit aus einem deiner Tore kommen wird, aus ganz Israel, wo er sich als Fremder aufhält, dann mag er nach Herzenslust an die Stätte kommen, die der HERR erwählen wird, 18,7 und im Namen des HERRN, seines Gottes, den Dienst verrichten wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem HERRN stehen. 18,8 Zu gleichen Teilen sollen sie [davon] essen; [davon] ausgenommen ist, was er aufgrund von Familien[besitz] verkauft hat.

Warnung vor Zauberei und Wahrsagerei.

18,9 Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Greueln dieser Nationen gleichzutun. 18,10 Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier 18,11 oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt. 18,12 Denn ein Greuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge tut. Und um dieser Greuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie vor dir aus. 18,13 Du sollst dich ungeteilt an den HERRN, deinen Gott, halten. 18,14 Denn diese Nationen, die du austreiben wirst, hören auf Zauberer und auf Wahrsager. Du aber - so etwas hat der HERR, dein Gott, dir nicht gestattet!

Ankündigung des rechten Propheten.

18,15 Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören 18,16 nach allem, was du vom HERRN, deinem Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du sagtest: Ich möchte die Stimme des HERRN, meines Gottes, nicht länger hören, und dieses große Feuer möchte ich nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe! 18,17 Da sprach der HERR zu mir: Sie haben recht getan [mit dem], was sie geredet haben. 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. 18,19 Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern. - 18,20 Doch der Prophet, der sich vermessen sollte, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht befohlen habe zu reden, oder der im Namen anderer Götter reden wird: dieser Prophet muß sterben. 18,21 Und wenn du in deinem Herzen sagst: `Wie sollen wir das Wort erkennen, das nicht der HERR geredet hat?', 18,22 wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten.

Zufluchtsstädte - Keine Grenzverletzung.

V. 1-13: 4Mo 35,9-29; Jos 20,1-9.

Kapitel 19

19,1 Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrotten wird, deren Land der HERR, dein Gott, dir gibt, und du sie vertreibst und in ihren Städten und in ihren Häusern wohnst, 19,2 dann sollst du dir drei Städte aussondern mitten in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. 19,3 Du sollst dir den Weg [dahin] instand halten und das Gebiet deines Landes, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil geben wird, in drei Teile teilen. Und es soll [dazu] geschehen, daß jeder Totschläger dahin fliehen [kann].

19,4 Das aber ist die Sache mit dem Totschläger, der dahin flieht, damit er am Leben bleibt: Wer seinen Nächsten unabsichtlich erschlägt und ihn nicht schon vorher haßte 19,5 - [etwa] wer mit seinem Nächsten in den Wald geht, um Holz zu schlagen, und seine Hand holt mit der Axt aus, um das Holz abzuhauen, und das Eisen fährt vom Stiel und trifft seinen Nächsten, daß er stirbt -, der soll in eine dieser Städte fliehen, damit er am Leben bleibt, 19,6 damit nicht der Bluträcher wutentbrannt dem Totschläger nachjagt und ihn einholt, weil der Weg zu lang ist, und ihn totschlägt, obwohl ihn kein Todesurteil [traf], weil er ihn nicht schon vorher haßte. 19,7 Darum befehle ich dir: Drei Städte sollst du dir aussondern. - 19,8 Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, und dir das ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu geben zugesagt hat - 19,9 wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und alle Tage auf seinen Wegen gehst -, dann sollst du dir noch drei Städte zu diesen dreien hinzufügen, 19,10 damit nicht unschuldiges Blut vergossen wird mitten in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir ist. - 19,11 Wenn aber ein Mann seinen Nächsten haßt und ihm auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlägt, so daß er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte: 19,12 dann sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort holen und ihn der Hand des Bluträchers übergeben, daß er sterbe. 19,13 Du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, sondern du sollst unschuldig [vergossenes] Blut aus Israel wegschaffen, damit es dir gutgeht.

19,14 Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken, die die Vorfahren gezogen haben in deinem Erbteil, das du erben wirst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen.

Zeugen vor Gericht.

19,15 Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemanden auftreten wegen irgendeiner Ungerechtigkeit oder wegen irgendeiner Sünde, wegen irgendeiner Verfehlung, die er begeht. [Nur] auf zweier Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine Sache gültig sein. - 19,16 Wenn ein falscher Zeuge gegen jemanden auftritt, um ihn des Ungehorsams zu beschuldigen, 19,17 dann sollen die beiden Männer, die den Rechtsstreit führen, vor den HERRN treten, vor die Priester und die Richter, die in jenen Tagen dasein werden. 19,18 Und die Richter sollen [die Sache] genau untersuchen. Und siehe, ist der Zeuge ein Lügenzeuge, hat er gegen seinen Bruder Lüge bezeugt, 19,19 dann sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. 19,20 Und die übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr länger eine solche böse Sache in deiner Mitte begehen. 19,21 Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß!

Kriegsgesetze.

Kapitel 20

20,1 Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und siehst Pferde und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten. Denn der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir. 20,2 Und es soll geschehen, wenn ihr zum Kampf heranrückt, dann soll der Priester herantreten und zum Volk reden 20,3 und zu ihnen sagen: Höre, Israel! Ihr rückt heute zum Kampf gegen eure Feinde heran. Euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und ängstigt euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! 20,4 Denn der HERR, euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um für euch mit euren Feinden zu kämpfen, um euch zu retten. 20,5 Und die Aufseher sollen zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der ein neues Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann es einweihe. 20,6 Und wer ist der Mann, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nicht genutzt hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann ihn nutze. 20,7 Und wer ist der Mann, der sich mit einer Frau verlobt und sie noch nicht [zu sich] genommen hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann sie nehme. 20,8 Und die Aufseher sollen weiter zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der sich fürchtet und ein verzagtes Herz hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt werde wie sein Herz. 20,9 Und es soll geschehen, wenn die Aufseher aufgehört haben, zum Volk zu reden, dann sollen sie Heeroberste an die Spitze des Volkes stellen.

20,10 Wenn du dich einer Stadt näherst, um gegen sie zu kämpfen, dann sollst du ihr [zunächst] Frieden anbieten. 20,11 Und es soll geschehen, wenn sie dir friedlich antwortet und dir öffnet, dann soll alles Volk, das sich darin befindet, dir zur Zwangsarbeit [unterworfen werden] und dir dienen. 20,12 Und wenn sie mit dir nicht Frieden schließt, sondern Krieg mit dir führt, dann sollst du sie belagern. 20,13 Und gibt der HERR, dein Gott, sie in deine Hand, dann sollst du all ihre Männlichen mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. 20,14 Doch die Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, all ihre Beute, sollst du für dich rauben. Und du sollst [von der] Beute deiner Feinde essen, die der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. 20,15 So sollst du mit allen Städten tun, die weit von dir entfernt sind, die nicht von den Städten dieser Nationen hier sind. 20,16 Jedoch von den Städten dieser Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat. 20,17 Sondern du sollst an ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat, 20,18 damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu tun, die sie ihren Göttern getan haben, und ihr so gegen den HERRN, euren Gott, sündigt.

20,19 Wenn du eine Stadt viele Tage belagerst, um gegen sie zu kämpfen und sie einzunehmen, sollst du ihre Bäume nicht vernichten, indem du die Axt gegen sie schwingst. Denn du kannst von ihnen essen; du sollst sie nicht abhauen. Ist etwa der Baum des Feldes ein Mensch, daß er von dir mitbelagert werden sollte? 20,20 Nur die Bäume, von denen du weißt, daß sie Bäume sind, von denen man nicht ißt, die darfst du vernichten und umhauen. Und du kannst Belagerung[sgerät davon] bauen gegen die Stadt, die Krieg mit dir führt, bis sie gefallen ist.

