Kap. 10.
1,1 Und es geschah im dreißigsten Jahr, im vierten
[Monat], am Fünften des Monats; als ich mitten unter den
Weggeführten am Fluß Kebar war, da öffneten sich
die Himmel, und ich sah Gesichte Gottes. 1,2 Am Fünften
des Monats - das ist das fünfte Jahr [nach] der Wegführung
des Königs Jojahin - 1,3 geschah das Wort des HERRN
ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester,
im Land der Chaldäer am Fluß Kebar; dort kam die Hand
des HERRN über ihn.
1,4 Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden
her, eine große Wolke und ein Feuer, das hin- und herzuckte,
und Glanz war rings um sie her. Und aus seiner Mitte, aus der
Mitte des Feuers, [strahlte es] wie der Anblick von glänzendem
Metall. 1,5 Und aus seiner Mitte hervor [erschien] die
Gestalt von vier lebenden Wesen; und dies war ihr Aussehen: die
Gestalt eines Menschen hatten sie. 1,6 Und vier Gesichter
hatte jedes, und vier Flügel hatte jedes von ihnen. 1,7
Und ihre Beine waren gerade Beine und ihre Fußsohlen wie
die Fußsohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick
von blanker Bronze. 1,8 Und Menschenhände waren unter
ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre
Gesichter und ihre Flügel. 1,9 Ihre Flügel berührten
sich, einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht um, wenn sie
gingen: sie gingen, ein jedes gerade vor sich hin. 1,10
Und [das war] die Gestalt ihrer Gesichter: Das Gesicht eines Menschen
und das Gesicht eines Löwen hatten die vier rechts, und das
Gesicht eines Stieres hatten die vier links, und das Gesicht eines
Adlers hatten die vier. 1,11 Und ihre Flügel waren
[nach] oben ausgespannt; jedes hatte zwei, die sich einer [mit
dem anderen] berührten, und zwei, die ihre Leiber bedeckten.
1,12 Und sie gingen ein jeder gerade vor sich hin; wohin
der Geist gehen wollte, dahin gingen sie; sie wandten sich nicht
um, wenn sie gingen. 1,13 Und mitten zwischen den lebenden
Wesen war ein Schein wie von brennenden Feuerkohlen; wie ein Schein
von Fackeln war das, was zwischen den lebenden Wesen hin und herfuhr;
und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer fuhren Blitze
hervor. 1,14 Und die lebenden Wesen liefen hin und her,
so daß es aussah wie Blitze.
1,15 Und als ich die lebenden Wesen sah, siehe, da war
ein Rad auf der Erde neben den lebenden Wesen, bei ihren vier
Vorderseiten. 1,16 Das Aussehen der Räder und ihre
Verarbeitung war wie der Anblick von Türkis, und die vier
hatten ein und dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Verarbeitung
war, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. 1,17
Wenn sie gingen, dann gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie
wandten sich nicht um, wenn sie gingen. 1,18 Und ihre Felgen,
sie waren hoch, und als ich sie anblickte, [sah ich,] daß
ihre Felgen voller Augen waren rings herum bei den vieren. 1,19
Und wenn die lebenden Wesen gingen, gingen [auch] die Räder
neben ihnen her; und wenn die lebenden Wesen sich von der Erde
erhoben, erhoben sich [auch] die Räder. 1,20 Wohin
der Geist gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen
[wollte]. Und die Räder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen,
denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern. 1,21
Wenn [jene] gingen, gingen [auch diese], und wenn [jene] stehen
blieben, dann blieben [auch diese] stehen; und wenn sich [jene]
von der Erde erhoben, [dann] erhoben sich die Räder gleichzeitig
mit ihnen. Denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
1,22 Und über den Häuptern des lebenden Wesens
war etwas wie ein festes Gewölbe, wie der Anblick eines furchteinflössenden
Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. 1,23
Und unter dem festen Gewölbe waren ihre Flügel gerade
[ausgebreitet], einer gegen den anderen; und jedes hatte zwei
[Flügel], die ihnen ihre Leiber bedeckten. 1,24 Und
wenn sie gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel
wie das Rauschen großer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen,
das Rauschen einer Volksmenge, wie das Rauschen eines Heerlagers.
Wenn sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
1,25 Und es kam eine Stimme von [dem Raum] oberhalb des
festen Gewölbes, das über ihren Häuptern war. Wenn
sie still standen, ließen sie ihre Flügel sinken.
1,26 Und oberhalb des festen Gewölbes, das über
ihren Häuptern war, [befand sich] - wie das Aussehen eines
Saphirsteines - etwas wie ein Thron und auf dem, was wie ein Thron
[aussah], oben auf ihm eine Gestalt, dem Aussehen eines Menschen
gleich. 1,27 Und ich sah: Wie der Anblick von glänzendem
Metall, wie das Aussehen von Feuer, das ringsum ein Gehäuse
hat, [war es] von dem Aussehen seiner Hüften an aufwärts;
und von dem Aussehen seiner Hüften an abwärts sah ich
[etwas] wie das Aussehen von Feuer; und ein Glanz war rings um
ihn. 1,28 Wie das Aussehen des Bogens, der am Regentag
in der Wolke ist, so war das Aussehen des Glanzes ringsum. Das
war das Aussehen des Abbildes der Herrlichkeit des HERRN. - Und
als ich es sah, fiel ich auf mein Gesicht nieder; und ich hörte
die Stimme eines Redenden.
2,1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf
deine Füße, und ich will mit dir reden! 2,2
Und als er zu mir redete, kam der Geist in mich und stellte mich
auf meine Füße; und ich hörte den, der zu mir
redete. 2,3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, ich sende
dich zu den empörerischen Söhnen Israel, [zu Nationen],
die sich gegen mich empört haben; sie und ihre Väter
haben mit mir gebrochen bis auf diesen heutigen Tag. 2,4
[Zu] den Söhnen mit frechem Gesicht und hartem Herzen, zu
ihnen sende ich dich; und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht
der Herr, HERR! 2,5 Und sie, mögen sie hören
oder es lassen - denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie
sollen doch erkennen, daß ein Prophet in ihrer Mitte gewesen
ist. 2,6 Und du, Menschensohn, fürchte dich nicht
vor ihnen, und fürchte dich nicht vor ihren Worten, wenn
[auch] Dornen dich umgeben und du auf Skorpionen sitzt. Vor ihren
Worten fürchte dich nicht, und erschrick nicht vor ihrem
Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. 2,7
Und du sollst meine Worte zu ihnen reden, mögen sie hören
oder es lassen! Denn widerspenstig sind sie.
2,8 Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede!
Sei nicht widerspenstig wie das widerspenstige Haus: Öffne
deinen Mund und iß, was ich dir gebe! - 2,9 Und ich
sah: und siehe, eine Hand war zu mir hin ausgestreckt; und siehe,
in ihr [befand sich] eine Buchrolle. 2,10 Und er breitete
sie vor mir aus, und sie war auf der Vorder- und auf der Rückseite
beschrieben; und es waren darauf geschrieben Klagen und Seufzen
und Wehgeschrei.
3,1 Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest,
iß! Iß diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel!
3,2 Und ich öffnete meinen Mund, und er gab mir diese
Rolle zu essen. 3,3 Und er sprach zu mir: Menschensohn,
deinem Bauch gib zu essen, und deinen Leib fülle mit dieser
Rolle, die ich dir gebe! Und ich aß sie, und sie war in
meinem Munde süß wie Honig. Hesekiels Ausrüstung
für seine Aufgabe - Entrückung an seinen Dienstort und
Einsetzung zum Wächter
3,4 Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum
Haus Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! 3,5 Denn
nicht zu einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist
du gesandt, [sondern] zum Haus Israel. 3,6 Nicht zu vielen
Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte
du nicht verstehst. Würde ich dich zu diesen senden, sie
würden auf dich hören. 3,7 Aber das Haus Israel
wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf
mich hören. Denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn
und ein verstocktes Herz. 3,8 Siehe, ich habe dein Angesicht
hart gemacht genau wie ihr Angesicht und deine Stirn hart genau
wie ihre Stirn; 3,9 wie einen Diamanten, härter als
einen Kieselstein, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte
sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges
Haus sind sie. - 3,10 Und er sprach zu mir: Menschensohn,
alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm in dein Herz
auf, und höre [sie] mit deinen Ohren! 3,11 Und [mache
dich] auf, geh hin zu den Weggeführten, zu den Söhnen
deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen: `So spricht der
Herr, HERR! Sie mögen hören oder es lassen.
3,12 Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter
mir den Schall eines starken Getöses, als sich die Herrlichkeit
des HERRN von ihrer Stätte erhob, 3,13 und das Rauschen
der Flügel der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten,
und das Sausen der Räder, die [sich] gleichzeitig mit ihnen
[bewegten], und den Schall eines starken Getöses. 3,14
Und der Geist hob mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr
dahin, erbittert in der Erregung meines Geistes; und die Hand
des HERRN war hart auf mir. 3,15 Und ich kam nach Tel-Abib
zu den Weggeführten, die am Fluß Kebar wohnten; und
ich blieb [bei denen], die dort wohnten; und ich saß dort
sieben Tage betäubt in ihrer Mitte.
V. 16-21: Kap. 33,1-20.
3,16 Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah
das Wort des HERRN zu mir so: 3,17 Menschensohn, ich habe
dich für das Haus Israel zum Wächter gegeben. Und hörst
du ein Wort aus meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen!
3,18 Wenn ich zu dem Gottlosen spreche: `Du mußt
sterben! und du hast ihn nicht gewarnt und hast nicht geredet,
um den Gottlosen vor seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am
Leben zu erhalten, dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld
willen sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
3,19 Du aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er
ist von seiner Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht
umgekehrt, dann wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber
hast deine Seele errettet. 3,20 Und wenn ein Gerechter
von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen
Anstoß vor ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht
gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und
an seine gerechten Taten, die er getan hat, wird man nicht [mehr]
denken; aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. 3,21
Du aber, wenn du ihn, den Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte
nicht sündige, und er hat nicht gesündigt, so wird er
leben, weil er sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine
Seele errettet.
3,22 Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und
er sprach zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal. Und dort
will ich mit dir reden! 3,23 Da machte ich mich auf und
ging hinaus in das Tal, und siehe, dort stand die Herrlichkeit
des HERRN wie die Herrlichkeit, die ich am Fluß Kebar gesehen
hatte; und ich fiel nieder auf mein Gesicht. 3,24 Da kam
der Geist in mich hinein und stellte mich auf meine Füße.
Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh, schließ dich
in deinem Haus ein! 3,25 Und du, Menschensohn, siehe, man
wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, daß du nicht
in ihre Mitte hinausgehen kannst. 3,26 Und ich werde deine
Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, damit du verstummst und
für sie nicht mehr jemand bist, der zurechtweist; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie. 3,27 Wenn ich aber mit dir
reden werde, will ich deinen Mund öffnen, und du sollst zu
ihnen sagen: `So spricht der Herr, HERR! Wer hören will,
der höre, und wer es läßt, der lasse es! Denn
ein widerspenstiges Haus sind sie.
4,1 Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und
lege ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, [nämlich]
Jerusalem! 4,2 Und verhänge eine Belagerung gegen
sie, und baue Belagerungstürme gegen sie, und schütte
gegen sie einen Belagerungswall auf, und stelle Heerlager gegen
sie, und errichte Sturmböcke gegen sie ringsherum! 4,3
Und du, nimm dir eine eiserne Pfanne, und stelle sie als eine
eiserne Wand zwischen dich und die Stadt! Und richte dein Gesicht
gegen sie, daß sie in Belagerung sei und du sie belagerst!
Das ist ein Wahrzeichen für das Haus Israel.
4,4 Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die
Schuld des Hauses Israel auf dich: nach der Anzahl der Tage, die
du auf ihr liegst, [so lange] sollst du ihre Schuld tragen! 4,5
Und ich habe dir die Jahre ihrer Schuld zu einer Anzahl von Tagen
gemacht: 390 Tage. [So lange] sollst du die Schuld des Hauses
Israel tragen. 4,6 Und hast du diese [Zeit] vollendet,
so lege dich zum zweiten Mal hin, [nun] auf deine rechte Seite,
und trage die Schuld des Hauses Juda! Vierzig Tage lang, je einen
Tag für ein Jahr, habe ich [sie] dir auferlegt. - 4,7
Und gegen die Belagerung Jerusalems richte dein Gesicht und deinen
entblößten Arm, und du sollst gegen es weissagen! 4,8
Und siehe, ich lege dir Stricke an, daß du dich nicht von
einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner
Belagerung vollendet hast.
4,9 Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen
und Hirse und Korn, und tu sie in ein [einziges] Gefäß!
Und mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner
Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen! 4,10 Und
deine Nahrung, die du essen wirst, soll nach [genau abgemessenem]
Gewicht sein: zwanzig Schekel für den Tag; von Zeit zu Zeit
sollst du davon essen! 4,11 Und Wasser sollst du nach [genau
festgesetztem] Maß trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu
Zeit sollst du trinken! 4,12 Und wie Gerstenbrotfladen
sollst du sie essen, und du sollst sie in Mistfladen aus Menschenkot
vor ihren Augen backen! 4,13 Und der HERR sprach: So werden
die Söhne Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen,
wohin ich sie vertreiben werde. 4,14 Da sprach ich: Ach,
Herr, HERR! Siehe, meine Seele ist nie unrein gemacht worden,
und weder Aas noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend
an bis jetzt, und nichts Unreines ist in meinen Mund gekommen.
4,15 Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist
statt Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten.
4,16 Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche
den Stab des Brotes in Jerusalem - und sie werden Brot essen nach
[genau abgemessenem] Gewicht und in Angst und Wasser trinken nach
[genau abgemessenem] Maß und in Entsetzen -, 4,17
damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und miteinander verschmachten
und in ihrer Schuld dahinschwinden.
V. 1-17: Jer 19,1-13.
5,1 Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert:
als Schermesser sollst du es dir nehmen und damit über deinen
Kopf und über deinen Bart fahren; und nimmt dir Waagschalen
und teile die Haare! 5,2 Ein Drittel sollst du mitten in
der Stadt mit Feuer verbrennen, wenn die Tage der Belagerung erfüllt
sind; und ein Drittel sollst du nehmen [und es] rings um sie her
mit dem Schwert schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind
streuen! Denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. 5,3
Und du sollst davon etwas nehmen, wenig an Zahl, und in deine
[Mantel]zipfel binden. 5,4 Und von diesen sollst du noch
einmal nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer
verbrennen! Davon wird ein Feuer ausgehen gegen das ganze Haus
Israel.
5,5 So spricht der Herr, HERR: Das ist Jerusalem! Mitten
unter die Nationen habe ich es gesetzt, und Länder rings
um es her. 5,6 Und es war widerspenstig gegen meine Rechtsbestimmungen,
gottloser als die Nationen, und gegen meine Ordnungen, mehr als
die Länder, die rings um es her sind. Denn meine Rechtsbestimmungen
haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen haben sie nicht gelebt.
5,7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr getobt habt
mehr als die Nationen, die rings um euch her sind, in meinen Ordnungen
nicht gelebt und meine Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt,
ja, [selbst] nach den Rechtsbestimmungen der Nationen, die rings
um euch her sind, nicht gehandelt habt, 5,8 darum, so spricht
der Herr, HERR: Siehe [jetzt] will auch ich gegen dich sein, und
will Strafgerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der
Nationen. 5,9 Und ich will an dir tun, was ich [noch] nie
getan habe und desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all
deiner Greuel willen. 5,10 Darum werden Väter [ihre]
Söhne essen in deiner Mitte, und Söhne werden ihre Väter
essen. Und ich will Strafgerichte an dir üben und will deinen
ganzen Überrest in alle Winde zerstreuen. 5,11 Darum,
so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fürwahr, weil du
mein Heiligtum unrein gemacht hast mit all deinen Scheusalen und
mit all deinen Greueln, so will auch ich [dich] scheren und [deinetwegen]
nicht betrübt sein, und auch ich will kein Mitleid haben.
5,12 Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in
deiner Mitte durch Hunger umkommen; und ein Drittel soll durchs
Schwert fallen rings um dich her; und ein Drittel werde ich in
alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter
ihnen her. 5,13 Und mein Zorn soll sich erfüllen,
und meinen Grimm werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen.
Und sie werden erkennen, daß ich, der HERR, in meinem Eifer
geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen erfülle. 5,14
Und ich werde dich zur Trümmerstätte machen und zum
Hohn unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen
eines jeden, der vorübergeht. 5,15 Und du wirst [zum]
Hohn und [zur] Spottrede sein, [zur] Warnung und [zum] Grausen
für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Strafgerichte
an dir übe im Zorn und im Grimm und mit grimmigen Züchtigungen
- ich, der HERR, habe geredet -, 5,16 wenn ich die bösen
Pfeile des Hungers gegen sie sende, die zur Vernichtung sind,
die ich sende, um euch zu vernichten, und [wenn] ich den Hunger
über euch häufe und euch den Stab des Brotes zerbreche
5,17 und [wenn] ich Hunger über euch sende und böse
Tiere, daß sie dich kinderlos machen, und [wenn] Pest und
Blut durch dich hindurchziehen und ich das Schwert über dich
bringe. Ich, der HERR, habe geredet.
6,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 6,2
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Berge Israels, und
weissage gegen sie 6,3 und sprich: Berge Israels, hört
das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen
und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu den Tälern:
Siehe, ich, ich bringe das Schwert über euch und werde eure
Höhen zugrunde richten. 6,4 Und eure Altäre sollen
verwüstet und eure Räucheraltäre zerbrochen werden.
Und ich werde eure Erschlagenen hinfallen lassen vor euren Götzen;
6,5 und die Leichen der Söhne Israel werde ich vor
ihre Götzen hinlegen und eure Gebeine rings um eure Altäre
streuen. 6,6 An allen euren Wohnsitzen sollen die Städte
in Trümmern und die Höhen verwüstet daliegen, damit
eure Altäre in Trümmern und wüst daliegen und eure
Götzen zerbrochen seien und verschwinden und eure Räucheraltäre
umgehauen und eure Machwerke ausgelöscht seien. 6,7
Und Erschlagene sollen in eurer Mitte hinfallen. Und ihr werdet
erkennen, daß ich der HERR bin.
6,8 Doch will ich einen Rest lassen: Wenn ihr solche habt,
die dem Schwert entkommen sind unter den Nationen, wenn ihr in
die Länder zerstreut sein werdet, 6,9 dann werden
eure Entkommenen unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt
wurden, sich an mich erinnern, der ich ihr hurerisches Herz zerbrochen
habe, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen
nachhurten. Und sie werden über sich selbst Ekel empfinden
wegen der bösen Taten, die sie begangen haben nach allen
ihren Greueln. 6,10 Und sie werden erkennen, daß
ich, der HERR, nicht umsonst geredet habe, ihnen dieses Unheil
anzutun!
6,11 So spricht der Herr, HERR: Schlage in deine Hand,
und stampfe mit deinem Fuß auf und sprich: Wehe über
alle bösen Greuel des Hauses Israel! Denn durch das Schwert,
durch den Hunger und durch die Pest müssen sie fallen. 6,12
Wer fern ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird
durch das Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt
worden ist, wird vor Hunger sterben. Und ich vollende meinen Grimm
an ihnen. 6,13 Und ihr werdet erkennen, daß ich der
HERR bin, wenn sich ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen
befinden, rings um ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel,
auf allen Berggipfeln und unter jedem grünen Baum und unter
jeder dichtbelaubten Terebinthe, an dem Ort, wo sie allen ihren
Götzen wohlgefälligen Geruch dargebracht haben, 6,14
und wenn ich meine Hand gegen sie ausstrecke und das Land zum
Entsetzen und Grausen mache in all ihren Wohnsitzen von der Wüste
[Juda] an bis nach Ribla. Und sie werden erkennen, daß ich
der HERR bin.
7,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 7,2
Und du, Menschensohn, [sage]: So spricht der Herr, HERR, zum Land
Israel: Ein Ende kommt, [es kommt] das Ende über die vier
Ecken des Landes. 7,3 Jetzt [kommt] das Ende über
dich, und ich lasse meinen Zorn gegen dich los und richte dich
nach deinen Wegen; und alle deine Greuel bringe ich über
dich. 7,4 Ich werde deinetwegen nicht betrübt sein
und werde kein Mitleid haben; sondern deine Wege will ich über
dich bringen, und deine Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken.
Und ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin.
7,5 So spricht der Herr, HERR: Unheil über Unheil,
siehe, es kommt! 7,6 Ein Ende kommt; es kommt das Ende,
es erwacht gegen dich; siehe, es kommt! 7,7 Es kommt die
Wende über dich, Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit,
nahe ist der Tag: Bestürzung und nicht Jauchzen auf den Bergen!
7,8 Jetzt werde ich bald meinen Grimm über dich ausgießen
und vollende meinen Zorn an dir und richte dich nach deinen Wegen;
und alle deine Greuel bringe ich über dich. 7,9 Und
ich werde [deinetwegen] nicht betrübt sein und werde kein
Mitleid haben. Nach deinen Wegen werde ich es über dich bringen,
und deine Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr
werdet erkennen, daß ich, der HERR, einer bin, der schlägt.
7,10 Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Die Wende kommt hervor.
Es blüht die Rute, es sproßt der Übermut; 7,11
die Gewalttat erhebt sich zur Rute der Gottlosigkeit. Nichts von
ihnen [wird bleiben], nichts von ihrem Prunk und nichts von ihrem
Lärmen und nichts Herrliches an ihnen. 7,12 Die Zeit
kommt, der Tag trifft ein. Der Käufer freue sich nicht, und
der Verkäufer sei nicht traurig! Denn Zornglut [kommt] über
seinen ganzen Prunk. 7,13 Denn der Verkäufer wird
nicht zum Verkaufen zurückkehren, auch wenn es noch am Leben
ist; denn die Zornglut gegen all ihren Prunk wird sich nicht wenden.
Und wegen seiner Schuld wird niemand sein Leben festhalten können
. 7,14 Man stößt ins Horn und macht alles bereit,
aber niemand zieht in den Kampf; denn meine Zornglut [kommt] über
seinen ganzen Prunk. 7,15 Das Schwert ist draußen
und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf dem Feld ist, wird
durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt ist, den werden Hunger
und Pest fressen. 7,16 Und wenn Entkommene von ihnen entkommen,
dann werden sie auf den Bergen sein wie Tauben der Täler;
sie alle stöhnen, jeder wegen seiner Schuld. 7,17
Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie werden von Wasser
triefen. 7,18 Und sie werden sich Sacktuch umgürten,
und Schauder wird sie bedecken; auf allen Gesichtern wird Beschämung
sein und auf all ihren Häuptern Kahlheit. 7,19 Ihr
Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als
Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten
können am Tag des Grimms des HERRN. Ihre Gier werden sie
[damit] nicht sättigen und ihren Bauch [davon] nicht füllen.
Denn es ist ein Anstoß zu ihrer Schuld geworden. 7,20
Und die Zierde seines Schmuckes, zum Hochmut hat man sie gebraucht,
und ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt;
darum habe ich es ihnen zum Unflat gemacht. 7,21 Und ich
gebe es in die Hand der Fremden zur Plünderung hin und den
Gottlosen der Erde zur Beute, daß sie es entweihen. 7,22
Und ich werde mein Angesicht von ihnen abwenden, daß sie
mein Kleinod entweihen; und Räuber werden in es eindringen
und es entweihen.
7,23 Verfertige die Kette! Denn das Land ist voller Blutschuld
und die Stadt voller Gewalttat. 7,24 Und ich lasse die
schlimmsten der Nationen kommen, daß sie ihre Häuser
in Besitz nehmen. Und ich mache dem Hochmut ihrer Stärke
ein Ende, daß ihre Heiligtümer entweiht werden. 7,25
Schrecken kommt; und sie suchen Frieden, doch da ist keiner. 7,26
Unheil über Unheil kommt, und Nachricht über Nachricht
trifft ein. Und man sucht vom Propheten Gesichte; aber Weisung
geht dem Priester verloren und Rat den Ältesten. 7,27
Der König wird trauern, und der Fürst wird sich in Entsetzen
kleiden, und die Hände des Volkes des Landes werden zittern.
Nach ihren Wegen will ich mit ihnen handeln, und mit ihren [eigenen]
Rechtsbestimmungen will ich sie richten, und sie werden erkennen,
daß ich der HERR bin.
8,1 Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat],
am Fünften des Monats: Ich saß in meinem Haus, und
die Ältesten von Juda saßen vor mir, und dort fiel
die Hand des Herrn, HERRN, auf mich. 8,2 Und ich sah: und
siehe, eine Gestalt mit dem Aussehen eines Mannes: von seinen
Hüften an abwärts Feuer; und von seinen Hüften
an aufwärts wie das Aussehen eines Glanzes, wie der Anblick
von glänzendem Metall. 8,3 Und er streckte etwas wie
eine Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines Kopfes. Und
der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor und brachte
mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des Tores
des inneren [Vorhofs], das nach Norden weist, wo der Standort
des Götzenbildes der Eifersucht war, das zur Eifersucht reizt.
8,4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels,
wie die Erscheinung, die ich im Tal gesehen hatte. 8,5
Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe doch deine Augen nach
Norden! Da erhob ich meine Augen nach Norden, und siehe, nördlich
vom Tor war ein Altar, das Götzenbild der Eifersucht selbst
[stand] am Eingang. 8,6 Und er sprach zu mir: Menschensohn,
siehst du, was sie tun? Große Greuel sind es, die das Haus
Israel hier verübt, damit ich mich von meinem Heiligtum entferne.
Aber du sollst noch größere Greuel sehen.
8,7 Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und
ich sah: und siehe, ein Loch war in der Wand. 8,8 Und er
sprach zu mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach
ich die Wand; und siehe, da war eine Tür. 8,9 Und
er sprach zu mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Greuel, die
sie hier verüben! 8,10 Und ich ging hinein und sah,
und siehe, da waren allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh:
Abscheuliches und allerlei Götzen des Hauses Israel ringsherum
auf der Wand als Ritzzeichnung [zu sehen]. 8,11 Und siebzig
Männer von den Ältesten des Hauses Israel standen davor,
und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen; und
jeder hatte sein Räucherfaß in seiner Hand; und der
Duft einer Weihrauchwolke stieg empor. 8,12 Und er sprach
zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Ältesten des
Hauses Israel im Finstern tun, jeder in seinen Bilderkammern?
Denn sie sagen: `Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat das Land
verlassen. 8,13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere
Greuel sehen, die sie verüben. - 8,14 Und er brachte
mich an den Eingang des Tores am Haus des HERRN, das nach Norden
[weist]; und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus beweinten.
8,15 Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn?
Du sollst noch mehr, [noch] größere Greuel sehen als
diese. - 8,16 Und er brachte mich in den inneren Vorhof
des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang des Tempels des HERRN,
zwischen der Vorhalle und dem Altar, [standen] etwa 25 Männer,
ihre Rücken gegen den Tempel des HERRN und ihre Gesichter
nach Osten [gerichtet]; und sie warfen sich nach Osten hin anbetend
vor der Sonne nieder. 8,17 Und er sprach zu mir: Hast du
gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus Juda zu wenig, die Greuel
zu verüben, die sie hier verüben - denn sie haben das
Land mit Gewalttat erfüllt -, daß sie mich immer wieder
reizen? Denn siehe, sie halten die Ranke an meine Nase. 8,18
So will auch ich handeln im Grimm, ich werde [ihretwegen] nicht
betrübt sein und werde kein Mitleid haben. Und rufen sie
auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde ich sie doch
nicht erhören.
9,1 Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und
sprach: Nahegekommen sind die Heimsuchungen der Stadt. Jeder habe
sein Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand! 9,2 Und
siehe, sechs Männer kamen aus der Richtung vom oberen Tor,
das nach Norden gewandt ist, jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen
in seiner Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, mit Leinen bekleidet,
mit dem Schreibzeug eines Schreibers an seiner Hüfte; und
sie kamen und stellten sich neben den bronzenen Altar.
9,3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich
von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Hauses
hin. Und er rief dem mit Leinen bekleideten Mann zu, der das Schreibzeug
eines Schreibers an seiner Hüfte hatte, 9,4 und der
HERR sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem,
und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der Männer, die
seufzen und stöhnen über all die Greuel, die in ihrer
Mitte geschehen! 9,5 Und zu jenen sprach er vor meinen
Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt, und schlagt zu; ihr
sollt [ihretwegen] nicht betrübt sein und sollt kein Mitleid
haben! 9,6 Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder
und Frauen erschlagt [bis] zur [vollständigen] Vernichtung,
aber niemandem, an dem das Kennzeichen ist, dürft ihr euch
nähern! Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! Da fingen
sie bei den Männern an, [nämlich bei] den Ältesten,
die vor dem Haus waren. 9,7 Und er sprach zu ihnen: Macht
das Haus unrein und füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen;
geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen in der Stadt.
