Seit Dezember 2004 findet man an der Strasse zwischen Kadriye und Belek, direkt oberhalb der Golfpätze und gegenüber dem Hotel Melissa Garden den Garten der Toleranz, einen kleinen Park, auf dem eine Kirche , eine Synagoge und eine Moschee vereint sind. Damit wollte die Türkei etwas weiterführen, was man heute nur noch aus Geschichtsbüchern kennt. Ein vereintes Leben mit verschiedene Religionen war nämlich innerhalb des Osmanischen Reiches der Alltag. Ein Tausendjähriger Frieden wurde innerhalb des Reiches durch die Türken an den Grenzen verteidigt, bis das Reich dann durch den Westen besiegt und unter den Kolonialmächten aufgeteilt wurde.

Das Projekt "Garten der Toleranz" oder "Hosgörü Bahcesi", wie der Ort auf türkisch heisst, war unter der Leitung der Belek- Investoren- Vereinigung (Betüyab) entstanden. Die Eingangstüren der drei Gebetshäuser - eine Moschee, eine Synagoge und eine Kirche - führen auf einen zentralen Platz, den "Garten der Religionen". Bei den etwa 400 Besuchern am Tag handelt es sich in erster Linie um ausländische Touristen, die nicht nur aus den Hotels der Umgebung, sondern auch aus Side, Kemer und Alanya hierher kommen. Die meisten Touristen können es kaum glauben, aber so erleben sie hier, wie die drei grossen Weltreligionen Christen, Juden und Moslems unter einem Dach friedlich vereint werden. Dass eine Moschee, eine Kirche und eine Synagoge in unmittelbarer Nachbarschaft friedlich nebeneinander existieren kann, wird als einmalig in der Welt gesehen. Wenn Touristen von dem lebendigen Urlaubstreiben in dem Ferienort Belek an der Türkischen Riviera ein wenig Abstand brauchen, dann empfehlen wir einen Besuch im „Garten der Religion“. Auch wer sich weniger für die Religionen interessiert, sollte die Gelegenheit nicht verpassen, um den „Garten der Religion“ zu erkunden. Nicht nur die Atmosphäre und Stimmung sondern auch die Architektur der Anlage sind allein schon einen Besuch wert. In der Moschee wird täglich das Gebet verrichtet. In der Kirche trifft sich mehrmals im Jahr die deutschsprachige christliche Gemeinde aus Antalya und Alanya. Es finden auch Hochzeiten statt. Auch schon wurde eine Silberhochzeit im Garten der Religionen gefeiert, bei dem das Paar aus unterschiedlichen Religionen stammte.

Finanziert wurde der Garten der Toleranz, von ca. fünfzig Hoteliers, um ein Zeichen für ein friedliches Miteinander für immer zu setzen. Geöffnet ist täglich bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

In der Umgebung Antalyas hätte es keinen sinnvolleren Ort gegeben, um dort am 1. September im Beisein von vielen Menschen aus sehr verschiedenen Ländern und Kulturen den Weltfriedenstag zu feiern. Für den musikalischen Rahmen wird jedes Jahr am Weltfriedentag gesorgt. Meist sind es Musikanten und Tänzerinnen und Tänzer aus verschiedenen Kulturen. Dieses Jahr waren drei Damen, die eine aus Georgien, die andere aus Deutschland und die dritte aus der Türkei und brachten die friedliche Unterhaltung der Kulturen.

Zu solch einem Friedenstag gehört auch das obligatorische Pflanzen eines Baumes und das Freilassen von weissen Tauben, womit der örtliche Imam und Pfarrer Korten aus Antalya dafür berufen wurden.

Lasst uns den Weltfrieden auch nächstes Jahr wieder im Garten der Toleranz, mitten in der Südtürkei feiern. Und vielleicht nehmen sich auch andere Länder ein Beispiel aus dem Orient und lassen einen Ort auch in christlichen Gegenden entstehen, der genauso die Weltreligionen in sich vereint und sich für die Ewige Religion bekennt.

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