Totschlag durch unbekannten Täter.

Kapitel 21

21,1 Wenn in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen, ein Erschlagener auf dem Feld liegend gefunden wird, ohne daß es bekannt ist, wer ihn erschlagen hat, 21,2 dann sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen und [die Strecke] zu den Städten hin abmessen, die im Umkreis des Erschlagenen [liegen]. 21,3 Und es soll geschehen: Die Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten [liegt] - die Ältesten jener Stadt sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht gearbeitet worden ist, die noch nicht am Joch gezogen hat. 21,4 Und die Ältesten jener Stadt sollen das Kalb zu einem immer fließenden Bach hinabführen, wo nicht gearbeitet und nicht gesät wird, und sollen dem Kalb dort im Bach das Genick brechen. 21,5 Dann sollen die Priester, die Söhne Levis, herantreten. Denn sie hat der HERR, dein Gott, erwählt, seinen Dienst zu verrichten und im Namen des HERRN zu segnen; und nach ihrem Ausspruch soll man bei jedem Rechsstreit und bei jeder Gewalttat verfahren. 21,6 Und alle Ältesten jener Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten sind, sollen über dem Kalb, dem das Genick im Bach gebrochen wurde, ihre Hände waschen 21,7 und sollen bezeugen und sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen. 21,8 Vergib, HERR, deinem Volk Israel, das du erlöst hast, und lege nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel! So wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. 21,9 Und du, du sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn du sollst tun, was in den Augen des HERRN recht ist.

21,10 Anweisung zur Behandlung weiblicher Gefangener

Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und der HERR, dein Gott, sie in deine Hand gibt und du ihre Gefangenen wegführst 21,11 und du unter den Gefangenen eine Frau, schön von Gestalt, siehst und hängst an ihr und nimmst [sie] dir zur Frau, 21,12 dann sollst du sie in das Innere deines Hauses bringen. Und sie soll ihr Haupt scheren und ihre Nägel beschneiden 21,13 und die Kleidung ihrer Gefangenschaft von sich ablegen und in deinem Haus bleiben und ihren Vater und ihre Mutter einen vollen Monat lang beweinen. Danach magst du zu ihr eingehen und sie heiraten, so daß sie dir zur Frau wird. 21,14 Und es soll geschehen, wenn du kein Gefallen [mehr] an ihr hast, dann sollst du sie nach ihrem Wunsch entlassen. Aber du darfst sie keineswegs für Geld verkaufen; du sollst sie nicht als Sklavin behandeln, weil du sie geschwächt hast.

Anweisungen zum Erstgeburtsrecht und über die Bestrafung ungehorsamer Söhne.

21,15 Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine geliebte und eine gehaßte, und sie gebären ihm Söhne, die geliebte und die gehaßte, und der erstgeborene Sohn ist von der gehaßten: 21,16 dann soll es geschehen an dem Tag, an dem er seine Söhne erben läßt, was ihm gehört, daß er nicht den Sohn der geliebten zum Erstgeborenen machen kann gegen den Sohn der gehaßten, [der doch] der Erstgeborene [ist]. 21,17 Vielmehr soll er den Erstgeborenen, den Sohn der gehaßten, anerkennen, daß er ihm zwei Teile von allem gibt, was sich bei ihm findet. Denn er ist der Erstling seiner Kraft, ihm gehört das Recht der Erstgeburt.

21,18 Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie züchtigen ihn, er aber hört [weiterhin] nicht auf sie, 21,19 dann sollen sein Vater und seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausführen zu den Ältesten seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. 21,20 Und sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein Schlemmer und Säufer! 21,21 Dann sollen ihn alle Leute seiner Stadt steinigen, daß er stirbt; so sollst du das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten.

Anweisung zur Behandlung Gehenkter.

21,22 Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, [auf die] das Todesurteil [steht], und er wird getötet und du hängst ihn an ein Holz, 21,23 dann darf seine Leiche nicht über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes. So sollst du dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt.

Achtung des Eigentums anderer - Anweisungen zum Schutz von Mensch und Tier.

Kapitel 22

22,1 Nicht darfst du zusehen, wie das Rind deines Bruders oder sein Schaf umherirrt und dich ihnen entziehen; du sollst sie deinem Bruder unbedingt zurückbringen. 22,2 Wenn aber dein Bruder nicht nahe bei dir [wohnt] oder du ihn nicht kennst, dann sollst du es in dein Haus aufnehmen, und es soll bei dir sein, bis dein Bruder es sucht. Dann gib es ihm zurück! 22,3 Und ebenso sollst du es mit seinem Esel machen, ebenso sollst du es mit seinem Gewand machen, und ebenso sollst du es mit allem Verlorenen deines Bruders machen, das ihm verloren geht und das du findest; du kannst dich nicht entziehen. 22,4 Du darfst nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf dem Weg fallen, und dich ihnen entziehen; du sollst [sie] unbedingt mit ihm aufrichten.

22,5 Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der dieses tut, ist ein Greuel für den HERRN, deinen Gott.

22,6 Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg findet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den Eiern, dann darfst du die Mutter auf den Jungen nicht nehmen. 22,7 Du sollst die Mutter unbedingt fliegen lassen, die Jungen aber magst du dir nehmen, damit es dir gutgeht und du deine Tage verlängerst.

22,8 Wenn du ein neues Haus baust, dann sollst du ein Geländer um dein Dach machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus bringst, wenn irgend jemand von ihm herabfällt.

22,9 Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei [Samen] besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt, der Same, den du gesät hast, und der Ertrag des Weinberges. - 22,10 Du sollst nicht mit einem Rind und einem Esel zusammen pflügen. - 22,11 Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff anziehen, Wolle und Leinen zusammen.

22,12 Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deines Oberkleides, mit dem du dich kleidest.

Schutz der Frau vor Verleumdung und Vergewaltigung.

22,13 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er haßt sie 22,14 und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, und bringt sie in schlechten Ruf und sagt: Diese Frau habe ich genommen und mich ihr genaht und habe [die Zeichen der] Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden! -, 22,15 dann sollen der Vater der jungen Frau und ihre Mutter die [Zeichen der] Jungfrauschaft der jungen Frau nehmen und zu den Ältesten der Stadt ins Tor hinausbringen. 22,16 Dann soll der Vater der jungen Frau zu den Ältesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem Mann zur Frau gegeben, und er haßt sie. 22,17 Und siehe, er legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er sagt: Ich habe an deiner Tochter die [Zeichen der] Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies [hier] sind nun die [Zeichen der] Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten. 22,18 Und die Ältesten jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen. 22,19 Und sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert [Schekel] Silber auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat. Und sie soll [weiterhin] seine Frau sein; er kann sie nicht entlassen alle seine Tage. - 22,20 Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist, die [Zeichen der] Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht gefunden worden, 22,21 dann sollen sie die junge Frau hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, daß sie stirbt, weil sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Haus ihres Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

22,22 Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.