9,8 Und es geschah, als sie erschlugen und ich [allein]
übrigblieb, da fiel ich nieder auf mein Gesicht und schrie
und sagte: Ach, Herr, HERR! Willst du den ganzen Überrest
Israels vernichten, indem du deinen Grimm über Jerusalem
ausgießt? 9,9 Da sprach er zu mir: Die Schuld des
Hauses Israel und Juda ist über die Massen groß, und
das Land ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voller
Beugung [des Rechts]. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen,
und der HERR sieht [uns] nicht. 9,10 So auch ich - ich
werde nicht betrübt sein und werde kein Mitleid haben; ihren
Weg bringe ich auf ihren Kopf. 9,11 Und siehe, der mit
Leinen bekleidete Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte
hatte, brachte Antwort und sprach: Ich habe getan, wie du mir
befohlen hast.
Kap. 1,1-28.
10,1 Und ich sah: Und siehe, auf dem festen Gewölbe,
das über dem Haupt der Cherubim war, [befand sich] einem
Saphirstein gleich etwas, das aussah wie ein Thron, der über
ihnen sichtbar wurde. 10,2 Und er sprach zu dem mit Leinen
bekleideten Mann, und er sagte: Geh hinein zu [der Stelle] zwischen
dem Räderwerk, zu [der Stelle] unterhalb des Cherubs, und
fülle deine Hände mit Feuerkohlen von [der Stelle] zwischen
den Cherubim, und streue sie über die Stadt hin! Da ging
er vor meinen Augen hinein. 10,3 Die Cherubim aber standen
zur rechten Seite des Hauses, als der Mann hineinging; und die
Wolke erfüllte den inneren Vorhof. 10,4 Da erhob sich
die Herrlichkeit des HERRN von dem Cherub weg auf die Schwelle
des Hauses; und das Haus wurde von der Wolke erfüllt, und
der Vorhof war voll von dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN.
10,5 Und das Rauschen der Flügel der Cherubim wurde
bis zum äußeren Vorhof gehört wie die Stimme Gottes,
des Allmächtigen, wenn er redet. 10,6 Und es geschah,
als er dem mit Leinen bekleideten Mann befahl: Nimm Feuer von
[der Stelle] zwischen dem Räderwerk, von [der Stelle] zwischen
den Cherubim weg!, da ging er hinein und trat neben das Rad. 10,7
Und der Cherub streckte seine Hand aus zwischen den Cherubim hervor
nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war, und hob es auf
und gab es in die Hände dessen, der mit Leinen bekleidet
war; der nahm es und ging hinaus. 10,8 Und es erschien
an den Cherubim unter ihren Flügeln etwas wie eine Menschenhand.
10,9 Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren neben
den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das Aussehen
der Räder war wie der Anblick eines Türkis-Steines;
10,10 und ihr Aussehen: Die vier hatten ein und dieselbe
Gestalt, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. 10,11
Wenn sie gingen, [dann] gingen sie nach ihren vier Seiten hin:
sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn an den Ort, wohin
das Vorderste sich wandte, folgten sie ihm; sie wandten sich nicht
um, wenn sie gingen. 10,12 Und ihr ganzer Leib und ihr
Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder
waren voller Augen ringsum bei [allen] vieren, [nämlich]
ihren Rädern. 10,13 Die Räder, sie wurden vor
meinen Ohren `Galgal genannt. 10,14 Vier Gesichter hatte
jedes. Das Gesicht des ersten war das Gesicht eines Cherubs, und
das Gesicht des zweiten war das Gesicht eines Menschen und des
dritten das Gesicht eines Löwen und des vierten das Gesicht
eines Adlers. 10,15 Und die Cherubim hoben sich empor.
Das war das lebende Wesen, das ich am Fluß Kebar gesehen
hatte. 10,16 Und wenn die Cherubim gingen, [dann] gingen
die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel
erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten sich auch
sie, die Räder, nicht von ihrer Seite. 10,17 Wenn
sie stehen blieben, blieben [auch] die Räder stehen; und
wenn sie sich emporhoben, hoben sich die Räder mit ihnen
empor. Denn der Geist des lebenden Wesens war in ihnen.
10,18 Und die Herrlichkeit des HERRN verließ die
Schwelle des Hauses und stellte sich über die Cherubim. 10,19
Und die Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen
Augen von der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Räder
[erhoben sich] gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an
den Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und
die Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen. 10,20
Das war das lebende Wesen, das ich unter dem Gott Israels am Fluß
Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daß es Cherubim waren.
10,21 Jeder hatte vier Gesichter, und jeder hatte vier
Flügel, und etwas wie Menschenhände war unter ihren
Flügeln. 10,22 Und die Gestalt ihrer Gesichter war
die jener Gesichter, die ich am Fluß Kebar gesehen hatte,
ihr Aussehen und sie selbst. Sie gingen ein jeder gerade vor sich
hin.
11,1 Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum
östlichen Tor des Hauses des HERRN, das nach Osten weist.
Und siehe, am Eingang des Tores waren 25 Männer; und ich
sah in ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den
Sohn Benajas, die Obersten des Volkes. 11,2 Und er sprach
zu mir: Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil ersinnen
und bösen Rat erteilen in dieser Stadt, 11,3 die sagen:
`Es ist nicht an der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf,
und wir sind das Fleisch. 11,4 Darum weissage über
sie! Weissage, Menschensohn! - 11,5 Und der Geist des HERRN
fiel auf mich und sprach zu mir: Sage: So spricht der HERR: So
redet ihr, Haus Israel; und was in eurem Geist aufsteigt, ich
kenne es. 11,6 Ihr habt eure Erschlagenen zahlreich gemacht
in dieser Stadt und ihre Straßen mit Erschlagenen gefüllt.
11,7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Eure Erschlagenen,
die ihr in ihrer Mitte hingestreckt habt, die sind das Fleisch,
und sie ist der Topf; euch aber werde ich aus ihrer Mitte hinausführen.
11,8 Ihr fürchtet das Schwert! So werde ich das Schwert
über euch bringen, spricht der Herr, HERR. 11,9 Und
ich führe euch aus ihrer Mitte hinaus und gebe euch in die
Hand von Fremden und übe Strafgerichte an euch. 11,10
Durch das Schwert sollt ihr fallen; an der Grenze Israels werde
ich euch richten. Und ihr werdet erkennen, daß ich der HERR
bin. 11,11 Sie wird euch nicht zum Topf werden, so daß
ihr in ihrer Mitte zum Fleisch würdet; [sondern] an der Grenze
Israels werde ich euch richten. 11,12 Und ihr werdet erkennen,
daß ich der HERR bin, ich, in dessen Ordnungen ihr nicht
gelebt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht befolgt habt; sondern
ihr habt nach den Rechtsbestimmungen der Nationen gehandelt, die
rings um euch her sind. - 11,13 Und es geschah, als ich
weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich fiel nieder
auf mein Gesicht und schrie mit lauter Stimme und sprach: Ach,
Herr, HERR, willst du mit dem Überrest Israels ein Ende machen?
11,14 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 11,15
Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer
deiner Verwandtschaft, [sind es] und das ganze Haus Israel insgesamt,
zu denen die Bewohner von Jerusalem sagen: Sie sind fern von dem
HERRN; uns ist dieses Land zum Besitz gegeben! 11,16 Darum
sage: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich habe sie fern unter den
Nationen sein lassen, ja, ich habe sie in die Länder zerstreut
und bin ihnen [nur] wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern,
wohin sie gekommen sind. 11,17 Darum sage: So spricht der
Herr, HERR: Ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch
aus den Ländern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden
seid, und werde euch das Land Israel geben. 11,18 Und sie
werden dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine
Greuel daraus entfernen. 11,19 Und ich werde ihnen ein
Herz geben und werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und
ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen
ein fleischernes Herz geben, 11,20 damit sie in meinen
Ordnungen leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie
befolgen. Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum
Gott sein. 11,21 Jene aber - ihr Herz folgt ihren Scheusalen
und ihren Greueln nach -, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf,
spricht der Herr, HERR.
11,22 Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die
Räder [bewegten sich] gleichzeitig mit ihnen; und die Herrlichkeit
des Gottes Israels war oben über ihnen. 11,23 Und
die Herrlichkeit des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg,
und stellte sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. 11,24
Und der Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch
den Geist Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und
das Gesicht, das ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. 11,25
Und ich redete zu den Weggeführten alle Worte des HERRN,
die er mich hatte sehen lassen.
12,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12,2
Menschensohn, du wohnst mitten in dem widerspenstigen Haus, [bei
solchen], die Augen haben zu sehen und [doch] nicht sehen, die
Ohren haben zu hören und [doch] nicht hören; denn ein
widerspenstiges Haus sind sie. 12,3 Und du, Menschensohn,
mach dir Gepäck zur Verbannung [zurecht] und zieh bei Tage
vor ihren Augen in die Verbannung aus! Und du sollst vor ihren
Augen von deinem Ort zu einem anderen Ort in die Verbannung ausziehen!
Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
12,4 Und trage dein Gepäck wie Gepäck zur Verbannung
bei Tage vor ihren Augen hinaus! Und du, ziehe am Abend vor ihren
Augen aus, wie man auszieht, um in die Verbannung zu gehen! 12,5
Vor ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage [dein Gepäck]
dadurch hinaus! 12,6 Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter,
in Finsternis trage es hinaus! Du sollst dein Gesicht verhüllen,
damit du das Land nicht siehst! Denn zu einem Wahrzeichen habe
ich dich für das Haus Israel gemacht. - 12,7 Da tat
ich so, wie mir befohlen war. Mein Gepäck trug ich wie Gepäck
zur Verbannung bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir
die Mauer mit der Hand. In Finsternis trug ich es hinaus, ich
nahm es vor ihren Augen auf die Schulter. - 12,8 Und das
Wort des HERRN geschah zu mir am Morgen: 12,9 Menschensohn,
hat nicht das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt:
Was tust du? 12,10 Sprich zu ihnen: So spricht der Herr,
HERR: Den Fürsten in Jerusalem [betrifft] dieser Ausspruch
und das ganze Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. 12,11
Sprich: Ich bin ein Wahrzeichen für euch. Wie ich getan habe,
so soll ihnen getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft
werden sie gehen. 12,12 Und der Fürst, der in ihrer
Mitte ist, wird [sein Gepäck] in der Finsternis auf die Schulter
nehmen und ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es
durch sie hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhüllen,
weil er selbst mit [seinen] Augen das Land nicht sehen will. 12,13
Und ich spanne mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem
Jagdnetz wird er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins
Land der Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird
dort sterben. 12,14 Und alle die um ihn her sind, seine
Helfer und alle seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen;
und hinter ihnen her werde ich das Schwert ziehen. 12,15
Und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich
sie unter die Nationen versprenge und sie in die Länder zerstreue.
12,16 Und ich werde von ihnen einige Leute übriglassen
vom Schwert, vom Hunger und von der Pest, damit sie alle ihre
Greuel erzählen unter den Nationen, zu denen sie kommen.
Dann werden sie erkennen, daß ich der HERR bin.
12,17 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12,18
Menschensohn, dein Brot sollst du mit Beben essen, und dein Wasser
mit Zittern und in Angst trinken! 12,19 Und du sollst zum
Volk des Landes sagen: So spricht der Herr, HERR, von den Bewohnern
Jerusalems im Land Israel: Ihr Brot werden sie in Angst essen
und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land öde daliegt,
ohne seine Fülle, wegen der Gewalttat all derer, die in ihm
wohnen. 12,20 Und die bewohnten Städte werden in Trümmern
liegen und das Land wird eine Einöde werden. Dann werdet
ihr erkennen, daß ich der HERR bin.
V. 21-25: Jer 23,33-40.
12,21 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12,22
Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im
Land Israel habt, indem ihr sagt: `Die Tage ziehen sich in die
Länge, und jedes Gesicht geht verloren? 12,23 Darum
sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Ich will diesem Sprichwort
ein Ende machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen
in Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die
Tage und das Wort eines jeden Gesichts. 12,24 Denn es wird
nicht länger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine
schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel.
12,25 Denn ich, der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede,
wird auch geschehen, es wird sich nicht länger hinziehen.
Denn in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und
tue es auch, spricht der Herr, HERR.
12,26 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 12,27
Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Das Gesicht, das der
schaut, [geht] auf viel [spätere] Tage [hinaus]; und auf
ferne Zeiten hin weissagt er. 12,28 Darum sage zu ihnen:
So spricht der Herr, HERR: Es wird sich nicht länger irgendeines
meiner Worte hinziehen; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen,
spricht der Herr, HERR.
13,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 13,2
Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die da
weissagen, und sage zu denen, [die] aus ihrem [eigenen] Herzen
[weissagen]: Hört das Wort des HERRN!
V. 3-16: Jer 23,9-32.
13,3 So spricht der Herr, HERR: Wehe den törichten
Propheten, die ihrem [eigenen] Geist nachgehen und dem, was sie
nicht gesehen haben! 13,4 Wie Füchse in den Trümmerstätten
sind deine Propheten geworden, Israel. 13,5 In die Risse
seid ihr nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert
um das Haus Israel her, um standzuhalten im Kampf am Tag des HERRN.
13,6 Sie schauen Nichtiges und Lügenwahrsagung, die
da sagen: `Ausspruch des HERRN, obwohl der HERR sie nicht gesandt
hat; und [dabei] erwarten sie, daß er [ihr] Wort eintreffen
läßt. 13,7 Habt ihr [da] nicht ein nichtiges
Gesicht geschaut, und habt ihr nicht Lügenwahrsagung gesprochen,
als ihr sagtet: `Ausspruch des HERRN, wo ich doch nicht geredet
habe? 13,8 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr Nichtiges
redet und Lüge schaut, darum, siehe, will ich an euch, ist
der Ausspruch des Herrn, HERRN. 13,9 Und ich werde meine
Hand gegen die Propheten ausstrecken, die Nichtiges schauen und
Lüge wahrsagen. Im Kreis meines Volkes sollen sie nicht sein,
und im Verzeichnis des Hauses Israel werden sie nicht aufgeschrieben
sein, und in das Land Israel werden sie nicht kommen. Und ihr
werdet erkennen, daß ich der Herr, HERR, bin.
13,10 Deshalb, ja deshalb, weil sie mein Volk irreführen
und sagen: Friede! obwohl kein Friede da ist - und baut es eine
Wand, siehe, sie bestreichen sie mit Tünche -, 13,11
sage zu den Tünchestreichern: Sie soll fallen! Es kommt ein
überschwemmender Regen. Und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen,
und ein Sturmwind wird [sie] spalten; 13,12 und siehe,
die Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getünchte,
das ihr getüncht habt? - 13,13 Darum, so spricht der
Herr, HERR: So lasse ich einen Sturmwind losbrechen in meinem
Grimm, und ein überschwemmender Regen wird durch meinen Zorn
kommen und Hagelsteine durch [meinen] Grimm zur Vernichtung. 13,14
Und ich breche die Mauer ab, die ihr mit Tünche bestrichen
habt, und lasse sie zu Boden stürzen, daß ihr Grund
bloßgelegt wird; und sie soll fallen, und ihr werdet in
ihrer Mitte umkommen. Und ihr werdet erkennen, daß ich der
HERR bin. 13,15 Und so werde ich meinen Grimm vollenden
an der Mauer und an denen, die sie mit Tünche bestreichen.
Und ich werde zu euch sagen: Die Mauer gibt es nicht [mehr], und
die, die sie tünchten, gibt es nicht [mehr], 13,16
die Propheten Israels, die über Jerusalem weissagen und für
es Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein Friede da ist, spricht
der Herr, HERR.
13,17 Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die
Töchter deines Volkes, die aus ihrem [eigenen] Herzen weissagen.
Und weissage gegen sie 13,18 und sage: So spricht der Herr,
HERR: Wehe denen, die Binden zusammennähen für alle
Handgelenke und Kopfhüllen machen für Köpfe jedes
Wuchses, um Seelen zu fangen! Seelen wollt ihr fangen bei meinem
Volk und [andere] Seelen für euch [selbst] am Leben erhalten?
13,19 Und ihr entweiht mich bei meinem Volk für [einige]
Hände voll Gerste und für [einige] Bissen Brot, indem
ihr Seelen tötet, die nicht sterben sollten, und Seelen am
Leben erhaltet, die nicht leben sollten; indem ihr mein Volk anlügt,
das auf Lügen hört! - 13,20 Darum, so spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich will an eure Binden, in denen ihr die
Seelen wie Vögel fangt, und will sie von euren Armen wegreißen.
Und ich lasse die Seelen los, die ihr fangt, die Seelen, daß
sie wegfliegen. 13,21 Und ich reiße eure Kopfhüllen
weg und rette mein Volk aus eurer Hand, damit sie in eurer Hand
nicht mehr zur Jagdbeute werden. Und ihr werdet erkennen, daß
ich der HERR bin. 13,22 Weil ihr das Herz des Gerechten
[mit] Lüge verzagt macht, obwohl ich ihm doch keinen Schmerz
zugefügt habe, und weil ihr die Hände des Gottlosen
stärkt, damit er nicht von seinem bösen Weg umkehrt,
sich am Leben zu erhalten, 13,23 darum sollt ihr nicht
[mehr] Nichtiges schauen und nicht länger Wahrsagerei treiben.
Und ich werde mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr werdet
erkennen, daß ich der HERR bin.
14,1 Und es kamen Männer von den Ältesten Israels
zu mir, und sie setzten sich vor mir nieder. 14,2 Und das
Wort des HERRN geschah zu mir so: 14,3 Menschensohn, diese
Männer haben ihre Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen
und den Anstoß zu ihrer Schuld vor ihr Gesicht gestellt.
Sollte ich mich da etwa von ihnen befragen lassen? 14,4
Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR:
Jedermann vom Haus Israel, der seine Götzen in seinem Herzen
aufkommen läßt und den Anstoß zu seiner Schuld
vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten kommt -
ich, der HERR, ich selbst, lasse mich für ihn zu einer Antwort
bewegen, gemäß der Menge seiner Götzen, 14,5
damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie sich
allesamt um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben.
- 14,6 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr,
HERR: Kehrt um, und wendet euch ab von euren Götzen, und
von allen euren Greueln wendet euer Gesicht ab! 14,7 Denn
jedermann vom Haus Israel und von den Fremden, die sich in Israel
aufhalten, der sich von mir trennt und seine Götzen in seinem
Herzen aufkommen läßt und den Anstoß zu seiner
Schuld vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten
kommt, um mich für sich zu befragen - ich, der HERR, ich
selbst, lasse mich für ihn zu einer Antwort bewegen. 14,8
Und ich richte mein Angesicht gegen einen solchen Mann und mache
ihn zu einem Denkzeichen und zu Sprichwörtern und rotte ihn
aus der Mitte meines Volkes aus. Und ihr werdet erkennen, daß
ich der HERR bin. - 14,9 Wenn aber der Prophet sich verleiten
läßt und ein Wort redet, dann verleite ich, der HERR,
diesen Propheten; und ich werde meine Hand gegen ihn ausstrecken
und ihn aus der Mitte meines Volkes Israel austilgen. 14,10
So sollen sie [beide] ihre Schuld tragen; wie die Schuld des Fragenden,
so wird die Schuld des Propheten sein, 14,11 damit das
Haus Israel nicht mehr von mir abirre und sie sich nicht mehr
mit all ihren Vergehen unrein machen. Und sie werden mir zum Volk,
und ich selbst werde ihnen zum Gott sein, spricht der Herr, HERR.
14,12 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 14,13
Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem es
Untreue begeht, und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm
den Stab des Brotes zerbreche und Hunger hinein sende und aus
ihm Menschen und Vieh ausrotte - 14,14 und diese drei Männer
wären in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob -, es würde
um ihrer Gerechtigkeit willen [nur] ihre eigene Seele gerettet
werden, spricht der Herr, HERR. 14,15 Oder [wenn] ich böse
Tiere das Land durchstreifen lasse, so daß sie es entvölkern
und es eine Öde wird, weil wegen der Tiere niemand hindurchzieht
- 14,16 [wären] diese drei Männer in seiner Mitte,
so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie würden weder
Söhne noch Töchter retten; sie allein würden gerettet,
das Land aber würde eine Öde werden. 14,17 Oder
[wenn] ich das Schwert über jenes Land kommen lasse und spreche:
Schwert, fahre durch das Land! und aus ihm Menschen und Vieh ausrotte
- 14,18 und diese drei Männer wären in seiner
Mitte -, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie würden
weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie allein
würden gerettet werden. 14,19 Oder [wenn] ich die
Pest in jenes Land sende und meinen Grimm in Blut über es
ausgieße, um Menschen und Vieh darin auszurotten - 14,20
und Noah, Daniel und Hiob wären in seiner Mitte -, so wahr
ich lebe, spricht der Herr, HERR, sie würden weder Sohn noch
Tochter retten; sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen
[nur] ihre [eigene] Seele retten.
14,21 Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, wenn ich nun
meine vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse
Tiere und die Pest, gegen Jerusalem entsende, um aus ihm Menschen
und Vieh auszurotten! 14,22 Doch siehe, Entkommene werden
darin übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne
und Töchter. Siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und
ihr werdet ihren Weg und ihre Taten sehen; und ihr werdet euch
trösten über das Unheil, das ich über Jerusalem
habe kommen lassen, alles was ich über es habe kommen lassen.
14,23 Und sie werden euch trösten, wenn ihr ihren
Weg und ihre Taten seht, und ihr werdet erkennen, daß ich
nicht ohne Ursache all das getan habe, was ich an ihm getan, spricht
der Herr, HERR.
Kap. 21,1-5.
15,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 15,2
Menschensohn, was hat [denn] das Holz des Weinstocks allem [anderen]
Holz voraus, die Ranke, die unter den Bäumen des Waldes ist?
15,3 Wird von ihm Holz genommen, um es zu einer Arbeit
zu verwenden? Oder nimmt man von ihm einen Pflock, um irgendein
Gerät daran aufzuhängen? 15,4 Siehe, dem Feuer
ist es zum Fraß gegeben. Seine beiden Enden hat das Feuer
gefressen, und seine Mitte ist versengt. Wird es [noch] zu einer
Arbeit tauglich sein? 15,5 Siehe, [selbst] wenn es unversehrt
ist, wird es zu keiner Arbeit verwendet. Wieviel weniger, wenn
das Feuer es gefressen hat und es versengt ist, kann es noch zu
einer Arbeit verwendet werden! - 15,6 Darum, so spricht
der Herr, HERR: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen
des Waldes, das ich dem Feuer zum Fraß gebe, so gebe ich
die Bewohner von Jerusalem dahin. 15,7 Und ich richte mein
Angesicht gegen sie: Aus dem Feuer sind sie herausgekommen, doch
Feuer wird sie fressen. Und ihr werdet erkennen, daß ich
der HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie richte. 15,8
Und ich werde das Land zur Einöde machen, weil sie Untreue
begangen haben, spricht der Herr, HERR.
V. 1-63: Kap. 23.
16,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 16,2
Menschensohn, laß [die Stadt] Jerusalem ihre Greuel erkennen,
16,3 und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem:
Deine Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter;
dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. 16,4
Und [was] deine Geburt [betrifft]: an dem Tag, als du geboren
wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und du wurdest
nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und nicht mit Salz
abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. 16,5 Niemand
blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge aus Mitleid
mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche des Feldes
geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag, als du geboren
wurdest. - 16,6 Da ging ich an dir vorüber und sah
dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach
ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe
leben, 16,7 und wachse wie das Gewächs des Feldes!
Und du wuchsest heran und wurdest groß, und du gelangtest
zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein
Haar wuchs reichlich; aber du warst nackt und bloß. 16,8
Und ich ging [wieder] an dir vorüber und sah dich, und siehe,
deine Zeit war da, die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen
Zipfel über dich aus und bedeckte deine Blöße.
Und ich schwor dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der
Herr, HERR, und du wurdest mein. 16,9 Und ich wusch dich
mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab und salbte dich
mit Öl. 16,10 Und ich bekleidete dich mit Buntwirkerei
und beschuhte dich mit Delphinhäuten, ich umwand dich mit
Byssus und bedeckte dich mit Seide. 16,11 Und ich schmückte
dich mit Schmuck: ich legte Spangen um deine Handgelenke und eine
Kette um deinen Hals, 16,12 und ich legte einen Reif an
deine Nase und Ringe an deine Ohren und [setzte] eine prachtvolle
Krone auf deinen Kopf. 16,13 So legtest du goldenen und
silbernen Schmuck an, und deine Kleidung [bestand aus] Byssus,
Seide und Buntwirkerei. Du aßest Weizengrieß und Honig
und Öl. Und du warst sehr, sehr schön und warst des
Königtums würdig. 16,14 Und dein Ruf ging aus
unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen
durch meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte, spricht der
Herr, HERR.
16,15 Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und
du hurtest auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus
über jeden, der vorbeikam: Ihm wurde sie [zuteil]. 16,16
Und du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen,
und du hurtest auf ihnen, [Dinge, die] nie vorgekommen sind und
was nie [wieder] geschehen wird. 16,17 Und du nahmst deine
prächtigen Geschmeide von meinem Gold und von meinem Silber,
das ich dir gegeben hatte, und machtest dir Abbilder von Männern
und hurtest mit ihnen. 16,18 Und du nahmst deine buntgewirkten
Kleider und bedecktest sie [damit]; und mein Öl und mein
Räucherwerk setztest du ihnen vor; 16,19 und mein
Brot, das ich dir gegeben habe - mit Weizengrieß und Öl
und Honig habe ich dich gespeist -, das setztest du ihnen vor
zum wohlgefälligen Geruch; ja, so war es, spricht der Herr,
HERR. - 16,20 Und du nahmst deine Söhne und deine
Töchter, die du mir geboren, und opfertest sie ihnen zum
Fraß. War es zu wenig mit deiner Hurerei, 16,21 daß
du meine Söhne schlachtetest und sie hingabst, indem du sie
für sie durch [das Feuer] gehen ließest? 16,22
Und bei allen deinen Greueln und deinen Hurereien dachtest du
nicht an die Tage deiner Jugend, als du nackt und bloß warst,
zappelnd in deinem Blut lagst. -
16,23 Und es geschah, nach all deiner Bosheit - wehe, wehe
dir! spricht der Herr, HERR - 16,24 bautest du dir einen
Hurenaltar und machtest dir [dein] Hochlager auf jedem freien
Platz; 16,25 an jeder Straßenecke bautest du dein
Hochlager. Und du machtest deine Schönheit zu einem Greuel
und spreiztest deine Beine für jeden, der vorbeikam, und
machtest deine Hurerei groß. 16,26 Du hurtest mit
den Söhnen Ägyptens, deinen Nachbarn, mit dem großen
Fleisch; und du machtest deine Hurerei groß, um mich zu
reizen. 16,27 Und siehe, ich streckte meine Hand gegen
dich aus und kürzte deinen Anteil [,der dir bestimmt war].
Und ich gab dich der Gier derer hin, die dich hassen, der Töchter
der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Weg schämen.
16,28 Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du
[noch] nicht satt warst; und du hurtest mit ihnen und wurdest
auch nicht satt. 16,29 Und du vermehrtest deine Hurerei
zum Händlerland Chaldäa hin; aber selbst davon wurdest
du nicht satt. 16,30 Wie fieberheiß ist dein Herz,
spricht der Herr, HERR, wenn du dies alles tust - das Tun eines
selbstherrlichen Hurenweibes -, 16,31 wenn du deinen Hurenaltar
an jeder Straßenecke baust und dein Hochlager auf jedem
freien Platz machst! Dabei warst du nicht [einmal] wie eine [gewöhnliche]
Hure, [denn] du verschmähtest [sogar] den Lohn. 16,32
Die ehebrecherische Frau nimmt statt ihres Mannes fremde [Männer]!
16,33 Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine
Liebesgeschenke all deinen Liebhabern, und du beschenktest sie,
damit sie von ringsumher zu dir kämen wegen deiner Hurereien.
16,34 So geschah bei dir das Gegenteil von [dem, was sonst
üblich ist unter] den Frauen, daß du [nämlich]
Hurerei triebst, während man dir nicht nachhurte, daß
du Lohn gabst, während dir kein Lohn gegeben wurde. So wurdest
du das Gegenteil.
