1,1 Im achten Monat, im zweiten Jahr des Darius, geschah
das Wort des HERRN zum Propheten Sacharja, dem Sohn Berechjas,
des Sohnes Iddos:
1,2 Der HERR ist heftig erzürnt gewesen über
eure Väter. 1,3 Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht
der HERR der Heerscharen: Kehrt um zu mir! spricht der HERR der
Heerscharen, und ich werde mich zu euch umkehren, spricht der
HERR der Heerscharen. 1,4 Seid nicht wie eure Väter,
denen die früheren Propheten zuriefen: `So spricht der HERR
der Heerscharen: Kehrt doch um von euren bösen Wegen und
von euren bösen Taten! Aber sie hörten nicht und merkten
nicht auf mich, spricht der HERR. 1,5 Eure Väter,
wo sind sie? Und die Propheten, leben sie ewig? 1,6 Doch
meine Worte und meine Vorhaben, die ich meinen Knechten, den Propheten,
gebot, haben sie eure Väter nicht erreicht? Und sie kehrten
um und sagten: Wie der HERR der Heerscharen vorhatte, nach unseren
Wegen und nach unseren Taten an uns zu handeln, so hat er mit
uns gehandelt.
1,7 Am 24. Tag, im elften Monat, das ist der Monat Schebat,
im zweiten Jahr des Darius, geschah das Wort des HERRN zum Propheten
Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos: 1,8 Ich
schaute des Nachts, und siehe, ein Mann, der auf einem roten Pferd
ritt! Und er hielt zwischen den Myrten, die im Talgrund waren,
und hinter ihm waren rote, hellrote und weiße Pferde. 1,9
Und ich sagte: Wer sind diese, mein Herr? Und der Engel, der mit
mir redete, sprach zu mir: Ich selbst will dir zeigen, wer diese
sind. 1,10 Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt,
antwortete und sprach: Das sind die, welche der HERR ausgesandt
hat, auf Erden umherzuziehen. 1,11 Und sie antworteten
dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen:
Wir sind auf Erden umhergezogen, und siehe, die ganze Erde sitzt
still und verhält sich ruhig. 1,12 Aber der Engel
des HERRN antwortete und sprach: HERR der Heerscharen, wie lange
willst du dich nicht über Jerusalem und die Städte Judas
erbarmen, die du verwünscht hast diese siebzig Jahre? 1,13
Und der HERR antwortete dem Engel, der mit mir redete, gütige
Worte, tröstliche Worte. 1,14 Und der Engel, der mit
mir redete, sprach zu mir: Rufe aus: So spricht der HERR der Heerscharen:
Ich eifere mit großem Eifer für Jerusalem und für
Zion, 1,15 und mit großem Zorn zürne ich über
die sicheren Nationen. Sie, nämlich als ich [nur] wenig zürnte,
[da] haben sie zum Unheil geholfen. 1,16 Darum, so spricht
der HERR: Ich habe mich Jerusalem in Erbarmen wieder zugewandt.
Mein Haus soll darin gebaut werden, spricht der HERR der Heerscharen,
und die Meßschnur soll über Jerusalem ausgespannt werden.
1,17 Rufe weiter aus: So spricht der HERR der Heerscharen:
Meine Städte sollen noch überfließen von Gutem;
und der HERR wird Zion noch trösten und Jerusalem noch erwählen.
2,1 Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, vier
Hörner! 2,2 Und ich sagte zu dem Engel, der mit mir
redete: Was sind diese? Und er sprach zu mir: Das sind die Hörner,
die Juda, Israel und Jerusalem zerstreut haben. 2,3 Und
der HERR ließ mich vier Handwerker sehen. 2,4 Und
ich sagte: Was wollen diese tun? Und er sprach: Das sind die Hörner,
die Juda derartig zerstreut haben, daß niemand mehr sein
Haupt erhob; und diese sind gekommen, um sie in Schrecken zu setzen
[und] um die Hörner der Nationen niederzuwerfen, die ein
Horn gegen das Land Juda erhoben haben, um es zu zerstreuen.
2,5 Und ich hob meine Augen auf und sah: Und siehe, ein
Mann, [der hatte] in seiner Hand eine Meßschnur. 2,6
Und ich sagte: Wohin gehst du? Und er sprach zu mir: Jerusalem
zu messen, um zu sehen, wie groß seine Breite und wie groß
seine Länge ist. 2,7 Und siehe, als der Engel, der
mit mir redete, herausging, da ging ein anderer Engel heraus,
ihm entgegen. 2,8 Und er sprach zu ihm: Lauf, rede zu diesem
jungen Mann: Eine offene Stadt wird Jerusalem bleiben wegen der
Menge an Menschen und Vieh in seiner Mitte. 2,9 Und ich
selbst werde ihm ringsherum eine feurige Mauer sein, spricht der
HERR, und ich werde zur Herrlichkeit in seiner Mitte sein.