22,23 Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist, und es trifft sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr, 22,24 dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sie steinigen, daß sie sterben: das Mädchen deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrien hat, und den Mann deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. - 22,25 Wenn aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld trifft, und der Mann ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei ihr gelegen hat, allein sterben. 22,26 Aber dem Mädchen sollst du nichts tun, das Mädchen hat keine Sünde [begangen] [zum] Tode. Diese Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt. 22,27 Denn er hat sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Mädchen schrie, aber niemand war da, der es rettete.

22,28 Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie werden [dabei] angetroffen: 22,29 dann soll der Mann, der bei ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig [Schekel] Silber geben, und es soll seine Frau werden, weil er sie geschwächt hat; er kann sie nicht entlassen all seine Tage.

Kapitel 23

23,1 Ein Mann darf nicht die Frau seines Vaters nehmen und darf die Decke seines Vaters nicht aufdecken.

Zugehörigkeit zur Gemeinde des HERRN.

23,2 Einer, dem die Hoden zerstoßen sind oder die Harnröhre abgeschnitten ist, darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen. 23,3 Ein Bastard darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihm soll nicht in die Versammlung des HERRN kommen. - 23,4 Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihnen darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen, für ewig; 23,5 deshalb, weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt, und weil er Bileam, den Sohn des Beor, aus Petor in Mesopotamien, gegen dich gedungen hat, dich zu verfluchen. 23,6 Aber der HERR, dein Gott, wollte nicht auf Bileam hören, und der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in Segen um; denn der HERR, dein Gott, hatte dich lieb. 23,7 Du sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage, für ewig.

23,8 Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist dein Bruder. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen, denn du bist ein Fremder in seinem Land gewesen. 23,9 Kinder, die ihnen geboren werden, dürfen von ihnen in der dritten Generation in die Versammlung des HERRN kommen.

Reinerhaltung des Kriegslagers.

23,10 Wenn du gegen deine Feinde ins Kriegslager ausziehst, dann sollst du dich vor allem Bösen hüten:

23,11 Wenn ein Mann unter dir ist, der durch einen Zufall der Nacht nicht rein ist, dann soll er nach draußen vor das Lager hinausgehen. Er darf nicht ins Lager hineinkommen. 23,12 Und es soll geschehen, beim Anbruch des Abends soll er sich im Wasser baden, und beim Untergang der Sonne darf er [wieder] ins Lager kommen. 23,13 Und du sollst einen Platz außerhalb des Lagers haben, dahin kannst du [für deine Notdurft] hinausgehen. 23,14 Und du sollst eine Schaufel bei deinem Gerät haben. Und es soll geschehen, wenn du dich draußen hinsetzt, so sollst du [ein Loch] damit graben und deine Ausscheidung wieder zudecken. 23,15 Denn der HERR, dein Gott, lebt mitten in deinem Lager, um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Und dein Lager soll heilig sein, daß er nichts Anstößiges unter dir sieht und sich von dir abwendet.

Vorschriften über Sklaven, Huren, Zinsen, Gelübde und Fremdeigentum.

23,16 Einen Sklaven, der sich vor seinem Herrn zu dir rettet, sollst du seinem Herrn nicht ausliefern. 23,17 Bei dir soll er wohnen, in deiner Mitte, an dem Ort, den er in einem deiner Tore erwählen wird, wo es ihn gut dünkt: du sollst ihn nicht unterdrücken.

23,18 Eine Geweihte soll es unter den Töchtern Israel nicht geben, und [auch] einen Geweihten soll es nicht unter den Söhnen Israel geben. 23,19 Du sollst keinen Hurenlohn und [kein] Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen für irgendein Gelübde; denn auch diese beiden sind ein Greuel für den HERRN, deinen Gott.

23,20 Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins für Geld, Zins für Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen Zins ausleiht. 23,21 Dem Fremden magst du Zins auferlegen, aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Geschäft deiner Hand in dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.

23,22 Wenn du für den HERRN, deinen Gott, ein Gelübde ablegst, sollst du nicht zögern, es zu erfüllen. Denn der HERR, dein Gott, wird es unbedingt von dir fordern, und Sünde würde an dir sein. 23,23 Wenn du es aber unterläßt, [etwas] zu geloben, wird keine Sünde an dir sein. 23,24 Was über deine Lippen gegangen ist, sollst du halten und ausführen, wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund geredet hast.

23,25 Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, dann magst du Trauben essen nach Herzenslust, [bis] du satt bist; in dein Gefäß aber darfst du nichts tun. 23,26 Wenn du in das Getreide[feld] deines Nächsten kommst, dann darfst du Ähren mit deiner Hand abpflücken; aber die Sichel sollst du nicht über das Getreide deines Nächsten schwingen.

Vorschriften über den Scheidebrief - Kriegsdienst der Jungverheirateten.

Kapitel 24

24,1 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, daß sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat, 24,2 und sie ist aus seinem Haus gezogen und ist hingegangen und [die Frau] eines anderen Mannes geworden, 24,3 [wenn dann] auch der andere Mann sie gehaßt und ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, 24,4 [dann] kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, daß sie seine Frau sei, nachdem sie unrein gemacht worden ist. Denn ein Greuel ist das vor dem HERRN. Und du sollst das Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, nicht zur Sünde verführen.

24,5 Wenn ein Mann erst kurz verheiratet ist, soll er nicht mit dem Heer ausziehen, und es soll ihm keinerlei Verpflichtung auferlegt werden. Er soll ein Jahr lang frei sein für sein Haus und seine Frau, die er genommen hat, erfreuen.

Verordnungen zum Schutz der Schwachen.

24,6 Man soll nicht Handmühle und Mühlstein pfänden; denn [damit] pfändet man das Leben.

24,7 Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen Brüdern, [einen] von den Söhnen Israel, geraubt hat und ihn als Sklaven behandelt und verkauft hat, dann soll dieser Dieb sterben. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

24,8 Bei der Plage des Aussatzes hüte dich, daß du sehr darauf achtest und alles tust, was euch die Priester, die Leviten, lehren werden. Ihr sollt darauf achten, zu tun, wie ich ihnen befohlen habe. 24,9 Denk daran, was der HERR, dein Gott, an Mirjam getan hat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt!

24,10 Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen leihst, dann sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand zu erheben. 24,11 Draußen sollst du stehenbleiben, und der Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach draußen hinausbringen. 24,12 Und wenn er ein bedürftiger Mann ist, sollst du dich nicht mit seinem Pfand schlafen legen. 24,13 Du sollst ihm das Pfand unbedingt beim Untergang der Sonne zurückgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und dich segne; und es wird für dich als Gerechtigkeit gelten vor dem HERRN, deinem Gott.

24,14 Du sollst den bedürftigen und armen Lohnarbeiter nicht unterdrücken, [sei er einer] von deinen Brüdern oder von deinen Fremden, die in deinem Land, in deinen Toren [wohnen]. 24,15 Am selben Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne soll nicht darüber untergehen - denn er ist bedürftig und verlangt sehnsüchtig danach -, damit er nicht über dich zum HERRN schreit und Sünde an dir ist. 24,16 Nicht sollen Väter um der Söhne willen getötet werden und Söhne sollen nicht um der Väter willen getötet werden; sie sollen jeder für seine [eigene] Sünde getötet werden.

24,17 Du sollst das Recht eines Fremden [und] einer Waise nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden. 24,18 Und du sollst daran denken, daß du Sklave in Ägypten warst und daß der HERR, dein Gott, dich von dort erlöst hat; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.

24,19 Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Tun deiner Hände. 24,20 Wenn du deine Oliven abschlägst, sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein. 24,21 Wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein. 24,22 Und du sollst daran denken, daß du Sklave warst im Land Ägypten; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.