16,35 Darum, Hure, höre das Wort des HERRN! 16,36
So spricht der Herr, HERR: Weil du deine Scham entblößt
und deine Blöße aufgedeckt hast bei deinen Hurereien
mit deinen Liebhabern und mit all deinen greulichen Götzen
und wegen des Blutes deiner Söhne, die du ihnen hingegeben
hast: 16,37 darum, siehe, werde ich alle deine Liebhaber
sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, mit allen,
die du gehaßt hast. Ich sammle sie von allen Seiten gegen
dich und decke deine Blöße vor ihnen auf, so daß
sie deine ganze Blöße sehen. 16,38 Und ich richte
dich nach den Rechtsbestimmungen für Ehebrecherinnen und
Blutvergießerinnen und bringe [meinen] Zorn und Eifer über
dich. 16,39 Und ich gebe dich in ihre Hand, und sie werden
deinen Hurenaltar zerstören und deine Höhen niederreißen
und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide
nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen. 16,40
Und sie werden eine Versammlung gegen dich heraufkommen lassen
und dich steinigen und werden dich mit ihren Schwertern niedermetzeln.
16,41 Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen
und Strafgerichte an dir üben vor den Augen vieler Frauen.
Und so werde ich dich aufhören lassen, Hure zu sein, und
[auch] Lohn wirst du nicht mehr geben. 16,42 Und ich werde
meinen Zorn an dir stillen, und mein Eifer wird sich von dir abwenden;
und ich werde ruhig sein und nicht mehr zürnen. - 16,43
Weil du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht hast und mich
durch das alles erregt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg
auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, HERR. Hast du diese
Schandtat nicht zu all deinen [anderen] Greueln hinzu begangen?
16,44 Siehe, jeder, der einen Spottvers über dich
macht, wird diesen Spottvers sagen: Wie die Mutter, so ihre Tochter!
16,45 Eine [echte] Tochter deiner Mutter bist du, die ihren
Mann und ihre Söhne verabscheut hat; und eine [echte] Schwester
deiner Schwestern bist du, die ihre Männer und ihre Kinder
verabscheut haben. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater
ein Amoriter. 16,46 Und deine größere Schwester
ist Samaria, sie und ihre Töchter, die zu deiner Linken wohnt;
und deine Schwester, die kleiner ist als du [und] die zu deiner
Rechten wohnt, ist Sodom und ihre Töchter. 16,47 Aber
du bist nicht [nur] auf ihren Wegen gegangen und hast [nicht nur]
nach ihren Greueln getan, [sondern] es fehlte nur wenig, und du
hättest verdorbener als sie gehandelt auf all deinen Wegen.
16,48 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn deine
Schwester Sodom, sie und ihre Töchter, [jemals] getan haben,
wie du getan hast, du und deine Töchter! 16,49 Siehe,
das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart, Fülle
von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern,
aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht;
16,50 und sie wurden hochmütig und verübten Greuel
vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.
16,51 Und Samaria hat nicht halb so viel Sünden begangen
wie du; und du hast deine Greuel zahlreicher werden lassen als
sie und hast deine Schwestern als gerecht erscheinen lassen durch
all deine Greuel, die du verübt hast. 16,52 So trage
auch du deine Schmach, die du für deine Schwestern eingetreten
bist durch deine Sünden, die du greulicher begangen hast
als sie! [So] sind sie gerechter als du. Und so schäme auch
du dich, und trage deine Schmach, weil du deine Schwestern als
gerecht hast erscheinen lassen!
16,53 Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und
ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter,
und ich wende dein Geschick in ihrer Mitte: 16,54 damit
du deine Schmach trägst und dich all dessen schämst,
was du getan hast, wodurch du sie tröstest. 16,55
Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden in ihren
früheren Zustand zurückkehren, und Samaria und ihre
Töchter werden in ihren früheren Zustand zurückkehren,
und auch du und deine Töchter, ihr werdet in euren früheren
Zustand zurückkehren. 16,56 Hat nicht deine Schwester
Sodom zu einer [abschreckenden] Kunde in deinem Mund gedient am
Tag deines Hochmutes, 16,57 bevor deine [eigene] Bosheit
aufgedeckt wurde, so wie jetzt das Höhnen der Töchter
Edoms - und all derer, die rings um sie her [wohnen], der Töchter
der Philister, die dich verachteten - von allen Seiten [über
dich ertönt]? 16,58 Deine Schandtat und deine Greuel,
die mußt du [jetzt] tragen, spricht der HERR. 16,59
Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, ich will dir tun, wie du getan,
die du den Eid verachtet, indem du den Bund gebrochen hast. 16,60
Ich aber, ich will an meinen Bund denken, [den ich] mit dir in
den Tagen deiner Jugend [geschlossen habe], und will dir einen
ewigen Bund aufrichten. 16,61 Und du wirst an deine Wege
denken und dich schämen, wenn du deine Schwestern [zu dir]
nimmst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner
sind als du, und ich sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht
wegen deines Bundes[verhaltens]. 16,62 Und ich selbst werde
meinen Bund mit dir aufrichten, und du wirst erkennen, daß
ich der HERR bin: 16,63 damit du daran denkst und dich
schämst und den Mund nicht mehr öffnest wegen deiner
Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht
der Herr, HERR.
17,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 17,2
Menschensohn, gib ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zum
Haus Israel, 17,3 und sprich: So spricht der Herr, HERR:
Der große Adler mit großen Flügeln, langen Schwingen,
vollem Gefieder, der bunte [Federn] hatte, kam zum Libanon und
nahm den Wipfel der Zeder. 17,4 Den obersten ihrer Triebe
brach er ab und brachte ihn ins Land der Händler, in die
Stadt der Kaufleute setzte er ihn. 17,5 Und er nahm von
dem Samen des Landes und setzte ihn in ein Saatfeld, als Weide
an reichlich [strömendes] Wasser, als Ufergewächs setzte
er ihn, 17,6 damit er wachse und zu einem wuchernden Weinstock
werde von niedrigem Wuchs, damit seine Ranken sich zu ihm hin
wendeten und seine Wurzeln unter ihm wären. Und er wurde
zu einem Weinstock und bildete Triebe und streckte [seine] Äste
aus. - 17,7 Und da war ein Adler, ein anderer, großer,
mit großen Flügeln und viel Gefieder. Und siehe, dieser
Weinstock drehte seine Wurzeln zu ihm hin und streckte seine Ranken
nach ihm aus, damit er ihn tränke, weg von dem Beet, in das
er gepflanzt war. 17,8 In ein gutes Feld, an reichlich
[strömende] Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu treiben
und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock zu werden.
17,9 Sage: So spricht der Herr, HERR: Wird er gedeihen?
Wird man nicht seine Wurzeln ausreißen und seine Frucht
abschneiden, so daß alle frischen [Blätter] seines
Sprosses verdorren? [Ja], er wird [ganz] verdorren! [Es wird]
nicht [nötig sein,] mit starkem Arm und zahlreichem Volk
ihn aus seinen Wurzeln loszureißen. 17,10 Und siehe,
ist er [auch] gepflanzt, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald
der Ostwind ihn berührt, ganz verdorren? Auf dem Beet, auf
dem er sprosste, wird er verdorren.
17,11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 17,12
Sprich doch zu dem widerspenstigen Haus: Erkennt ihr nicht, was
das ist? Sage: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem
gekommen und hat seinen König und seine Obersten weggenommen
und hat sie zu sich nach Babel weggeführt. 17,13 Und
er nahm [einen] von den königlichen Nachkommen und schloß
mit ihm einen Bund und ließ ihn einen Eid eingehen. Die
Mächtigen des Landes aber nahm er [gefangen], 17,14
damit das Königtum niedrig bleibe [und] damit es sich nicht
erhebe [und] damit es seinen Bund halte, daß es bestehen
bleibe. 17,15 Aber er empörte sich gegen ihn, indem
er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es ihm Pferde und
viel [Kriegs-]Volk gebe. Wird es Gedeihen haben? Wird er, der
das getan hat, entkommen? Da er den Bund gebrochen hat, sollte
er entkommen? 17,16 So wahr ich lebe, spricht der Herr,
HERR, wenn er an dem Ort des Königs, der ihn zum König
gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er gebrochen
hat, [wenn er] bei ihm in Babel nicht sterben wird! 17,17
Und der Pharao wird ihm nicht mit einem großen Heer und
mit einer zahlreichen Schar im Krieg beistehen, wenn man einen
Belagerungswall aufschüttet und Belagerungstürme baut,
um viele Seelen auszurotten. 17,18 Hat er doch den Eid
verachtet und den Bund gebrochen! Siehe, er hatte ja seine Hand
darauf gegeben und tat [dennoch] all dieses. Er wird nicht entkommen.
17,19 Darum spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn
ich meinen Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen
hat, ihm nicht auf seinen Kopf bringe! 17,20 Und ich spanne
mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er
gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, und dort gehe ich mit
ihm ins Gericht wegen seiner Untreue, die er gegen mich begangen
hat, 17,21 [mit ihm] und mit all seinen ausgewählten
Truppen. Unter all seinen Scharen werden sie durchs Schwert fallen,
und die Übriggebliebenen werden in alle Winde zerstreut.
Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, geredet habe.
17,22 So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von
dem Wipfel der hohen Zeder [einen Trieb] nehmen und [ihn] einsetzen;
von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen
und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden
Berg. 17,23 Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen;
und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer herrlichen
Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen, alles,
was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie wohnen.
17,24 Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daß
ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige, den niedrigen Baum erhöhe,
daß ich den grünen Baum vertrocknen lasse und den dürren
Baum zum Blühen bringe. Ich, der HERR, habe geredet und werde
es tun.
18,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 18,2
Was habt ihr, daß ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht
und sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne
der Söhne werden stumpf? 18,3 So wahr ich lebe, spricht
der Herr, HERR, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht!
18,4 Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele
des Vaters, so auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir.
Die Seele, die sündigt, sie [allein] soll sterben.
18,5 Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit
übt, 18,6 auf den Bergen nicht ißt und seine
Augen nicht erhebt zu den Götzen des Hauses Israel und die
Frau seines Nächsten nicht unrein macht und einer Frau [zur
Zeit ihrer] Unreinheit nicht naht 18,7 und niemanden unterdrückt,
das Pfand des Schuldners zurückgibt, keinen Raub begeht,
sein Brot dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt,
18,8 auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine
Hand vom Unrecht zurückhält, rechtes Gericht übt
zwischen Mann und Mann, 18,9 in meinen Ordnungen lebt und
meine Rechtsbestimmungen hält, um [sie] getreu zu befolgen:
gerecht ist er. Leben soll er, spricht der Herr, HERR. - 18,10
Zeugt er aber einen gewalttätigen Sohn, der Blut vergießt
und eines von diesen [Dingen] tut - 18,11 er selbst aber
hat alles das nicht getan -, wenn [der] sogar auf den Bergen ißt
und die Frau seines Nächsten unrein macht, 18,12 den
Elenden und den Armen unterdrückt, Raub an sich reißt,
das Pfand nicht zurückgibt und seine Augen zu den Götzen
erhebt, Greuel verübt, 18,13 auf Zins gibt und Aufschlag
nimmt: sollte er leben? Er soll nicht leben! All diese Greuel
hat er verübt: er muß getötet werden, sein Blut
wird auf ihm sein. 18,14 Und siehe, der zeugt einen Sohn,
und dieser sieht alle Sünden seines Vaters, die der tut;
er sieht [sie] und tut nicht desgleichen: 18,15 Er ißt
nicht auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen
des Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Nächsten
unrein, 18,16 und er unterdrückt niemanden, pfändet
kein Pfand und begeht keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein
Brot und bedeckt den Nackten mit Kleidung, 18,17 er hält
seine Hand vom Unrecht zurück, nimmt weder Zins noch Aufschlag,
er befolgt meine Rechtsbestimmungen, lebt in meinen Ordnungen:
der wird nicht wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll
er! 18,18 Sein Vater, weil er Erpressung verübt, am
Bruder Raub begangen und das, was nicht gut war, inmitten seines
Volkes getan hat: siehe, er [allein] soll um seiner Schuld willen
sterben.
V. 19-32: Kap. 33,7-20.
18,19 Ihr aber sagt: `Warum trägt der Sohn nicht an
der Schuld des Vaters [mit]? Dabei hat der Sohn [doch] Recht und
Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und
sie getan: Leben soll er! 18,20 Die Seele, die sündigt,
sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters
[mit-]tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes
[mit-]tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein,
und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.
18,21 Wenn aber der Gottlose umkehrt von all seinen Sünden,
die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und
Gerechtigkeit übt: leben soll er [und] nicht sterben. 18,22
All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet
werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt hat,
soll er leben. 18,23 Sollte ich wirklich Gefallen haben
am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht [vielmehr]
daran, daß er von seinen Wegen umkehrt und lebt? 18,24
Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht
tut nach all den Greueln, die der Gottlose verübt hat - tut
er es, sollte er leben? -: An all seine gerechten Taten, die er
getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die
er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, ihretwegen
soll er sterben.
18,25 Aber ihr sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht.
Hört doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht
[vielmehr] eure Wege nicht recht? 18,26 Wenn ein Gerechter
von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser
[Sünden] willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts,
das er getan hat. 18,27 Wenn aber ein Gottloser von seiner
Gottlosigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und Gerechtigkeit
übt: er wird seine Seele am Leben erhalten. 18,28
Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen, die er
begangen hat: leben soll er [und] nicht sterben. - 18,29
Aber das Haus Israel sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht.
Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht [vielmehr]
eure Wege nicht recht? 18,30 Darum werde ich euch richten,
Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr, HERR.
Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, daß
es euch nicht ein Anstoß zur Schuld wird! 18,31 Werft
von euch alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt,
und schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu
wollt ihr sterben, Haus Israel? 18,32 Denn ich habe kein
Gefallen am Tod dessen, der sterben muß, spricht der Herr,
HERR. So kehrt um, damit ihr lebt!
19,1 Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten
Israels, 19,2 und sage: Was war [doch] deine Mutter für
eine Löwin unter Löwen! Sie lagerte unter Junglöwen,
zog ihre Jungen groß. 19,3 Und sie zog eins von ihren
Jungen auf, es wurde ein Junglöwe; und er lernte Raub rauben,
er fraß Menschen. 19,4 Da bot man Nationen gegen
ihn auf, in ihrer Grube wurde er gefangen; und sie brachten ihn
mit Haken in das Land Ägypten. 19,5 Und als sie sah,
daß ihre Hoffnung dahin, verloren war, da nahm sie ein anderes
von ihren Jungen und machte es zu einem Junglöwen. 19,6
Und es lebte unter Löwen, wurde ein Junglöwe; und er
lernte Raub rauben, er fraß Menschen. 19,7 Und er
zerbrach ihre Paläste, ihre Städte legte er in Trümmer;
und das Land und seine Fülle entsetzte sich vor der Stimme
seines Gebrülls. 19,8 Da setzte man gegen ihn die
Nationen ringsum aus den Provinzen ein; und sie spannten ihr Fangnetz
über ihn aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. 19,9
Und sie setzten ihn mit Haken in den Käfig und brachten ihn
zum König von Babel, [und] er brachte ihn in Gewahrsam, damit
seine Stimme nicht mehr gehört würde auf den Bergen
Israels.
19,10 Deine Mutter ist einem Weinstock gleichgeworden,
an Wassern gepflanzt; er wurde fruchtbar und voller Ranken vom
vielen Wasser. 19,11 Und er bekam starke Zweige, [geeignet]
für Herrscher-Zepter, und sein Wuchs erhob sich empor zwischen
das dichte Laub [der Bäume]; und er wurde sichtbar durch
seine Höhe, durch die Menge seiner Ranken. 19,12 Aber
er wurde ausgerissen im Zorn, zu Boden geworfen, und der Ostwind
ließ seine Frucht verdorren; sie wurden abgerissen und vertrockneten;
sein starker Zweig - Feuer verzehrte ihn. 19,13 Und nun
ist er in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges
Land. 19,14 Und ein Feuer ging vom Gezweig seiner Triebe
aus [und] hat seine Frucht verzehrt; und kein starker Zweig war
[mehr] an ihm, kein Zepter zum Herrschen.
20,1 Und es geschah im siebten Jahr, im fünften [Monat],
am Zehnten des Monats, da kamen Männer von den Ältesten
Israels, um den HERRN zu befragen; und sie setzten sich vor mir
nieder. 20,2 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so:
20,3 Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels, und
sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Um mich zu befragen,
seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen
lasse! spricht der Herr, HERR. 20,4 Willst du sie [nicht
vielmehr] richten? Willst du richten, Menschensohn? Die Greuel
ihrer Väter laß sie erkennen, 20,5 und sage
zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, als ich Israel
erwählte, da erhob ich meine Hand der Nachkommenschaft des
Hauses Jakob [zum Schwur] und gab mich ihnen im Land Ägypten
kund und erhob meine Hand ihnen [zum Schwur] und sprach: Ich bin
der HERR, euer Gott! 20,6 An jenem Tag erhob ich für
sie meine Hand [zum Schwur], daß ich sie aus dem Land Ägypten
herausführen würde in ein Land, das ich für sie
ausgekundschaftet hatte, das von Milch und Honig überfließt;
die Zierde ist es unter allen Ländern. 20,7 Und ich
sprach zu ihnen: Werft die Scheusale weg, an denen eure Augen
hängen, und macht euch nicht mit den Götzen Ägyptens
unrein! Ich bin der HERR, euer Gott.
20,8 Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten
nicht auf mich hören; keiner warf die Scheusale weg, an denen
seine Augen hingen, und die Götzen Ägyptens verließen
sie nicht. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugießen,
meinen Zorn an ihnen zu vollenden mitten im Land Ägypten.
20,9 Aber ich handelte [gnädig] um meines Namens willen,
damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen,
in deren Mitte sie waren und vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben
hatte, [indem ich schwor], sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
20,10 Und ich führte sie aus dem Land Ägypten
und brachte sie in die Wüste. 20,11 Und ich gab ihnen
meine Ordnungen, und meine Rechtsbestimmungen ließ ich sie
wissen, durch die der Mensch, wenn er sie tut, lebt. 20,12
Und auch meine Sabbate gab ich ihnen, daß sie zum [Bundes-]
Zeichen seien zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, daß
ich, der HERR, es bin, der sie heiligt. - 20,13 Aber das
Haus Israel war widerspenstig gegen mich in der Wüste; sie
lebten nicht in meinen Ordnungen und verwarfen meine Rechtsbestimmungen,
durch die der Mensch, wenn er sie tut, lebt; und meine Sabbate
entweihten sie sehr. Da gedachte ich, meinen Grimm in der Wüste
über sie auszugießen, um sie zu vernichten. 20,14
Aber ich handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit
er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren
Augen ich sie herausgeführt hatte. 20,15 Doch auch
erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum Schwur], daß
ich sie nicht in das Land bringen würde, das ich [ihnen]
gegeben hatte, das von Milch und Honig überfließt -
die Zierde ist es unter allen Ländern -, 20,16 weil
sie meine Rechtsbestimmungen verwarfen und in meinen Ordnungen
nicht lebten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz lief
ihren Götzen nach. 20,17 Aber ich war ihretwegen betrübt,
so daß ich sie nicht vernichtete, und ich machte mit ihnen
kein Ende in der Wüste.
20,18 Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste:
Lebt nicht in den Ordnungen eurer Väter, und ihre Rechtsbestimmungen
bewahrt nicht, und mit ihren Götzen macht euch nicht unrein!
20,19 Ich bin der HERR, euer Gott: Lebt in meinen Ordnungen,
und bewahrt meine Rechtsbestimmungen und tut sie! 20,20
Und heiligt meine Sabbate, damit sie zum [Bundes-]Zeichen seien
zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, daß ich der HERR,
euer Gott bin. - 20,21 Aber [auch] die Söhne waren
widerspenstig gegen mich; in meinen Ordnungen lebten sie nicht,
und meine Rechtsbestimmungen bewahrten sie nicht, sie zu tun,
durch die [doch] der Mensch, wenn er sie tut, lebt. Und meine
Sabbate entweihten sie. Da gedachte ich, meinen Grimm über
sie auszugießen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der
Wüste. 20,22 Aber ich wandte meine Hand zurück
und handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit er nicht
entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen
ich sie herausgeführt hatte. 20,23 [Doch] auch erhob
ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum Schwur], daß
ich sie unter die Nationen versprengen und sie in die Länder
zerstreuen würde, 20,24 weil sie meine Rechtsbestimmungen
nicht taten und meine Ordnungen verwarfen und meine Sabbate entweihten
und ihre Augen hinter den Götzen ihrer Väter her waren.
20,25 Und auch ich gab ihnen Ordnungen, die nicht gut waren,
und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten. 20,26
Und ich machte sie durch ihre Gaben unrein, indem sie alle Erstgeburt
des Mutterleibes durch [das Feuer] gehen ließen: damit ich
ihnen Entsetzen einflößte, damit sie erkannten, daß
ich der HERR bin.
20,27 Darum, Menschensohn, rede zum Haus Israel und sage
zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: [Auch] noch dadurch haben
eure Väter mich gelästert, daß sie Untreue gegen
mich begingen: 20,28 Als ich sie in das Land gebracht,
das ihnen zu geben ich meine Hand [zum Schwur] erhoben hatte,
ersahen sie [sich] jeden hohen Hügel und jeden dichtbelaubten
Baum und opferten dort ihre Schlachtopfer und gaben dort ihre
widerwärtigen Opfergaben und brachten dort ihren wohlgefälligen
Geruch dar und spendeten ihre Trankopfer. 20,29 Und ich
sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, wohin ihr
geht? So wurde ihr Name Bama genannt, bis auf diesen Tag.
20,30 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr,
HERR: Wollt ihr euch auf die Weise eurer Väter unrein machen
und ihren Scheusalen nachhuren? 20,31 Ja, indem ihr eure
Gaben darbringt und eure Söhne durchs Feuer gehen laßt,
macht ihr euch unrein bis heute an all euren Götzen! Da sollte
ich mich von euch befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe,
spricht der Herr, HERR, wenn ich mich von euch befragen lasse!
20,32 Und was in eurem Geist aufgestiegen ist, soll niemals
geschehen, daß ihr [nämlich] sagt: Wir wollen sein
wie die Nationen und wie die Geschlechter der Länder, um
im Dienst von Holz und Stein zu stehen. 20,33 So wahr ich
lebe, spricht der Herr, HERR, wenn ich nicht mit starker Hand
und mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm als König
über euch herrschen werde! 20,24 Und ich werde euch
aus den Völkern herausführen und euch aus den Ländern,
in die ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und mit ausgestrecktem
Arm und mit ausgegossenem Grimm sammeln. 20,35 Und ich
werde euch in die Wüste der Völker bringen und dort
mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht; 20,36
wie ich mit euren Vätern ins Gericht gegangen bin in der
Wüste des Landes Ägypten, ebenso werde ich mit euch
ins Gericht gehen, spricht der Herr, HERR. 20,37 Und ich
werde euch unter dem [Hirten]stab hindurchziehen lassen und euch
abgezählt hineinbringen. 20,38 Und ich werde von euch
ausscheiden, die sich empörten und mit mir brachen; ich werde
sie aus dem Land ihrer Fremdlingschaft herausführen, aber
in das Land Israel sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen,
daß ich der HERR bin.
20,39 Ihr aber, Haus Israel, so spricht der Herr, HERR:
Geht [doch] hin, dient ein jeder seinen Götzen! Aber nachher
- solltet ihr wirklich nicht auf mich hören? - dann werdet
ihr meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben
und mit euren Götzen. 20,40 Denn auf meinem heiligen
Berg, auf dem hohen Berg Israels, spricht der Herr, HERR, dort
wird mir das ganze Haus Israel insgesamt dienen im Land. Dort
werde ich sie wohlgefällig annehmen, und dort werde ich eure
Hebopfer einfordern und die Erstlinge eurer Geschenke, all eure
heiligen Gaben. 20,41 Beim wohlgefälligen Geruch [eurer
Opfer] werde ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch
aus den Völkern herausführe und euch aus den Ländern
sammle, in die ihr zerstreut worden seid, und ich mich an euch
als heilig erweise vor den Augen der Nationen. 20,42 Und
ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich euch
in das Land Israel bringe, in das Land, [über] das ich meine
Hand [zum Schwur] erhoben habe, es euren Vätern zu geben.
20,43 Und ihr werdet dort an eure Wege und all eure Taten
denken, mit denen ihr euch unrein gemacht habt; und ihr werdet
an euch selbst Ekel empfinden wegen all eurer bösen Taten,
die ihr begangen habt. 20,44 Und ihr werdet erkennen, daß
ich der HERR bin, wenn ich mit euch handle um meines Namens willen
[und] nicht nach euren bösen Wegen und nach euren verderbenbringenden
Taten, Haus Israel, spricht der Herr, HERR.
V. 1-5: Kap. 15.
21,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21,2
Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, und rede zum
Mittag hin und weissage gegen den Wald des Gefildes im Südland!
21,3 Und sage zum Wald des Südlandes: Höre das
Wort des HERRN! So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will in
dir ein Feuer anzünden; das wird jeden grünen Baum und
jeden dürren Baum in dir verzehren. Die lodernde Flamme wird
nicht verlöschen, und vom Süden bis zum Norden werden
alle Gesichter durch sie versengt. 21,4 Und alles Fleisch
soll sehen, daß ich, der HERR, es angezündet habe.
Es wird nicht erlöschen. 21,5 Und ich sprach: Ach,
Herr, HERR! Sie sagen von mir: Redet er nicht in Gleichnissen?
21,6 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 21,7
Menschensohn, richte dein Gesicht nach Jerusalem, und rede gegen
die Heiligtümer und weissage gegen das Land Israel! 21,8
Und sprich zu dem Land Israel: So spricht der HERR: Siehe, ich
will an dich und werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen;
und ich werde aus dir den Gerechten und den Ungerechten ausrotten!
21,9 Weil ich aus dir den Gerechten und den Ungerechten
ausrotten will, darum soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren
gegen alles Fleisch vom Süden bis zum Norden. 21,10
Und alles Fleisch wird erkennen, daß ich, der HERR, mein
Schwert aus seiner Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder
[dahin] zurückkehren. 21,11 Und du, Menschensohn,
stöhne! Mit brechenden Hüften und mit bitterem [Schmerz]
sollst du vor ihren Augen stöhnen! 21,12 Und es soll
geschehen, wenn sie zu dir sagen: `Weswegen stöhnst du?,
dann sollst du sagen: `Wegen der kommenden Nachricht. Und jedes
Herz wird zerschmelzen, und alle Hände werden erschlaffen,
und jeder Geist wird verzagen, und alle Knie werden von Wasser
triefen. Siehe, es kommt und geschieht, spricht der Herr, HERR.
21,13 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21,14
Menschensohn, weissage! Und du sollst sagen: So spricht der Herr:
Sage: Ein Schwert, ein Schwert, geschärft und auch geschliffen!
21,15 Damit es ein Schlachten anrichtet, ist es geschärft;
damit es blitzt, ist es geschliffen. - Oder sollen wir uns freuen
[und sagen]: Das Zepter meines Sohnes verwirft alles Holz? - 21,16
Und man hat es zum Schleifen gegeben, um es mit der Faust zu packen.
Geschärft ist es, das Schwert, es ist geschliffen, damit
man es in die Hand eines Mörders gebe. 21,17 Schreie
um Hilfe und heule, Menschensohn! Denn es richtet sich gegen mein
Volk, es [richtet sich] gegen alle Fürsten Israels: Sie sind
dem Schwert verfallen samt meinem Volk. Darum schlag dir auf die
Hüften! 21,18 Denn die Probe ist gemacht. Und warum
sollte es, wenn du sogar das Zepter verwirfst, nicht geschehen?
spricht der Herr, HERR. - 21,19 Und du, Menschensohn, weissage
und schlag die Hände zusammen! Da verdoppelt sich das Schwert,
[ja] verdreifacht sich, ein Schwert der Erschlagenen ist es, ein
gewaltiges Schwert der Erschlagenen, das tief in sie eindringt.
21,20 Damit das Herz verzage und viele zum Stürzen
gebracht werden, bringe ich an all ihre Tore das Schlachten des
Schwertes! Wehe! Zum Blitzen ist es gemacht, zum Schlachten geschärft.