2,10 Wehe! Wehe! Flieht aus dem Land des Nordens! spricht
der HERR. Denn nach den vier Winden des Himmels habe ich euch
ausgebreitet, spricht der HERR. 2,11 Wehe! Zion, rette
dich, die du wohnst bei der Tochter Babels! 2,12 Denn so
spricht der HERR der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich
ausgesandt hat, über die Nationen, die euch geplündert
haben - denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an -: 2,13
Ja siehe, ich werde meine Hand über sie schwingen, und sie
sollen ihren Knechten zur Beute werden. Und ihr werdet erkennen,
daß der HERR der Heerscharen mich gesandt hat.
2,14 Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn siehe, ich
komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht der HERR. 2,15
Und an jenem Tag werden viele Nationen sich dem HERRN anschließen.
So werden sie mein Volk sein. Und ich werde in deiner Mitte wohnen,
und du wirst erkennen, daß der HERR der Heerscharen mich
zu dir gesandt hat. 2,16 Und der HERR wird Juda als sein
Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs neue
erwählen. 2,17 Alles Fleisch schweige vor dem HERRN!
Denn er hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung.
3,1 Und er ließ mich den Hohenpriester Joschua sehen,
der vor dem Engel des HERRN stand; und der Satan stand zu seiner
Rechten, um ihn anzuklagen. 3,2 Und der HERR sprach zum
Satan: Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem
erwählt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit,
das aus dem Feuer herausgerissen ist? 3,3 Und Joschua war
mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel. 3,4
Und der Engel antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen:
Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Sieh,
ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit
Feierkleidern. 3,5 Und ich sprach: Man setze einen reinen
Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf
sein Haupt und zogen ihm [reine] Kleider an; und der Engel des
HERRN stand [dabei]. 3,6 Und der Engel des HERRN bezeugte
dem Joschua: 3,7 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn
du auf meinen Wegen gehen und wenn du meine Anordnungen befolgen
wirst, dann sollst du sowohl mein Haus richten als auch meine
Vorhöfe beaufsichtigen; und ich werde dir Zutritt geben unter
diesen, die hier stehen.
3,8 Höre doch, Joschua, du, der Hohepriester, du und
deine Gefährten, die vor dir sitzen - denn Männer des
Wunders sind sie! Ja, siehe, ich will meinen Knecht, Sproß
[genannt], kommen lassen. 3,9 Denn siehe, der Stein, den
ich vor Joschua gelegt habe - auf einem Stein sieben Augen -,
siehe, ich will seine Gravur eingravieren, spricht der HERR der
Heerscharen, und will die Schuld dieses Landes entfernen an einem
Tag. 3,10 An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen,
werdet ihr einer den anderen einladen unter den Weinstock und
unter den Feigenbaum.
4,1 Und der Engel, der mit mir redete, kam wieder und weckte
mich wie einen Mann, der aus seinem Schlaf geweckt wird. 4,2
Und er sprach zu mir: Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe:
und siehe, ein Leuchter ganz aus Gold und sein Ölgefäß
oben auf ihm und seine sieben Lampen auf ihm, je sieben Gießröhren
für die Lampen, die oben auf ihm sind; 4,3 und zwei
Ölbäume neben ihm, einer zur Rechten des Ölgefäßes
und einer auf seiner Linken. 4,4 Ich antwortete und sagte
zu dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? 4,5
Und der Engel, der mit mir redete, antwortete und sprach zu mir:
Hast du nicht erkannt, was diese sind? Und ich sagte: Nein, mein
Herr. 4,6 Da antwortete er und sprach zu mir: Dies ist
das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht
durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der
Heerscharen. 4,7 Wer bist du, großer Berg? Vor Serubbabel
werde zur Ebene! Und er wird den Schlußstein herausbringen
unter lautem Zuruf: Gnade, Gnade für ihn! 4,8 Und
das Wort des HERRN geschah zu mir: 4,9 Die Hände Serubbabels
haben die Grundmauern dieses Hauses gelegt, und seine Hände
werden es vollenden. Und du wirst erkennen, daß der HERR
der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. 4,10 Denn wer
hat den Tag kleiner [Dinge] verachtet? Und sie werden sich freuen
und den Stein des Senkbleis in der Hand Serubbabels sehen.
Diese sieben [sind] die Augen des HERRN, sie schweifen auf der
ganzen Erde umher. 4,11 Und ich antwortete und sagte zu
ihm: Was sind diese zwei Ölbäume zur Rechten des Leuchters
und zu seiner Linken? 4,12 Und ich antwortete zum zweiten
Mal und sagte zu ihm: Was sind die beiden Zweigbüschel der
Ölbäume, die neben den zwei goldenen Röhren sind,
die das Gold[öl] von sich ausfließen lassen? 4,13
Und er sprach zu mir: Hast du nicht erkannt, was diese sind? Und
ich sagte: Nein, mein Herr. 4,14 Da sprach er: Dies sind
die beiden Gesalbten, die bei dem Herrn der ganzen Erde stehen.
