Christen, die das Leid Christi am Kreuz ganz anders sehen
Geschrieben von Ahmet am 01. Mai 2007 20:11:17:
Die 27 Bücher des Neuen Testaments sind nur ein Bruchteil der literarischen Erzeugnisse der christlichen Gemeinden während der ersten drei Jahrhunderte. Die literarischen Grundformen der neutestamentlichen Dokumente, wie Evangelium, Brief oder Apokalypse, wurden häufig imitiert; so waren zunächst vermutlich über 50 Evangelien im Umlauf. Viele dieser nichtkanonischen christlichen Schriften bilden die Apokryphen des Neuen Testaments. Biblische Schriften, die von der römischen Kirche verboten wurden.
Die Kenntnis der Literatur jener Periode verbesserte sich erheblich, als 1945 in Naj Hammadi (auch Nag Hammadi) eine Bibliothek der koptischen Christen entdeckt wurde. Diese in koptischer Sprache geschriebene Sammlung konnte nach ihrer Übersetzung veröffentlicht werden und gab danach den Forschern Aufschluss nicht zuletzt über das religiöse Denken der Zeit. Von besonderem Interesse ist dabei u. a. das Thomasevangelium, das insgesamt 114 Sprüche enthält, die angeblich Jesus selbst in Gesprächen mit dem heiligen Thomas, einem der Apostel, geäußert haben soll und die Erkenntnis, dass Jesus nicht durch die Kreuzigung gelitten bzw. gestorben sei.
In römisch-christlich-katholischen Kreisen spricht man bei diesem biblischen Fund über „die Bibel der Herätiker“ und lehnt sie auch heute noch ab.
Die ganze Sammlung: „Die Bibel der Herätiker“ oder passender „Die Bibel der Urchristen“ (folge dem Link unten)ist auch online einsehbar.
Hier noch wenige Zitate aus jenen Schriften, welches uns das Denken der Urchristen zeigt, bevor das Christentum in die Hände des römischen Kaisers fiel. Der Glaube jener Christen, die vor der Tempelzerstörung um 70 n. Chr. lebten und Jesus nie am Kreuz gestorben sahen.
Aus der christlichen Bibel, bevor die römische Bibel entstand:
Hymnus ………(30) Denn mein Tod, von welchem sie glaubten, daß er geschehen sei, (ereignete sich) ihnen in ihrer Täuschung und in ihrer Blindheit, als sie ihren (35) Menschen annagelten zu ihrem Tod. Denn ihre Ennoias sahen mich nicht. ( 56.1) Sie waren nämlich taub und blind. Und indem sie dieses tun, verurteilen sie sich. Ja, sie sahen (5) mich zwar; sie züchtigten mich. Ein anderer, ihr Vater (aber) war derjenige, der die Bitterkeit und den Essig trank, ich war es nicht. Sie schlugen mich (zwar) mit einem Rohr. Es war (aber) ein anderer,
(10) der das Kreuz auf seinen Schultern trug, nämlich Simon. Es war ein anderer, auf dessen Kopf sie die Dornenkrone setzten. Ich aber jubelte in der Höhe…..
…….Und ich sagte: ,,Was sehe ich, oh Herr? Bist du es, den sie ergreifen? Und (zur gleichen Zeit) (10) hältst du mich fest? Wer ist derjenige oben neben dem Kreuz, der fröhlich ist und lacht ? Und es ist ein anderer, dessen Füße und Hände sie schlagen?``…….
…….(15) Der Erlöser sagte zu mir: ,,Der, den du hier nicht am Kreuz fröhlich und lachend siehst, ist der lebendige Jesus. Aber der, in dessen Hände und (20) Füße Nägel geschlagen werden, ist sein scheinleiblicher Teil, welcher der Ausgetauschte ist. Sie beschämen den, der entsprechend seinem Bild entstanden ist. Aber sieh auf ihn und mich!``…….