21,21 Erweise deine Schärfe, [und] wende dich nach
rechts, wende dich nach links, wohin deine Schneide [gerade] gerichtet
ist! 21,22 Und auch ich will meine Hände zusammenschlagen
und meinen Grimm stillen. Ich, der HERR, habe geredet.
21,23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 21,24
Und du, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf denen das Schwert
des Königs von Babel kommt! Von einem Land sollen sie beide
ausgehen. Und setze einen Wegweiser, an den Anfang des Weges zur
Stadt setze [ihn]! 21,25 Du sollst einen Weg machen, damit
das Schwert komme nach Rabba der Söhne Ammon und nach Juda,
das [nur noch] in Jerusalem befestigt ist. 21,26 Denn der
König von Babel bleibt am Kreuzweg stehen, am Anfang der
beiden Wege, um das Losorakel zu befragen; er schüttelt die
Pfeile, befragt die Teraphim, beschaut die Leber. 21,27
In seiner Rechten ist das Losorakel `Jerusalem, daß er Sturmböcke
aufstelle, den Mund öffne mit Geschrei, die Stimme erhebe
mit Kriegsgeschrei, Sturmböcke gegen die Tore aufstelle,
Belagerungswälle aufschütte und Belagerungstürme
baue. - 21,28 In ihren Augen aber ist es ihnen wie ein
falsches Orakel - sie haben ja die heiligsten Eide -; er aber
bringt [ihre] Schuld in Erinnerung, damit sie gefaßt werden.
21,29 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr eure Schuld
in Erinnerung bringt, indem eure Verbrechen offenbar werden, so
daß eure Sünden in allen euren Taten gesehen werden,
weil ihr angezeigt worden seid, werdet ihr mit [harter] Hand gefaßt
werden. 21,30 Und du, erschlagener Gottloser, Fürst
Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen
Strafe! 21,31 So spricht der Herr, HERR: Weg mit dem Kopfbund,
und fort mit der Krone! Nichts bleibt, wie es ist. Das Niedrige
soll erhöht und das Hohe erniedrigt werden! 21,32
Zu Trümmern, Trümmern, Trümmern mache ich es. Auch
das bleibt nicht - bis der kommt, dem das Recht gehört; dem
gebe ich es.
V. 33-37: Kap. 25,1-7; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
21,33 Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht
der Herr, HERR, über die Söhne Ammon und über ihr
Höhnen. Und sprich: Schwert, Schwert, zum Schlachten gezückt,
zum Fressen geschliffen, damit es als Blitz dreinfahre, 21,34
um dich, während man dir Nichtiges schaut, während man
dir Lüge wahrsagt, an die Hälse der [tödlich] verwundeten
Gottlosen zu legen, deren Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen
Strafe! 21,35 Stecke es wieder in seine Scheide! An dem
Ort, wo du geschaffen bist, in dem Land deiner Herkunft, werde
ich dich richten. 21,36 Und ich werde meinen Zorn über
dich ausgießen, das Feuer meines Grimms gegen dich anfachen;
und ich werde dich in die Hand roher Männer geben, die Verderben
schmieden. 21,37 Du wirst dem Feuer zum Fraß [gegeben]
werden, dein Blut wird mitten im Land sein; an dich wird nicht
mehr gedacht werden. Denn ich, der HERR, habe geredet.
22,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22,2
Und du, Menschensohn, willst du richten, willst du richten die
Stadt der Blutschuld? So laß sie alle ihre Greuel erkennen,
22,3 und sage: So spricht der Herr, HERR: [Du] Stadt, die
in ihrer Mitte Blut vergießt, damit ihre [Gerichts]zeit
komme, und die sich Götzen macht, so daß sie sich unrein
mache! 22,4 Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist
du schuldig geworden; und durch deine Götzen, die du gemacht,
hast du dich unrein gemacht; und du hast deine [Gerichts]tage
herbeigeführt und bist zu deinen Jahren gekommen. Darum habe
ich dich zum Hohn für die Nationen gemacht und zum Gespött
für alle Länder. 22,5 Die [dir] nahe und die
von dir entfernt [wohnen], verspotten dich, deren Ruf befleckt,
deren Bestürzung gewaltig ist. - 22,6 Siehe, die Fürsten
Israels waren in dir - jeder [pochte] auf seine Macht -, um Blut
zu vergießen. 22,7 Vater und Mutter verachtet man
in dir, dem Fremden tut man Gewalt an in deiner Mitte, Waise und
Witwe unterdrückt man in dir. 22,8 Meine heiligen
Dinge verachtest du, und meine Sabbate entweihst du. 22,9
Verleumder sind in dir, um Blut zu vergießen. Und auf den
Bergen ißt man in dir, Schandtaten verübt man in deiner
Mitte. 22,10 Die Blöße des Vaters deckt man
auf in dir, die in ihrer Absonderung Unreine schwächt man
in dir. 22,11 Der eine verübt Greuel mit der Frau
seines Nächsten, der andere macht seine Schwiegertochter
durch Schandtat unrein, und ein anderer schwächt in dir seine
Schwester, die Tochter seines Vaters. 22,12 Bestechungsgeschenke
nimmt man in dir, um Blut zu vergießen; Zins und Aufschlag
nimmst du und übervorteilst deinen Nächsten mit Gewalt.
Mich aber vergißt du, spricht der Herr, HERR.
22,13 Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines
unrechten Gewinns, den du gemacht hast, und über deine Blutschuld,
die in deiner Mitte ist. 22,14 Wird dein Herz fest bleiben,
oder werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich mit
dir handeln werde? Ich, der HERR, habe geredet und werde handeln.
22,15 Und ich werde dich versprengen unter die Nationen
und dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinheit ganz
aus dir wegschaffen. 22,16 Und du wirst durch dich selbst
entweiht werden vor den Augen der Nationen; und du wirst erkennen,
daß ich der HERR bin.
22,17 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22,18
Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacken geworden;
sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei im Schmelzofen;
Silberschlacken sind sie geworden. 22,19 Darum, so spricht
der Herr, HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum,
siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun. 22,20 [Wie]
man Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn in einen Schmelzofen
zusammentut, um Feuer darunter anzublasen, um es zu schmelzen,
so werde ich euch in meinem Zorn und in meinem Grimm zusammentun
und euch hineinlegen und schmelzen. 22,21 Und ich werde
euch sammeln und das Feuer meines Grimms gegen euch anblasen,
daß ihr darin geschmolzen werdet. 22,22 Wie Silber
im Ofen geschmolzen wird, so werdet ihr mitten in ihm geschmolzen
werden. Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, meinen
Grimm über euch ausgegossen habe.
22,23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 22,24
Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht benetzt,
nicht beregnet ist am Tag des Zorns, 22,25 dessen Obere
in seiner Mitte sind wie ein brüllender Löwe, der Beute
reißt. Seelen fressen sie, Reichtum und Kostbarkeiten nehmen
sie, seine Witwen lassen sie zahlreich werden in seiner Mitte.
22,26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen
meine heiligen Dinge; zwischen heilig und nicht heilig unterscheiden
sie nicht, und [den Unterschied] zwischen unrein und rein lassen
sie nicht erkennen; und vor meinen Sabbaten verhüllen sie
ihre Augen. So werde ich in ihrer Mitte entweiht. 22,27
Seine Obersten sind in seiner Mitte wie Wölfe, die Beute
reißen, um Blut zu vergießen, Seelen zugrunde zu richten,
damit sie unrechten Gewinn erlangen. 22,28 Und seine Propheten
streichen ihnen Tünche [darüber], indem sie Nichtiges
schauen und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht
der Herr, HERR! Und doch hat der HERR nicht geredet. 22,29
Das Volk des Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und
den Elenden und Armen unterdrücken sie, und am Fremden handeln
sie gegen [jedes] Recht. 22,30 Und ich suchte einen Mann
unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir für das Land
in den Riß treten könnte, damit ich es nicht verheeren
müßte; aber ich fand keinen. 22,31 So gieße
ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer meines Grimms vernichte
ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der Herr,
HERR.
Kap. 16.
23,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 23,2
Menschensohn, [da gab es] zwei Frauen, Töchter einer Mutter
waren sie. 23,3 Die hurten in Ägypten, [bereits] in
ihrer Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt,
und dort betastete man ihren jungfräulichen Busen. 23,4
Die ältere hieß Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und
sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. Und [was]
ihre Namen [betrifft]: Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
23,5 Und Ohola hurte von mir weg. Und sie hatte Verlangen
nach ihren Liebhabern, den kampftüchtigen Assyrern, 23,6
gekleidet in violetten Purpur, den Statthaltern und Befehlshabern,
anmutige junge Männer waren sie alle, Reiter, auf Pferden
reitend. 23,7 Und sie richtete ihre Hurereien auf sie.
Die Auslese der Söhne Assur waren sie alle; und mit allen,
nach denen sie Verlangen hatte, [und] mit all deren Götzen
machte sie sich unrein. 23,8 Auch ihre von Ägypten
her [gewohnten] Hurereien ließ sie nicht; denn [schon] in
ihrer Jugend hatten sie bei ihr gelegen und hatten ihren jungfräulichen
Busen betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen. 23,9
Darum habe ich sie in die Hand ihrer Liebhaber gegeben, in die
Hand der Söhne Assur, nach denen sie Verlangen hatte. 23,10
Die haben ihre Blöße aufgedeckt, ihre Söhne und
ihre Töchter weggenommen, und sie selbst haben sie mit dem
Schwert erschlagen, so daß sie zum Gerede bei den Frauen
wurde, und haben Strafgerichte an ihr geübt.
23,11 Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb
es mit ihrem Verlangen verderblicher als sie und mit ihren Hurereien
[schlimmer] als ihre Schwester mit [ihren] Hurereien. 23,12
Sie bekam Verlangen nach den Söhnen Assur, Statthaltern und
Befehlshabern, Kämpfern, prächtig gekleidet, Reitern,
auf Pferden reitend; anmutige junge Männer waren sie alle.
23,13 Und ich sah, daß sie sich unrein gemacht hatte:
Dieselbe Art hatten sie beide. 23,14 Aber sie trieb ihre
Hurereien [noch] weiter: Denn sie sah Männer in Zeichnung
an der Wand, Bilder von Chaldäern, mit roter Farbe eingezeichnet,
23,15 gegürtet mit einem Gurt an ihren Hüften,
herabhängenden Turbanen auf ihren Köpfen, sie alle vom
Aussehen hervorragender Kämpfer, ein Abbild der Söhne
Babels, deren Geburtsland Chaldäa ist. 23,16 Und als
ihre Augen sie sahen, bekam sie Verlangen nach ihnen, und sie
sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa. 23,17 Da kamen
die Söhne Babels zu ihr zum Liebeslager und machten sie durch
ihre Hurerei unrein. Doch als sie sich an ihnen unrein gemacht
hatte, wandte sich ihre Seele jäh von ihnen ab. 23,18
Und als sie [so] ihre Hurereien aufgedeckt hatte und ihre Blöße
aufgedeckt hatte, da wandte sich meine Seele jäh von ihr
ab, ebenso wie meine Seele sich von ihrer Schwester jäh abgewandt
hatte. 23,19 Sie aber vermehrte [noch] ihre Hurereien,
indem sie an die Tage ihrer Jugend dachte, als sie im Land Ägypten
gehurt hatte. 23,20 Und sie bekam Verlangen nach ihren
Liebhabern, deren Fleisch wie das Fleisch der Esel und deren Erguß
wie der Erguß der Pferde ist. 23,21 Und du sehntest
dich nach der Schandtat deiner Jugend, als man in Ägypten
deinen Busen betastete um deiner jugendlichen Brüste willen.
- 23,22 Darum, Oholiba, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich erwecke gegen dich deine Liebhaber, von denen deine Seele
sich jäh abgewandt hat, und lasse sie von allen Seiten über
dich kommen: 23,23 die Söhne Babels und alle Chaldäer,
Pekod und Schoa und Koa, alle Söhne Assur mit ihnen, anmutige
junge Männer, Statthalter und Befehlshaber sind sie alle,
hervorragende Kämpfer und Räte, sie alle auf Pferden
reitend. 23,24 Die kommen über dich von Norden, [mit]
Wagen und Rädern und Scharen von Völkern; Langschild
und Kleinschild und Helm richten sie ringsum gegen dich. Und ich
übergebe ihnen das Gericht, und sie werden dich nach ihren
Rechtssätzen richten. 23,25 Und ich bringe meinen
Eifer über dich, und sie werden im Grimm mit dir verfahren:
deine Nase und deine Ohren werden sie abschneiden, und was nach
dir [übrigbleibt], wird durch das Schwert fallen; deine Söhne
und deine Töchter werden sie wegnehmen, und was nach dir
[übrigbleibt], wird durch das Feuer verzehrt werden. 23,26
Und sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen
Geschmeide nehmen. 23,27 Und ich will ein Ende machen deiner
Schandtat von dir und deiner Hurerei vom Land Ägypten her,
so daß du deine Augen nicht mehr zu ihnen erheben und nicht
mehr denken wirst an Ägypten.
23,28 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe dich
in die Hand derer, die du haßt, in die Hand derer, von denen
deine Seele sich jäh abgewandt hat. 23,29 Und sie
werden voller Haß mit dir verfahren und all dein Erworbenes
wegnehmen und dich nackt und bloß zurücklassen. Da
sollen deine hurerische Blöße und deine Schandtat und
deine Hurereien aufgedeckt werden. 23,30 Das wird dir geschehen,
weil du den Nationen nachgehurt, weil du dich mit ihren Götzen
unrein gemacht hast. 23,31 Auf dem Weg deiner Schwester
bist du gegangen, so gebe ich ihren Becher in deine Hand. 23,32
So spricht der Herr, HERR: Du wirst den Becher deiner Schwester
trinken, den tiefen und weiten - zum Gelächter und zum Spott
wird sie -, der so viel faßt. 23,33 Von Trunkenheit
und Kummer wirst du voll werden; ein Becher des Entsetzens und
der Verödung ist der Becher deiner Schwester Samaria. 23,34
Und du wirst ihn trinken und ausschlürfen und wirst seine
Scherben benagen und deine Brüste zerreißen; denn ich
habe geredet, spricht der Herr, HERR. - 23,35 Darum, so
spricht der Herr, HERR: Weil du mich vergessen und mich hinter
deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch deine Schandtat
und deine Hurereien!
23,36 Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, willst
du die Ohola und die Oholiba richten? Dann halte ihnen ihre Greuel
vor! 23,37 Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut
ist an ihren Händen, und mit ihren Götzen haben sie
Ehebruch getrieben; und sogar ihre Kinder, die sie mir geboren
hatten, haben sie ihnen zum Fraß durch [das Feuer] gehen
lassen. 23,38 Und dies haben sie mir noch [dazu] angetan:
Sie haben am selben Tag mein Heiligtum unrein gemacht und meine
Sabbate entweiht. 23,39 Denn wenn sie ihre Söhne für
ihre Götzen schlachteten, dann kamen sie am selben Tag in
mein Heiligtum, es zu entweihen; und siehe, so haben sie es mitten
in meinem Haus getrieben. 23,40 Ja, sie haben sogar [Boten]
zu Männern gesandt, die von fernher kommen sollten - zu denen
ein Bote gesandt worden war; und siehe, sie kamen! -, für
die du dich gebadet, deine Augen geschminkt und [dir] Schmuck
angelegt hast 23,41 und dich auf ein prunkvolles Polster
gesetzt hast, vor dem ein Tisch bereitet war; und darauf hast
du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt. 23,42
Und mit lärmender Stimme sang man den Männern zu wegen
der Menge der Menschen, die aus der Wüste gekommen waren;
und sie legten Armringe an ihre Hände und [setzten] prachtvolle
Kronen auf ihre Köpfe.
23,43 Da sprach ich: [Noch immer] Ehebruch für die
Verbrauchte? Jetzt treibt man ihre Hurereien, und sie [freut sich
darüber]. 23,44 Und man ging zu ihr ein, wie man zu
einer Hure eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba,
den unzüchtigen Frauen. 23,45 Aber gerechte Männer,
die werden sie richten nach dem Recht für Ehebrecherinnen
und nach dem Recht für solche, die Blut vergießen;
denn sie sind Ehebrecherinnen, und Blut ist an ihren Händen.
- 23,46 Denn so spricht der Herr, HERR: Man führe
eine Versammlung gegen sie herauf, und gebe sie der Mißhandlung
und der Plünderung preis! 23,47 Und die Versammlung
soll sie steinigen und sie mit ihren Schwertern zerhauen; ihre
Söhne und ihre Töchter soll man erschlagen und ihre
Häuser mit Feuer vernichten! 23,48 Und so werde ich
die Schandtat aus dem Land wegschaffen, damit alle Frauen sich
warnen lassen und nicht nach eurer Schandtat handeln. 23,49
Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden
[,die ihr mit] euren Götzen [begangen habt,] werdet ihr tragen.
Und ihr werdet erkennen, daß ich der Herr, HERR, bin.
24,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir im neunten Jahr,
im zehnten Monat, am Zehnten des Monats: 24,2 Menschensohn,
schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An ebendiesem
Tag wirft sich der König von Babel [mit seinem Heer] auf
Jerusalem.
24,3 Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus,
und sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf,
setze [ihn] auf, und gieße auch Wasser hinein! 24,4
Lege seine [Fleisch]stücke zusammen hinein, lauter gute Stücke,
Lende und Schulter; auserlesene Knochen fülle ein! 24,5
Nimm auserlesene Schafe, und schichte auch ringsherum die Holzstücke
darunter; laß seine [Fleisch]stücke sieden; auch seine
Knochen sollen darin kochen! - 24,6 Darum, so spricht der
Herr, HERR: Wehe, Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost
ist und dessen Rost nicht von ihm abgeht! Stück für
Stück leere ihn aus, ohne daß darüber das Los
gefallen ist. 24,7 Denn ihr Blut ist in ihrer Mitte: sie
hat es auf den kahlen Felsen getan, sie hat es nicht auf die Erde
gegossen, daß man es mit Staub bedecken könnte. 24,8
Um Zorn heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr
Blut auf den kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt wird.
- 24,9 Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der
Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoß groß machen.
24,10 Häufe das Holz, zünde das Feuer an, koche
das Fleisch gar, und schütte die Brühe weg, und die
Knochen sollen angebrannt werden! 24,11 Und stelle ihn
leer auf seine Kohlen, damit seine Bronze heiß wird und
glüht und seine Unreinheit in ihm schmilzt, sein Rost abgeht!
24,12 Vergebliche Mühe! Sein vieler Rost geht nicht
von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost! - 24,13 Wegen deiner
schändlichen Unreinheit, weil ich dich reinigte, du aber
nicht rein wurdest, so wirst du [nun] von deiner Unreinheit nicht
mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt habe. 24,14
Ich, der HERR, habe geredet. Es kommt, und ich tue es; ich lasse
nicht nach; ich bin [deinetwegen] nicht betrübt und lasse
es mich nicht gereuen. Nach deinen Wegen und nach deinen Taten
richte ich dich, spricht der Herr, HERR.
24,15 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 24,16
Menschensohn, siehe, ich nehme die in deinen Augen Begehrenswerte
von dir weg durch plötzlichen Tod. Du aber sollst nicht klagen
und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen. 24,17
Stöhne bewegungslos, Totenklage stell nicht an; binde dir
deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an deine Füße!
Deinen Bart sollst du nicht verhüllen und Brot der Trauer
nicht essen!
24,18 Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb
meine Frau. Und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war. 24,19
Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was
uns das bedeuten soll, daß du [so] handelst? 24,20
Da sagte ich zu ihnen: Das Wort des HERRN geschah zu mir so: 24,21
Sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich entweihe
mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht, das in euren Augen Begehrenswerte
und das Verlangen eurer Seele. Und eure Söhne und eure Töchter,
die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen.
24,22 Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den Bart
werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Trauer nicht essen,
24,23 und eure Kopfbunde werden auf euren Köpfen [bleiben]
und eure Schuhe an euren Füßen. Ihr werdet nicht klagen
und nicht weinen, sondern werdet dahinschwinden in euren Sünden
und seufzen einer zum andern hin. 24,24 So wird Hesekiel
für euch zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan
hat, werdet ihr tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr erkennen,
daß ich der Herr, HERR, bin.
24,25 Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihre
Zuflucht wegnehme von ihnen, die Freude ihrer Pracht, das in ihren
Augen Begehrenswerte und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne
und ihre Töchter; 24,26 an jenem Tag wird ein Entkommener
zu dir kommen, um es deine Ohren vernehmen zu lassen. 24,27
An jenem Tag wird dein Mund geöffnet werden vor dem Entkommenen,
und du wirst reden und nicht mehr stumm sein. So sollst du ihnen
zu einem Wahrzeichen werden; und sie werden erkennen, daß
ich der HERR bin.
V. 1-7: Kap. 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
25,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 25,2
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Söhne Ammon,
und weissage über sie 25,3 und sage zu den Söhnen
Ammon: Hört das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr,
HERR: Da du `Haha! sagst über mein Heiligtum, weil es entweiht
ist, und über das Land Israel, weil es verwüstet ist,
und über das Haus Juda, weil sie in die Gefangenschaft gegangen
sind: 25,4 darum, siehe, werde ich dich den Söhnen
des Ostens zum Besitz geben, und sie werden ihre Zeltlager in
dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir errichten; sie werden
deine Früchte essen, und sie werden deine Milch trinken.
25,5 Und ich werde Rabba zum Weideplatz der Kamele machen
und die Söhne Ammon zur Lagerstätte der Schafe. Und
ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin. - 25,6
Denn so spricht der Herr, HERR: Weil du in die Hände geklatscht
und mit dem Fuß gestampft hast und dich von Herzen mit all
deiner Verachtung über das Land Israel gefreut hast: 25,7
siehe, darum strecke ich meine Hand gegen dich aus und gebe dich
den Nationen zur Beute, und ich rotte dich aus den Völkern
aus und tilge dich aus den Ländern aus. Ich werde dich vernichten,
und du wirst erkennen, daß ich der HERR bin.
V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11.
25,8 So spricht der Herr, HERR: Weil Moab und Seir sagen:
`Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen: 25,9 darum,
siehe, werde ich die Berghänge Moabs entblößen
von den Städten, von seinen Städten ohne Ausnahme, der
Zierde des Landes, Bet-Jeschimot, Baal-Meon und bis nach Kirjatajim
hin, 25,10 und ich gebe es den Söhnen des Ostens zum
Besitz zu den Söhnen Ammon hinzu, damit an die Söhne
Ammon nicht mehr gedacht wird unter den Nationen. 25,11
So werde ich an Moab Strafgerichte üben; und sie werden erkennen,
daß ich der HERR bin.
V. 12-14: Kap. 35; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am
1,11.12; Ob.
25,12 So spricht der Herr, HERR: Weil Edom mit Rachsucht
gegen das Haus Juda gehandelt und sie sich sehr schuldig gemacht
haben, als sie sich an ihnen rächten: 25,13 darum,
so spricht der Herr, HERR, werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken
und Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von
Teman an zur Trümmerstätte machen, und bis nach Dedan
hin werden sie durchs Schwert fallen. 25,14 Und ich werde
meine Rache an Edom in die Hand meines Volkes Israel legen, und
sie werden an Edom handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm.
Und sie werden meine Rache erkennen, spricht der Herr, HERR.
V. 15-17: Jes 14,28-32; Jer 47; Am 1,6-8; Zeph 2,4-7; Sach 9,5-7.
25,15 So spricht der Herr, HERR: Weil die Philister mit
Rachsucht gehandelt und sich rachsüchtig gerächt haben
mit Verachtung aus [vollem] Herzen zur Zerstörung in ewiger
Feindschaft: 25,16 darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
ich strecke meine Hand gegen die Philister aus und rotte die Kreter
aus und tilge den Überrest an der Küste des Meeres aus.
25,17 Und ich werde mit grimmigen Züchtigungen große
Rache an ihnen üben. Und sie werden erkennen, daß ich
der HERR bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.
Kap. 27; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
26,1 Und es geschah im elften Jahr, am Ersten des Monats,
da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 26,2 Menschensohn,
weil Tyrus über Jerusalem sagt: `Haha! Zerbrochen ist das
Tor der Völker; es fällt mir zu; ich werde erfüllt,
sie ist verwüstet!: 26,3 darum, so spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen
gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt.
26,4 Und sie werden die Mauern von Tyrus zerstören
und seine Türme abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm
wegfegen und es zum kahlen Felsen machen. 26,5 Ein Trockenplatz
für Netze soll es werden mitten im Meer, denn ich habe geredet,
spricht der Herr, HERR, und es wird den Nationen zur Beute werden.
26,6 Und seine Töchter, die auf dem Feld sind, sollen
mit dem Schwert erschlagen werden. Und sie werden erkennen, daß
ich der HERR bin.
26,7 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lasse Nebukadnezar,
den König von Babel, den König der Könige, von
Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern
und einem Aufgebot und mit viel Volk. 26,8 Deine Töchter
wird er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird Belagerungstürme
gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall gegen dich aufschütten
und Langschilde gegen dich aufrichten 26,9 und den Stoß
seines Mauerbrechers gegen deine Mauern richten und deine Türme
mit seinen Brecheisen niederreißen. 26,10 Von der
Menge seiner Pferde wird dich ihr Staub bedecken; vor dem Lärm
der Reiter und Räder und Wagen werden deine Mauern erbeben,
wenn er in deine Tore einzieht, wie man in eine Stadt voller Breschen
einzieht. 26,11 Mit den Hufen seiner Pferde wird er alle
deine Straßen zerstampfen; dein Volk wird er mit dem Schwert
erschlagen, und die Gedenksteine deiner Macht werden zu Boden
sinken. 26,12 Und sie werden dein Vermögen rauben
und deinen Handelsgewinn plündern und deine Mauern abbrechen
und deine prächtigen Häuser niederreißen; und
deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten
ins Wasser schütten. 26,13 Und ich werde das Getön
deiner Lieder zum Schweigen bringen, und der Klang deiner Zithern
wird nicht mehr gehört werden. 26,14 Und ich werde
dich zum kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze
sollst du werden, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn
ich, der HERR, habe geredet, spricht der Herr, HERR.
26,15 So spricht der Herr, HERR, zu Tyrus: Werden nicht
vom Gedröhn deines Sturzes, wenn der Durchbohrte stöhnt,
wenn in deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? 26,16
Und alle Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen
und ihre Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen.
In Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen,
immer wieder erzittern und sich über dich entsetzen. 26,17
Und sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir
sagen: Wie bist du verloren gegangen, vom Meer verschwunden, du
berühmte Stadt, die mächtig auf dem Meer war, sie und
ihre Bewohner, die allen, die dort wohnten, ihren Schrecken einflößte.
26,18 Nun erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und
entsetzt sind die Inseln im Meer wegen deines Endes.
26,19 Denn so spricht der Herr, HERR: Wenn ich dich zu
einer verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die
nicht [mehr] bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich
heraufsteigen lasse und dich die gewaltigen Wasser bedecken, 26,20
dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren
zum Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen [unter] der
Erde wohnen, in den Trümmerstätten von der Vorzeit her,
mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht
[mehr] bewohnt wirst und erstehst im Land der Lebenden. 26,21
[Tödlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst
nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden
werden für ewig, spricht der Herr, HERR.
Kap. 26; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
27,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 27,2
Und du, Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus, 27,3
und sage zu Tyrus, das an den Zugängen zum Meer wohnt und
Handel treibt mit den Völkern nach vielen Inseln hin: So
spricht der Herr, HERR: Tyrus, du sagst: Ich bin von vollkommener
Schönheit! 27,4 Dein Gebiet ist im Herzen der Meere;
deine Bauleute haben deine Schönheit vollkommen gemacht.
27,5 Aus Wacholder vom Senir bauten sie dir [auf beiden
Seiten] alle Planken; sie nahmen Zedern vom Libanon, um auf dir
einen Mast zu machen; 27,6 aus Eichen von Baschan machten
sie deine Ruder; dein Deck machten sie aus Elfenbein, [eingefaßt]
in Zypressen von den Inseln der Kittäer. 27,7 Byssus
in Buntwirkerei aus Ägypten war dein Segel, um dir als Flagge
zu dienen; violetter und roter Purpur von den Inseln Elischas
war dein Kajütendach. 27,8 Die Bewohner von Sidon
und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen, Tyrus, waren in dir,
sie waren deine Matrosen; 27,9 die Ältesten von Gebal
und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer deiner Lecks.
Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine
Tauschwaren einzutauschen. 27,10 [Söldner aus] Paras
und Lud und Put waren in deinem Heer als deine Kriegsleute; Schild
und Helm hängten sie in dir auf, die verliehen dir Glanz.
