Re:Jesus war ein Mensch - hat Konstantin gelogen?

Die Ewige Religion

Geschrieben von Ahmet am 16. Aug 2006 21:59:28:

Als Antwort auf: Re: Da Vinci Code sagt, Jesus sei ein Mensch gewesen? geschrieben von Winfried am 16. Aug 2006 00:43:

Hallo Winfried,

Winfried: Wieder habe ich keine Zeit, Dir Zeile für Zeile zu antworten. Aber in den Links, die ja kritische Bemerkungen zum Da Vinci Code enthalten, wird alles genau erklärt.

Schade, dass ich von Dir keine brauchbare Antwort bekommen habe. Über den Da Vinci Code Roman brauchst Du mir nichts zu posten. Über die darin zu findenden Tatsachen und Romanteile bin ich gut informiert.

Winfried: Wenn Dir das nicht reicht, dann lies die entsprechende wissenschaftliche Literatur. Um diese ohne weiteres zu verstehen, wäre es aber praktisch, sich Grundkenntnisse in Latein, Altgriechisch und Hebräisch zuzulegen und ein wenig katholische oder evangelische Theologie zu studieren.

Danke, aber auch das habe ich hinter mir. Zwar ist es nicht katholische oder evangelische Theologie. Aber basierend auf der Vergleichenden Religionswissenschaft habe ich Dir die Antwort im letzten Beitrag geschrieben. Daher bin ich erstaunt, dass Du folgendes darauf geschrieben hast:

Winfired: Aber vielleicht bist Du schon so in Deinen Überzeugungen festgefahren, dass Du jegliche seriöse Wissenschaft ablehnen musst?

Wir sprachen ja davon, ob Jesus nun Mensch oder Gott selbst gewesen ist. Also nochmals schreibe ich Dir hier, was 325 n. Chr. am Konzil von Nicäa (dem heutigen Iznik in der Türkei) entscheidendes passiert ist. Konstantin der Grosse bestand darauf, dass Jesus mit Gott gleichgesetzt verstanden werden solle und stützte sich auf eine in der heutigen Türkei entstandene (ausserhalb Jerusalem) kleine Sekte, die einen Paulus aus Tarsus (römischer Bürger) als Anführer hatte. Es kann sehr wohl so sein, dass die bestehenden Schriftsammlungen dieser Sekte am Konzil und den darauf folgenden 34 Jahren als Standard (Kanon) festgelegt wurden und so das Neue Testament in Buchform entstand.

Und hier nochmals meine entscheidende Frage: War das, was Paulus über Jesus sagte nicht eine Lüge? Und wenn Konstantin diese Lüge übernimmt, hat er dann nicht auch eine Lüge über die Person Jesu übernommen?

Wie kann man eine solche Person schützen wollen, der das Wort Gottes leugnet? Denn da gab es sehr wohl noch einen wahren Jesus aus Nazareth, dem alle anderen Jesusgemeinden (auch die erste Jerusalemer Gemeinde des Jacobus) als einen Propheten und Lehrer folgten. Am selben Konzil von 325 n. Chr. war es Arius, der diese Lehre vertrat. Seine Worte waren:

“Gott hat sich nie selbst gezeugt und ist ohne Ursprung. Der Sohn, die zweite Gestalt der Dreifaltigkeit, könne daher, weil er gezeugt worden ist, nicht Gott im selben Sinne wie der Vater sein.“

Für diese Worte wurde Arius vom Konzil aus der Kirche verbannt. Trotz der Verurteilung starb die Lehre des Arius nicht aus. Ein Grund dafür war die grosse Beliebtheit dieser weit verbreiteten Lehre und die damalige Politik des Römischen Reiches. Um 359 hatte sich der Arianismus sogar durchgesetzt und war die offizielle Glaubenslehre des Römischen Reiches. Mit dem Tod Constantius’ II. und der Herrschaft von Valens, der die arianische Lehre verfolgte, war der Weg frei für den endgültigen Sieg der nicäischen Orthodoxie, die von Kaiser Theodosius 379 anerkannt und auf dem 2. ökumenischen Konzil (erstes von Konstantinopel) 381 erneut bestätigt wurde.

Gruss
Ahmet




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