5,1 Und ich hob wieder meine Augen auf und sah: Und siehe,
eine fliegende Schriftrolle! 5,2 Und er sprach zu mir:
Was siehst du? Und ich sagte: Ich sehe eine fliegende Schriftrolle,
ihre Länge [beträgt] zwanzig Ellen und ihre Breite zehn
Ellen. 5,3 Und er sprach zu mir: Dies ist der Fluch, der
ausgeht über die Fläche des ganzen Landes. Denn jeder,
der stiehlt, ist bisher - wie lange [nun schon]! - ungestraft
geblieben, und jeder, der [falsch] schwört, ist bisher -
wie lange [nun schon]! - ungestraft geblieben. 5,4 Ich
habe ihn ausgehen lassen, spricht der HERR der Heerscharen, und
er wird kommen in das Haus des Diebes und in das Haus dessen,
der bei meinem Namen falsch schwört; und mitten in seinem
Haus wird er über Nacht bleiben und wird es vernichten, sowohl
sein Gebälk als auch seine Steine.
5,5 Und der Engel, der mit mir redete, trat hervor und
sprach zu mir: Heb doch deine Augen auf und sieh! Was ist dies
da, das da hervorkommt? 5,6 Ich sagte: Was ist es? Und
er sprach: Dies ist das Efa, das hervorkommt. Und er sprach: Das
ist ihr Aussehen im ganzen Land. 5,7 Und siehe, ein runder
Bleideckel hob sich; und da war eine Frau, die saß mitten
im Efa. 5,8 Und er sprach: Dies ist die Gottlosigkeit.
Und er warf sie [wieder] mitten in das Efa hinein und warf den
Bleideckel auf dessen Öffnung. 5,9 Und ich hob meine
Augen auf und sah: Und siehe, da kamen zwei Frauen hervor, und
Wind war in ihren Flügeln, und sie hatten Flügel wie
Flügel des Storches; und sie hoben das Efa empor zwischen
die Erde und den Himmel. 5,10 Und ich sagte zu dem Engel,
der mit mir redete: Wohin bringen diese das Efa? 5,11 Und
er sprach zu mir: Um ihm ein Haus zu bauen im Land Schinar. Und
ist [dieses] aufgestellt, wird das Efa auf seine Stelle hingestellt.
6,1 Und ich hob wieder meine Augen auf und sah: Und siehe,
vier Wagen, die zwischen den zwei Bergen hervorkamen! Und die
Berge waren Berge aus Bronze. 6,2 Am ersten Wagen waren
rote Pferde und am zweiten Wagen schwarze Pferde 6,3 und
am dritten Wagen weiße Pferde und am vierten Wagen scheckige,
starke Pferde. 6,4 Und ich antwortete und sagte zu dem
Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? 6,5
Und der Engel antwortete und sprach zu mir: `Diese sind die vier
Winde des Himmels, die herauskommen, nachdem sie vor dem Herrn
der ganzen Erde gestanden haben. 6,6 Die schwarzen Pferde,
die daran sind, ziehen aus ins Land des Nordens; und die weißen
ziehen aus hinter ihnen her; und die scheckigen ziehen aus ins
Land des Südens; 6,7 und die starken ziehen aus. Und
sie trachteten danach hinauszugehen, um auf Erden umherzuziehen.
Und er sprach: Geht, zieht umher auf Erden! Da zogen sie auf Erden
umher. 6,8 Und er rief mich an und redete zu mir: Siehe,
die, welche ins Land des Nordens ausgezogen sind, lassen meinen
Geist Ruhe finden im Land des Nordens.
6,9 Und das Wort des HERRN geschah zu mir: 6,10
Nimm [Gaben] von den Weggeführten, von Heldai und von Tobija
und von Jedaja! Und geh du an diesem Tag, geh in das Haus Josias,
des Sohnes Zefanjas, wohin sie aus Babel gekommen sind! 6,11
Und nimm Silber und Gold und mach eine Krone! Und setze sie auf
das Haupt des Hohenpriesters Joschua, des Sohnes Jozadaks! 6,12
Und sage ihm: So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ein
Mann, Sproß ist sein Name! Und es wird unter ihm sprossen,
und er wird den Tempel des HERRN bauen. 6,13 Ja, er wird
den Tempel des HERRN bauen, und er wird Hoheit tragen und wird
auf seinem Thron sitzen und herrschen. Auch wird ein Priester
auf seinem Thron sein; und der Rat des Friedens wird zwischen
ihnen beiden sein. 6,14 Und die Krone soll dem Heldai,
dem Tobija und Jedaja und der Gnade des Sohnes Zefanjas im Tempel
des HERRN zum Gedächtnis sein. 6,15 Und Ferne werden
kommen und am Tempel des HERRN bauen. Und ihr werdet erkennen,
daß der HERR der Heerscharen mich zu euch gesandt hat. Und
das wird geschehen, wenn ihr aufmerksam auf die Stimme des HERRN,
eures Gottes, hören werdet.
7,1 Und es geschah im vierten Jahr des Königs Darius:
[Da] geschah das Wort des HERRN zu Sacharja am vierten [Tag] des
neunten Monats, im [Monat] Kislew, 7,2 als [nämlich]
Bethel [den] Sarezer und Regem-Melech und seine Männer sandte,
um den HERRN anzuflehen 7,3 und um die Priester, die zum
Hause des HERRN der Heerscharen [gehörten], und die Propheten
zu fragen: Soll ich weinen im fünften Monat beim Fasten,
wie ich es schon so viele Jahre getan habe?
7,4 Und das Wort des HERRN der Heerscharen geschah zu mir:
7,5 Sprich zum ganzen Volk des Landes und zu den Priestern:
Wenn ihr im fünften und im siebten [Monat] beim Wehklagen
gefastet habt, und dies siebzig Jahre, habt ihr etwa mir gefastet?