27,11 Die Söhne Arwads waren mit deinem Heer auf deinen
Mauern ringsum, und die Gammaditer waren auf deinen Türmen;
ihre Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. Die
machten deine Schönheit vollkommen. 27,12 Tarsis war
dein Aufkäufer wegen der Fülle an allem Besitz; für
Silber, Eisen, Zinn und Blei gaben sie deine Waren. 27,13
Jawan, Tubal und Meschech waren Händler für dich; [für]
Menschenseelen und bronzene Geräte gaben sie deine Tauschware.
27,14 Aus dem Haus Togarma: [Für] [Zug]pferde, Reitpferde
und Maulesel gaben sie deine Waren. 27,15 Die Söhne
Dedans waren deine Händler. Viele Inseln waren Aufkäufer
in deinem Dienst: Elefantenzähne und Ebenholz erstatteten
sie dir als Abgabe. 27,16 Edom war Aufkäufer für
dich wegen der Fülle deiner Erzeugnisse; für Rubin,
roten Purpur und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Edelsteine
gaben sie deine Waren. 27,17 Juda und das Land Israel,
sie waren deine Händler; für Weizen [aus] Minnit und
Feigen und Honig und Öl und Balsam gaben sie deine Tauschware.
27,18 Damaskus war dein Aufkäufer wegen der Fülle
deiner Erzeugnisse, wegen der Fülle an allem Besitz, gegen
Wein von Helbon und Wolle von Zachar. 27,19 Und Wein gaben
sie für deine Ware; bearbeitetes Eisen, Zimtblüten und
Würzrohr waren da für deine Tauschware. 27,20
Dedan war deine Händlerin mit Satteldecken zum Reiten. 27,21
Arabien und alle Fürsten von Kedar, sie waren Aufkäufer
in deinem Dienst; für Lämmer und Widder und Böcke,
für sie waren sie deine Aufkäufer. 27,22 Die
Kaufleute von Saba und Ragma waren deine Händler; für
das Beste von allem Balsam und für allerlei Edelsteine und
Gold gaben sie deine Waren. 27,23 Haran und Kanne und Eden,
die Händler von Saba, [dazu] Assur [und] ganz Medien waren
deine Händlerschaft. 27,24 Sie waren deine Händler
für Prachtgewänder, für Mäntel aus violettem
Purpur und Buntwirkerei und für Teppiche aus zweifarbigem
Gewebe, für gewundene und feste Seile auf deinem Markt. 27,25
Die Schiffe von Tarsis waren deine Karawanen [für] deine
Tauschware. Und du wurdest [mit Reichtum] angefüllt und sehr
herrlich im Herzen der Meere.
V. 26-36: vgl. Offb 18,9-19.
27,26 Deine Ruderer führten dich über gewaltige
Wasser; der Ostwind [aber] zerbrach dich im Herzen der Meere.
27,27 Dein Besitz und deine Waren, deine Tauschwaren, deine
Seeleute und deine Matrosen, die Ausbesserer deiner Lecks und
die, die deine Tauschwaren eintauschten, und alle deine Kriegsleute,
die in dir sind, und dein ganzes Aufgebot, das in deiner Mitte
ist, werden ins Herz der Meere fallen am Tag deines Sturzes. 27,28
Von dem lauten Geschrei deiner Matrosen werden die Weidegebiete
erbeben. 27,29 Und alle, die das Ruder führen, die
Seeleute, alle Matrosen des Meeres, werden von ihren Schiffen
herabsteigen, werden an Land bleiben 27,30 und werden ihre
Stimme über dich hören lassen und bitter schreien; und
sie werden Staub auf ihre Köpfe werfen, sich in der Asche
wälzen. 27,31 Und sie werden sich deinetwegen eine
Glatze scheren und sich Sacktuch umgürten und werden deinetwegen
weinen in Bitterkeit der Seele mit bitterer Totenklage. 27,32
Und sie werden ein Klagelied über dich erheben in ihrem Jammern
und werden über dich klagen: Wer ist wie Tyrus, wie die Vernichtete
mitten im Meer! 27,33 Als deine Waren von den Meeren herkamen,
sättigtest du viele Völker; mit der Menge deiner Besitztümer
und deiner Tauschwaren hast du die Könige der Erde reich
gemacht. 27,34 Jetzt bist du zerbrochen, von den Meeren
[verschwunden] in den Tiefen des Wassers, und deine Tauschwaren
und dein ganzes Aufgebot in deiner Mitte ist gesunken. 27,35
Alle Bewohner der Inseln entsetzen sich über dich, und ihren
Königen stehen die Haare zu Berge, ihre Gesichter sind verstört.
27,36 Die Aufkäufer unter den Völkern pfeifen
über dich. Zum Schrecken bist du geworden und bist dahin
auf ewig.
V. 1-19: Kap. 26; 27; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
28,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28,2
Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: So spricht der
Herr, HERR: Weil dein Herz hoch hinaus will und du sagst: `Gott
bin ich, den Wohnsitz der Götter bewohne ich im Herzen der
Meere! - während du [doch nur] ein Mensch bist und nicht
Gott; du aber erhebst dein Herz, als wäre es Gottes Herz
- 28,3 siehe, du bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes
ist dunkel für dich; 28,4 durch deine Weisheit und
durch deinen Verstand hast du dir Reichtum erworben und hast Gold
und Silber in deine Schatzkammern geschafft; 28,5 durch
die Größe deiner Weisheit hast du mit deinem Handel
deinen Reichtum vermehrt, dein Herz wollte wegen deines Reichtums
hoch hinaus -: 28,6 darum, so spricht der Herr, HERR: Weil
du dein Herz erhebst, als wäre es Gottes Herz, 28,7
darum, siehe, ich bringe Fremde über dich, die gewalttätigsten
Nationen, die werden ihre Schwerter ziehen gegen die Schönheit
deiner Weisheit und werden deinen Glanz entweihen. 28,8
In die Grube werden sie dich hinabfahren lassen, und du wirst
den Tod eines Erschlagenen sterben im Herzen der Meere. 28,9
Wirst du dann angesichts deiner Mörder auch noch sagen: `Gott
bin ich!, während du [doch nur] ein Mensch bist und nicht
Gott, in der Hand derer, die dich durchbohren? 28,10 Den
Tod von Unbeschnittenen wirst du sterben durch die Hand der Fremden;
denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR.
28,11 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28,12
Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von
Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete
Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, 28,13
du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder [Art]
war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx
und Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren
deine Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen
wurdest, wurden sie bereitet. 28,14 Du warst ein mit ausgebreiteten
[Flügeln] schirmender Cherub, und ich hatte dich [dazu] gemacht;
du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen
gingst du einher. 28,15 Vollkommen warst du in deinen Wegen
von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an
dir fand. 28,16 Durch die Menge deines Handels fülltest
du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß
dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender
Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine. 28,17 Dein Herz
wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine
Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich
zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit
sie ihre Lust an dir sehen. 28,18 Durch die Menge deiner
Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine
Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein
Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich
zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.
28,19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen
sich über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin
auf ewig!
28,20 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 28,21
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Sidon und weissage über
es, 28,22 und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich
will an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen;
und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin, wenn ich
Strafgerichte an ihm übe und mich an ihm als heilig erweise.
28,23 Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf
seine Straßen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen
durch das Schwert, [das] von allen Seiten über es [kommt].
Und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin. - 28,24
Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden
Dorn und einen schmerzenden Stachel geben von allen [Nachbarn]
um sie her, die sie verachten. Und sie werden erkennen, daß
ich der Herr, HERR, bin.
28,25 So spricht der Herr, HERR: Wenn ich das Haus Israel
aus den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind,
und ich mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise,
dann werden sie in ihrem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob
gegeben habe. 28,26 Und sie werden in Sicherheit darin
wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden
in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an
allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden
erkennen, daß ich der HERR bin, ihr Gott.
Kap. 30; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
29,1 Im zehnten Jahr, im zehnten [Monat], am Zwölften
des Monats, geschah das Wort des HERRN zu mir so: 29,2
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen den Pharao, den König
von Ägypten, und weissage über ihn und über ganz
Ägypten. 29,3 Rede und sage: So spricht der Herr,
HERR: Siehe, ich will an dich, Pharao, König von Ägypten,
du großes Seeungeheuer, das inmitten seiner Ströme
liegt, das da sagt: `Mein Strom gehört mir, und ich selbst
habe ihn mir gemacht. 29,4 Ich lege Haken in deine Kinnbacken
und lasse die Fische deiner Ströme an deinen Schuppen haften
und ziehe dich aus deinen Strömen herauf mit allen Fischen
deiner Ströme, die an deinen Schuppen haften. 29,5
Und ich werfe dich in die Wüste, dich und alle Fische deiner
Ströme; auf die Fläche des Feldes wirst du fallen. Du
wirst nicht aufgelesen und nicht eingesammelt: den Tieren der
Erde und den Vögeln des Himmels gebe ich dich zum Fraß,
29,6 und alle Bewohner von Ägypten werden erkennen,
daß ich der HERR bin. Weil du dem Haus Israel eine Stütze
aus Schilfrohr gewesen bist - 29,7 wenn sie dich mit der
Hand faßten, knicktest du ein und rissest ihnen die ganze
Schulter auf; und wenn sie sich auf dich lehnten, zerbrachst du
und ließest ihnen allen die Hüften wanken -: 29,8
darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bringe das Schwert
über dich und rotte aus dir Menschen und Vieh aus; 29,9
und das Land Ägypten wird zur Einöde und Trümmerstätte
werden. Und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin. Weil
du sagst: `Der Strom gehört mir, und ich selbst habe ihn
gemacht: 29,10 darum, siehe, will ich an dich und an deine
Ströme; und ich mache das Land Ägypten zu Trümmerstätten
der Verwüstung, [zur] Einöde, von Migdol [bis nach]
Syene, bis an die Grenze von Kusch. 29,11 Der Fuß
eines Menschen wird es nicht durchwandern, und der Fuß eines
Tieres wird es nicht durchwandern, und es wird vierzig Jahre [lang]
nicht bewohnt sein. 29,12 Und ich mache das Land Ägypten
zu einer Einöde mitten unter verödeten Ländern,
und seine Städte werden mitten unter zertrümmerten Städten
eine Einöde sein, vierzig Jahre [lang]; und ich werde die
Ägypter unter die Nationen versprengen und sie in die Länder
zerstreuen. - 29,13 Denn so spricht der Herr, HERR: Am
Ende von vierzig Jahren werde ich die Ägypter aus den Völkern
sammeln, wohin sie versprengt wurden; 29,14 und ich werde
das Geschick Ägyptens wenden und sie in das Land Patros,
in das Land ihrer Herkunft, zurückbringen, und dort werden
sie ein niedriges Königreich sein. 29,15 Und es wird
niedriger sein als die [anderen] Königreiche und sich nicht
mehr über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern,
so daß sie nicht mehr über die Nationen herrschen.
29,16 Und sie sollen für das Haus Israel nicht mehr
zum [Anlaß für falsches] Vertrauen werden, das Schuld
in Erinnerung bringt, wenn die Israeliten sich zu ihnen hinwenden.
Und sie werden erkennen, daß ich der Herr, HERR, bin.
29,17 Und es geschah im 27. Jahr, im ersten [Monat], am
Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 29,18
Menschensohn, Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein
Heer eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jeder Kopf ist
kahl geworden, und jede Schulter ist blank gescheuert; aber Lohn
ist ihm und seinem Heer von Tyrus nicht zuteil geworden für
die Arbeit, die er gegen es geleistet hat. 29,19 Darum,
so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe Nebukadnezar, dem König
von Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Prunk wegtragen
und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten; das wird der
Lohn für sein Heer sein. 29,20 Als seinen Lohn, für
den er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben,
weil sie für mich gearbeitet haben, spricht der Herr, HERR.
- 29,21 An jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn
hervorsprossen lassen, und dir gebe ich Freimut zum Reden in ihrer
Mitte; und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin.
Kap. 29; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
30,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 30,2
Menschensohn, weissage und sage: So spricht der Herr, HERR: Heult!
Wehe, der Tag! 30,3 Denn nahe ist der Tag; ja, nahe ist
der Tag des HERRN, ein Tag des Gewölks: [Gerichts]zeit der
Nationen wird er sein. 30,4 Und das Schwert kommt gegen
Ägypten; und Zittern herrscht in Kusch, wenn der Erschlagene
in Ägypten fällt und man seinen Prunk wegnimmt und [wenn]
seine Grundfesten niedergerissen werden. 30,5 Kusch und
Put und Lud und das ganze [Völker]gemisch und Kub und die
Söhne des Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen.
30,6 So spricht der HERR: Da werden [alle], die Ägypten
stützen, fallen, und herabstürzen wird der Stolz seiner
Macht; von Migdol bis nach Syene werden sie darin durchs Schwert
fallen, spricht der Herr, HERR. 30,7 Und sie werden zur
Wüste mitten unter verwüsteten Ländern, und seine
Städte werden mitten unter verödeten Städten sein.
30,8 Und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin,
wenn ich Feuer an Ägypten lege und alle seine Helfer zerschmettert
werden. 30,9 An jenem Tag werden Boten in Schiffen ausfahren
von mir, um das sichere Kusch aufzuschrecken; und Zittern wird
unter ihnen herrschen am Tag Ägyptens. Denn siehe, es kommt!
30,10 So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde den Prunk
Ägyptens wegschaffen durch die Hand Nebukadnezars, des Königs
von Babel. 30,11 Er und sein Volk mit ihm, die gewalttätigsten
Nationen, werden herangeführt werden, um das Land zu verheeren;
und sie werden ihre Schwerter gegen Ägypten ziehen und das
Land mit Erschlagenen füllen. 30,12 Und ich werde
die Ströme zum trockenen Land machen und das Land in die
Hand böser [Menschen] verkaufen und das Land und seine Fülle
durch die Hand Fremder verwüsten. Ich, der HERR, habe geredet.
30,13 So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde die Götzen
zugrunde richten und die Götzen aus Nof wegschaffen, und
der Fürst aus dem Land Ägypten wird [bald] nicht mehr
sein; und ich werde Furcht in das Land Ägypten bringen. 30,14
Und ich werde Patros verwüsten, Feuer an Zoan legen und Strafgerichte
üben an No. 30,15 Und ich werde meinen Grimm ausgießen
über Sin, das Bollwerk Ägyptens; und den Prunk von No
werde ich ausrotten. 30,16 Und ich werde Feuer an Ägypten
legen; Sin wird sich in Krämpfen winden, und No wird aufgebrochen
werden, und Nof - Gegner bei Tage! 30,17 Die jungen Männer
von On und Pi-Beseth werden durchs Schwert fallen, und sie selbst
werden in die Kriegsgefangenschaft gehen. 30,18 Und zu
Tachpanhes wird der Tag sich verfinstern, wenn ich dort die Jochstäbe
Ägyptens zerbreche und der Stolz seiner Macht darin ein Ende
nimmt. Gewölk wird es bedecken, und seine Tochterstädte
werden in die Kriegsgefangenschaft gehen. 30,19 So werde
ich Strafgerichte an Ägypten üben; und sie werden erkennen,
daß ich der HERR bin.
30,20 Und es geschah im elften Jahr, im ersten [Monat],
am Siebten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
30,21 Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs
von Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht
verbunden worden, [ihm] Heilung zu verschaffen, indem man einen
Verband angelegt hätte, ihn zu verbinden, um ihn zu stärken,
damit er das Schwert fassen kann. - 30,22 Darum, so spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den König
von Ägypten, und zerbreche seine Arme, den starken und den
zerbrochenen, und lasse das Schwert seiner Hand entfallen. 30,23
Und ich versprenge die Ägypter unter die Nationen und zerstreue
sie in die Länder. 30,24 Und ich stärke die Arme
des Königs von Babel und gebe mein Schwert in seine Hand;
die Arme des Pharao aber zerbreche ich, daß er wie ein [vom
Schwert] Durchbohrter vor ihm ächzen wird. 30,25 Und
ich stärke die Arme des Königs von Babel, aber die Arme
des Pharao werden sinken. Und sie werden erkennen, daß ich
der HERR bin, wenn ich mein Schwert in die Hand des Königs
von Babel gebe und er es gegen das Land Ägypten ausstreckt.
30,26 Und ich werde die Ägypter unter die Nationen
versprengen und sie in die Länder zerstreuen; und sie werden
erkennen, daß ich der HERR bin.
Kap. 29; 30; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
31,1 Und es geschah im elften Jahr, im dritten [Monat],
am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
31,2 Menschensohn, sage zum Pharao, dem König von
Ägypten, und zu seinem Prunk: Wem gleichst du in deiner Größe?
31,3 Siehe, eine Zypresse, eine Zeder auf dem Libanon,
mit schönen Zweigen - ein schattenspendender Wald - und von
hohem Wuchs; und zwischen den Wolken war ihr Wipfel. 31,4
Die Wasser zogen sie groß, die Flut ließ sie hochaufwachsen.
Ihre Ströme hatte sie ausgehen lassen rings um ihre Pflanzung,
und sie hatte ihre Kanäle ausgesandt zu allen Bäumen
des Feldes. 31,5 Darum war ihr Wuchs höher als alle
Bäume des Feldes; und ihre Zweige wurden zahlreich und ihre
Äste lang von den vielen Wassern, als sie [ihre Zweige] ausbreitete.
31,6 In ihren Zweigen nisteten alle Vögel des Himmels,
und unter ihren Ästen warfen alle Tiere des Feldes [ihre
Jungen]; und in ihrem Schatten wohnten all die vielen Nationen.
31,7 Und sie war schön in ihrer Größe und
in der Länge ihrer Zweige; denn ihre Wurzel war an vielen
Wassern. 31,8 Die Zedern kamen ihr nicht gleich im Garten
Gottes, die [Zweige der] Wacholder waren nicht zu vergleichen
mit ihren Zweigen, und die [Äste der] Platanen waren nicht
wie ihre Äste; kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer
Schönheit. 31,9 Ich hatte sie schön gemacht in
der Menge ihrer Zweige; und alle Bäume Edens, die im Garten
Gottes waren, beneideten sie.
31,10 Darum, so hat der Herr, HERR gesprochen: Weil sie
hoch geworden ist an Wuchs und sie ihren Wipfel bis zwischen die
Wolken streckte und ihr Herz sich wegen ihrer Höhe erhob,
31,11 so werde ich sie in die Hand des Mächtigen der
Nationen geben. Nach ihrer Gottlosigkeit soll er mit ihr handeln;
ich habe sie verstoßen. 31,12 Und Fremde, die gewalttätigsten
Nationen, hieben sie um und warfen sie hin; auf die Berge und
in alle Täler fielen ihre Zweige, und ihre Äste wurden
zerbrochen in allen Bachrinnen des Landes. Und alle Völker
der Erde zogen aus ihrem Schatten weg und ließen sie liegen;
31,13 auf ihrem gefällten Stamm ließen sich
alle Vögel des Himmels nieder, und auf ihren Ästen waren
alle Tiere des Feldes, 31,14 damit keine Bäume am
Wasser sich [mehr] erheben mit ihrem Wuchs und ihren Wipfel bis
zwischen die Wolken strecken und keine wassertrinkenden [Bäume]
sich auf sich selbst stellen in ihrer Höhe. Denn sie alle
sind dem Tod preisgegeben, hin zum Land der Tiefe, mitten unter
den Menschenkindern, zu denen, die in die Grube hinabgefahren
sind.
31,15 So spricht der Herr, HERR: Am Tag, als sie in den
Scheol hinabfuhr, habe ich um ihretwillen die Tiefe in Trauer
versetzt, ich habe [sie] verhüllt und ihre Ströme zurückgehalten;
die großen Wasser wurden gehemmt, und den Libanon hüllte
ich in Trauer um ihretwillen, alle Bäume des Feldes wurden
um ihretwillen ohnmächtig. 31,16 Vom Getöse ihres
Falls ließ ich die Nationen erbeben, als ich sie in den
Scheol hinabfahren ließ mit denen, die in die Grube hinabfahren.
Und alle Bäume Edens, das Auserlesene und Beste des Libanon,
alle Wassertrinkenden, trösteten sich im Land der Tiefe.
31,17 Auch sie fuhren mit ihr in den Scheol hinab zu den
vom Schwert Erschlagenen, und es kamen um, die in ihrem Schatten
wohnten, mitten unter den Nationen.
31,18 Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Größe
unter den Bäumen Edens? So wirst du mit den Bäumen Edens
hinabgestürzt werden ins Land der Tiefe. Mitten unter den
Unbeschnittenen wirst du liegen, bei den vom Schwert Erschlagenen.
Das ist der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht der Herr, HERR.
Kap. 29; 30; 31; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
32,1 Und es geschah im zwölften Jahr, im zwölften
Monat, am Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu
mir so: 32,2 Menschensohn, erhebe ein Klagelied über
den Pharao, den König von Ägypten, und sage zu ihm:
Einem Junglöwen unter den Nationen bist du gleich geworden;
und doch warst du wie ein Seeungeheuer in den Meeren und sprudeltest
mit deinen Nüstern und trübtest die Wasser mit deinen
Füßen und wühltest ihre Ströme auf. 32,3
So spricht der Herr, HERR: Daher werde ich mein Fangnetz über
dich ausspannen durch eine Schar vieler Völker, und man wird
dich in meinem Garn heraufziehen. 32,4 Und ich werfe dich
auf das Land, schleudere dich auf das freie Feld; und ich mache,
daß sich alle Vögel des Himmels auf dir niederlassen
und sich die Tiere der ganzen Erde von dir sättigen. 32,5
Und ich lege dein Fleisch auf die Berge und fülle die Täler
mit deinem Aas. 32,6 Und ich tränke das Land mit deinem
Ausfluß von deinem Blut auf den Bergen, und die Bachrinnen
werden mit dir angefüllt sein. 32,7 Und ich werde,
wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne
verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und
der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. 32,8 Alle
leuchtenden Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln,
und ich werde Finsternis über dein Land bringen, spricht
der Herr, HERR.
32,9 Und ich werde das Herz vieler Völker beunruhigen,
wenn ich deinen Zusammenbruch über die Nationen kommen lasse,
in Länder, die du nicht gekannt hast. 32,10 Und ich
werde vielen Völkern deinetwegen Entsetzen einflößen,
und ihren Königen werden deinetwegen die Haare zu Berge stehen,
wenn ich mein Schwert vor ihnen schwinge; und sie werden immer
wieder erzittern, jeder um sein Leben, am Tag deines Falls. -
32,11 Denn so spricht der Herr, HERR: Das Schwert des Königs
von Babel wird über dich kommen. 32,12 Durch die Schwerter
von Helden werde ich deine Menge fällen: die Gewalttätigsten
der Nationen sind sie alle; und sie werden den Hochmut Ägyptens
zerstören, und sein ganzer Prunk wird ausgetilgt. 32,13
Und ich werde all sein Vieh an den vielen Wassern zugrunde richten,
so daß der Fuß des Menschen sie nicht mehr trübt,
noch die Klauen des Viehs sie trüben. 32,14 Dann werde
ich ihre Wasser klären und ihre Flüsse wie Öl fließen
lassen, spricht der Herr, HERR. - 32,15 Wenn ich das Land
Ägypten zu einer Einöde mache und wenn das Land ohne
seine Fülle verwüstet daliegt, wenn ich alle, die darin
wohnen, schlage, dann werden sie erkennen, daß ich der HERR
bin. 32,16 Das ist ein Klagelied, und man soll es als Klagelied
singen, die Töchter der Nationen sollen es als Klagelied
singen; sie sollen es als Klagelied singen über Ägypten
und über seinen ganzen Prunk, spricht der Herr, HERR.
32,17 Und es geschah im zwölften Jahr, am Fünfzehnten
des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: 32,18
Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und
stürze ihn hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger
Nationen, in das Land der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren
sind! 32,19 Wen übertriffst du [jetzt noch] an Anmut?
Fahr hinab, und lege dich zu den Unbeschnittenen! 32,20
Mitten unter den vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das
Schwert ist [ihnen] bestimmt. Schleppt mit Ägypten auch seinen
ganzen Prunk herbei! 32,21 Es reden mit ihm die gewaltigen
Helden mitten aus dem Scheol, mit [ihm und] seinen Helfern. Sie
sind hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom
Schwert Erschlagenen.
32,22 Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot rings um
sein Grab her: sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
32,23 [Assur], dem seine Gräber in der tiefsten Grube
gegeben worden sind, und sein Aufgebot ist rings um sein Grab
her [begraben]. Sie alle sind Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
die [einst] Schrecken verbreiteten im Land der Lebenden.
32,24 Dort ist Elam und sein ganzer Prunk rings um sein
Grab her, sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die
als Unbeschnittene ins Land der Tiefen hinabgefahren sind, die
[einst] ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden;
und sie tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren
sind. 32,25 Mitten unter Erschlagenen hat man ihm ein Lager
gegeben mit seinem ganzen Prunk rings um sein Grab her. Sie alle
sind Unbeschnittene, vom Schwert Erschlagene, weil [einst] ihr
Schrecken verbreitet war im Land der Lebenden; und sie tragen
[nun] ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.
32,26 Dort ist Meschech-Tubal und sein ganzer Prunk; rings
um sein Grab her, sie alle, Unbeschnittene, sie sind vom Schwert
erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreitet hatten im Land
der Lebenden. 32,27 Und sie liegen nicht bei den Helden,
die in der Vorzeit gefallen sind, die in den Scheol hinabfuhren
mit ihren Kriegswaffen und die ihre Schwerter unter ihre Häupter
legten und deren Schilde auf ihren Gebeinen liegen; denn der Schrecken
vor den Helden [hatte einst] im Land der Lebenden [geherrscht].
- 32,28 Auch du [,Ägypten,] wirst mitten unter Unbeschnittenen
zerschmettert werden und bei den vom Schwert Erschlagenen liegen.
32,29 Dort ist Edom, seine Könige und all seine Fürsten,
die in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt
wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die
in die Grube hinabgefahren sind.
32,30 Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt
und alle Sidonier, die zu den Erschlagenen hinabgefahren sind
[und] trotz ihres Schreckens [, den sie einflößten,]
in ihrer Heldenkraft zuschanden geworden sind; und sie liegen
als Unbeschnittene bei den vom Schwert Erschlagenen und tragen
ihre Schmach mit denen, die in die Grube hinabgefahren sind.
32,31 Sie [alle] wird der Pharao sehen und sich über
seinen ganzen Prunk trösten. Vom Schwert Erschlagene sind
der Pharao und sein ganzes Heer, spricht der Herr, HERR. 32,32
Denn ich habe Schrecken vor ihm verbreitet im Land der Lebenden;
und so wird er sich mitten unter Unbeschnittene legen mit den
vom Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht
der Herr, HERR.
V. 1-20: Kap. 3,16-21.
33,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 33,2
Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes, und sage
zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, und
das Volk des Landes nimmt einen Mann aus seiner Gesamtheit und
setzt ihn sich als Wächter ein, 33,3 und er sieht
das Schwert über das Land kommen und stößt ins
Horn und warnt das Volk, 33,4 wenn [dann] einer den Schall
des Horns hört, sich aber nicht warnen läßt, und
das Schwert kommt und rafft ihn weg: so wird sein Blut auf seinem
Kopf bleiben. 33,5 Er hat den Schall des Horns gehört,
hat sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf ihm bleiben.
Doch hat er sich warnen lassen, so hat er seine Seele gerettet.
33,6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht,
und er stößt nicht ins Horn, und das Volk wird nicht
gewarnt, und das Schwert kommt und rafft von ihnen eine Seele
weg: so wird dieser um seiner Schuld willen weggerafft; aber sein
Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.
V. 7-20: Kap. 18,19-32.
33,7 Dich nun, Menschensohn, habe ich als Wächter
für das Haus Israel eingesetzt. Du sollst das Wort aus meinem
Mund hören und sie vor mir warnen. 33,8 Wenn ich zu
dem Gottlosen sage: `Du Gottloser, du mußt sterben!, du
aber redest nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen,
so wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben; aber
sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. 33,9 Wenn
du jedoch den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er von ihm
umkehrt, er aber von seinem Weg nicht umkehrt, so wird er um seiner
Schuld willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet.
33,10 Und du, Menschensohn, sage zum Haus Israel: So sprecht
ihr und sagt: Unsere Vergehen und unsere Sünden sind auf
uns, und in ihnen schwinden wir dahin. Wie könnten wir leben?
