Re: neues Konzil muss her!
Geschrieben von Winfried am 11. Aug 2006 23:21:
Als Antwort auf: Re: neues Konzil muss her! geschrieben von Ahmet am 11. Aug 2006 22:07:16:
>Hallo Winfried,
>Danke für die Antwort.
>Winfried: Ich halte es aber nicht für notwendig, deshalb eine neue-alte Religion zu gründen. Es genügt meines Erachtens, dass man das Christentum (und auch andere Religionen) einfach nur reformiert, was allerdings nicht leicht sein dürfte. Aber die vielen Bewegungen und Sondergruppen, die es heutzutage gibt, lassen doch hoffen, oder nicht?
>Ja, ich wäre auch für eine Reform. Das würde bestimmt etwas bringen. Dazu müsste ein neues Konzil einberufen werden und dann alle bisherigen ökumenischen Konzile seit 325 n. Chr. rückgängig gemacht werden. Dann hätten wir den Jesus aus Nazareth, den Messias gerettet.
>Kannst Du dir das vorstellen?
>Gruss
>Ahmet
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Du fragst, ob ich mir das vorstellen kann. Eigentlich nicht.
Ich habe unter anderem einige Jahre Theologie studiert. Und besonders intensiv musste ich mich mit der Alten Kirchengeschichte beschäftigen. Und da bin ich zu der Auffassung gekommen, dass der Heilige Geist das schon alles richtig inszeniert at. Ich bekenne mich also zu den Konzilsbeschlüssen, obwohl ich nicht alles verstehe. Andererseits baue ich mein Leben nicht auf Dogmen auf, sondern auf der Überzeugung, dass die Liebe alles überwindet, ja alle theologischen Werke in den Schatten stellt.
Wer aber die Liebe noch nie erlebt hat, der stellt z. B. das Produkzt seiner eigenen Gedanken über alles. Und auf diese Weise sind riesige geisteswissenschaftliche Biliotheken entstanden. Ich halte es da lieber wie Franziskus, der vielen seiner Anhänger das Studieren verboten hat, weil es die Seele verdirbt (aufgeblasen macht).
"Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder ...", sagt Jesus. Und der große Kirchenlehrer Thomas von Aquin gab kurz vor seinem Tode die Anweisung, alle seine Werke zu vernichten. Warum wohl?
Im Angesicht der Wahrheit verblasst alles menschliche Bemühen. Gott ist nun einmal mit dem menschlichen Gehirn nicht zu erfassen. Aber demjenigen, der demütig liebt, ist Gott nicht fern.
Gruß
Winfried