7,6 Und wenn ihr eßt und wenn ihr trinkt, seid ihr
es nicht, die da essen, [nicht] ihr, die da trinken? 7,7
Sind es nicht die Worte, die der HERR durch die früheren
Propheten [in den Tagen] ausrief, als Jerusalem bewohnt und ruhig
war und seine Städte rings um es her und der Süden und
die Niederung bewohnt waren?
7,8 Und das Wort des HERRN geschah zu Sacharja: 7,9
So spricht der HERR der Heerscharen: Fällt zuverlässigen
Rechtsspruch und erweist Güte und Barmherzigkeit einer dem
anderen! 7,10 Und bedrückt nicht die Witwe und die
Waise, den Fremden und den Elenden! Und ersinnt nicht gegeneinander
Unglück in euren Herzen! 7,11 Aber sie weigerten sich
aufzumerken und zuckten widerspenstig die Schulter und machten
ihre Ohren schwerhörig, um nicht zu hören. 7,12
Und sie machten ihr Herz zu Diamant, um die Weisung nicht zu hören,
noch die Worte, die der HERR der Heerscharen durch seinen Geist
sandte durch die früheren Propheten; so kam ein großer
Zorn auf beim HERRN der Heerscharen. 7,13 Und es geschah:
Wie er gerufen und sie nicht gehört hatten, so werden sie
rufen, und ich werde nicht hören, spricht der HERR der Heerscharen.
7,14 Und ich verwehte sie über all die Nationen hin,
die sie nicht kannten, und das Land wurde hinter ihnen verödet,
so daß niemand hindurchzieht und zurückkommt. Und sie
machten ein kostbares Land zur schaurigen Öde.
8,1 Und es geschah das Wort des HERRN der Heerscharen:
8,2 So spricht der HERR der Heerscharen: Ich eifere für
Zion mit großem Eifer, und mit großem Zorn eifere
ich dafür. 8,3 So spricht der HERR: Ich kehre nach
Zion zurück und wohne mitten in Jerusalem. Und Jerusalem
wird `Stadt der Treue genannt werden und der Berg des HERRN der
Heerscharen `heiliger Berg.
8,4 So spricht der HERR der Heerscharen: Noch werden Greise
und Greisinnen auf den Plätzen von Jerusalem sitzen, jeder
seinen Stab in seiner Hand wegen der Fülle der Tage. 8,5
Und die Plätze der Stadt werden voll von Jungen und Mädchen
sein, die auf ihren Plätzen spielen.
8,6 So spricht der HERR der Heerscharen: Wenn [das zu]
wunderbar ist in den Augen des Überrestes dieses Volkes in
jenen Tagen, sollte es auch in meinen Augen [zu] wunderbar sein?
spricht der HERR der Heerscharen.
8,7 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich werde
mein Volk retten aus dem Land des Aufgangs und aus dem Land des
Untergangs der Sonne; 8,8 und ich werde sie [zurück]bringen,
und sie werden mitten in Jerusalem wohnen. Und sie werden mein
Volk und ich werde ihr Gott sein in Treue und in Gerechtigkeit.
8,9 So spricht der HERR der Heerscharen: Stärkt eure
Hände, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Mund der
Propheten hört, die zu der Zeit [wirkten], als die Grundmauern
des Hauses des HERRN der Heerscharen gelegt wurden, damit der
Tempel erbaut werde! 8,10 Denn vor diesen Tagen war kein
Lohn für den Menschen, und Lohn für das Vieh gab es
nicht. Und wer aus- und einging, hatte keinen Frieden vor dem
Bedränger, und ich ließ alle Menschen gegeneinander
los. 8,11 Nun aber will ich für den Überrest
dieses Volkes nicht wie in den früheren Tagen sein, spricht
der HERR der Heerscharen, 8,12 sondern die Saat des Friedens,
der Weinstock, wird seine Frucht geben, und die Erde wird ihren
Ertrag geben, und der Himmel wird seinen Tau geben; und den Überrest
dieses Volkes werde ich all das erben lassen. 8,13 Und
es wird geschehen: Wie ihr ein Fluch unter den Nationen gewesen
seid, Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch retten, und
ihr werdet ein Segen sein. Fürchtet euch nicht! Stärkt
eure Hände!
8,14 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Ebenso wie
ich mir vorgenommen hatte, euch Böses zu tun, als eure Väter
mich zum Zorn reizten, spricht der HERR der Heerscharen, und ich
es mir nicht leid tun ließ, 8,15 so habe ich mir
wieder vorgenommen, in diesen Tagen Jerusalem und dem Haus Juda
Gutes zu tun. Fürchtet euch nicht! 8,16 Dies sind
die Dinge, die ihr tun sollt: Redet nur die Wahrheit einer mit
dem anderen! Fällt zuverlässigen und heilsamen Rechtsspruch
in euren Toren! 8,17 Und sinnt nicht - keiner [von euch]
- in euren Herzen auf das Unglück des anderen und falschen
Eid liebt nicht! Denn all dieses ist es, was ich hasse, spricht
der HERR.