33,11 Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr,
HERR: Wenn ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht
vielmehr daran, daß der Gottlose von seinem Weg umkehrt
und lebt! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Ja, warum
wollt ihr sterben, Haus Israel? 33,12 Und du, Menschensohn,
sage zu den Söhnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten
wird ihn nicht retten am Tag seines Vergehens; und die Gottlosigkeit
des Gottlosen - er wird durch sie nicht stürzen an dem Tag,
da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt. Und [die Gerechtigkeit
des] Gerechten - er wird durch sie nicht leben können an
dem Tag, da er sündigt. 33,13 Wenn ich dem Gerechten
sage: `Leben soll er!, und er verläßt sich auf seine
Gerechtigkeit und tut Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten
nicht gedacht werden, sondern um seines Unrechts willen, das er
getan hat, deswegen wird er sterben. 33,14 Wenn ich aber
zum Gottlosen sage: Sterben mußt du! und er kehrt von seiner
Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, 33,15
[so daß] der Gottlose das Pfand zurückgibt, Geraubtes
erstattet, in den Ordnungen, [die] zum Leben [führen], lebt,
ohne Unrecht zu tun, so soll er am Leben bleiben, er soll nicht
sterben. 33,16 All seiner Sünden, die er begangen
hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und Gerechtigkeit hat
er geübt: er soll am Leben bleiben.
33,17 Und die Söhne deines Volkes sagen: Der Weg des
Herrn ist nicht recht, wo doch ihr eigener Weg nicht recht ist.
33,18 Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt
und Unrecht tut, so wird er deswegen sterben. 33,19 Und
wenn der Gottlose von seiner Gottlosigkeit umkehrt und Recht und
Gerechtigkeit übt, so wird er um ihretwillen leben. 33,20
Ihr aber sagt: Der Weg des HERRN ist nicht recht. Ich werde euch
richten, jeden nach seinen Wegen, Haus Israel.
33,21 Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung,
im zehnten [Monat], am Fünften des Monats, da kam ein Entkommener
aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist geschlagen! 33,22
Und die Hand des HERRN war am Abend über mich gekommen vor
der Ankunft des Entkommenen, und er hatte meinen Mund geöffnet
auf [den Augenblick] hin, als jener am Morgen zu mir hereinkam.
So wurde mein Mund [wieder] geöffnet, und ich war nicht mehr
stumm.
33,23 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 33,24
Menschensohn, die Bewohner jener Trümmerstätten im Land
Israel sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land
in Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land [erst recht]
zum Besitz gegeben! 33,25 Darum sage zu ihnen: So spricht
der Herr, HERR: Ihr eßt [euer Opferfleisch] mit dem Blut
und erhebt eure Augen zu euren Götzen und vergießt
Blut! Da solltet ihr das Land besitzen? 33,26 Ihr verlaßt
euch auf euer Schwert, verübt Greuel und macht ein jeder
die Frau seines Nächsten unrein! Da solltet ihr das Land
besitzen? 33,27 So sollst du zu ihnen sagen: So spricht
der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn nicht [alle], die in den
Trümmerstätten [leben], durchs Schwert fallen, und [wenn
ich nicht jeden], der auf dem freien Feld ist, den wilden Tieren
hingebe, daß sie ihn fressen; und [wenn nicht] die, die
in den Festungen und in den Höhlen sind, an der Pest sterben!
33,28 Und ich mache das Land zur Öde und zum Grausen,
und der Stolz seiner Macht wird ein Ende haben; und die Berge
Israels werden wüst daliegen, so daß niemand darüber
hinwandert. 33,29 Und sie werden erkennen, daß ich
der HERR bin, wenn ich das Land zur Öde und zum Grausen mache
wegen all ihrer Greuel, die sie verübt haben.
33,30 Und du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes
reden über dich an den Wänden und in den Türen
der Häuser; und einer redet mit dem anderen, jeder mit seinem
Bruder, und sagt: Kommt doch und hört, was das für ein
Wort ist, das vom HERRN ausgeht. 33,31 Und sie kommen zu
dir, wie [eben] Volk zusammenkommt, und sitzen vor dir als mein
Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht, denn
Liebesverlangen ist in ihrem Mund; [danach] handeln sie, ihr Herz
läuft ihrem unrechten Gewinn nach. 33,32 Und siehe,
du bist ihnen wie [einer, der] ein Liebeslied [singt], der eine
schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören
deine Worte, doch sie tun sie nicht. 33,33 Wenn es aber
kommt - siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, daß
ein Prophet in ihrer Mitte war.
V. 1-10: Jer 23,1.2; Sach 11,15-17.
34,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 34,2
Menschensohn, weissage über die Hirten Israels, weissage
und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, HERR: Wehe
den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten
nicht die Herde weiden? 34,3 Die Milch genießt ihr,
und mit der Wolle kleidet ihr euch, das fette Vieh schlachtet
ihr - die Herde weidet ihr nicht. 34,4 Die Schwachen habt
ihr nicht gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene
nicht verbunden und das Versprengte nicht zurückgebracht
und das Verlorene nicht gesucht, sondern mit Härte habt ihr
über sie geherrscht und mit Gewalt. 34,5 Und sie zerstreuten
sich, weil sie ohne Hirten waren, und wurden allen Tieren des
Feldes zum Fraß. So zerstreuten sich 34,6 [und] irrten
umher meine Schafe. Auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel
und über das ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden,
und da ist niemand, der [nach ihnen] fragt, und niemand, der [sie]
sucht. - 34,7 Darum, ihr Hirten, hört das Wort des
HERRN! 34,8 So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fürwahr,
weil meine Schafe zum Raub und meine Schafe allen Tieren des Feldes
zum Fraß geworden sind, weil kein Hirte da war und meine
Hirten nicht nach meinen Schafen fragten und die Hirten sich selbst
weideten, nicht aber meine Schafe weideten, 34,9 darum,
ihr Hirten, hört das Wort des HERRN! 34,10 So spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine
Schafe von ihrer Hand fordern und will ihnen ein Ende machen,
daß sie nicht [länger meine] Schafe weiden. Und die
Hirten sollen nicht mehr sich selbst weiden; und ich werde meine
Schafe aus ihrem Rachen retten, daß sie ihnen nicht mehr
zum Fraß seien.
V. 11-19: Jer 23,3.4.
34,11 Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es,
und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
34,12 Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da
er unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner
Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie
zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.
34,13 Und ich werde sie herausführen aus den Völkern
und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land kommen
lassen; und ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, an den
Bachrinnen und an allen Wohnplätzen des Landes. 34,14
Auf guter Weide werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen
Israels wird ihr Weideplatz sein; dort, auf den Bergen Israels
werden sie auf gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden.
34,15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst
will sie lagern, spricht der Herr, HERR. 34,16 Das Verlorene
will ich suchen und das Versprengte zurückbringen, und das
Gebrochene will ich verbinden, und das Kranke will ich stärken;
das Fette aber und das Starke werde ich austilgen; mit [meinem]
Recht werde ich sie weiden.
34,17 Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR:
Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern
und den Böcken. 34,18 Ist es euch zu wenig: die gute
Weide weidet ihr ab, und den Rest eurer Weide zerstampft ihr mit
euren Füßen, das klare Wasser trinkt ihr, und das restliche
trübt ihr mit euren Füßen? 34,19 Und meine
Schafe sollen abweiden, was eure Füße zerstampft haben,
und trinken, was eure Füße getrübt haben? 34,20
Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich bin es,
und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf.
34,21 Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter
verdrängt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr
sie nach draußen zerstreut habt, 34,22 so will ich
meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zum Raub werden; und
ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
34,32 Und ich werde einen Hirten über sie einsetzen,
der wird sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden,
und der wird ihr Hirte sein. 34,24 Und ich, der HERR, werde
ihnen Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer
Mitte sein. Ich, der HERR, habe geredet. 34,25 Und ich
werde einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und werde
die bösen Tiere aus dem Land austilgen; und in der Wüste
werden sie sicher wohnen und in den Wäldern schlafen [können].
34,26 Und ich werde sie und die Umgebungen meines Hügels
zum Segen machen; und ich werde den Regen fallen lassen zu seiner
Zeit, Regengüsse des Segens werden es sein. 34,27
Und der Baum des Feldes wird seine Frucht geben, und das Land
wird seinen Ertrag geben; und sie werden in ihrem Land sicher
sein. Und sie werden erkennen, daß ich der HERR bin, wenn
ich die Stangen ihres Joches zerbreche und sie aus der Hand derer
errette, die sie knechteten. 34,28 Und sie werden den Nationen
nicht mehr zum Raub werden, und die wilden Tiere der Erde werden
sie nicht mehr fressen; sondern sie werden in Sicherheit wohnen,
und niemand wird sie aufschrecken. 34,29 Und ich werde
ihnen eine Pflanzung zum Ruhm erstehen lassen, und sie werden
nicht mehr durch Hunger im Land weggerafft werden und die Schmähung
der Nationen nicht mehr ertragen [müssen]. 34,30 Und
sie werden erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen
bin und daß sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht
der Herr, HERR. 34,31 Und ihr, meine Herde, ihr Menschen
seid die Herde meiner Weide; ich [aber] bin euer Gott, spricht
der Herr, HERR.
Kap. 25,12-14; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am 1,11.12;
Ob.
35,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 35,2
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen das Gebirge Seir, und
weissage über es 35,3 und sage zu ihm: So spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich
strecke meine Hand gegen dich aus und mache dich zum Entsetzen
und Grausen; 35,4 deine Städte mache ich zur Trümmerstätte,
und du selbst wirst Ödland sein. Und du wirst erkennen, daß
ich der HERR bin.
35,5 Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und
die Söhne Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur
Zeit ihres Unglücks, zur Zeit der endgültigen Strafe,
35,6 darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, ja,
ich mache dich zu Blut, und Blut wird dich verfolgen; weil du
Blut nicht gehaßt hast, soll Blut dich verfolgen. 35,7
Und ich mache das Gebirge Seir zum Entsetzen und Grausen und rotte
den, der hinzieht und zurückkehrt aus ihm, aus. 35,8
Und seine Berge fülle ich mit seinen Erschlagenen an. Auf
deinen Hügeln und in deinen Tälern und in allen deinen
Bachrinnen sollen vom Schwert Erschlagene fallen. 35,9
Zu ewigen Einöden mache ich dich, und deine Städte sollen
nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet erkennen, daß
ich der HERR bin.
35,10 Weil du sagst: Die beiden Nationen und die beiden
Länder gehören mir, und ich nehme sie in Besitz, wo
doch der HERR dort war: 35,11 darum, so wahr ich lebe,
spricht der Herr, HERR, werde ich [an dir] handeln nach deinem
Zorn und nach deiner Eifersucht, mit denen du aus Haß gegen
sie gehandelt hast; und ich werde mich ihnen zu erkennen geben,
wenn ich dich gerichtet habe. 35,12 Und du wirst erkennen,
daß ich, der HERR, alle deine Lästerungen gehört
habe, die du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem
du sagtest: Sie liegen verwüstet da, uns sind sie zum Fraß
gegeben. 35,13 Und ihr habt mit eurem Mund gegen mich großgetan
und eure Worte gegen mich frech gemacht; ich habe es gehört.
35,14 So spricht der Herr, HERR: Wie du dich gefreut hast,
[daß] das ganze Land eine Einöde war, [so] will ich
dir tun. 35,15 Wie du deine Freude hattest an dem Erbteil
des Hauses Israel, weil es verwüstet war, ebenso werde ich
dir tun: eine Einöde sollst du werden, Gebirge Seir und ganz
Edom insgesamt! Und sie werden erkennen, daß ich der HERR
bin. Verheißung der Wiederherstellung Israels - Anerkennung
der Größe Gottes durch die Völker
36,1 Und du, Menschensohn, weissage über die Berge
Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des HERRN!
36,2 So spricht der Herr, HERR: Weil der Feind über
euch sagt: `Haha! und: `Die ewigen Höhen, sie sind uns zum
Besitz geworden!: 36,3 darum weissage und sprich: So spricht
der Herr, HERR: Deshalb, ja, deshalb, weil man euch verwüstet
und euch nachstellt von allen Seiten her, so daß ihr dem
Rest der Nationen zum Besitz geworden und ins Gerede der Zunge
und ins Geschwätz der Leute gekommen seid, 36,4 darum,
ihr Berge Israels, hört das Wort des Herrn, HERRN! So spricht
der Herr, HERR, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen
und zu den Tälern, zu den wüst daliegenden Trümmerstätten
und zu den verlassenen Städten, die für den Rest der
Nationen ringsum zur Plünderung und zum Spott geworden sind;
36,5 darum, so spricht der Herr, HERR: Wahrlich, im Feuer
meines Eifers habe ich gegen den Rest der Nationen geredet und
gegen Edom insgesamt, die sich mein Land zum Besitz gemacht haben
mit der ganzen [Schaden-]freude des Herzens, mit Verachtung der
Seele, um sein Weideland zur Plünderung [zu haben]! 36,6
Darum weissage über das Land Israel, und sage zu den Bergen
und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu den Tälern:
So spricht der Herr, HERR: Siehe, in meinem Eifer und in meinem
Grimm habe ich geredet, weil ihr die Schmach der Nationen getragen
habt. 36,7 Darum, so spricht der Herr, HERR: Ich, ich habe
meine Hand [zum Schwur] erhoben: Wenn die Nationen, die rings
um euch her sind, ihre Schmach nicht selbst tragen! 36,8
Ihr aber, Berge Israels, ihr werdet für mein Volk Israel
eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe
daran zu kommen. 36,9 Denn siehe, ich werde zu euch [kommen,]
und ich will mich zu euch wenden, und ihr werdet bebaut und besät
werden. 36,10 Und ich werde die Menschen auf euch vermehren,
das ganze Haus Israel insgesamt; und die Städte werden [wieder]
bewohnt sein und die Trümmerstätten aufgebaut werden.
36,11 Und ich werde Menschen und Vieh auf euch vermehren,
und sie werden sich vermehren und fruchtbar sein; und ich werde
euch bewohnt sein lassen wie in euren früheren Zeiten und
werde euch Gutes tun mehr als in euren Anfängen. Und ihr
werdet erkennen, daß ich der HERR bin. 36,12 Und
ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch gehen lassen, und
sie werden dich in Besitz nehmen, und du wirst ihnen zum Erbe
sein; und du wirst sie nicht mehr länger kinderlos machen.
- 36,13 So spricht der Herr, HERR: Weil sie zu euch sagen:
Eine Menschenfresserin bist du und hast deine Nation kinderlos
gemacht, 36,14 darum wirst du nicht mehr Menschen fressen
und wirst deine Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der
Herr, HERR. 36,15 Und ich will dich nicht mehr die Schmähung
der Nationen hören lassen, und das Höhnen der Völker
sollst du nicht mehr ertragen [müssen]; und du sollst deine
Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der Herr, HERR.
36,16 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 36,17
Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte,
da machten sie es unrein durch ihren Weg und durch ihre Taten,
wie die Unreinheit der Monatsregel war ihr Weg vor mir. 36,18
Da goß ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes,
das sie im Lande vergossen, und weil sie es mit ihren Götzen
unrein gemacht hatten. 36,19 Und ich versprengte sie unter
die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; nach
ihrem Weg und nach ihren Taten richtete ich sie. 36,20
So kamen sie zu den Nationen, [aber] wohin sie [auch] kamen, da
entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte:
`Das Volk des HERRN sind diese, und aus seinem Land haben sie
hinausziehen [müssen]. 36,21 Da tat es mir leid um
meinen heiligen Namen, den das Haus Israel unter den Nationen
entweiht hatte, wohin sie [auch] kamen.
36,22 Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr,
HERR: Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um
meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den
Nationen, zu denen ihr gekommen seid. 36,23 Und ich werde
meinen großen, unter den Nationen entweihten Namen heiligen,
den ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Und die Nationen werden
erkennen, daß ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR,
wenn ich mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise. 36,24
Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern
sammeln und euch in euer Land bringen. 36,25 Und ich werde
reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von
all euren Unreinheiten und von all euren Götzen werde ich
euch reinigen. 36,26 Und ich werde euch ein neues Herz
geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde
das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes
Herz geben. 36,27 Und ich werde meinen Geist in euer Inneres
geben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Ordnungen
lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut. 36,28
Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gegeben
habe, und ihr werdet mir zum Volk, und ich, ich, werde euch zum
Gott sein. 36,29 Und ich werde euch befreien von all euren
Unreinheiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und es vermehren
und keine Hungersnot [mehr] auf euch bringen; 36,30 und
ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des Feldes vermehren,
damit ihr nicht mehr das Höhnen [wegen] einer Hungersnot
hinnehmen [müßt] unter den Nationen. 36,31 Und
ihr werdet an eure bösen Wege denken und an eure Taten, die
nicht gut waren, und werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen
eurer Sünden und wegen eurer Greuel. 36,32 Nicht um
euretwillen tue ich es, spricht der Herr, HERR, das sollt ihr
wissen. Schämt euch und werdet beschämt vor euren Wegen,
Haus Israel!
36,33 So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, da ich euch
von all euren Sünden reinige, da werde ich die Städte
bewohnt sein lassen, und die Trümmerstätten sollen aufgebaut
werden. 36,34 Und das verwüstete Land soll bebaut
werden, statt daß es als Einöde daliegt vor den Augen
jedes Vorüberziehenden. 36,35 Und man wird sagen:
Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden,
und die verödeten und verwüsteten und niedergerissenen
Städte sind befestigt und bewohnt. 36,36 Und die Nationen,
die rings um euch her übrigbleiben, werden erkennen, daß
ich, der HERR, das Niedergerissene aufbaue, das Verwüstete
bepflanze. Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es auch tun.
36,37 So spricht der Herr, HERR: Auch noch darin werde
ich mich vom Haus Israel bitten lassen, es für sie zu tun:
Ich werde sie zahlreich werden lassen an Menschen wie eine Herde.
36,38 Wie Opferschafe, wie die Schafe von Jerusalem zu
seinen Festzeiten, so werden die verödeten Städte voller
Menschenherden sein. Und sie werden erkennen, daß ich der
HERR bin.
37,1 Die Hand des HERRN kam über mich, und er führte
mich im Geist des HERRN hinaus und ließ mich nieder mitten
im Tal; und dieses war voller Gebeine. 37,2 Und er führte
mich ringsherum an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr
viele auf der Fläche des Tales, und siehe, sie waren sehr
vertrocknet. 37,3 Und er sprach zu mir: Menschensohn, werden
diese Gebeine [wieder] lebendig? Und ich sagte: Herr, HERR, du
weißt es. 37,4 Da sprach er zu mir: Weissage über
diese Gebeine und sage zu ihnen: Ihr vertrockneten Gebeine, hört
das Wort des HERRN! 37,5 So spricht der Herr, HERR, zu
diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, daß ihr
[wieder] lebendig werdet. 37,6 Und ich lege Sehnen an euch
und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch
mit Haut, und ich gebe Odem in euch, daß ihr [wieder] lebendig
werdet. Und ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin.
37,7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Da entstand
ein Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse:
und die Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein. 37,8
Und ich sah, und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen, und Fleisch
wuchs, und Haut zog sich über sie oben darüber; aber
es war [noch] kein Odem in ihnen. 37,9 Und er sprach zu
mir: Weissage dem Odem, weissage, Menschensohn, und sprich zu
dem Odem: So spricht der Herr, HERR: Komm von den vier Winden
her, du Odem, und hauche diese Erschlagenen an, daß sie
[wieder] lebendig werden! 37,10 Da weissagte ich, wie er
mir befohlen hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden [wieder]
lebendig und standen auf ihren Füßen, ein sehr, sehr
großes Heer.
37,11 Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine,
sie sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine
sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus
mit uns. 37,12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht
der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und lasse
euch aus euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe
euch ins Land Israel. 37,13 Und ihr werdet erkennen, daß
ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch
aus euren Gräbern heraufkommen lasse als mein Volk. 37,14
Und ich gebe meinen Geist in euch, daß ihr lebt, und werde
euch in euer Land setzen. Und ihr werdet erkennen, daß ich,
der HERR, geredet und es getan habe, spricht der HERR.
37,15 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 37,16
Und du, Menschensohn, nimm dir ein [Stück] Holz und schreibe
darauf: `Für Juda und für die Söhne Israel, seine
Gefährten. Und nimm [noch] ein anderes [Stück] Holz
und schreibe darauf: `Für Joseph, das Holz Ephraims und des
ganzen Hauses Israel, seiner Gefährten! 37,17 Und
füge sie dir zusammen, eins zum andern, zu einem Holz, so
daß sie eins werden in deiner Hand! 37,18 Und wenn
die Söhne deines Volkes zu dir sagen: `Willst du uns nicht
mitteilen, was dir dies bedeutet?, 37,19 so rede zu ihnen:
So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme das Holz Josephs,
das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine
Gefährten; und ich lege auf es das Holz Judas und mache sie
zu einem Holz, so daß sie eins werden in meiner Hand. 37,20
Und die Hölzer, auf die du geschrieben hast, sollen in deiner
Hand sein vor ihren Augen. 37,21 Und rede zu ihnen: So
spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme die Söhne Israel
aus den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und ich sammle
sie von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. 37,22
Und ich mache sie zu einer Nation im Land, auf den Bergen Israels,
und ein einziger König wird für sie alle zum König
sein; und sie sollen nicht mehr zu zwei Nationen werden und sollen
sich künftig nicht mehr in zwei Königreiche teilen.
37,23 Und sie werden sich nicht mehr unrein machen mit
ihren Götzen und mit ihren Scheusalen und mit all ihren Vergehen.
Und ich werde sie retten aus all ihren Treulosigkeiten, mit denen
sie gesündigt haben, und werde sie reinigen; und sie werden
mir zum Volk und ich werde ihnen zum Gott sein. 37,24 Und
mein Knecht David wird König über sie sein, und sie
werden alle einen Hirten haben; und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen
leben und meine Ordnungen bewahren und sie tun. 37,25 Und
sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben
habe, in dem eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin
wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit;
und mein Knecht David wird ihr Fürst sein für ewig.
37,26 Und ich schließe mit ihnen einen Bund des Friedens,
ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; den gebe ich ihnen und
lasse sie zahlreich werden und setze mein Heiligtum in ihre Mitte
für ewig. 37,27 Und meine Wohnung wird über ihnen
sein; und ich werde ihnen zum Gott und sie werden mir zum Volk
sein. 37,28 Und die Nationen werden erkennen, daß
ich der HERR bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum für
ewig in ihrer Mitte ist.
Kap. 39,1-24.
38,1 Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 38,2
Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog [zum] Land Magog,
[gegen] den Fürsten von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage
über ihn 38,3 und sprich: So spricht der Herr, HERR:
Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Meschech und
Tubal. 38,4 Und ich lenke dich herum und lege Haken in
deine Kinnbacken; und ich führe dich heraus und dein ganzes
Heer, Pferde und Reiter, sie alle prächtig gekleidet, ein
großes Aufgebot mit Langschild und Kleinschild, schwertführend
sie alle: 38,5 [Söldner aus] Paras, Kusch und Put
mit ihnen, sie alle [mit] Langschild und Helm, 38,6 Gomer
und alle seine Scharen, das Haus Togarma im äußersten
Norden und alle seine Scharen, viele Völker mit dir. 38,7
Rüste dich, und rüste dir [alles] zu, du und dein ganzes
Aufgebot, das zu dir hin aufgeboten ist, und steh mir zur Verfügung!
38,8 Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden; am
Ende der Jahre sollst du in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt,
das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels,
die für lange Zeit zur Trümmerstätte geworden waren;
das ist aus den Völkern herausgeführt worden, und sie
wohnen in Sicherheit allesamt. 38,9 Und du wirst hinaufziehen,
wie ein Sturm herankommen, wirst sein wie eine Wolke, das Land
zu bedecken, du und alle deine Scharen und viele Völker mit
dir.
38,10 So spricht der Herr, HERR: Und es wird geschehen
an jenem Tag, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und
du wirst einen bösen Plan schmieden 38,11 und sagen:
Ich will hinaufziehen gegen ein offenes Land, will über die
kommen, die sich ruhig verhalten, in Sicherheit wohnen - sie alle
wohnen [ja] ohne Mauern, auch Riegel und Tore haben sie nicht
-, 38,12 um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine
Hand zu kehren gegen die [wieder] bewohnten Trümmerstätten
und gegen ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist, das Viehbesitz
und [andere] Habe erworben hat, [Leute,] die den Mittelpunkt der
Erde bewohnen. 38,13 Saba und Dedan und die Aufkäufer
von Tarsis und all seine Händler werden zu dir sagen: Kommst
du, um Raub zu rauben? Hast du dein [Kriegs-]Aufgebot aufgeboten,
um Beute zu erbeuten, um Silber und Gold davonzutragen, um Vieh
und [andere] Habe wegzunehmen, um einen großen Raub zu rauben?
38,14 Darum weissage, Menschensohn, und sage zu Gog: So
spricht der Herr, HERR: Wirst du dich an jenem Tag, wenn mein
Volk Israel in Sicherheit wohnt, nicht aufmachen 38,15
und von deinem Ort kommen, vom äußersten Norden her,
du und viele Völker mit dir - die alle auf Pferden reiten,
ein großes Aufgebot und ein zahlreiches Heer -, 38,16
und wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke,
um das Land zu bedecken? Am Ende der Tage wird es geschehen, daß
ich dich über mein Land kommen lasse, damit die Nationen
mich erkennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen als
heilig erweise.
38,17 So spricht der Herr, HERR: Bist du [nicht] der, von
dem ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte,
die Propheten Israels, die in jenen Tagen jahre[lang] weissagten,
daß ich dich über sie kommen lassen würde?
38,18 Und an jenem Tag wird es geschehen, an dem Tag, wenn
Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, HERR, da wird
mein Grimm in meiner Nase aufsteigen. 38,19 Und in meinem
Eifer, im Feuer meiner Zornglut habe ich geredet: Wenn an jenem
Tag nicht ein großes Beben im Land Israel sein wird! 38,20
Und vor mir werden beben die Fische des Meeres und die Vögel
des Himmels und die Tiere des Feldes und alle Kriechtiere, die
auf dem Erdboden kriechen, und alle Menschen, die auf der Fläche
des Erdbodens sind; und die Berge werden niedergerissen werden,
und die Felsstufen werden einstürzen, und jede Mauer wird
zu Boden fallen. 38,21 Und ich rufe auf meinem ganzen Gebirge
das Schwert über ihn herbei, spricht der Herr, HERR; da wird
das Schwert des einen gegen den anderen [gerichtet] sein. 38,22
Und ich werde ins Gericht mit ihm gehen durch Pest und durch Blut.
Und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und
Schwefel lasse ich auf ihn regnen und auf seine Scharen und auf
die vielen Völker, die mit ihm sind. 38,23 Und ich
werde mich groß und heilig erweisen und werde mich kundtun
vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden erkennen, daß
ich der HERR bin.
Kap. 38.
39,1 Und du, Menschensohn, weissage über Gog und sprich:
So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst
von Rosch, Meschech und Tubal. 39,2 Und ich werde dich
herumlenken und dich gängeln und dich heraufziehen lassen
vom äußersten Norden her und dich auf die Berge Israels
bringen. 39,3 Und ich werde dir den Bogen aus deiner linken
Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand fallen
lassen. 39,4 Auf den Bergen Israels wirst du fallen, du
und alle deine Scharen und die Völker, die mit dir sind;
den Raubvögeln aller Art und den Tieren des Feldes habe ich
dich zum Fraß gegeben; 39,5 auf dem freien Feld sollst
du fallen. Denn ich habe [es] geredet, spricht der Herr, HERR.
39,6 Und ich sende Feuer gegen Magog und gegen die, die
auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden erkennen, daß
ich der HERR bin. 39,7 Und ich werde meinen heiligen Namen
kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen
Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden erkennen,
daß ich der HERR bin, der heilig ist in Israel. 39,8
Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr, HERR. Das
ist der Tag, von dem ich geredet habe.
39,9 Und die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen
und werden Feuer machen und heizen mit Waffen, und zwar [mit]
Kleinschilden und Langschilden, mit Bogen und Pfeilen, mit Handkeulen
und Lanzen; und sie werden damit sieben Jahre lang Feuer machen.
39,10 Und sie werden kein Holz vom Feld sammeln noch aus
den Wäldern schlagen, sondern werden mit den Waffen Feuer
machen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre Plünderer
plündern, spricht der Herr, HERR. 39,11 Und an jenem
Tag wird es geschehen, da werde ich dem Gog einen Ort geben, wo
in Israel ein Grab [für ihn] ist: das Tal Abarim, östlich
vom Meer; und es wird den Durchreisenden [den Weg] versperren.