Prügelstrafe.

Kapitel 25

25,1 Wenn ein Rechtsstreit zwischen Männern entsteht und sie vor Gericht treten, und man richtet sie, dann soll man den Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. 25,2 Und es soll geschehen, wenn der Schuldige Schläge verdient hat, dann soll der Richter ihn hinlegen und ihm in seiner Gegenwart nach [der festgesetzten] Zahl Schläge geben [lassen], seiner Schuld entsprechend. 25,3 Vierzig [Schläge] darf er ihm geben [lassen] - nicht mehr -, damit nicht, wenn er fortfährt, ihn über diese hinaus mit vielen Schlägen zu schlagen, dein Bruder in deinen Augen entehrt wird.

25,4 Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt.

Schwagerehe.

25,5 Wenn Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht auswärts einem fremden Mann angehören. Ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe vollziehen. 25,6 Und es soll geschehen: der Erstgeborene, den sie [dann] gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterführen, damit dessen Name aus Israel nicht ausgelöscht wird. 25,7 Wenn aber der Mann keine Lust hat, seine Schwägerin zu nehmen, dann soll seine Schwägerin ins Tor hinaufgehen zu den Ältesten und soll sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder den Namen in Israel aufrechtzuerhalten; er will die Schwagerehe mit mir nicht eingehen. 25,8 Und die Ältesten seiner Stadt sollen ihn rufen und mit ihm reden. Doch stellt er sich dann hin und sagt: Ich habe keine Lust, sie zu nehmen, 25,9 dann soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten und ihm den Schuh von seinem Fuß abziehen und ihm ins Gesicht spucken. Und sie soll antworten und sagen: So soll dem Mann geschehen, der das Haus seines Bruders nicht bauen will! 25,10 Und sein Name soll in Israel heißen `Haus des Barfüßers'.

Warnung vor unzüchtigem Verhalten und falschen Gewichten.

25,11 Wenn Männer miteinander raufen, ein Mann und sein Bruder, und die Frau des einen eilt herbei, um ihren Mann aus der Hand dessen, der ihn schlägt, zu retten, und sie streckt ihre Hand aus und greift an seine Geschlechtsteile: 25,12 dann sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst nicht schonen.

25,13 Du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel haben, einen großen und einen kleinen. 25,14 Du sollst nicht zweierlei Efa in deinem Haus haben, ein großes und ein kleines. 25,15 Vollen und gerechten Gewichtstein sollst du haben, und volles und gerechtes Efa sollst du haben, damit deine Tage lange währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 25,16 Denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist jeder, der dieses tut, jeder, der unrecht tut.

Gebot der Ausrottung der Amalekiter.

25,17 Denk daran, was Amalek dir getan hat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt, 25,18 wie er dir auf dem Weg entgegentrat und deine Nachzügler schlug, alle Schwachen hinter dir, als du erschöpft und müde warst, und daß er Gott nicht fürchtete. 25,19 Und wenn der HERR, dein Gott, dir Ruhe verschafft hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, dann sollst du die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel auslöschen. Vergiß es nicht!

Verordnungen über Erstlingsfrüchte und Zehnten.

Kapitel 26

26,1 Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und du hast es in Besitz genommen und wohnst darin, 26,2 dann sollst du von den Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem Land einbringst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und an die Stätte gehen, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen. 26,3 Und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen da ist, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute dem HERRN, deinem Gott, daß ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben der HERR unseren Vätern geschworen hat. 26,4 Und der Priester soll den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar des HERRN, deines Gottes, niedersetzen. 26,5 Du aber sollst vor dem HERRN, deinem Gott, anheben und sprechen: Ein umherirrender Aramäer war mein Vater; und er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremder auf, als ein geringes Häuflein. Doch er wurde dort zu einer großen, starken und zahlreichen Nation. 26,6 Und die Ägypter mißhandelten uns, unterdrückten uns und legten uns harte Arbeit auf. 26,7 Da schrien wir zu dem HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und unsere Bedrängnis. 26,8 Und der HERR führte uns aus Ägypten heraus mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken und mit Zeichen und Wundern . 26,9 Und er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. 26,10 Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der Frucht des Landes gebracht, das du, HERR, mir gegeben hast. - Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und anbeten vor dem HERRN, deinem Gott. 26,11 Und du sollst dich an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremde, der in deiner Mitte [wohnt].

26,12 Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages im dritten Jahr, dem Jahr des Zehnten, vollständig entrichtet hast und ihn dem Leviten, dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben hast, damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen, 26,13 dann sollst du vor dem HERRN, deinem Gott, sprechen: Ich habe das Geheiligte aus dem Haus weggeschafft und habe es auch dem Leviten und dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben nach all deinem Gebot, das du mir befohlen hast; ich habe deine Gebote nicht übertreten noch vergessen. 26,14 Ich habe nichts [davon] gegessen in meiner Trauer und habe nichts [davon] in [meiner] Unreinheit weggeschafft und habe nichts [davon] für einen Toten gegeben. Ich habe der Stimme des HERRN, meines Gottes, gehorcht, ich habe getan nach allem, was du mir geboten hast. 26,15 Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben, wie du es unseren Vätern geschworen hast, ein Land, das von Milch und Honig überfließt!

Pflichten und Rechte Israels.

26,16 Am heutigen Tag befiehlt dir der HERR, dein Gott, diese Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu tun. So bewahre und tue sie mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele! 26,17 Du hast heute den HERRN sagen lassen, daß er dein Gott sein will und daß du auf seinen Wegen gehen und seine Ordnungen und seine Gebote und seine Rechtsbestimmungen bewahren und seiner Stimme gehorchen willst. 26,18 Und der HERR hat dich heute sagen lassen, daß du ihm ein Eigentumsvolk sein willst, wie er zu dir geredet hat, und daß du alle seine Gebote bewahren willst 26,19 und daß er dich als höchste über alle Nationen stellen will, die er gemacht hat, zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck und daß du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk sein willst, wie er geredet hat.

Gedenkaltar in Kanaan - Flüche vom Berg Ebal.

Kapitel 27

27,1 Und Mose und die Ältesten von Israel befahlen dem Volk: Bewahrt das ganze Gebot, das ich euch heute befehle! 27,2 Und es soll geschehen, an dem Tag, an dem ihr über den Jordan in das Land hinüberzieht, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du dir große Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen. 27,3 Und du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf sie schreiben, wenn du hinübergezogen bist, damit du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, ein Land, das von Milch und Honig überfließt, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat. 27,4 Und es soll geschehen, wenn ihr über den Jordan gezogen seid, sollt ihr diese Steine, über die ich euch heute Befehl gebe, auf dem Berg Ebal aufrichten; und du sollst sie mit Kalk bestreichen. 27,5 Und dort sollst du dem HERRN, deinem Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du sollst kein Eisen über ihnen schwingen, 27,6 aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des HERRN, deines Gottes, bauen. Und du sollst dem HERRN, deinem Gott, Brandopfer darauf opfern, 27,7 und du sollst Heilsopfer opfern und dort essen und dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen. - 27,8 Und auf die Steine sollst du alle Worte dieses Gesetzes deutlich [und] sorgfältig schreiben.

27,9 Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu ganz Israel und sagten: Sei still und höre, Israel! Am heutigen Tag bist du dem HERRN, deinem Gott, zum Volk geworden. 27,10 So gehorche der Stimme des HERRN, deines Gottes, und tue seine Gebote und seine Ordnungen, die ich dir heute befehle.