8,18 Und das Wort des HERRN der Heerscharen geschah zu
mir: 8,19 So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten
des vierten und das Fasten des fünften und das Fasten des
siebten und das Fasten des zehnten [Monats] wird dem Haus Juda
zur Wonne und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden.
Doch die Wahrheit und den Frieden liebt!
8,20 So spricht der HERR der Heerscharen: Noch werden Völker
und Bewohner vieler Städte kommen; 8,21 und die Bewohner
der einen werden zur anderen gehen und sagen: Laßt uns doch
hingehen, den HERRN [um Gnade] anzuflehen und den HERRN der Heerscharen
zu suchen! Auch ich will gehen! 8, Und viele Völker
und mächtige Nationen werden kommen, um den HERRN der Heerscharen
in Jerusalem zu suchen und den HERRN anzuflehen.
8,23 So spricht der HERR der Heerscharen: In jenen Tagen,
da werden zehn Männer aus Nationen mit ganz verschiedenen
Sprachen zugreifen, ja, sie werden den Rockzipfel eines jüdischen
Mannes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir
haben gehört, daß Gott mit euch ist.
9,1 Ausspruch, Wort des HERRN.
Im Land Hadrach und Damaskus ist sein Ruheplatz - denn dem HERRN
gehört das Auge von Aram ebenso wie alle Stämme Israels
- 9,2 und auch in Hamat, das daran grenzt, in Tyrus und
Sidon - gewiß, sie sind sehr weise!
V. 3.4: Jes 23,1-14; Hes 26; 27; 28,1-19; Am 1,9.10.
9,3 Tyrus hat sich zwar eine Festung gebaut, hat Silber
wie Staub aufgehäuft und Gold wie Straßenkot. 9,4
[Doch] siehe, der Herr wird es erobern und seine Streitmacht auf
dem Meer schlagen, und es selbst wird vom Feuer verzehrt.
V. 5-7: Jes 14,28-32; Jer 47; Hes 25,15-17; Am 1,6-8.
9,5 Aschkelon wird es sehen und sich fürchten, auch
Gaza, und wird sehr erzittern, und Ekron, weil seine Hoffnung
zuschanden ist. Und der König wird aus Gaza verschwinden,
und Aschkelon wird unbewohnt sein. 9,6 Und Mischvolk wird
in Aschdod wohnen. So werde ich den Hochmut der Philister ausrotten.
9,7 Und ich werde seine blutigen [Fleischbrocken] aus seinem
Mund wegreißen und seine abscheulichen [Stücke] zwischen
seinen Zähnen hinweg. So wird auch er [als ein Rest] übrigbleiben
für unseren Gott und wird sein wie ein Stammverwandter in
Juda und Ekron wie ein Jebusiter. 9,8 Ich aber werde mich
für mein Haus als Wache lagern [zum Schutz] vor dem, der
hindurchzieht und zurückkommt, daß nie mehr ein Gewalthaber
bei ihnen hindurchzieht, denn jetzt achte ich selbst auf sie.
9,9 Juble laut, Tochter Zion, jauchze, Tochter Jerusalem!
Siehe, dein König kommt zu dir: Gerecht und siegreich ist
er, demütig und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem
Fohlen, einem Jungen der Eselin. 9,10 Und ich rotte die
Streitwagen aus Ephraim und die Pferde aus Jerusalem aus, und
der Kriegsbogen wird ausgerottet. Und er verkündet Frieden
den Nationen. Und seine Herrschaft [reicht] von Meer zu Meer und
vom Strom bis an die Enden der Erde.
9,11 Auch du - um des Blutes deines Bundes willen lasse
ich deine Gefangenen aus der Grube frei, in der kein Wasser ist.
9,12 Kehrt zur Festung zurück, ihr auf Hoffnung Gefangenen!
Auch heute verkündige ich: Doppeltes erstatte ich dir. 9,13
Ja, ich habe mir Juda als Bogen gespannt, [den Köcher] mit
Ephraim gefüllt. Ich wecke deine Söhne, Zion, gegen
die bewährten [Kämpfer] Griechenlands und mache dich
wie das Schwert eines Helden. 9,14 Und der HERR wird über
ihnen erscheinen, und sein Pfeil fährt aus wie der Blitz.
Und der Herr, HERR stößt ins Horn und zieht einher
in Stürmen des Südens. 9,15 Der HERR der Heerscharen
wird sie beschirmen; und [seine] Schleudersteine werden fressen
und zu Boden strecken, sie werden Blut trinken wie Wein und [davon]
voll werden wie die Opferschale, wie die Ecken des Altars. 9,16
So wird der HERR, ihr Gott, sie an jenem Tag retten als die Herde
seines Volkes. Denn Steine an [seinem] Diadem sind sie, die über
seinem Land funkeln. 9,17 Ja, wie anmutig ist es, wie schön
ist es! Das Getreide läßt junge Männer gedeihen
und der Most Jungfrauen.
10,1 Erbittet euch von dem HERRN Regen zur Zeit des Spätregens!
Der HERR ist es, der die Wetterwolken macht, er läßt
den Regen regnen, er gibt einem jeden Brot, Kraut auf dem Feld.