Und dort werden sie Gog und seinen ganzen Prunk begraben, und
sie werden es nennen: `Tal Hamon Gog. 39,12 Und das Haus
Israel wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate
lang; 39,13 und das ganze Volk des Landes wird [sie] begraben,
und es wird ihnen zum Ruhm sein am Tag, da ich mich verherrliche,
spricht der Herr, HERR. 39,14 Und sie werden Männer
mit einem beständigen Auftrag aussondern, die im Land umherziehen
[und] mit den Durchreisenden die auf der Fläche des Landes
Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen. Am Ende der
sieben Monate sollen sie es durchsuchen. 39,15 Ziehen nun
die Umherziehenden im Land umher und es sieht jemand Menschengebein,
dann soll er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber
es im `Tal Hamon Gog begraben haben. 39,16 Und auch der
Name einer Stadt [lautet] Hamona. So werden sie das Land reinigen.
39,17 Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR:
Sage zu den Vögeln aller Art und zu allen Tieren des Feldes:
Versammelt euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu
meinem Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem großen
Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und freßt Fleisch
und trinkt Blut! 39,18 Fleisch von Helden sollt ihr fressen,
und Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder,
Lämmer und Böcke, Jungstiere, Mastvieh aus Basan sind
sie alle. 39,19 Und Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung
und Blut trinken bis zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer,
das ich für euch geschlachtet habe. 39,20 Und ihr
sollt euch an meinem Tisch sättigen mit Pferden und Reittieren,
mit Helden und allerlei Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR.
39,21 Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen
erweisen; und alle Nationen werden mein Gericht sehen, das ich
gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe. 39,22
Und das Haus Israel wird erkennen, daß ich der HERR, ihr
Gott bin, von jenem Tag an und in alle Zukunft. 39,23 Und
die Nationen werden erkennen, daß das Haus Israel um seiner
Schuld willen gefangen weggezogen ist, weil sie treulos an mir
handelten und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in
die Hand ihrer Bedränger gegeben habe, so daß sie allesamt
durchs Schwert gefallen sind. 39,24 Nach ihrer Unreinheit
und nach ihren Verbrechen habe ich mit ihnen gehandelt und habe
mein Angesicht vor ihnen verborgen. - 39,25 Darum, so spricht
der Herr, HERR: Jetzt wende ich das Geschick Jakobs und erbarme
mich über das ganze Haus Israel und eifere für meinen
heiligen Namen. 39,26 Und sie werden ihre Schmach tragen
und all ihre Untreue, mit der sie treulos an mir gehandelt haben,
wenn sie in ihrem Land sicher wohnen und niemand [sie] aufschreckt,
39,27 wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht
und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt habe und mich
so an ihnen als heilig erweise vor den Augen der vielen Nationen.
39,28 Und sie werden erkennen, daß ich der HERR,
ihr Gott bin, da ich sie [zwar gefangen] zu den Nationen weggeführt
habe, sie aber [wieder] in ihr Land sammle und keinen mehr von
ihnen dort zurücklasse. 39,29 Und ich werde mein Angesicht
nicht mehr vor ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über
das Haus Israel ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR.
40,1 Im 25. Jahr unserer Wegführung, im Anfang des
Jahres, am Zehnten des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt
geschlagen war, an ebendiesem Tag kam die Hand des HERRN über
mich, und er brachte mich dorthin; 40,2 in Gesichten Gottes
brachte er mich in das Land Israel, und er ließ mich nieder
auf einen sehr hohen Berg; und auf ihm, im Süden, war [etwas]
wie der Bau einer Stadt. 40,3 Und er brachte mich dorthin;
und siehe, da war ein Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von
Bronze war; und in seiner Hand war eine leinene Schnur und eine
Meßrute; und er stand im Tor. 40,4 Und der Mann redete
zu mir: Menschensohn, sieh mit deinen Augen, und höre mit
deinen Ohren, und richte dein Herz auf alles, was ich dir zeigen
werde! Denn damit ich es dir zeige, bist du hierher gebracht worden.
Berichte dem Haus Israel alles, was du siehst!
40,5 Und siehe, eine Mauer [umgab] von außen den
Tempel[bezirk] ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine
Meßrute von sechs Ellen, [die Elle] als eine [gewöhnliche]
Elle und eine Handbreite [gerechnet]. Und er maß die Breite
des Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute.
40,6 Und er ging in das Tor hinein, dessen Vorderseite
in östliche Richtung [weist], und stieg dessen Stufen hinauf.
Und er maß die Schwelle des Tores: eine Rute tief, und zwar
die erste Schwelle: eine Rute tief; 40,7 und das Dienstzimmer:
eine Rute lang und eine Rute tief; und den Raum zwischen den Dienstzimmern:
fünf Ellen; und die Schwelle des Tores zur Vorhalle des Tores
auf der Innenseite: eine Rute. 40,8 Und er maß die
Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute; 40,9
und er maß die Vorhalle des Tores: acht Ellen; und ihre
Pfeiler: zwei Ellen [dick]. Und die Vorhalle des Tores lag auf
der Innenseite. 40,10 Und die Dienstzimmer des Osttores:
drei auf dieser und drei auf jener Seite; ein Maß hatten
alle drei und ein Maß die Pfeiler auf dieser und auf jener
Seite. 40,11 Und er maß die lichte Weite der Toröffnung:
zehn Ellen; [und] die [volle] Breite des Tores: dreizehn Ellen.
40,12 Und eine Abgrenzung [befand sich] vor den Dienstzimmern,
von einer Elle [auf dieser Seite]; und eine Elle war die Abgrenzung
auf jener Seite. Und jedes Dienstzimmer [maß] sechs Ellen
auf dieser und sechs Ellen auf jener Seite. 40,13 Und er
maß das Tor vom Dach[-Ansatz] eines Dienstzimmers bis zum
Dach[-Ansatz] des anderen: 25 Ellen Breite, [wobei der eine] Eingang
gegenüber dem [anderen] Eingang lag. 40,14 Und er
maß die Vorhalle: zwanzig Ellen. Die Vorhalle stieß
ringsherum an das Tor des Vorhofs. 40,15 Und von der Vorderseite
des Eingangstores bis zur Vorderseite der Vorhalle des Tores innen
[waren es] fünfzig Ellen. 40,16 Und gerahmte Fenster
waren an den Dienstzimmern, und [zwar] an ihren Pfeilern, inwendig
im Tor[haus], ringsherum, und ebenso waren an seiner Vorhalle
inwendig Fenster ringsherum; und an den Pfeilern waren Palmen.
40,17 Und er brachte mich in den äußeren Vorhof
hinein. Und siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum
für den Vorhof angelegt; dreißig Zellen waren auf dem
Steinpflaster. 40,18 Und das Steinpflaster [schloß
sich] seitlich an die Tore [an], entsprechend der Tiefe der Tore.
[Das ist] das untere Steinpflaster. 40,19 Und er maß
den Abstand von der Vorderseite des unteren Tores [bis an die]
Vorderseite des inneren Tores, das nach außen [wies]: hundert
Ellen. [So war es] an der Ostseite;
und [nun] zur Nordseite: 40,20 Und siehe, da war im äußeren
Vorhof ein Tor, dessen Vorderseite in nördliche Richtung
[wies]. Er maß seine Länge und seine Breite. 40,21
Und seine Dienstzimmer - drei auf dieser und drei auf jener Seite
- und seine Pfeiler und seine Vorhalle entsprachen dem Maß
des ersten Tores: Fünfzig Ellen seine Länge und 25 Ellen
die Breite. 40,22 Und seine Fenster und seine Vorhalle
und seine Palmen waren nach dem Maß des Tores, dessen Vorderseite
in östliche Richtung [wies]; und auf sieben Stufen stieg
man zu ihm hinauf, und seine Vorhalle [lag] nach innen zu. 40,23
Und ein Tor zum inneren Vorhof war dem Tor gegenüber im Norden
wie im Osten; und er maß von Tor zu Tor hundert Ellen.
40,24 Dann führte er mich in südliche Richtung.
Und siehe, da war ein Tor in südlicher Richtung; und er maß
seine Pfeiler und seine Vorhalle - [sie waren] wie die vorigen
Masse. 40,25 Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle
ringsherum wie die vorigen Fenster. Die Länge [betrug] fünfzig
Ellen und die Breite 25 Ellen. 40,26 Und sieben Stufen
[bildeten] seinen Aufgang, und seine Vorhalle [lag] nach innen
zu; und es hatte Palmen an seinen Pfeilern, eine auf dieser und
eine auf jener Seite. 40,27 Und ein Tor hatte der innere
Vorhof in südlicher Richtung; und er maß vom [äußeren]
Tor zum [inneren] Tor in der Südrichtung: hundert Ellen.
40,28 Und er brachte mich durch das Südtor in den
inneren Vorhof. Und er maß das Südtor - wie die vorigen
Masse [waren seine Masse] - 40,29 und seine Dienstzimmer
und seine Pfeiler und seine Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen
Masse. Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum.
Die Länge [betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen.
40,30 Und Vorhallen waren ringsherum, die Länge 25
Ellen und die Breite fünf Ellen. 40,31 Und seine Vorhalle
[lag] zum äußeren Vorhof hin; und Palmen waren an seinen
Pfeilern; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. - 40,32
Und er brachte mich in den inneren Vorhof auf die Ostseite. Und
er maß das Tor - wie die vorigen Masse [waren seine Masse]
- 40,33 und seine Dienstzimmer und seine Pfeiler und seine
Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen Masse. Und Fenster hatte
das Tor und seine Vorhalle ringsherum. Die Länge [betrug]
fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40,34 Und seine
Vorhalle [lag] zum äußeren Vorhof hin; und Palmen waren
an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen
[bildeten] seinen Aufgang. - 40,35 Und er brachte mich
zum Nordtor. Und er maß - wie die vorigen Masse [waren ihre
Masse] - 40,36 seine Dienstzimmer, seine Pfeiler und seine
Vorhalle. Und Fenster hatte es ringsherum. Die Länge [betrug]
fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. 40,37 Und seine
Vorhalle [lag] zum äußeren Vorhof hin; und Palmen waren
an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen
[bildeten] seinen Aufgang.
40,38 Und da war eine Zelle, und ihre Türöffnung
[führte] in die Vorhalle des Tores; dort spülte man
das Brandopfer ab. 40,39 Und in der Vorhalle des Tores
waren zwei Tische auf dieser und zwei Tische auf jener Seite,
um auf ihnen das Brandopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer
zu schlachten. 40,40 Und an der Seitenwand, außerhalb
der Vorhalle, am Eingang des Nordtores, [standen] zwei Tische;
und an der anderen Seitenwand der Vorhalle des Tores [standen
ebenfalls] zwei Tische, 40,41 vier Tische auf dieser und
vier Tische auf jener Seite an der Seitenwand des Tores: acht
Tische, auf denen man schlachtet. 40,42 Und die vier Tische
für das Brandopfer [bestanden] aus Quadersteinen, anderthalb
Ellen lang und anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf
sie legte man die Geräte, mit denen man das Brandopfer und
das Schlachtopfer schlachtete. 40,43 Und [ihre] Gabelhaken,
eine Handbreit lang, waren im [Tor]haus ringsherum befestigt;
und auf die Tische [kam] das Opferfleisch.
40,44 Und außen am inneren Tor [befanden sich] zwei
Zellen im inneren Vorhof: eine an der Seitenwand des Nordtores,
dessen Vorderseite in südlicher Richtung [liegt, und] eine
an der Seitenwand des Südtores, [dessen] Vorderseite in nördlicher
Richtung [liegt]. 40,45 Und er redete zu mir: Diese Zelle,
deren Vorderseite in südlicher Richtung [liegt], ist für
die Priester, die den Dienst am Tempelhaus versehen. 40,46
Und die Zelle, deren Vorderseite in nördlicher Richtung [liegt],
ist für die Priester, die den Dienst am Altar versehen. Das
sind die Söhne Zadoks, diejenigen von den Söhnen Levis,
die dem HERRN nahen, um ihm zu dienen.
40,47 Und er maß den Vorhof: ein Viereck von hundert
Ellen Länge und hundert Ellen Breite. Und der Altar [stand]
vor dem Tempelhaus.
40,48 Und er brachte mich in die Vorhalle des Tempelhauses
hinein. Und er maß den Pfeiler der Vorhalle: fünf Ellen
auf dieser und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite
des Toreingangs: vierzehn Ellen; und die Seitenwände des
Tores [maßen] drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener
Seite. 40,49 Die Breite der Vorhalle [betrug] zwanzig Ellen
und die Tiefe zwölf Ellen, und auf zehn Stufen stieg man
zu ihr hinauf. Und Säulen waren an den Pfeilern, eine auf
dieser und eine auf jener Seite.
1Kö 6,1-20; Sach 6,12.13.
41,1 Und er brachte mich in den Tempelraum hinein. Und
er maß die Pfeiler: sechs Ellen Tiefe auf dieser und sechs
Ellen Tiefe auf jener Seite, die Tiefe der Pfeiler. 41,2
Und die Breite des Eingangs [betrug] zehn Ellen, und die Seitenwände
des Eingangs [maßen] fünf Ellen auf dieser und fünf
Ellen auf jener Seite. Und er maß seine Tiefe: vierzig Ellen;
und die Breite: zwanzig Ellen. 41,3 Und er ging nach innen
hinein. Und er maß den Pfeiler des Eingangs: zwei Ellen;
und den Eingang: sechs Ellen; und die Seitenwände des Eingangs:
sieben Ellen. 41,4 Und er maß seine Tiefe: zwanzig
Ellen; und die Breite: zwanzig Ellen gegen den Tempelraum hin;
und er sprach zu mir: Das ist das Allerheiligste.
41,5 Und er maß die Wand des Tempelhauses: sechs
Ellen; und die Breite des Anbaues: vier Ellen, rings um das Tempelhaus
herum. 41,6 Und die Seitenkammern, Seitenkammer über
Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreißig; und Absätze
[befanden sich] an der Wand des Tempelhauses für die [Deckenbalken
der] Seitenkammern ringsherum, um als Auflager zu dienen; doch
waren keine Auflager in der Wand des Tempelhauses [selber]. 41,7
Und [es gab] eine Erweiterung durch den Umgang [,der] an den Seitenkammern
nach oben hinauf[führte]; denn das Tempelhaus war nach oben
umbaut, [ganz] bis nach oben hinauf, rings um das Tempelhaus herum,
wodurch das Tempelhaus bis nach oben hin eine Verbreiterung hatte.
So stieg man vom untersten [Stockwerk] zum obersten hinauf über
das mittlere. 41,8 Und ich sah am Haus ein Hochpflaster
ringsherum, die Unterbauten der Seitenkammern, eine volle Rute
von sechs Ellen [in] Terrassenhöhe. 41,9 Die Stärke
der Außenwand des Anbaues [betrug] fünf Ellen; und
der Raum, der freigelassen war zwischen den Seitenkammern des
Hauses 41,10 und den Zellen, war zwanzig Ellen breit rings
um das Tempelhaus, ringsherum. 41,11 Und die Eingänge
des Anbaues [gingen] auf den freigelassenen Raum, ein Eingang
in nördliche Richtung und ein Eingang in südliche Richtung.
Und die Breite der Mauer des freigelassenen Raumes [betrug] fünf
Ellen ringsherum.
41,12 Und das Bauwerk, das an der Vorderseite des abgesonderten
Platzes auf der nach Westen gerichteten Seite [liegt], war siebzig
Ellen tief und die Mauer des Bauwerks fünf Ellen breit ringsherum,
und seine Länge [betrug] neunzig Ellen. 41,13 Und
er maß das Tempelhaus: hundert Ellen lang; und den abgesonderten
Platz und das Bauwerk und seine Mauern: hundert Ellen lang; 41,14
auch die Breite der Vorderseite des Tempelhauses und des abgesonderten
Platzes nach Osten: hundert Ellen. 41,15 Und er maß
die Breite des Bauwerks an der Vorderseite des abgesonderten Platzes,
das [sich bis] auf seine Rückseite [erstreckte]; und seine
Galerien auf dieser und auf jener Seite: hundert Ellen.
Und der innere Tempelraum und seine äußere Vorhalle
41,16 waren getäfelt. Und die gerahmten Fenster und
die Galerien ringsum hatten in ihren drei [Teilen], der Schwelle
gegenüber, eine Holzverkleidung ringsherum, und zwar vom
Boden bis an die Fenster - die Fenster aber waren verdeckbar -
41,17 [und] bis über den Eingang. Und im inneren Tempelhaus
und draußen und an der ganzen Wand ringsherum, der inneren
und äußeren, waren abgemessene Felder, 41,18
und [in ihnen waren] Cherubim und Palmen gestaltet, und zwar eine
Palme zwischen Cherub und Cherub. Und der Cherub hatte zwei Gesichter:
41,19 Das Gesicht eines Menschen [war] zur Palme auf der
einen Seite [gewandt] und das Gesicht eines Löwen zur Palme
auf der anderen Seite. [Diese] Ausgestaltung [befand sich] im
ganzen Tempelhaus ringsherum. 41,20 Vom Boden bis hinauf
über den Eingang waren die Cherubim und die Palmen angebracht,
und zwar an der Wand des Tempelraums. 41,21 [In der Wand
im] Tempelraum waren vierfach gestaffelte Türrahmen. An der
Vorderseite des Heiligtums aber war etwas zu sehen, das aussah
wie 41,22 ein Altar aus Holz, drei Ellen hoch und seine
Länge [betrug] zwei Ellen und seine Breite zwei Ellen; und
er hatte seine Ecken; und sein Fußgestell und seine Wände
waren aus Holz. Und er redete zu mir: Das ist der Tisch, der vor
dem HERRN [steht]. 41,23 Und der Tempelraum hatte zwei
Türen, und das Heiligtum hatte 41,24 zwei Türen.
Die Türen hatten zwei [bis an die Wand] drehbare Türflügel,
zwei hatte die eine Tür, und zwei Türflügel hatte
die andere. 41,25 Und an ihnen, an den Flügeltüren
des Tempelraums, waren Cherubim und Palmen gestaltet, wie sie
an den Wänden gestaltet waren. Und ein hölzernes Dachgesims
war an der Vorderseite der Vorhalle draußen. 41,26
Und gerahmte Fenster und Palmen waren auf dieser und auf jener
Seite, an den Seitenwänden der Vorhalle und an den Seitenkammern
des Tempelhauses und den Dachgesimsen.
42,1 Und er führte mich hinaus in den äußeren
Vorhof, den Weg in nördlicher Richtung. Und er brachte mich
zu dem Zellenbau, der quer zu dem abgesonderten Platz und quer
zu dem Bauwerk im Norden [liegt]. 42,2 Die Länge [betrug]
hundert Ellen auf der Nordseite und die Breite fünfzig Ellen.
42,3 Quer zu den zwanzig [Ellen] des inneren Vorhofs und
quer zu dem Steinpflaster des äußeren Vorhofs war Galerie
vor Galerie im dritten [Stockwerk]. 42,4 Und vor den Zellen
war ein Gang von zehn Ellen Breite, zum inneren [Vorhof] hin ein
Weg von hundert Ellen. Und ihre Eingänge waren nach Norden
[gerichtet]. 42,5 Und die oberen Zellen waren, weil die
Galerien ihnen [Raum] wegnahmen, schmaler als die unteren und
die mittleren des Bauwerks. 42,6 Denn sie waren dreistöckig,
hatten aber keine Säulen wie die Säulen der Vorhöfe.
So war [das Bauwerk] vom Boden her terrassenartig zurückgesetzt,
von den unteren und den mittleren [Zellen]. 42,7 Und eine
Mauer war da, die draußen parallel zu den Zellen [verlief],
in Richtung zum äußeren Vorhof hin, an der Vorderseite
der Zellen; ihre Länge [betrug] fünfzig Ellen. 42,8
Denn die Länge der Zellen, die zum äußeren Vorhof
[gehörten, betrug] fünfzig Ellen; jene aber [lagen]
ihnen gegenüber. Im ganzen waren es hundert Ellen. 42,9
Und [für] die Türen dieser Zellen [gab es] einen Zugang
von Osten her, wenn man vom äußeren Vorhof her zu ihnen
hineinging, am Anfang. 42,10 In südlicher Richtung
der Mauer des Vorhofs, vor dem abgesonderten Platz und vor dem
Bauwerk waren Zellen 42,11 und ein Weg vor ihnen; wie die
Gestalt der Zellen, die in nördlicher Richtung [lagen, war
ihre Gestalt], ihrer Länge und ihrer Breite entsprechend,
allen ihren Ausgängen und ihren Einrichtungen entsprechend
und entsprechend ihren Eingängen. 42,12 Und zu den
Eingängen der Zellen, die in südlicher Richtung [lagen,
führte] ein Eingang am Anfang des Weges, [nämlich] des
Weges, [der an] der Schutzmauer entlang [lief], nach Osten hin
[offen], wenn man hineinkam.
42,13 Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden [und]
die Zellen im Süden, die entlang dem abgesonderten Platz
[liegen], das sind die heiligen Zellen, wo die Priester, die dem
HERRN nahen, die hochheiligen Gaben essen sollen. Dort sollen
sie die hochheiligen Gaben niederlegen, sowohl das Speisopfer
als auch das Sündopfer und das Schuldopfer; denn der Ort
ist heilig. 42,14 Wenn sie, die Priester, hineingegangen
sind, dann sollen sie aus dem Heiligtum nicht [unmittelbar] in
den äußeren Vorhof hinausgehen, sondern sollen dort
ihre Kleider niederlegen, in denen sie den Dienst verrichten;
denn sie sind heilig; sie sollen [erst] andere Kleider anziehen
und sich [dann] dem [Ort] nahen, der dem Volk [zugänglich]
ist.
42,15 Und als er die Messung des inneren Tempelhauses vollendet
hatte, führte er mich hinaus in Richtung auf das Tor, dessen
Vorderseite in östliche Richtung [wies]; und er maß
ihn ringsherum. 42,16 Er maß die Ostseite mit der
Meßrute, fünfhundert Ruten, mit der Meßrute [gemessen].
Und er wandte sich 42,17 [und] maß die Nordseite,
fünfhundert Ruten, mit der Meßrute [gemessen]. Und
er wandte sich; 42,18 die Südseite maß er, fünfhundert
Ruten mit der Meßrute. 42,19 Er wandte sich zur Westseite
[und] maß fünfhundert Ruten mit der Meßrute.
42,20 Er maß ihn nach den vier Seiten. Er hatte eine
Mauer ringsherum - die Länge [betrug] fünfhundert und
die Breite fünfhundert -, um zwischen dem Heiligen und dem
Unheiligen zu scheiden.
43,1 Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das in östliche
Richtung weist. 43,2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes
Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen
großer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.
43,3 Und die Erscheinung, die ich sah, war wie die Erscheinung,
die ich gesehen hatte, als er kam, um die Stadt zu vernichten;
und [es waren] Erscheinungen wie die Erscheinung, die ich am Fluß
Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht. 43,4
Und die Herrlichkeit des HERRN ging in das Haus hinein [auf dem]
Weg [vom] Tor, dessen Vorderseite in östliche Richtung [weist].
43,5 Und der Geist hob mich empor und brachte mich in den
inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte
das Haus.
43,6 Und ich hörte einen, der aus dem Haus zu mir
redete - der Mann aber stand neben mir -, 43,7 und er sprach
zu mir: Menschensohn, [sieh] die Stätte meines Thrones und
die Stätte meiner Fußsohlen, wo ich mitten unter den
Söhnen Israel wohnen werde für ewig. Und das Haus Israel
wird meinen heiligen Namen nicht mehr unrein machen - weder sie
noch ihre Könige - durch ihre Hurerei und durch die Leichen
ihrer Könige, wenn sie sterben, 43,8 indem sie ihre
Schwelle an meine Schwelle und ihre Türpfosten neben meine
Türpfosten setzten, daß [nur] die Wand zwischen mir
und ihnen war, und so meinen heiligen Namen unrein machten durch
ihre Greuel, die sie verübten, so daß ich sie in meinem
Zorn vernichtet habe. 43,9 Jetzt [aber] werden sie ihre
Hurerei und die Leichen ihrer Könige von mir fernhalten,
und ich werde in ihrer Mitte wohnen für ewig.
43,10 Du, Menschensohn, berichte dem Haus Israel [über]
das Tempelhaus, damit sie sich ihrer Sünden schämen,
und das Modell messen! 43,11 Und wenn sie sich wegen all
dessen schämen, was sie getan haben, dann laß sie die
Zeichnung des Hauses wissen und seine Einrichtung und seine Ausgänge
und seine Eingänge und alle Zeichnungen davon und all seine
Ordnungen und alle Weisungen dafür und schreibe sie vor ihren
Augen auf, damit sie alle Weisungen dafür und all seine Ordnungen
bewahren und sie tun!
43,12 Das ist die Weisung für das Tempelhaus: Auf
der Kuppe des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig
sein; siehe, das ist die Weisung für das Tempelhaus.
43,13 Und das sind die Masse des Altars nach Ellen, die
Elle zu einer Elle und einer Handbreite: die ihn [umgebende] Ausbuchtung:
eine Elle [tief] und eine Elle breit; und ihre Begrenzung an ihrem
Rand ringsum: eine Spanne. Und das ist der Sockel des Altars:
43,14 von der Ausbuchtung am Boden bis zur unteren Einfassung:
zwei Ellen und eine Elle Breite; und von der kleineren Einfassung
bis zur größeren Einfassung: vier Ellen und eine Elle
Breite. 43,15 Und der Opferherd: vier Ellen [Höhe];
und vom Opferherd [ragen] die vier Hörner aufwärts.
43,16 Und der Opferherd: zwölf [Ellen] Länge
auf zwölf [Ellen] Breite, quadratisch zu seinen vier Seiten
hin. 43,17 Und die [größere] Einfassung: vierzehn
[Ellen] Länge auf vierzehn [Ellen] Breite, zu ihren vier
Seiten hin; und die Abgrenzung rings um sie her: eine halbe Elle;
und ihre Ausbuchtung eine Elle ringsum. Und seine Stufen wiesen
nach Osten.
43,18 Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der
Herr, HERR: Das sind die Ordnungen für den Altar an dem Tag,
da er gemacht wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf
zu sprengen. 43,19 Da sollst du den Priestern, den Leviten,
die von der Nachkommenschaft Zadoks sind, die mir nahen, spricht
der Herr, HERR, um mir zu dienen, einen Jungstier von den Rindern
zum Sündopfer geben. 43,20 Und du sollst von seinem
Blut nehmen und es an seine vier Hörner tun und an die vier
Ecken der Einfassung und an die Abgrenzung ringsum; und so sollst
du ihn entsündigen und Sühnung für ihn erwirken.
43,21 Und du sollst den Jungstier des Sündopfers nehmen,
und man soll ihn am Musterungsplatz des Tempelhauses, außerhalb
des Heiligtums, verbrennen. 43,22 Und am zweiten Tag sollst
du einen Ziegenbock ohne Fehler zum Sündopfer darbringen;
und man soll den Altar entsündigen, ebenso wie man ihn mit
dem Jungstier entsündigt hat. 43,23 Wenn du das Entsündigen
vollendet hast, sollst du einen Jungstier ohne Fehler von den
Rindern und einen Widder ohne Fehler von den Schafen darbringen:
43,24 du sollst sie vor dem HERRN darbringen, und die Priester
sollen Salz auf sie streuen und sie dem HERRN als Brandopfer opfern.
43,25 Sieben Tage lang sollst du täglich einen Ziegenbock
als Sündopfer zubereiten; und einen Jungstier von den Rindern
und einen Widder von den Schafen, [Tiere] ohne Fehler, soll man
zubereiten. 43,26 Sieben Tage lang soll man für den
Altar Sühnung erwirken und ihn reinigen und ihn einweihen.
43,27 So soll man die Tage vollenden. Und es soll am achten
Tag und fernerhin geschehen, daß die Priester eure Brandopfer
und eure Heilsopfer auf dem Altar zubereiten. Und ich werde euch
wohlgefällig annehmen, spricht der Herr, HERR.
44,1 Und er führte mich zurück auf dem Weg zum
äußeren Tor des Heiligtums, das nach Osten weist. Das
aber war verschlossen. 44,2 Und der HERR sprach zu mir:
Dieses Tor soll verschlossen sein; es soll nicht geöffnet
werden, und niemand soll durch es hineingehen! Denn der HERR,
der Gott Israels, ist durch es hineingegangen, so soll es verschlossen
sein. 44,3 Was den Fürsten betrifft, er, der Fürst,
soll darin sitzen, um Speise zu essen vor dem HERRN; auf dem Weg
der Vorhalle des Tores soll er hineingehen, und auf demselben
Weg soll er hinausgehen.
