Frau und Ewige Religion?
Geschrieben von Irmgard am 03. Nov 2006 16:55:
Noch heute sind die Frauen in den Religionen unterdrückt oder für die religiöse Priesterschaft verboten. Würde eure Ewige Religion die im unteren Artikel erwähnten Frauen zu Priesterinnen weihen? Oder wie hantiert eure Religion das Recht der Frauen?
Irmgard
Frauen und Religion
Viele Frauen wählten den Weg in die religiöse Lebensweise: Das Leben im Kloster war für Frauen die einzige Möglichkeit, ein Leben abseits von Ehe, Mutterschaft und Abhängigkeit zu führen. Männliche Bevormundung gab es im Kloster generell nicht. Die Klöster waren für die Frauen Zentren der höheren Bildung, da ihnen der Zugang zu Schulen und Universitäten verschlossen war. Die Zisterziensernonnen waren berühmt als Lehrerinnen, bis ihnen verboten wurde, weitere Klosterschulen einzurichten.
Als die christlichen Gesetze auch in die Eigentumsrechte der Frauen eingriffen, legten viele adlige Frauen das Gelübde ab, um ledig zu bleiben und/oder ihren Reichtum vor den Ansprüchen der Ehemänner zu schützen.
Die Kirche begann im 12. und 13. Jh. die Rechte der Frauenklöster zu beschneiden, indem sie das Eigentum der Nonnen für sich beanspruchte und die Nonnen dem männlichen Klerus unterordneten. Seit dem 12. Jh. standen Klöster unter dem zunehmenden Druck, die Regeln der strengen Abgeschlossenheit zu übernehmen und die Nonnen in strikter Trennung von der Welt zu halten. Viele Klöster wurden mit der Exkommunikation bedroht, mit Auflösung oder sogar mit der Verfolgung durch die Inquisition, um sie zu einer strengen Abgeschlossenheit zu zwingen. Nonnen durften keine theologischen Inhalte mehr lehren oder diskutieren. Dieses Verbot lieferte den Vorwand, ihre Orden zu verbieten und ihr Vermögen zu beschlagnahmen. Dem Konzil von Vienne diente es als Ausrede, die lehrenden Beginen ihres Landes und ihrer Häuser zu berauben.
Beginen waren unabhängige, selbstständige Frauen im Mittelalter, die entweder nicht heiraten wollten oder konnten. Sie lebten in großen oder kleinen Zusammenschlüssen, Beginenhäuser oder Beginenhöfe genannt, und widersetzten sich den aufkommenden gesellschaftlichen Zwängen. Ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit erlangten sie durch das Einbringen ihrer jeweiligen Besitztümer, Mitgiften, erlernten Fähigkeiten und durch ihre Arbeit. Sie legten Wert darauf, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Beginen waren zum Beispiel als Hebammen, Lehrerinnen; eigentlich in allen Gewerken und im Handel tätig.
Doch der wirtschaftliche Erfolg der Beginen (die Blütezeit war im 13. und 14. Jahrhundert) und ihre zunehmende religiöse Selbstständigkeit führten bald zu Konflikten mit Handwerkszünften und Klerus. Am Konzil von Vienne wurde beschlossen "dass ihre Art zu leben für immer verboten ist, und daß sie alle zusammen aus der Kirche Gottes aufgeschlossen sind." Mit fortschreitender Inquisition wurden auch Beginen als Hexen und Ketzerinnen verfolgt. Doch erst die Reformation des 16. Jahrhunderts führte zur Auflösung der Beginenkultur: ihre Besitztümer wurden beschlagnahmt und übernommen, die Beginen traten gezwungenermaßen anderen Orden bei.
Vermeintliche Frauenpriesterinnen exkommuniziert
Die sieben Frauen, die sich am vergangenen 29. Juni in Österreich einer simulierten Priesterweihe unterzogen haben, wurden nun offiziell am Montag, den 22. Juli um Mitternacht exkommuniziert.
Denn das war die letzte vom Heiligen Stuhl in Form eines "Monitum" gesetzte Frist zum öffentlichen Reuebekenntnis der Beteiligten. Am 10. Juli wurde das Monitum, unterzeichnet vom Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger veröffentlicht. Danach sollten die Frauen anerkennen, dass die "Weihe" ungültig sei und öffentlich Reue zeigen.
Die vorgetäuschte Weihe nahm der schismatische aus Argentinien stammende Bischof Rómulo Antonio Braschi vor, der auch eine schismatische Gemeinschaft gegründet hat.
In einem an Kardinal Ratzinger adressierten Brief, den die deutsche Gisela Forster und die Österreicherin Christine Mayr-Lumetzberger im Namen der nun mehr Exkommunizierten unterzeichneten, lehnen die sieben Frauen das vatikanische Monitum ab und rufen die Frauen zur Solidarität und zum "Widerstand gegen eine von Männern beherrschte katholische Kirche" auf.
Offiziellen Stellungnahmen aus dem Vatikan über die in Kraft getretene Exkommunizierung liegen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.
Vatikan (kath.net/Zenit.org), den 24. Juli 2002