V. 12-14: 1Mo 35,23-26.

27,11 Und Mose befahl dem Volk an jenem Tag und sagte: 27,12 Wenn ihr über den Jordan gezogen seid, sollen diese auf dem Berg Garizim stehen, um das Volk zu segnen:

Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin. 27,13 Und diese sollen auf dem Berg Ebal stehen zum Verfluchen: Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naftali. 27,14 Und die Leviten sollen anfangen und zu allen Männern von Israel mit erhobener Stimme sprechen:

27,15 Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein Werk von Künstlerhänden, und es im Verborgenen aufstellt! Und das ganze Volk antworte und sage: Amen!

27,16 Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,17 Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,18 Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,19 Verflucht sei, wer das Recht des Fremden, der Waise und der Witwe beugt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,20 Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt, denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,21 Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier liegt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,22 Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,23 Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,24 Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Verborgenen erschlägt! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,25 Verflucht sei, wer ein Bestechungsgeschenk nimmt, um jemanden zu erschlagen, unschuldiges Blut [zu vergießen]! Und das ganze Volk sage: Amen!

27,26 Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht aufrechterhält, sie zu tun! Und das ganze Volk sage: Amen!

Segen und Fluch.

V. 1-14: 3Mo 26,3-13.

Kapitel 28

28,1 Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, daß du darauf achtest, all seine Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR, dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen. 28,2 Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst. 28,3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet wirst du sein auf dem Feld. 28,4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 28,5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. 28,6 Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang, und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. 28,7 Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen, und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. 28,8 Der HERR wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. 28,9 Der HERR wird dich zu einem heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und auf seinen Wegen gehst. 28,10 Und alle Völker der Erde werden sehen, daß der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und sie werden sich vor dir fürchten. 28,11 Und der HERR wird dir Überfluß geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Ackerlandes, zur Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der HERR deinen Vätern geschworen hat. 28,12 Der HERR wird dir seinen guten Schatz, den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du selbst aber wirst [dir] nichts leihen. 28,13 Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst nur immer aufwärtssteigen und nicht hinuntersinken, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, die zu bewahren und zu tun ich dir heute befehle, 28,14 und von all den Worten, die ich euch heute befehle, weder zur Rechten noch zur Linken abweichst, um anderen Göttern nachzulaufen, ihnen zu dienen.

V. 15-68: 3Mo 26,14-39.

28,15 Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorchst, [so] daß du [nicht] darauf achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen und dich erreichen. 28,16 Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld. 28,17 Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. 28,18 Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. 28,19 Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. - 28,20 Der HERR wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung gegen dich senden in allem Geschäft deiner Hand, das du tust, bis du vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit deiner Taten, mit denen du mich verlassen hast. 28,21 Der HERR wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich ausgerottet hat aus dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 28,22 Der HERR wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit Fieberglut und mit Hitze und mit Entzündung und mit Dürre und mit Getreidebrand und mit Vergilben [des Korns], und sie werden dich verfolgen, bis du umgekommen bist. 28,23 Und dein Himmel, der über deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die unter dir ist, Eisen. 28,24 Der HERR wird den Regen deines Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich herabkommen, bis du umgekommen bist. 28,25 Der HERR wird dich geschlagen vor deinen Feinden dahingeben. Auf einem Weg wirst du gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen fliehen, und du wirst zum Schreckbild für alle Königreiche der Erde werden. 28,26 Und deine Leiche wird allen Vögeln des Himmels und den Tieren der Erde zum Fraß werden, und niemand wird sie wegscheuchen. 28,27 Der HERR wird dich schlagen mit den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen und mit Krätze und mit Grind, daß du nicht [mehr] geheilt werden kannst. 28,28 Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit Geistesverwirrung. 28,29 Und du wirst am Mittag umhertappen, wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst keinen Erfolg haben auf deinen Wegen. Und du wirst alle Tage nur unterdrückt und beraubt sein, und niemand wird helfen. 28,30 Eine Frau wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sie beschlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht nutzen. 28,31 Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet, und du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Gesicht geraubt und nicht zu dir zurückkehren. Deine Schafe werden deinen Feinden gegeben, und du wirst niemanden haben, der hilft. 28,32 Deine Söhne und deine Töchter werden einem anderen Volk gegeben, und deine Augen werden es sehen und werden nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber du wirst machtlos sein. 28,33 Die Frucht deines Ackers und all dein Erworbenes wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur unterdrückt und zerschlagen sein alle Tage. 28,34 Und du wirst wahnsinnig werden vor dem Anblick [dessen], was deine Augen erblicken [müssen]. 28,35 Der HERR wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner Fußsohle bis zu deinem Scheitel, daß du nicht [mehr] geheilt werden kannst. 28,36 Der HERR wird dich und deinen König, den du über dich setzen wirst, zu einer Nation wegführen, die du nicht gekannt hast, du und deine Väter. Und du wirst dort anderen Göttern, [Göttern aus] Holz und Stein, dienen. 28,37 Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur Spottrede unter allen Völkern, wohin der HERR dich wegtreiben wird. 28,38 Viel Samen wirst du aufs Feld hinausbringen, aber wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen. 28,39 Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten; aber Wein wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn abfressen. 28,40 Ölbäume wirst du in deinem ganzen Gebiet haben; aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven fallen ab. 28,41 Söhne und Töchter wirst du zeugen; aber sie werden dir nicht gehören, denn sie werden in die Gefangenschaft gehen. 28,42 Alle deine Bäume und die Frucht deines Ackerlandes wird die Grille in Besitz nehmen. 28,43 Der Fremde, der in deiner Mitte [wohnt], wird höher und höher über dich emporsteigen, und du, du wirst tiefer und tiefer hinabsinken. 28,44 Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen [können]; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz.

28,45 Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat. 28,46 Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder sein an dir und an deinen Nachkommen für ewig. 28,47 Dafür daß du dem HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast wegen des Überflusses an allem, 28,48 wirst du deinen Feinden, die der HERR gegen dich senden wird, dienen in Hunger und Durst, in Blöße und in Mangel an allem. Und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vernichtet hat. 28,49 Der HERR wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, [so kommt sie], eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst, 28,50 eine Nation mit hartem Gesicht, die für den Alten keine Rücksicht kennt und für den Jungen keine Gnade, 28,51 und [die] die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes verzehren wird, bis du vernichtet bist, die dir weder Getreide, Most oder Öl [noch] den Wurf deiner Rinder oder die Zucht deiner Schafe übriglassen wird, bis sie dich zugrunde gerichtet hat. 28,52 Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. 28,53 Dann wirst du die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die der HERR, dein Gott, dir gegeben hat in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dich dein Feind bedrängen wird. 28,54 Der weichlichste und am meisten verzärtelte Mann bei dir, dessen Auge wird mißgünstig auf seinen Bruder blicken und auf die Frau an seinem Busen und auf seine übriggebliebenen Kinder, die er übrigbehalten hat. 28,55 Keinem von ihnen gibt er [etwas] vom Fleisch seiner Kinder, das er ißt, weil ihm nichts übriggeblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in all deinen Toren. 28,56 Die Weichlichste bei dir und die Verzärteltste, die vor Verzärtelung und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen, deren Auge wird mißgünstig auf den Mann an ihrem Busen blicken und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter 28,57 wegen ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt, und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert. Denn sie wird sie aus Mangel an allem im geheimen aufessen in der Belagerung und Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in deinen Toren. - 28,58 Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, daß du diesen herrlichen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott, fürchtest, 28,59 dann wird der HERR deine Plagen und die Plagen deiner Nachkommen außergewöhnlich machen: große und andauernde Plagen und böse und andauernde Krankheiten. 28,60 Und er wird alle Seuchen Ägyptens gegen dich wenden, vor denen du dich fürchtest, und sie werden an dir haften [bleiben]. 28,61 Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben sind, - der HERR wird sie über dich kommen lassen, bis du vernichtet bist. 28,62 Als ein geringes Häuflein werdet ihr übrigbleiben, statt daß ihr wie die Sterne des Himmels an Menge geworden wärt, weil du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast. - 28,63 Und es wird geschehen: wie der HERR sich über euch freute, euch Gutes zu tun und euch zahlreich werden zu lassen, so wird der HERR sich über euch freuen, euch zugrunde zu richten und euch zu vernichten. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 28,64 Und der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde. Und du wirst dort andern Göttern dienen, die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter - [Göttern aus] Holz und Stein. 28,65 Und unter jenen Nationen wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fußsohle wird keinen Rastplatz finden. Und der HERR wird dir dort ein zitterndes Herz geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele. 28,66 Und dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. 28,67 Am Morgen wirst du sagen: Wäre es doch Abend! und am Abend wirst du sagen: Wäre es doch Morgen! - wegen des Zitterns deines Herzens, mit dem du zitterst, und wegen des Anblicks [dessen], was deine Augen erblicken [müssen]. 28,68 Und der HERR wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen, auf dem Weg, von dem ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr werdet euch dort euren Feinden als Sklaven und als Sklavinnen zum Kauf anbieten, aber es wird kein Käufer da sein.