44,4 Und er brachte mich auf dem Weg zum Nordtor an die
Vorderseite des Tempelhauses; und ich sah: und siehe, die Herrlichkeit
des HERRN erfüllte das Haus des HERRN; und ich fiel auf mein
Gesicht nieder. 44,5 Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn,
richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen Augen, und höre
mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede in bezug auf alle
Ordnungen des Hauses des HERRN und in bezug auf alle Weisungen
dafür; und richte dein Herz auf den Zutritt zum Tempelhaus
[und] auf alle Ausgänge des Heiligtums ! 44,6 Und
sage zu den Widerspenstigen, zum Haus Israel: So spricht der Herr,
HERR: Laß es genug sein mit all euren Greueln, Haus Israel,
44,7 daß ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten
am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen,
in meinem Heiligtum zu sein, um es, mein Haus, zu entweihen, wenn
ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet. So habt ihr meinen
Bund gebrochen um aller eurer Greuel willen. 44,8 Und ihr
habt den Dienst an meinen heiligen Dingen nicht versehen, sondern
habt sie zu solchen gemacht, die für euch meinen Dienst in
meinem Heiligtum versehen.
44,9 [Darum], so spricht der Herr, HERR: Kein Sohn der
Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch,
soll in mein Heiligtum hineinkommen, [keiner] von allen Söhnen
der Fremde, die mitten unter den Söhnen Israel [leben]; 44,10
sondern die Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel
in die Irre ging, als sie von mir abirrten, ihren Götzen
nach, sie sollen ihre Schuld tragen. 44,11 Sie sollen in
meinem Heiligtum den Dienst verrichten als Wachen an den Toren
des Hauses und den Dienst am Tempelhaus verrichten; sie sollen
das Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk schlachten,
und sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. 44,12
Weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem Haus
Israel ein Anstoß zur Schuld geworden sind, darum habe ich
meine Hand [zum Schwur] gegen sie erhoben, spricht der Herr, HERR,
daß sie ihre Schuld tragen sollen. 44,13 Sie sollen
mir nicht [mehr] nahen, um mir den Priesterdienst auszuüben
und um allen meinen heiligen Dingen, den hochheiligen, zu nahen;
sondern sie sollen ihre Schmach und ihre Greuel tragen, die sie
verübt haben. 44,14 Und ich mache sie zu solchen,
die den Dienst am Tempelhaus versehen, für alle Arbeiten
in ihm und für alles, was darin getan werden muß.
44,15 Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks,
die den Dienst an meinem Heiligtum versehen haben, als die Söhne
Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen,
und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut darzubringen,
spricht der Herr, HERR! 44,16 Sie sollen in mein Heiligtum
hineinkommen, und sie sollen meinem Tisch nahen, um mir zu dienen,
und sollen den Dienst für mich verrichten.
44,17 Und es soll geschehen, wenn sie durch die Tore des
inneren Vorhofs hineingehen, sollen sie leinene Kleider anziehen;
aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn sie in den Toren des
inneren Vorhofs und drinnen dienen. 44,18 Leinene Kopfbunde
sollen auf ihrem Kopf sein und leinene Beinkleider an ihren Hüften;
sie sollen sich nicht mit schweißfördernder Kleidung
gürten. 44,19 Und wenn sie in den äußeren
Vorhof hinausgehen, in den äußeren Vorhof zum Volk,
sollen sie ihre Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen
und in die heiligen Zellen legen und sollen andere Kleider anziehen,
damit sie das Volk nicht mit ihren Kleidern heilig machen.
44,20 Und sie sollen weder ihr Haupt [kahl]scheren noch
das Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar [kurz]
schneiden. 44,21 Und kein Priester soll Wein trinken, wenn
sie in den inneren Vorhof hineingehen. 44,22 Und eine Witwe
und eine Verstoßene sollen sie sich nicht zu Frauen nehmen,
sondern Jungfrauen von den Nachkommen des Hauses Israel. Und die
Witwe, die eine Priesterwitwe ist, dürfen sie nehmen. 44,23
Und sie sollen mein Volk unterweisen, zwischen heilig und nicht
heilig [zu unterscheiden] und sollen sie [den Unterschied] zwischen
unrein und rein erkennen lassen. 44,24 Und über einen
Rechtsstreit sollen sie Gericht halten, nach meinen Rechtsbestimmungen
sollen sie richten; und sie sollen meine Gesetze und meine Ordnungen
bei all meinen Festzeiten beachten und meine Sabbate heilig halten.
44,25 Und zu einem toten Menschen sollen sie nicht hineingehen,
sich unrein zu machen; nur beim Vater und der Mutter und beim
Sohn und der Tochter, beim Bruder und bei der Schwester, die keinem
Mann gehört hat, dürfen sie sich verunreinigen. 44,26
Und nach seiner Reinigung soll man ihm sieben Tage zuzählen;
44,27 und an dem Tag, da er ins Heiligtum, in den inneren
Vorhof, hineingeht, um im Heiligtum den Dienst zu verrichten,
soll er sein Sündopfer darbringen, spricht der Herr, HERR.
- 44,28 Und darin soll ihr Erbteil bestehen: Ich bin ihr
Erbteil; und ihr sollt ihnen keinen Grundbesitz in Israel geben:
ich bin ihr Grundbesitz. 44,29 Das Speisopfer und das Sündopfer
und das Schuldopfer, das sollen sie essen; und alles Gebannte
in Israel soll ihnen gehören. 44,30 Und das Beste
aller Erstlinge von allem und alle Hebopfer von allem aus all
euren Hebopfern sollen den Priestern gehören. Und das Beste
eures Schrotmehls sollt ihr dem Priester geben, damit Segen auf
deinem Haus ruht. 44,31 Keinerlei Aas noch Zerrissenes
von Vögeln oder vom Vieh sollen die Priester essen.
V. 1-8: Kap. 48,8-22.
45,1 Und wenn ihr das Land als Erbteil verlost, sollt ihr
für den HERRN eine Weihegabe aussondern, als heiliges [Stück]
vom Land, in der Länge 25 000 [Ellen] lang und in einer Breite
von 20 007 [Ellen]. Die soll heilig sein in ihrem ganzen Gebiet
ringsum. 45,2 Davon sollen zum Heiligtum gehören ein
Viereck von fünfhundert auf fünfhundert [Ellen] ringsum,
und fünfzig Ellen Weideland hat es ringsum. 45,3 Und
von diesem abgemessenen Stück sollst du eine Länge von
25 000 [Ellen] abmessen und eine Breite von 10 000 [Ellen]; da
soll das Heiligtum, das Allerheiligste, sein. 45,4 Der
heilige [Teil] vom Land ist es; den Priestern, die am Heiligtum
Dienst tun, soll es gehören, die nahen, um dem HERRN zu dienen.
Und es soll ihnen als Platz für Häuser und als Weideland
für das Vieh dienen. 45,5 Und [ein Stück von]
25 000 [Ellen] Länge und 10 000 [Ellen] Breite soll den Leviten,
die am Tempelhaus Dienst tun, gehören, ihnen zum Besitz [für]
Städte zum Wohnen. 45,6 Und als Besitz der Stadt sollt
ihr [ein Stück von] 5 000 [Ellen] Breite und 25 000 [Ellen]
Länge geben, entlang der heiligen Weihgabe. Dem ganzen Haus
Israel soll es gehören. 45,7 Und dem Fürsten
[sollt ihr Land geben] auf dieser und auf jener Seite der heiligen
Weihgabe und des Grundbesitzes der Stadt, längs der heiligen
Weihgabe und längs des Grundbesitzes der Stadt, an der Westseite
westwärts und an der Ostseite ostwärts und in der Länge
entsprechend eines der [Stammes-]Anteile von der Westgrenze bis
zur Ostgrenze 45,8 als Land[besitz]. Es soll ihm als Grundbesitz
in Israel gehören; und meine Fürsten sollen mein Volk
nicht mehr unterdrücken, sondern das Land dem Haus Israel
nach seinen Stämmen überlassen.
45,9 So spricht der Herr, HERR: Laßt es euch genug
sein, ihr Fürsten Israels! Gewalttat und Mißhandlung
beseitigt, und übt Recht und Gerechtigkeit! Hört auf,
mein Volk aus seinem Grundbesitz zu vertreiben! spricht der Herr,
HERR.
45,10 Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat
sollt ihr haben. 45,11 Das Efa und das Bat sollen gleiches
Maß haben, so daß das Bat den zehnten Teil des Homer
enthält und das Efa den zehnten [Teil] des Homer; nach dem
Homer soll seine Maßbestimmung geschehen. 45,12 Und
der Schekel soll zwanzig Gera [betragen]; zwanzig Schekel, 25
Schekel und fünfzehn Schekel soll bei euch die Mine [betragen].
45,13 Das ist das Hebopfer, das ihr abheben sollt: ein
sechstel Efa vom Homer Weizen und ein sechstel Efa vom Homer Gerste
45,14 und die Gebühr an Öl: - das Bat ist das
Öl[maß] - ein zehntel Bat vom Kor; zehn Bat sind ein
Homer, denn zehn Bat sind [auch] ein Kor; 45,15 und ein
Schaf von der Herde, von zweihundert, von den Geschlechtern Israels
zum Speisopfer und zum Brandopfer und zu den Heilsopfern, um ihnen
Sühnung zu erwirken, spricht der Herr, HERR. 45,16
Das ganze Volk des Landes soll [verpflichtet] sein zu diesem Hebopfer
an den Fürsten in Israel. 45,17 Dem Fürsten aber
obliegen die Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer
an den Festen und an den Neumonden und an den Sabbaten, zu allen
Festzeiten des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das
Speisopfer und das Brandopfer und die Heilsopfer zubereiten, um
dem Haus Israel Sühnung zu erwirken.
45,18 So spricht der Herr, HERR: Im ersten [Monat], am
Ersten des Monats, sollst du einen fehlerlosen Jungstier von den
Rindern nehmen und das Heiligtum entsündigen. 45,19
Und der Priester soll [etwas] von dem Blut des Sündopfers
nehmen und es an die Türpfosten des Hauses tun und an die
vier Ecken der Einfassung des Altars und an die Pfosten der Tore
des inneren Vorhofs. 45,20 Und ebenso sollst du tun am
Siebten des Monats wegen des Mannes, der [aus Versehen] sündigt,
und wegen des Einfältigen. Und so sollt ihr dem Haus Sühnung
erwirken.
45,21 Im ersten [Monat], am vierzehnten Tag des Monats,
sollt ihr das Passah halten, als Fest [sollt ihr es feiern]; sieben
Tage soll man ungesäuerte Brote essen. 45,22 Und der
Fürst soll an diesem Tag für sich und für das ganze
Volk des Landes einen Sündopferstier darbringen. 45,23
Und die sieben Tage des Festes [hindurch] soll er dem HERRN ein
Brandopfer darbringen: sieben Jungstiere und sieben Widder, ohne
Fehler, täglich, die sieben Tage lang und als Sündopfer
täglich einen Ziegenbock. 45,24 Und als Speisopfer
soll er ein Efa für den Jungstier und ein Efa für den
Widder darbringen; und ein Hin Öl für das Efa. 45,25
Im siebten [Monat], am fünfzehnten Tag des Monats, am Fest,
soll er die sieben Tage lang ebenso [Opfer] darbringen, so das
Sündopfer wie das Brandopfer und so das Speisopfer wie das
Öl.
46,1 So spricht der Herr, HERR: Das Tor des inneren Vorhofs,
das nach Osten weist, soll die sechs Werktage [hindurch] geschlossen
sein; aber am Sabbattag soll es geöffnet werden, und am Tag
des Neumondes soll es geöffnet werden. 46,2 Und der
Fürst soll durch die Vorhalle des Tores von außen her
hineingehen und an den Pfosten des Tores stehen bleiben; und die
Priester sollen sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen,
und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen;
das Tor soll aber bis zum Abend nicht geschlossen werden. 46,3
Und das Volk des Landes soll vor dem HERRN anbeten am Eingang
dieses Tores, an den Sabbaten und an den Neumonden. - 46,4
Und das Brandopfer, das der Fürst dem HERRN darbringt, soll
am Sabbattag sechs fehlerlose Lämmer und einen fehlerlosen
Widder [betragen]. 46,5 Und das Speisopfer: ein Efa für
den Widder; für die Lämmer aber [beträgt] das Speisopfer
eine Gabe seiner Hand; und Öl: ein Hin für das Efa.
46,6 Und am Tag des Neumondes [soll das Brandopfer] einen
fehlerlosen jungen Stier von den Rindern [betragen] und sechs
Lämmer und einen Widder; ohne Fehler sollen sie sein. 46,7
Und ein Efa für den Jungstier und ein Efa für den Widder
soll er als Speisopfer opfern; und für die Lämmer: soviel
seine Hand aufbringen kann; und Öl: ein Hin für das
Efa.
46,8 Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch
die Vorhalle des Tores hineingehen; und auf demselben Weg soll
er hinausgehen. 46,9 Und wenn das Volk des Landes an den
Festtagen vor den HERRN kommt: wer durch das Nordtor hineingeht,
um anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer
durch das Südtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen;
er soll nicht durch das Tor zurückkehren, durch das er hineingegangen
ist, sondern geradeaus soll er hinausgehen. 46,10 Und der
Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn sie hineingehen;
und wenn sie hinausgehen, soll [auch] er hinausgehen. - 46,11
Und an den Festen und zu den Festzeiten soll das Speisopfer ein
Efa für den Jungstier betragen und ein Efa für den Widder;
und für die Lämmer: eine Gabe seiner Hand; und Öl:
ein Hin für das Efa. 46,12 Und wenn der Fürst
eine freiwillige Gabe darbringen will, ein Brandopfer oder ein
Heilsopfer, als freiwillige Gabe für den HERRN, dann soll
man ihm das Tor öffnen, das nach Osten weist, und er soll
sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen, ebenso wie er
[es] am Sabbattag darbringt. Dann soll er hinausgehen, und man
soll das Tor schließen, nachdem er hinausgegangen ist. -
46,13 Und du sollst täglich ein einjähriges fehlerloses
Lamm dem HERRN als Brandopfer zubereiten, Morgen für Morgen
sollst du es zubereiten. 46,14 Und ein Speisopfer sollst
du dazu zubereiten, Morgen für Morgen: ein sechstel Efa und
Öl, ein drittel Hin, um den Weizengrieß zu befeuchten,
ein Speisopfer für den HERRN - ewige Ordnungen [, die] beständig
[gelten sollen]. 46,15 Und man soll das Lamm und das Speisopfer
und das Öl, Morgen für Morgen, als ein regelmäßiges
Brandopfer darbringen.
46,16 So spricht der Herr, HERR: Wenn der Fürst einem
seiner Söhne ein Geschenk aus seinem Erbbesitz gibt, so gehört
es seinen Söhnen, es ist ihr Grundeigentum als Erbbesitz.
46,17 Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von
seinem Erbbesitz gibt, dann soll es dem bis zum Jahr der Freilassung
gehören, soll dann aber wieder an den Fürsten kommen.
Nur seinen Söhnen, ihnen soll es als sein Erbbesitz [für
immer] gehören. 46,18 Und der Fürst soll nichts
von dem Erbbesitz des Volkes nehmen, so daß er sie gewaltsam
aus ihrem Grundbesitz verdrängt; von seinem [eigenen] Grundbesitz
soll er an seine Söhne vererben, damit sich mein Volk nicht
zerstreut, jeder aus seinem Grundbesitz.
46,19 Und er brachte mich durch den Eingang, der an der
Seite des Tores war, zu den heiligen Priesterzellen, die nach
Norden gerichtet sind, und siehe, dort war ein Ort am äußersten
Ende nach Westen zu. 46,20 Und er sprach zu mir: Das ist
der Ort, wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer
kochen, wo sie das Speisopfer backen sollen, damit man es nicht
in den äußeren Vorhof hinaustragen muß [und dabei]
das Volk heilig macht.
46,21 Und er führte mich in den äußeren
Vorhof hinaus und ließ mich an den vier Ecken des Vorhofs
vorübergehen; und siehe, in jeder Ecke des Vorhofs war je
ein Hof. 46,22 In den vier Ecken des Vorhofs waren kleine
Höfe, vierzig [Ellen] lang und dreißig breit. Ein [und
dasselbe] Maß hatten alle vier. 46,23 Und in ihnen
war eine Steinlage ringsherum bei allen vieren; und Kochstellen
waren unten an den Steinlagen angebracht ringsum. 24 Und
er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, wo die, die den Dienst
am Haus versehen, das Schlachtopfer des Volkes kochen sollen.
47,1 Und er führte mich zurück zum Eingang des
Hauses; und siehe, Wasser floß unter der Schwelle des Hauses
hervor nach Osten, denn die Vorderseite des Hauses war nach Osten
[gerichtet]; und das Wasser floß unten herab an der rechten
Seite des Hauses, südlich vom Altar. 47,2 Und er führte
mich hinaus durch das Nordtor und ließ mich den Weg außen
herumgehen zum äußeren Tor, auf dem Weg, der sich nach
Osten wendet; und siehe, Wasser rieselte auf der rechten Seite
hervor. 47,3 Und als der Mann gegen Osten hinausging, die
Meßschnur in seiner Hand, da maß er tausend Ellen
und ließ mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die
Knöchel. 47,4 Und er maß tausend [Ellen] und
ließ mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die Knie.
Und er maß tausend [Ellen] und ließ mich hindurchgehen:
Wasser bis an die Hüften. 47,5 Und er maß tausend
[Ellen]: ein Fluß, den ich nicht durchschreiten konnte,
denn die Wasser waren tief, Wasser zum Schwimmen, ein Fluß,
der nicht [mehr] durchschritten werden kann. 47,6 Und er
sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Und er führte
mich wieder zurück am Ufer des Flusses [entlang]. 47,7
Als ich zurückkehrte, siehe, [da standen] am Ufer des Flusses
sehr viele Bäume auf dieser und auf jener Seite. 47,8
Und er sprach zu mir: Dieses Wasser fließt hinaus in den
östlichen Bezirk und fließt in die Ebene hinab und
gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird gesund
werden. 47,9 Und es wird geschehen, jedes Lebewesen, das
da wimmelt - überall wohin der Fluß kommt -, wird leben.
Und es wird sehr viele Fische geben. Wenn dieses Wasser dorthin
kommt, dann wird das Salzwasser gesund werden, und alles wird
leben, wohin der Fluß kommt. 47,10 Und es wird geschehen,
daß Fischer an ihm stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglajim
werden Trockenplätze für Netze sein. Fische von jeder
Art werden in ihm sein, sehr zahlreich, wie die Fische des großen
Meeres. 47,11 Seine Sümpfe und seine Lachen [aber]
werden nicht gesund werden. Zur Salzgewinnung sind sie bestimmt.
47,12 An dem Fluß aber, an seinem Ufer, werden auf
dieser und auf jener Seite allerlei Bäume wachsen, von denen
man ißt, deren Blätter nicht welken und deren Früchte
nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie frische
Früchte tragen, denn sein Wasser fließt aus dem Heiligtum
hervor; und ihre Früchte werden als Speise dienen und ihre
Blätter als Heilmittel.
vgl. 4Mo 34,1-12
47,13 So spricht der Herr, HERR: Das ist die Grenze, innerhalb
derer ihr euch das Land als Erbe zuweisen sollt nach den zwölf
Stämmen Israels: für Joseph [zwei] Anteile. 47,14
Und ihr sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da
ich meine Hand [im Schwur] erhoben habe, es euren Vätern
zu geben. Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen.
47,15 Und das ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite,
vom großen Meer an, in der Richtung auf Hetlon, bis man
nach Hamat kommt, nach Zedad hin, 47,16 Berota, Sibrajim,
das zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat
liegt, [und] Hazar-Enan, das an der Grenze von Hauran liegt. 47,17
Und die Grenze verläuft vom Meer [bis nach] Hazar-Enan. [Dabei
liegt] die Grenze von Damaskus - und zwar, was den Norden betrifft
- nördlich und ebenso das Gebiet von Hamat. Das ist die Nordseite.
- 47,18 Und die Ostseite: [Von Hazar-Enan, das] zwischen
Hauran und Damaskus [liegt,] bildet zwischen Gilead und dem Land
Israel der Jordan die Grenze bis zum östlichen Meer hin bis
Tamar. Das ist die Ostseite. - 47,19 Und die Mittagseite
südwärts: von Tamar bis zum Haderwasser von Kadesch
[und] nach dem Bach [Ägyptens] hin bis an das große
Meer. Das ist die Südseite gegen Mittag. - 47,20 Und
die Westseite: das große Meer bildet die Grenze bis gegenüber
[der Stelle], wo man nach Hamat kommt. Das ist die Westseite.
47,21 Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach
den Stämmen Israels. 47,22 Und es soll geschehen:
Ihr sollt es als Erbteil verlosen unter euch und den Fremden,
die sich in eurer Mitte aufhalten, die in eurer Mitte Söhne
gezeugt haben. Und sie sollen euch gelten wie Einheimische unter
den Söhnen Israel. Mit euch sollen sie [es] als Erbteil durch
das Los erhalten mitten unter den Stämmen Israels. 47,23
Und es soll geschehen, in dem Stamm, bei dem der Fremde sich aufhält,
dort sollt ihr ihm sein Erbteil geben, spricht der Herr, HERR.
48,1 Und das sind die Namen der Stämme: Im äußersten
Norden, seitlich vom Weg nach Hetlon, nach Hamat [und] nach Hazar-Enan
- das Gebiet von Damaskus [bleibt dabei] nordwärts, seitlich
von Hamat -, von der Ostseite nach Westen: [für] Dan ein
[Anteil]. 48,2 Und neben dem Gebiet von Dan, von der Ostseite
bis zur Westseite: Asser ein [Anteil]. 48,3 Und neben dem
Gebiet von Asser, von der Ostseite bis zur Westseite: Naftali
ein [Anteil]. 48,4 Und neben dem Gebiet von Naftali, von
der Ostseite bis zur Westseite: Manasse ein [Anteil]. 48,5
Und neben dem Gebiet von Manasse, von der Ostseite bis zur Westseite:
Ephraim ein [Anteil]. 48,6 Und neben dem Gebiet von Ephraim,
von der Ostseite bis zur Westseite: Ruben ein [Anteil]. 48,7
Und neben dem Gebiet von Ruben, von der Ostseite bis zur Westseite:
Juda ein [Anteil].
V. 8-22: Kap. 45,1-8.
48,8 Und neben dem Gebiet von Juda, von der Ostseite bis
zur Westseite, soll die Weihegabe liegen, die ihr aussondern sollt:
25 000 [Ellen] die Breite und die Länge wie eines der [Stammes-]Anteile
von der Ostseite bis zur Westseite; und das Heiligtum soll in
seiner Mitte sein. 48,9 Die Weihegabe, die ihr für
den HERRN aussondern sollt, soll 25 000 [Ellen] in der Länge
und 20 004 [Ellen] in der Breite [betragen]. 48,10 Und
diesen [Personen] soll die heilige Weihegabe gehören: den
Priestern. Nach Norden zu 25 000 [Ellen lang] und nach Westen
10 000 [Ellen] breit und nach Osten 10 000 [Ellen] breit und nach
Süden 25 000 [Ellen] lang; und das Heiligtum des HERRN soll
in seiner Mitte sein. 48,11 Den geweihten Priestern [soll
es gehören], den Söhnen Zadoks, die meinen Dienst versehen
haben, die, als die Söhne Israel abirrten, nicht abgeirrt
sind wie die Leviten abgeirrt sind. 48,12 Und sie sollen
eine Sonderweihgabe von der Weihgabe des Landes erhalten, ein
Hochheiliges neben dem Gebiet der Leviten.
48,13 Und die Leviten [sollen] entsprechend dem Gebiet
der Priester [ein Gebiet haben von] 25 000 [Ellen] Länge
und 10 000 [Ellen] Breite. Jede Langseite soll [also] 25 000 [Ellen
betragen] und die Breite 10 000 [Ellen]. 48,14 Und man
soll nichts davon verkaufen noch vertauschen; und das Beste des
Landes soll man nicht [an andere] übergehen lassen, denn
es ist dem HERRN heilig.
48,15 Und die 5 000 [Ellen], die in der Breite übrig
bleiben, längs der 25 000 [Ellen], das soll nicht heilig
sein, [sondern] der Stadt als Wohngebiet und Weideland [dienen].
Und die Stadt soll mitten darin liegen. 48,16 Und das sollen
ihre Masse sein: die Nordseite 4 500 [Ellen] und die Südseite
4 500 [Ellen] und die Ostseite 4 500 [Ellen] und die Westseite
4 500 [Ellen]. 48,17 Und die Stadt soll [dies] als Weideland
haben: nach Norden 250 [Ellen] und nach Süden 250 [Ellen]
und nach Osten 250 [Ellen] und nach Westen 250 [Ellen]. 48,18
Und was übrig bleibt, [beträgt] in der Länge, parallel
zur Weihegabe, 10 000 [Ellen] nach Osten und 10 000 [Ellen] nach
Westen, [es läuft parallel zur heiligen Weihegabe]. Sein
Ertrag soll denen, die [in] der Stadt arbeiten, als Nahrung dienen.
48,19 Und die [in] der Stadt arbeiten, sollen es bearbeiten
aus allen Stämmen Israels.
48,20 Die ganze Weihegabe soll [eine Fläche von] 25
000 auf 25 000 [Ellen haben]. Als Viereck sollt ihr die heilige
Weihegabe aussondern zusammen mit dem Grundbesitz der Stadt. 48,21
Und was übrig bleibt, soll dem Fürsten [gehören:
Das Gebiet] auf dieser und auf jener Seite der heiligen Weihegabe
und des Grundbesitzes der Stadt, längs der 25 000 [Ellen]
bis zur Ostgrenze und nach Westen längs der 25 000 [Ellen]
zur Westgrenze hin, [soll] entsprechend den [Stammes-]Anteilen
dem Fürsten [gehören]. Und die heilige Weihegabe und
das Heiligtum des Hauses soll in seiner Mitte sein. 48,22
Und von dem Grundbesitz der Leviten und von dem Grundbesitz der
Stadt mitten zwischen dem, was dem Fürsten gehört, was
zwischen dem Gebiet von Juda und dem Gebiet von Benjamin [liegt],
soll dem Fürsten gehören.
48,23 Und der Rest der Stämme: Von der Ostseite bis
zur Westseite: Benjamin ein [Anteil]. 48,24 Und neben dem
Gebiet von Benjamin, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon
ein [Anteil]. 48,25 Und neben dem Gebiet von Simeon, von
der Ostseite bis zur Westseite: Issaschar ein [Anteil]. 48,26
Und neben dem Gebiet von Issaschar, von der Ostseite bis zur Westseite:
Sebulon ein [Anteil]. 48,27 Und neben dem Gebiet von Sebulon,
von der Ostseite bis zur Westseite: Gad ein [Anteil]. 48,28
Und neben dem Gebiet von Gad, nach der Mittagseite hin, südwärts,
da soll die Grenze von Tamar sein [bis zum] Wasser von Meribat
Kadesch, zum Bach [Ägyptens] hin, bis an das große
Meer. 48,29 Das ist das Land, das ihr den Stämmen
Israels als Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre Anteile,
spricht der Herr, HERR.
V. 31-34; 1Mo 35,23-26.
48,30 Und das sind die Ausgänge der Stadt: Von der
Nordseite aus [,die] 4 500 [Ellen] mißt - 48,31 die
Tore der Stadt aber [heißen] nach den Namen der Stämme
Israels -, drei Tore nach Norden zu:
Das Tor Ruben eins, das Tor Juda eins, das Tor Levi eins. 48,32
Und nach der Ostseite hin 4 500 [Ellen] und drei Tore: Das Tor
Joseph eins, das Tor Benjamin eins, das Tor Dan eins. 48,33
Und an der Südseite 4 500 [Ellen] Maß und drei Tore:
Das Tor Simeon eins, das Tor Issaschar eins, das Tor Sebulon eins.
48,34 An der Westseite 4 500 [Ellen] drei Tore: Das Tor
Gad eins, das Tor Asser eins, das Tor Naftali eins. 48,35
Ringsherum 18 000 [Ellen]. Und der Name der Stadt [heißt]
von nun an: Hier ist der HERR.