10,2 Denn die Hausgötzen haben Trügerisches geredet,
und die Wahrsager haben Lüge geschaut; und sie erzählen
nichtige Träume, trösten mit Dunst. Darum mußten
sie fortziehen wie Schafe, die elend sind, weil kein Hirte da
ist.
10,3 Gegen die Hirten ist mein Zorn entbrannt, und über
die Leitböcke bringe ich Heimsuchung, denn der HERR der Heerscharen
nimmt sich seiner Herde, des Hauses Juda, an und macht es gleichsam
zu seinem Prachtroß im Kampf. 10,4 Aus ihm kommt
der Eckstein, aus ihm der Zeltpflock, aus ihm der Kriegsbogen,
aus ihm wird zugleich jeglicher Gewalthaber hervorkommen. 10,5
Und sie werden wie Helden sein, die im Kampf [den Feind] in den
Straßenkot treten; und sie können kämpfen, denn
der HERR ist mit ihnen, und die Reiter auf den Pferden werden
zuschanden. 10,6 Und ich stärke das Haus Juda und
rette das Haus Joseph und lasse sie [wieder in ihrem Land] wohnen,
denn ich habe Erbarmen mit ihnen, und sie werden sein, als hätte
ich sie nie verstoßen. Denn ich bin der HERR, ihr Gott,
ich erhöre sie. 10,7 Und Ephraim wird sein wie ein
Held, und ihr Herz wird sich freuen wie vom Wein. Und ihre Kinder
werden es sehen und sich freuen, ihr Herz wird frohlocken in dem
HERRN. 10,8 Ich will ihnen pfeifen und sie sammeln, denn
ich habe sie erlöst; und sie werden so zahlreich sein, wie
sie [einst] zahlreich waren. 10,9 Säe ich sie aber
ein unter die Völker und denken sie [dann] in den fernen
[Ländern] an mich, so sollen sie mit ihren Kindern am Leben
bleiben und zurückkehren. 10,10 Und ich lasse sie
zurückkehren aus dem Land Ägypten, und aus Assur sammle
ich sie und bringe sie in das Land Gilead und auf den Libanon,
und es wird für sie nicht ausreichen. 10,11 Und sie
werden durch die Meerenge hindurchziehen - er hat im Meer ja die
Wellen geschlagen -, und alle Tiefen des Stromes werden versiegen.
Und der Hochmut Assurs wird gestürzt, und das Zepter Ägyptens
muß weichen. 10,12 So werde ich sie stark machen
in dem HERRN, und [nur] in seinem Namen werden sie leben, spricht
der HERR.
11,1 Tu auf, Libanon, deine Tore, daß Feuer deine
Zedern fresse! 11,2 Heule, Wacholder, weil die Zeder gefallen
ist, weil die Herrlichen verwüstet sind! Heult, Eichen Basans,
weil der unzugängliche Wald dahingesunken ist! 11,3
Horch, das Geheul der Hirten, weil ihre Herrlichkeit verwüstet
ist! Horch, das Gebrüll der Junglöwen, denn die Pracht
des Jordan ist verwüstet!
11,4 So sprach der HERR, mein Gott: Weide die Schlachtschafe,
11,5 deren Käufer sie schlachten, ohne es zu büßen;
oder wenn sie sie verkaufen, sagen: Gepriesen sei der HERR, ich
bin nun reich! Und keiner von deren Hirten hat mit ihnen Mitleid.
11,6 Wahrhaftig, ich werde kein Mitleid haben mit den Bewohnern
des Landes, spricht der HERR. Und siehe, ich lasse die Menschen,
einen jeden, in die Hand seines Nächsten und in die Hand
seines Königs geraten; die werden das Land in Stücke
schlagen, und ich werde [sie] nicht aus ihrer Hand befreien. 11,7
Und ich weidete die Schlachtschafe der Schafhändler. Und
ich nahm mir zwei Stäbe: den einen nannte ich `Freundlichkeit,
und den anderen nannte ich `Verbindung, und ich weidete die Schafe.
11,8 Und ich tilgte die drei Hirten in einem Monat aus.
Und meine Seele wurde ungeduldig über sie, und auch ihre
Seele wurde meiner überdrüssig. 11,9 Da sagte
ich: Ich will euch nicht mehr weiden. Was stirbt, mag sterben,
und was verkommt, mag verkommen; und die übrigbleiben, sollen
eines des anderen Fleisch fressen! 11,10 Und ich nahm meinen
Stab `Freundlichkeit und zerbrach ihn, um meinen Bund ungültig
zu machen, den ich mit allen Völkern geschlossen hatte. 11,11
So wurde er an jenem Tag ungültig gemacht. Und es erkannten
die Schafhändler, die auf mich achteten, daß es des
HERRN Wort war. 11,12 Und ich sagte zu ihnen: Wenn es recht
ist in euren Augen, gebt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, laßt
es bleiben! Und sie wogen meinen Lohn ab: dreißig Silber[schekel].
11,13 Da sprach der HERR zu mir: Wirf ihn dem Töpfer
hin, den herrlichen Wert, den ich ihnen wert bin! Und ich nahm
die dreißig Silber[schekel] und warf sie in das Haus des
HERRN dem Töpfer hin. 11,14 Dann zerbrach ich meinen
zweiten Stab `Verbindung, um die Bruderschaft zwischen Juda und
Israel ungültig zu machen.