28,69 Das sind die Worte des Bundes, von dem der HERR dem Mose befohlen hatte, er solle [ihn] mit den Söhnen Israel im Land Moab schließen neben dem Bund, den er am Horeb mit ihnen geschlossen hatte.

Bund Gottes mit Israel im Land Moab - Mahnung zur Gesetzestreue.

Kapitel 29

29,1 Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Ägypten getan hat an dem Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Land: 29,2 die großen Prüfungen, die deine Augen gesehen haben, jene großen Zeichen und Wunder. 29,3 Aber der HERR hat euch bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu erkennen noch Augen zu sehen, noch Ohren zu hören. 29,4 Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: eure Kleider sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuß ist nicht zerschlissen. 29,5 Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr erkenntet, daß ich der HERR, euer Gott, bin. 29,6 Und als ihr an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Heschbon, und Og, der König von Basan, uns zum Kampf entgegen, und wir schlugen sie. 29,7 Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter zum Erbteil. 29,8 So bewahrt denn die Worte dieses Bundes und tut sie, damit ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut!

29,9 Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Aufseher, alle Männer von Israel, 29,10 eure Kinder, eure Frauen und dein Fremder, der mitten in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer bis zu deinem Wasserschöpfer, 29,11 damit du in den Bund des HERRN, deines Gottes, eintrittst und in seine Fluchbestimmung, den der HERR, dein Gott, heute mit dir schließt, 29,12 damit er dich heute zu seinem Volk erhebt und er dein Gott ist, wie er zu dir geredet und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. 29,13 Doch nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund mit dieser Fluchbestimmung, 29,14 sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem HERRN, unserm Gott, steht, als auch mit dem, der heute nicht mit uns hier ist. 29,15 Denn ihr wißt ja, wie wir im Land Ägypten gewohnt haben und wie wir mitten durch die Nationen gezogen sind, durch die ihr gezogen seid. 29,16 Da habt ihr ihre Scheusale gesehen und ihre Götzen aus Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen sind. 29,17 Daß es bei euch nur ja nicht einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt, dessen Herz sich heute von dem HERRN, unserm Gott, abwendet, um hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen! Daß es ja nicht eine Wurzel unter euch gibt, die Gift und Wermut als Frucht bringt, 29,18 - und es geschieht, wenn er die Worte dieses Eidschwures hört, daß er sich in seinem Herzen segnet und sagt: Ich werde Frieden haben, [auch] wenn ich in der Verstocktheit meines Herzens lebe! - so daß das bewässerte mit dem durstigen [Land] hinweggerafft wird. 29,19 Nicht wird der HERR ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn des HERRN und sein Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch, der in diesem Buch aufgeschrieben ist, wird auf ihm liegen, und der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. 29,20 Und der HERR wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unheil aussondern, nach all den Flüchen des Bundes, der in diesem Buch des Gesetzes geschrieben ist. 29,21 Und die künftige Generation, eure Kinder, die nach euch aufstehen werden, und der Ausländer, der aus fernem Land kommt, werden sagen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, mit denen der HERR es geschlagen hat - 29,22 Schwefel und Salz, eine Brandstätte ist sein ganzes Land; es wird nicht besät und läßt nichts sprossen, und keinerlei Kraut kommt darin auf wie [nach der] Umkehrung von Sodom und Gomorra, [von] Adma und Zebojim, die der HERR umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm -,

V. 23-27: Jer 9,11-15.

29,23 und alle Nationen werden sagen: Warum hat der HERR diesem Land so etwas getan? Weshalb diese große Zornglut? 29,24 Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, des Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen geschlossen hatte, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte, 29,25 und [weil sie] hingingen und andern Göttern dienten und sich vor ihnen niederwarfen, [vor] Göttern, die sie nicht kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte, 29,26 da entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land, so daß er den ganzen Fluch über es gebracht hat, der in diesem Buch aufgeschrieben ist. 29,27 Und der HERR hat sie herausgerissen aus ihrem Land im Zorn und im Grimm und in großem Unwillen und hat sie in ein anderes Land geworfen, wie [es] an diesem Tag [der Fall ist]. - 29,28 Das Verborgene [steht bei] dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare [gilt] uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.

Trost und Mahnung - Wahl zwischen Leben und Tod.

Kapitel 30

30,1 Und es wird geschehen, wenn all diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der HERR, dein Gott, dich verstoßen hat, 30,2 und du umkehrst zum HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, 30,3 dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. 30,4 Wenn deine Verstoßenen am Ende des Himmels wären, [selbst] von dort wird der HERR, dein Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen. 30,5 Und der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine Väter in Besitz genommen haben, und du wirst es in Besitz nehmen. Und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher werden lassen als deine Väter. 30,6 Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, daß du am Leben bleibst. 30,7 Und der HERR, dein Gott, wird all diese Flüche auf deine Feinde und auf deine Hasser legen, die dir nachgejagt sind. 30,8 Du aber, du wirst umkehren und der Stimme des HERRN gehorchen und wirst all seine Gebote tun, die ich dir heute befehle. 30,9 Und der HERR, dein Gott, wird dir Überfluß geben bei allem Tun deiner Hand, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackerlandes, [für dich] zum Guten. Denn der HERR wird sich wieder über dich freuen zum Guten, wie er sich über deine Väter gefreut hat, 30,10 wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst, um seine Gebote und seine Ordnungen zu halten, die in diesem Buch des Gesetzes aufgeschrieben sind, wenn du zum HERRN, deinem Gott, umkehrst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. 30,11 Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu wunderbar für dich und ist [dir] nicht [zu] fern. 30,12 Es ist nicht im Himmel, daß du sagen müßtest: Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hören lassen, daß wir es tun? 30,13 Und es ist nicht jenseits des Meeres, daß du sagen müßtest: Wer wird für uns auf die andere Seite des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, daß wir es tun? 30,14 Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.

