1,2 Hört dies, ihr Ältesten, und nehmt es zu Ohren, alle Bewohner des Landes! Ist solches in euren Tagen geschehen oder in den Tagen eurer Väter? 1,3 Erzählt euren Kindern davon und eure Kinder ihren Kindern und ihre Kinder der folgenden Generation: 1,4 Was der Nager übriggelassen hatte, fraß die Heuschrecke; und was die Heuschrecke übriggelassen, fraß der Abfresser; und was der Abfresser übriggelassen, fraß der Vertilger.
1,5 Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint! Heult, ihr Weinsäufer alle, über den Most, denn er ist weggerissen von eurem Mund! 1,6 Denn eine Nation ist über mein Land heraufgezogen, mächtig und ohne Zahl; ihre Zähne sind Löwenzähne, und sie hat das Gebiß einer Löwin. 1,7 Sie hat meinen Weinstock zu einer Wüste gemacht und meinen Feigenbaum zerknickt; sie hat ihn völlig abgeschält und hingeworfen, seine Ranken sind weiß geworden.
1,8 Klage wie eine Jungfrau, die mit Sacktuch umgürtet ist wegen des Mannes ihrer Jugend! 1,9 Speisopfer und Trankopfer sind weggenommen vom Haus des HERRN; es trauern die Priester, die Diener des HERRN. 1,10 Verwüstet ist das Feld, verdorrt der Erdboden; denn verwüstet ist das Korn, vertrocknet der Most, dahingewelkt das Öl. 1,11 Steht beschämt, ihr Bauern, heult, ihr Winzer, über den Weizen und über die Gerste! Denn die Ernte des Feldes ist zugrunde gegangen; 1,12 der Weinstock ist vertrocknet und der Feigenbaum verwelkt. Granatbaum, auch Dattelpalme und Apfelbaum, alle Bäume des Feldes sind vertrocknet. Ja, vertrocknet ist die Freude, [fern] von den Menschenkindern. - 1,13 Umgürtet euch und klagt, ihr Priester! Heult, ihr Diener des Altars! Kommt, übernachtet in Sacktuch, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer sind dem Haus eures Gottes entzogen. 1,14 Heiligt ein Fasten, ruft einen Feiertag aus! Versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN um Hilfe!
1,15 Wehe über den Tag! Denn nahe ist der Tag des HERRN,
und er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.
1,16
Ist nicht die Speise vor unseren Augen weggenommen, Freude und Jubel aus
dem Haus unseres Gottes? 1,17 Verdorrt sind die Samenkörner
unter ihren Schollen. Verödet sind die Vorratshäuser, zerfallen
die Scheunen, denn das Korn ist vertrocknet. 1,18 Wie stöhnt
das Vieh! Die Rinderherden sind bestürzt, weil sie keine Weide haben;
auch die Schafherden büßen. 1,19 Zu dir, HERR, rufe ich;
denn ein Feuer hat die Weideplätze der Steppe verzehrt und eine Flamme
alle Bäume des Feldes versengt. 1,20 Auch die Tiere des Feldes
schreien lechzend zu dir; denn vertrocknet sind die Wasserbäche, und
ein Feuer hat die Weideplätze der Steppe verzehrt.
2,18 Und der HERR eiferte für sein Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk. 2,19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, daß ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zu [einem Gegenstand der] Verhöhnung machen unter den Nationen. 2,20 Und ich werde `den von Norden' von euch entfernen und ihn in ein dürres und ödes Land vertreiben, seine Vorhut in das vordere Meer und seine Nachhut in das hintere Meer. Und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen wird sein Verwesungsgeruch, denn großgetan hat er. 2,21 Fürchte dich nicht, du Erdboden! Juble und freue dich! Denn der HERR hat Großes getan.
2,22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Denn es
grünen die Weideplätze der Steppe. Denn der Baum trägt seine
Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag. 2,23
Und ihr, Söhne Zions, jubelt und freut euch im HERRN, eurem Gott!
Denn er gibt euch den Frühregen nach [dem Maß] der Gerechtigkeit,
und er läßt euch Regen herabkommen: Frühregen und Spätregen
wie früher. 2,24 Und die Tennen werden voll Getreide sein und
die Kelterkufen überfließen von Most und Öl.
2,25
Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser
und der Vertilger und der Nager gefressen haben, mein großes Heer,
das ich gegen euch gesandt habe. 2,26 Und ihr werdet genug essen
und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der
Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden
2,27
Und ihr werdet erkennen, daß ich in Israels Mitte bin und daß
ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr
zuschanden werden.
4,4 Und was wollt ihr mir denn, Tyrus und Sidon und alle Bezirke Philistäas? Wollt ihr mir eine Tat vergelten, oder wollt ihr mir etwas antun? Schnell, eilig werde ich euer Tun auf euren Kopf zurückbringen, 4,5 weil ihr mein Silber und mein Gold weggenommen und meine besten Kleinode in eure Tempel gebracht habt, 4,6 und die Söhne Juda und die Söhne Jerusalems habt ihr den Söhnen der Griechen verkauft, um sie weit von ihrem Gebiet zu entfernen. 4,7 Siehe, ich will sie erwecken von dem Ort, wohin ihr sie verkauft habt, und will euer Tun auf euren Kopf zurückbringen. 4,8 Und ich werde eure Söhne und eure Töchter in die Hand der Söhne Juda verkaufen; und die werden sie an die Sabäer verkaufen, an eine ferne Nation. Denn der HERR hat geredet.
4,9 Ruft dies unter den Nationen aus, heiligt einen Krieg, erweckt die Helden! Herankommen und heraufziehen sollen alle Kriegsleute! 4,10 Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern und eure Winzermesser zu Lanzen! Der Schwache sage: Ich bin ein Held! 4,11 Eilt und kommt her, all ihr Nationen ringsumher, und versammelt euch! Dahin, HERR, sende deine Helden hinab! 4,12 Die Nationen sollen sich aufmachen und hinaufziehen ins Tal Joschafat! Denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsumher zu richten. 4,13 Legt die Sichel an! Denn die Ernte ist reif. Kommt, stampft! Denn die Kelter ist voll, die Kelterkufen fließen über. Denn groß ist ihre Bosheit. 4,14 Scharen [über] Scharen im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des HERRN im Tal der Entscheidung. 4,15 Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. 4,16 Und der HERR brüllt aus Zion und läßt aus Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel und Erde erbeben. Und der HERR ist eine Zuflucht für sein Volk und eine Feste für die Söhne Israel. 4,17 Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, euer Gott bin, der auf Zion wohnt, meinem heiligen Berg. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden es nicht mehr durchziehen.
4,18 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Berge triefen von Most und die Hügel überfließen von Milch, und alle Bäche Judas werden strömen [,voll] von Wasser. Und eine Quelle wird aus dem Haus des HERRN hervorbrechen und das Tal Schittim bewässern. 4,19 Ägypten wird zur Öde und Edom zu einer öden Wüste werden wegen der Gewalttat an den Söhnen Juda, weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben. 4,20 Aber Juda soll ewig bewohnt werden und Jerusalem von Generation zu Generation. 4,21 Und ich werde ihr Blut ungestraft lassen, das ich [bisher] nicht ungestraft ließ. Und der HERR wohnt in Zion.