V. 15-17: Jer 23,1.2; Hes 34,1-10.
11,15 Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir noch einmal
Gerät eines Hirten [und verhalte dich wie ein] törichter
[Hirte]. 11,16 Denn siehe, ich lasse einen Hirten im Land
aufstehen: Um die verkommenden [Tiere] kümmert er sich nicht,
das Versprengte sucht er nicht, und das Zerbrochene heilt er nicht,
das Gesunde versorgt er nicht, aber das Fleisch des Fetten ißt
er und zerreißt [sogar] ihre Klauen.
11,17 Wehe dem nichtigen Hirten, der die Schafe verläßt!
Das Schwert über seinen Arm und über sein rechtes Auge!
Sein Arm verdorre, ja, verdorre, und sein rechtes Auge erlösche,
ja, erlösche!
12,1 Ausspruch, Wort des HERRN über Israel.
Es spricht der HERR, der den Himmel ausspannt und die Grundmauern
der Erde legt und den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet:
12,2 Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für
alle Völker ringsum. Und auch über Juda: Es wird in
Bedrängnis geraten zusammen mit Jerusalem. 12,3 Und
es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem
Stemmstein für alle Völker: alle, die ihn hochstemmen
wollen, werden sich wund reißen. Und alle Nationen der Erde
werden sich gegen es versammeln. 12,4 An jenem Tag, spricht
der HERR, schlage ich alle Pferde mit Scheuwerden und ihre Reiter
mit Wahnsinn. Über das Haus Juda aber halte ich meine Augen
offen, während ich alle Pferde der Völker mit Blindheit
schlage. 12,5 Und die Fürsten von Juda werden in ihrem
Herzen sagen: Die Bewohner von Jerusalem [sollen] Stärke
[nur] in dem HERRN der Heerscharen, ihrem Gott, haben. 12,6
An jenem Tag mache ich die Fürsten von Juda einem Feuerbecken
unter Holzstücken und einer Feuerfackel unter Garben gleich;
und sie werden zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum
verzehren. Und immer noch wird Jerusalem an seiner Stätte
bleiben in Jerusalem. 12,7 Der HERR aber wird die Zelte
Judas zuerst retten, damit der Stolz des Hauses David und der
Stolz der Bewohner von Jerusalem gegenüber Juda nicht zu
groß werde. 12,8 An jenem Tag wird der HERR die Bewohner
von Jerusalem beschirmen; und der Stürzende unter ihnen wird
an jenem Tag wie David sein und das Haus David wie Gott, wie der
Engel des HERRN vor ihnen her.
12,9 Und es wird geschehen an jenem Tag, da trachte ich
danach, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem herankommen.
12,10 Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft
von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens
aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben,
und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen
Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man
bitter über den Erstgeborenen weint. 12,11 An jenem
Tag wird die Wehklage in Jerusalem groß sein wie die Wehklage
von Hadad-Rimmon in der Ebene von Megiddo. 12,12 Und wehklagen
wird das Land, Sippe um Sippe für sich, die Sippe des Hauses
David für sich und ihre Frauen für sich, die Sippe des
Hauses Nathan für sich und ihre Frauen für sich, 12,13
die Sippe des Hauses Levi für sich und ihre Frauen für
sich, die Sippe der Schimiter für sich und ihre Frauen für
sich, 12,14 alle übrigen Sippen, Sippe um Sippe für
sich und ihre Frauen für sich.
13,1 An jenem Tag wird für das Haus David und die
Bewohner von Jerusalem eine Quelle geöffnet sein gegen Sünde
und gegen Befleckung.
13,2 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR
der Heerscharen, da rotte ich die Namen der Götzen aus dem
Land aus, daß sie nicht mehr erwähnt werden; und auch
die Propheten und den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land
wegschaffen.
13,3 Und es wird geschehen, wenn ein Mann [doch] noch weissagt,
so werden sein Vater und seine Mutter, seine [eigenen] Eltern,
zu ihm sagen: Du darfst nicht am Leben bleiben, denn du hast Lüge
geredet im Namen des HERRN! Und sein Vater und seine Mutter, seine
[eigenen] Eltern, werden ihn durchbohren, wenn er weissagt.
13,4 Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die
Propheten sich schämen, jeder über sein Gesicht, wenn
die Weissagung über sie [kommt]; nie mehr werden sie einen
härenen Mantel anlegen, um zu lügen. 13,5 So
einer wird sagen: Ich bin kein Prophet, ein Mann, der [seinen]
Acker bebaut, bin ich, denn der Ackerbau ist mein Erwerb von meiner
Jugend an. 13,6 Sagt man aber zu ihm: Was sind das für
Wunden zwischen deinen Händen, dann wird er sagen: [Sie entstanden,]
als ich im Haus meiner Freunde geschlagen wurde.
13,7 Wach auf, Schwert, gegen meinen Hirten und gegen den
Mann, der mein Gefährte ist! spricht der HERR der Heerscharen.