30,15 Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse, 30,16 indem ich dir heute gebiete, den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen zu bewahren, damit du lebst und zahlreich wirst und der HERR, dein Gott, dich segnet in dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. 30,17 Wenn aber dein Herz sich abwendet und du nicht gehorchst und du dich verführen läßt und dich vor andern Göttern niederwirfst und ihnen dienst, 30,18 dann kündige ich euch heute an, daß ihr ganz gewiß umkommen werdet. Ihr werdet [eure] Tage nicht verlängern in dem Land, in das du über den Jordan ziehst, um hineinzukommen, es in Besitz zu nehmen. 30,19 Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, 30,20 indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! Denn das ist dein Leben und die Dauer deiner Tage, daß du in dem Land wohnst, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben.

Josuas Einsetzung zum Nachfolger Moses.

Kapitel 31

31,1 Und Mose ging hin und redete diese Worte zu ganz Israel. 31,2 Und er sprach zu ihnen: 120 Jahre bin ich heute alt, ich kann nicht mehr aus- und eingehen; und der HERR hat zu mir gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. 31,3 Der HERR, dein Gott, er zieht vor dir her hinüber; er selbst wird diese Nationen vor dir vernichten, daß du sie vertreiben kannst. Josua, er zieht vor dir her hinüber, wie der HERR geredet hat. 31,4 Und der HERR wird an ihnen handeln, wie er an Sihon und an Og, den Königen der Amoriter, und an ihrem Land gehandelt hat, die er vernichtet hat. 31,5 Und wenn der HERR sie vor euch dahingibt, dann sollt ihr an ihnen handeln nach dem ganzen Gebot, das ich euch geboten habe. 31,6 Seid stark und mutig, fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen.

31,7 Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen von ganz Israel: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst mit diesem Volk in das Land kommen, das der HERR ihren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe austeilen. 31,8 Der HERR, er ist es, der vor dir herzieht; er selbst wird mit dir sein; er wird dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen!

Gesetzeslesung alle sieben Jahre.

31,9 Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und gab es den Priestern, den Söhnen Levis, die die Lade des Bundes des HERRN trugen, und allen Ältesten von Israel. 31,10 Und Mose befahl ihnen und sagte: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des Erlaßjahres, am Fest der Laubhütten, 31,11 wenn ganz Israel kommt, um vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte zu erscheinen, die er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor ganz Israel ausrufen lassen, vor ihren Ohren. 31,12 Versammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren [wohnt], damit sie hören und damit sie lernen und den HERRN, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! 31,13 Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhören, damit sie den HERRN, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

Gottes Befehl zum Schreiben des Liedes Moses.

31,14 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Tage sind herangekommen, daß du sterben wirst. Rufe Josua, und findet euch im Zelt der Begegnung ein, daß ich ihm Befehl erteile! Da gingen Mose und Josua hin und fanden sich im Zelt der Begegnung ein. 31,15 Und der HERR erschien im Zelt, in der Wolkensäule; und die Wolkensäule stand über dem Eingang des Zeltes. 31,16 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern legen. Und dieses Volk wird sich aufmachen und den fremden Göttern des Landes, in das es kommt, in seiner Mitte nachhuren. Und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit ihnen geschlossen habe. 31,17 Da wird mein Zorn an jenem Tag gegen es entbrennen, und ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen. Und es wird zum Fraß werden, und viele Übel und Nöte werden es treffen. Und es wird an jenem Tag sagen: Haben diese Übel mich nicht deshalb getroffen, weil mein Gott nicht [mehr] in meiner Mitte ist? 31,18 Ich aber, ich werde an jenem Tag mein Angesicht völlig verbergen wegen all des Bösen, das es getan, weil es sich andern Göttern zugewandt hat. 31,19 Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die Söhne Israel! Lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir zum Zeugen gegen die Söhne Israel wird! 31,20 Denn ich werde es in das Land bringen, das von Milch und Honig überfließt, das ich seinen Vätern zugeschworen habe, und es wird essen und satt und fett werden. Und es wird sich andern Göttern zuwenden, und sie werden ihnen dienen und mich verwerfen, und meinen Bund wird es brechen. 31,21 Und es wird geschehen, wenn viele Übel und Nöte es treffen, dann wird dieses Lied als Zeuge vor ihm aussagen; denn es wird nicht vergessen werden im Mund seiner Nachkommen. Denn ich kenne sein Sinnen, mit dem es [schon] heute umgeht, [noch] bevor ich es in das Land bringe, das ich [seinen Vätern] zugeschworen habe.

31,22 Und Mose schrieb dieses Lied an jenem Tag auf, und er lehrte es die Söhne Israel. 31,23 Und er befahl Josua, dem Sohn des Nun, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst die Söhne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen habe. Und ich will mit dir sein.

Aufbewahrung des Gesetzbuches.

31,1 Und es geschah, als Mose [damit] fertig war, die Worte dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben, 31,25 da befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des HERRN trugen: 31,26 Nehmt dieses Buch des Gesetzes und legt es neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daß es dort zum Zeugen gegen dich wird! 31,27 Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute [schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!

Aufforderung zum Hören des Liedes Moses.

31,28 Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Aufseher, daß ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den Himmel und die Erde gegen sie als Zeugen aufrufe! 31,29 Denn ich habe erkannt, daß ihr nach meinem Tod ganz und gar zu [eurem] Verderben handeln und von dem Weg abweichen werdet, den ich euch befohlen habe. Dann wird euch das Unheil treffen am Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen des HERRN, ihn zu reizen durch das Werk eurer Hände.

31,30 Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes zu Ende:

Das Lied des Mose.

Kapitel 32

32,1 Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre die Worte meines Mundes!

32,2 Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau riesele meine Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf [welkes] Kraut!

32,3 Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm Gott!

32,4 Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!

32,5 Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und verdrehte Generation - nicht seine Kinder [sind sie, sondern] ihr [eigener] Schandfleck -.

32,6 Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet.

32,7 Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen!

32,8 Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er die Menschenkinder [voneinander] schied, da legte er fest die Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel.

32,9 Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maß seines Erbteils.

32,10 Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie seinen Augapfel.

32,11 Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf seinen Schwingen,

32,12 [so] leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott war mit ihm.

32,13 Er ließ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er aß die Früchte des Feldes. Er ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel,

32,14 Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der Lämmer, Widder aus Basan und Böcke samt dem Nierenfett des Weizens und Blut der Traube trankest du, feurigen Wein.

32,15 Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung.

32,16 Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde [Götter], durch Greuel kränkten sie ihn.

32,17 Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die [erst] vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten.

32,18 Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und vergaßest den Gott, der dich geboren.

32,19 Und der HERR sah es und verwarf [sie] aus Unwillen über seine Söhne und seine Töchter.

32,20 Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation [voller] Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.

32,21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten; so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk, durch eine törichte Nation will ich sie kränken.

32,22 Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt bis in den untersten Scheol und frißt die Erde und ihren Ertrag und entzündet die Grundfesten der Berge.

32,23 Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen.

32,24 Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von Fieberglut und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden.

32,25 Draußen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit dem greisen Mann.

32,26 Ich hätte [gern] gesagt: Ich will sie zerschlagen, der Erinnerung an sie unter den Menschen ein Ende machen!

32,27 Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete, daß ihre Gegner es falsch darstellten, daß sie sagten: Unsere Hand war erhaben! - und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt!

32,28 Denn sie sind eine Nation, die [allen] Rat verloren hat; keine Einsicht ist bei ihnen.

