Jesusgeschichte von Dionysos und Mithras übernommen?
Geschrieben von Ahmet am 05. Aug 2006 17:22:20:
Als Antwort auf: Re: deshalb wähle ich Jesus und nicht das Christentum! geschrieben von Abdin am 05. Aug 2006 11:11:
Hallo Abdin,
Abdin: Dass Du nur den ausgesprochenen Worten des Jesus folgst, das habe ich verstanden. Aber wenn die Kirche nicht Jesus folgt, wem oder was folgen sie dann?
Versetzen wir uns in die Zeit, als das Christentum noch nicht bestand, aber Jesus als Menschensohn bereits existierte. Gab es zu der Zeit die Bibel, so wie wir sie heute kennen? Nein! Aber es gab die frohe Botschaft über eine Schöpfung, die von einem Mann aus Nazareth verbreitet wurde. Jesus selbst wollte es, dass man die frohe Botschaft der Schöpfung (Evangelium) in die ganze Welt hinaustrage. Nachdem Jesus nicht mehr da war, war sein Bruder Jacobus zusammen mit den anderen Jüngern bemüht, die gesprochenen Worte des Jesu in der Gemeinde zu sammeln. So schrieben viele verschiedene Leute die „Zitate“ des Jesus von Nazareth nieder. Diese Schriften nannte man Evangelien (frohe Botschaft). Man schätzt heute, dass es bis zu 50 Evangelien gegeben haben musste. Sie enthielten jedoch keine Biographie über Jesus und waren auch keine Geschichtsbücher, die über die damaligen Geschehnisse Auskunft geben sollten. Also keine Jungfrauengeburt, keine Kreuzigung, keine Wunder etc. Die Evangelien waren nur voller Zitate, also nur mit Aussagen von Jesus gefüllt. Eine Botschaft Gottes, welches das richtige Verhalten in Bezug zur Religion und zu den Mitmenschen zeigte. Jesus bestätigte also, was von den Büchern Mose noch göttlich geblieben ist. Und Regeln, die später als Menschengebote entstanden, akzeptierte er nicht als göttlich.
Wir wissen aus der Geschichte, dass um ca. 150 v. Chr. die Römer das heilige Land eroberten und die Pharisäer (heutige Juden) von den Römern als Priester geduldet wurden. Es gab also im heiligen Land zwei Religionen, die gleichzeitig vertreten waren. Das Judentum und die heidnisch, römischen Religionen.
Das Judentum bediente sich den Wurzeln, also dem ewigen Bund mit Gott, machte sich aber die weltweit verbreitete Ewige Religion zur eigenen, vielleicht, damit sie sich nicht mit den heidnischen Religionen vermischte. So grenzte sich das Judentum auch von jenen Völkern ab, die genauso an die Religion Abrahams glaubten. Jesus, der in diese Kultur hineingeboren wurde, versuchte die religiöse Abgrenzung wieder zu lösen, um alle Menschen gleich zu behandeln.
Die heidnisch, römischen Religionen waren generell eine auf Mythen (Dichtung) basierende Religion. Sie waren nicht nur im heiligen Land verbreitet, sondern im ganzen Römischen Reich. Der Hauptsitz war in Rom. Die Römer glaubten, dass der Gott Dionysos (lateinisch Bacchus) der höchste aller Götter war. Er ist uns auch bekannt als der Gott des Weines. Dionysos wurde gekreuzigt und war der Erlöser (Christos) der antiken Religion. Diese Religion kannte auch schon das Kreuz. Dieser gleiche Gott hat auch viele Wunder vollbracht u. a. auch Tote zum Leben erweckt. Das war der religiöse Glaube der Römer mindestens seit 186 v. Chr. Jeder römische Kaiser, beginnend mit Julius Cäsar nennt sich „Sohn Gottes“, weil er sich als Sohn des Dionysos verstand.
Es gab also die Kreuzigungsgeschichte schon bevor Jesus lebte. Und in den Zitaten gefüllten Evangelien war kein Wort von einem Kreuz oder irgendwelchen Wundertaten. Erst als das Römische Reich am Untergehen war, und das von Jesus genannte Reich Gottes wieder sehr nahe war, kam Kaiser Konstantin der Grosse und vermischte seine Dionysos- und Mithras Mythologie mit Teilen der Worte des Jesus von Nazareth. Den Jesus- Gläubigen gab er vor, dass er an den gleichen Gott glaube und hat so viele Menschen reingelegt und verführt. Er machte um 325 n. Chr. seine Religion zur Hauptreligion und nannte es Christentum. Konstantins Beamten und Priester nahmen die unter „Quelle Q“ bekannten echten Evangelien und schrieben sie neu mit den Geschichten der römischen Religion geschmückt nieder. So entstanden die uns bekannten Evangelien nach Markus, Matthäus, Lukas und Johannes und mit weiteren römischen Briefen wurden sie zum Neuen Testament zusammengestellt. Wer Konstantins Glaubensbekenntnis (u.a. Christus als einziger Sohn) von Nicäa nicht annahm, wurde verfolgt und getötet.
Du siehst, Jesus war nicht der erste gekreuzigte Gott bei den Heiden. Ich folge daher den Zitaten Jesu, nicht den Geschehnissen, die von anderen Menschen "im Namen Jesu" gesagt wurden.
Gruss
Ahmet