Schlage den Hirten, daß die Schafe sich zerstreuen! Und
ich werde meine Hand den Kleinen zuwenden. 13,8 Und es
wird im ganzen Land geschehen, spricht der HERR, zwei Teile davon
werden ausgerottet, verscheiden, und [nur] der dritte Teil davon
bleibt übrig. 13,9 Und ich bringe den dritten Teil
ins Feuer, läutere sie, wie man das Silber läutert,
und prüfe sie, wie man das Gold prüft. Der wird meinen
Namen anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde sagen: Er
ist mein Volk. Und er wird sagen: Der HERR ist mein Gott.
14,1 Siehe, ein Tag kommt für den HERRN, da verteilt
man in deiner Mitte dein Plündergut. 14,2 Und ich
versammle alle Nationen nach Jerusalem zum Krieg; und die Stadt
wird eingenommen und die Häuser werden geplündert. Und
die Frauen werden geschändet. Und die Hälfte der Stadt
wird in die Gefangenschaft ausziehen, aber der Rest des Volkes
wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. 14,3 Dann
wird der HERR ausziehen und gegen jene Nationen kämpfen,
wie er schon immer gekämpft hat am Tag der Schlacht. 14,4
Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg
stehen, der vor Jerusalem im Osten [liegt]; und der Ölberg
wird sich von seiner Mitte aus nach Osten und nach Westen spalten
zu einem sehr großen Tal, und die [eine] Hälfte des
Berges wird nach Norden und seine [andere] Hälfte nach Süden
weichen. 14,5 Und ihr werdet in das Tal meiner Berge fliehen,
und das Tal der Berge wird bis Azal reichen. Und ihr werdet fliehen,
wie ihr vor dem Erdbeben geflohen seid in den Tagen Usijas, des
Königs von Juda. Dann wird der HERR, mein Gott, kommen [und]
alle Heiligen mit ihm.
14,6 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird kein Licht
sein, die prächtigen [Gestirne] ziehen sich zusammen. 14,7
Dann wird es einen Tag lang - er ist dem HERRN bekannt - weder
Tag noch Nacht werden; und es wird geschehen, zur Zeit des Abends,
da wird Licht werden. 14,8 Und es wird geschehen an jenem
Tag, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen, die
[eine] Hälfte zum östlichen Meer und die [andere] Hälfte
zum hinteren Meer; im Sommer wie im Winter wird es so geschehen.
14,9 Und der HERR wird König sein über die ganze
Erde; an jenem Tag wird der HERR einzig sein und sein Name einzig.
14,10 Das ganze Land wird sich verwandeln, [so daß
es wird] wie die Niederung von Geba bis Rimmon im Süden von
Jerusalem. Jerusalem selbst aber wird erhaben sein und an seiner
Stätte bleiben, vom Tor Benjamin bis zur Stelle des ersten
Tores, bis zum Ecktor, und vom Turm Hananel bis zu den Kelterkufen
des Königs. 14,11 Und man wird darin wohnen. Und einen
Bann wird es nicht mehr geben, und Jerusalem wird in Sicherheit
wohnen.
14,12 Und dies wird die Plage sein, mit der der HERR alle
Völker plagen wird, die gegen Jerusalem in den Krieg gezogen
sind: Er läßt jedem sein Fleisch verwesen, während
er [noch] auf seinen Füßen steht, und seine Augen werden
verwesen in ihren Höhlen, und seine Zunge wird in seinem
Mund verwesen.
14,13 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird eine
große Verwirrung von dem HERRN unter ihnen entstehen, so
daß einer des anderen Hand packen und sich seine Hand gegen
die Hand seines Nächsten erheben wird. 14,14 Und auch
Juda wird gegen Jerusalem kämpfen. Da wird dann der Reichtum
aller Nationen ringsum eingesammelt werden: Gold und Silber und
Kleider in großer Menge. 14,15 Und ebenso, gleich
dieser Plage, wird [auch] die Plage für die Pferde, die Maultiere,
die Kamele und die Esel sein sowie für alle Tiere, die in
jenen Heerlagern sind.
14,16 Und es wird geschehen: Alle Übriggebliebenen
von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, die werden
Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN
der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
14,17 Und es wird geschehen, wenn eines von den Geschlechtern
der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König,
den HERRN der Heerscharen, anzubeten: über diese wird kein
Regen kommen. 14,18 Und wenn das Geschlecht Ägyptens
nicht hinaufzieht und nicht kommt, dann [wird der Regen] auch
über dieses nicht [kommen]. Das wird die Plage sein, mit
der der HERR die Nationen plagen wird, die nicht hinaufziehen
werden, das Laubhüttenfest zu feiern. 14,19 Das wird
die Strafe für Ägypten und die Strafe für alle
Nationen sein, die nicht hinaufziehen, das Laubhüttenfest
zu feiern.
14,20 An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen:
`Heilig dem HERRN. Und die Kochtöpfe im Haus des HERRN werden
wie die Opferschalen vor dem Altar sein; 14,21 und jeder
Kochtopf in Jerusalem und in Juda wird dem HERRN der Heerscharen
heilig sein; und alle Opfernden werden kommen und von ihnen nehmen
und darin kochen. An jenem Tag wird es keinen [Vieh]händler
mehr geben im Haus des HERRN der Heerscharen.