32,29 Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würde ihr Ende bedenken.

32,30 Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen, wenn nicht [deshalb], weil ihr Fels sie verkauft und der HERR sie preisgegeben hat?

32,31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere Feinde selbst geurteilt!

32,32 Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von den Terrassen[gärten] Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren, bittere Trauben haben sie.

32,33 Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift.

32,34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen Schatzkammern?

32,35 Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da ihr Fuß wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei.

32,36 Denn der HERR wird sein Volk richten, und über seine Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, daß geschwunden die Kraft und der Sklave und der Freie dahin sind.

32,37 Und er wird sagen: Wo sind [nun] ihre Götter, der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten?

32,38 Die das Fett ihrer Schlachtopfer aßen, den Wein ihrer Trankopfer tranken, die sollen [doch] aufstehen und euch helfen, sie sollen [doch] ein Schirm über euch sein!

32,39 Seht nun, daß ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!

32,40 Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So wahr ich ewig lebe!

32,41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern.

32,42 Meine Pfeile laß ich trunken werden von Blut, und mein Schwert frißt Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen, vom Haupt der Fürsten des Feindes.

32,43 Laßt jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.

Moses letzte Mahnung.

32,44 Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes, er und Hosea, der Sohn des Nun. 32,45 Und als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte, 32,46 da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, daß sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! 32,47 Denn nicht ein leeres Wort ist es für euch, sondern es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

Moses Vorbereitung auf den Tod.

32,48 Und an eben diesem Tag redete der HERR zu Mose und sprach: 32,49 Steige auf das Gebirge Abarim hier, [auf] den Berg Nebo, der im Land Moab [liegt], der Jericho gegenüber ist, und sieh das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel zum Eigentum gebe! 32,50 Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du steigst, und wirst zu deinen Völkern versammelt werden, ebenso wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu seinen Völkern versammelt wurde, 32,51 weil ihr treulos gegen mich gehandelt habt mitten unter den Söhnen Israel am Wasser von Meriba-Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt mitten unter den Söhnen Israel. 32,52 Denn von der gegenüberliegenden Seite sollst du das Land sehen, aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel gebe.

Moses Segen über die zwölf Stämme.

Kapitel 33

33,1 Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Söhne Israel vor seinem Tod segnete. 33,2 Er sprach:

Der HERR kam vom Sinai und leuchtete ihnen auf von Seir. Er strahlte hervor vom Berg Paran und kam von heiligen Myriaden. Zu seiner Rechten war feuriges Gesetz für sie.

33,3 Ja, er liebt sein Volk! All seine Heiligen sind in deiner Hand; und sie folgen deinen Füßen, jeder empfängt von deinen Worten.

33,4 Ein Gesetz hat uns Mose geboten, einen Besitz der Versammlung Jakobs.

33,5 Und er wurde König in Jeschurun, als sich die Häupter des Volkes versammelten, die Stämme Israels insgesamt. -

V. 6-25: 1Mo 35,23-26; vgl. 1Mo 49,3-27.

33,6 Ruben lebe und sterbe nicht, so daß seine Männer wenige würden!

33,7 Und dies für Juda: Und er sprach: Höre, HERR, die Stimme Judas und bring ihn zu seinem Volk! Seine Hände seien mächtig für ihn, und sei [ihm] Helfer vor seinen Gegnern!

33,8 Und für Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim sind für den Mann, der dir treu ist, den du versucht hast bei Massa, mit dem du gestritten hast bei dem Wasser von Meriba, 33,9 der von seinem Vater und von seiner Mutter sagte: `Ich habe ihn nicht gesehen!', und der seine Brüder nicht kannte und von seinen Söhnen nichts wußte. Denn sie haben dein Wort beachtet, und deinen Bund bewahren sie. 33,10 Sie lehren Jakob deine Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. 33,11 Segne, HERR, seine Kraft, und das Werk seiner Hände laß dir gefallen! Zerschmettere die Hüften derer, die sich gegen ihn erheben, und seiner Hasser, daß sie nicht mehr aufstehen!

33,12 Für Benjamin sprach er: Der Liebling des HERRN! In Sicherheit wohnt er bei ihm. Er beschirmt ihn den ganzen Tag, und zwischen seinen Berghängen wohnt er.

33,13 Und für Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein Land! Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut, die drunten lagert, 33,14 und vom Köstlichsten der Erträge der Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate 33,15 und vom Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen Hügel 33,16 und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern! 33,17 Er ist herrlich wie sein erstgeborener Stier; und Hörner des Büffels sind seine Hörner. Mit ihnen stößt er die Völker nieder, [alle] miteinander [bis an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims, das die Tausende Manasses.

33,18 Und für Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, über deinen Auszug und du, Issaschar, über deine Zelte! 33,19 Sie rufen Völker zum Berg. Dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit; denn den Überfluß der Meere saugen sie und die verborgenen Schätze des Sandes.

33,20 Und für Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum schafft! Wie eine Löwin lagert er und zerreißt den Arm und sogar den Scheitel. 33,21 Und er ersah sich einen Erstlingsanteil; denn dort war der Anteil eines Anführers aufbewahrt. Und er zog an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Gerichte mit Israel.

33,22 Und für Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe; er springt aus Basan hervor.

33,23 Und für Naftali sprach er: Naftali, gesättigt mit Huld und voller Segen des HERRN! Westen und Süden nimmt er in Besitz!

33,24 Und für Asser sprach er: Mehr als die [andern] Söhne sei Asser gesegnet! Er sei der Liebling seiner Brüder, er tauche in Öl seinen Fuß! 33,25 Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie deine Tage so deine Kraft!

33,26 Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln einherfährt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken.

33,27 Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter [dir] sind ewige Arme. Und er vertreibt vor dir den Feind und spricht: Vernichte!

33,28 Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs, in einem Land von Korn und Most; auch sein Himmel träufelt Tau.

33,29 Glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch den HERRN, [der] der Schild deiner Hilfe und der das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine Feinde, du aber, du wirst einherschreiten über ihre Höhen.

Moses Tod.

Kapitel 34

34,1 Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo, den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber[liegt]. Und der HERR ließ ihn das ganze Land sehen: das [Land] Gilead bis nach Dan 34,2 und das ganze [Land] Naftali, das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meer 34,3 und den Süden und den Umkreis [des Jordan], die Ebene von Jericho, der Palmenstadt, bis [hin nach] Zoar. 34,4 Und der HERR sprach zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen lassen, aber du sollst nicht nach dort hinübergehen. 34,5 Und Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem Wort des HERRN. 34,6 Und er begrub ihn im Tal, im Land Moab, Bet-Peor gegenüber; und niemand kennt sein Grab bis auf diesen Tag. 34,7 Mose aber war 120 Jahre alt, als er starb. Sein Auge war nicht trübe geworden und seine Frische nicht geschwunden. 34,8 Und die Söhne Israel beweinten Mose in den Ebenen Moabs dreißig Tage lang; dann waren die Tage des Weinens der Trauer um Mose zu Ende.

34,9 Josua aber, der Sohn des Nun, war erfüllt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. Und die Söhne Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

34,10 Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose, den der HERR gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, 34,11 mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der HERR ihn gesandt hatte, [sie] im Land Ägypten, am Pharao und an all seinen Knechten und an seinem ganzen Land zu tun, 34,12 und mit all der starken Macht und mit all dem Großen und Furchtbaren, das Mose vor den Augen von ganz Israel getan hat.